Titel: Verbesserungen an den Eisenbahnen, worauf sich Isaak Cooper, in Johnstown im Staate Pennsylvanien, am 22. Julius 1837 ein Patent ertheilen ließ.
Fundstelle: Band 70, Jahrgang 1838, Nr. XCIII., S. 416
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XCIII. Verbesserungen an den Eisenbahnen, worauf sich Isaak Cooper, in Johnstown im Staate Pennsylvanien, am 22. Julius 1837 ein Patent ertheilen ließ. Aus dem Franklin Journal. April 1838, S. 276. Mit Abbildungen auf Tab. VI. Cooper's Verbesserungen an den Eisenbahnen. Meine Verbesserungen betreffen 1) die Form, welche ich den oberen Seiten der Schwellen, auf welche die Schienen, Stuͤhle oder Platten zu liegen kommen, oder auch den oberen Seiten der zu demselben Zweke bestimmten hoͤlzernen oder steinernen Bloͤke gebe; die Form und den Bau der Schienenstuͤhle; und 2) die Verbindung dieser Theile zu einer festeren Schienenunterlage, als sie bisher erzielt wurde. In Fig. 31 sieht man einen meiner Erfindung gemaͤß gefuͤhrten Bau fuͤr Kantenschienen. A ist ein Querdurchschnitt einer der hoͤlzernen Schwellen mit einem der darauf gelegten Schienenstuͤhle B. Diese Schwellen koͤnnen irgend eine fuͤr zwekdienlich erachtete Lange und Groͤße haben; ich finde es am besten, ihnen bei 12 Zoll Hoͤhe 2 Zoll in der Dike zu geben. Sie haben, wie man aus der Zeichnung sieht, oben einen Grat, dessen Winkel sehr verschieden seyn kann; eine 2 1/2 Zoll betragende Senkung beider Seiten duͤrfte allen Zweken entsprechen. Die Seiten koͤnnen, anstatt in gerader Linie von dem Grate herabzulaufen, auch etwas ausgebaucht oder ausgetieft, d.h. convex oder concav seyn, in welchem Falle die Schienenstuͤhle dieser Form angepaßt werden muͤssen. Dasselbe gilt auch von den weiter unten zu beschreibenden Holz- oder Steinbloͤken. Die Schienenstuͤhle, die wie gesagt mit ihrer unteren Flaͤche auf den Grat, auf dem sie zu reiten haben, passen muͤssen, gewahren, da sie keine so große Neigung haben, ihren Ort zu veraͤndern, und da sie den seitlichen Gewalten einen groͤßeren Widerstand entgegensezen, als dieß bei irgend einer anderen dermalen gebraͤuchlichen Befestigungsweise der Fall ist, sehr große Stabilitaͤt. Will man sich platter Schienen bedienen, so muß der Scheitel der Schwellen diesen angepaßt werden. Eine solche platte Schiene mit dem dafuͤr von mir erfundenen Stuhle sieht man in Fig. 32. Die obere Seite der Schwellen ist hier nur gegen die aͤußere Kante hin abgedacht, wobei die Abdachung von einem Punkte aus beginnt, der sich unmittelbar unter der aͤußeren Kante der platten Schiene befindet. C ist hier ein Durchschnitt der Schwelle; D der Schienenstuhl und E die platte Schiene. Der Stuhl, dessen Form aus der Zeichnung erhellt, ist so in die Schwelle eingelassen, daß ihr Scheitel mit jenem der Schwelle in einer und derselben Ebene liegt. Bei a hat er, wie man sieht, eine Schulter, die sich bis auf 1/8 Zoll von der Oberflaͤche der platten Schiene erstreken kann, und welche der Schiene Staͤtigkeit gibt. Ich gieße diese Stuͤhle aus Eisen und von solcher Starke, daß sie der Last, welche die Schienen zu tragen haben, entsprechen. Man wird jedoch finden, daß sie nicht leicht brechen, wenn sie gehoͤrig eingelassen sind. Die gegenseitige Entfernung derselben von einander kann von 18 Zoll bis zu 3 Fuß wechseln. Die punktirten Linien in der Zeichnung deuten an, bis auf weicht Tiefe der Stuhl in die Schwelle eingelassen werden kann. In Fig. 33 sieht man einen Querdurchschnitt einer nach meiner Erfindung gebauten Bahn, wo die Schienen oder die dieselbe tragenden Stuͤhle auf Holz- oder Steinbloͤke gelegt sind, deren obere Seite gleich den oben beschriebenen Schwellen ebenfalls einen Grat bildet. F ist ein Querdurchschnitt eines Holz- oder Steinblokes, welcher an seinem unteren Theile mittelst Keilen in dem Querbalken G fest gemacht ist. Die Querbalken koͤnnen verschiedene Groͤße haben, doch kommt es sehr darauf an, daß es ihnen nicht an Staͤrke fehle. Ich gebe ihnen gewoͤhnlich gegen 8 Fuß Laͤnge, 14 Zoll Breite und 8 Zoll Dike, und tiefe die zur Aufnahme der Bloͤke bestimmten Einschnitte bis auf 4 Zoll aus. Man kann den Schienen eine Form geben, gemaͤß der man sich ihrer ohne Anwendung von Stuͤhlen bedienen kann. Ihr oberer Theil wird in diesem Falle den Tfoͤrmigen Schienen aͤhnlich, waͤhrend ihr unterer Theil dem Grate des Blokes entspricht. Man kann Kantenschienen von jeder der gebraͤuchlichen Formen anwenden, wenn man Stuͤhle waͤhlt, die sowohl ihnen als auch den Bloͤken mit dem Grate angepaßt sind. Bei einem auf diese Art gefuͤhrten Baue wird auch eine Steinblokunterlage die gehoͤrige Elasticitaͤt besizen, indem sie auf den hoͤlzernen Querbalken zu liegen kommt. Wenn man es vorziehen sollte, koͤnnte man aber auch die Steinbloͤke auf gewoͤhnliche Weise in eine Kiesunterlage einbetten, und die Querbalken auf ihnen anstatt unter ihnen befestigen. In lezterem Falle sind die Enden der Querbalken so zuzuschneiden, daß sie den oben beschriebenen Stuͤhlen oder Schienen entsprechen; d.h. sie muͤssen, damit leztere auf ihnen sizen koͤnnen, Grate haben.

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