Titel: Miszellen.
Fundstelle: Band 70, Jahrgang 1838, Nr. CI., S. 449
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CI. Miszellen. Miszellen. Verzeichniß der vom 27. Septbr. bis 25. Okt. 1838 in England ertheilten Patente. Dem John White, Eisengießer in Haddington in Nordengland: auf Verbesserungen in der Construction der Oefen zum Heizen der Wohnungen und zu anderen Zweken. Dd. 27. Septbr. 1838. Dem John Bourne, Ingenieur in Dublin: auf Verbesserungen an den Dampfmaschinen, ihren Kesseln und Oefen. Dd. 8. Okt. 1838. Dem Jehiel Forbes Norton, Kaufmann in Manchester: auf Verbesserungen an den Oefen und den Apparaten zur Verfertigung derselben. Dd. 8. Okt. 1838. Dem Henry Durnington, Spizenfabrikant in Nottingham: auf Verbesserungen an den Zettelmaschinen, Dd. 8. Okt. 1838. Dem George Haden, Ingenieur in Towbridge in der Grafschaft Witts: auf eine Seife oder Composition zum Filzen und anderen Zweken in den Tuchfabriken, wozu gewoͤhnlich Seife angewandt wird. Dd. 8. Okt. 1838. Dem Charles Sanderson, Stahlfabrikant in Sheffield: auf eine Verbesserung im Ausschmelzen der Eisenerze, Dd. 11. Okt. 1838. Dem Matthew Heat Esq. im Furnival's Inn, City of London: auf Verbesserungen im Klaren und Filtriren des Wassers, Biers, Weins und anderer Fluͤssigkeiten, Dd. 11. Okt. 1838. Dem John Woolrich, Prof. der Chemie in Birmingham: auf ein verbessertes Verfahren Bleiweiß zu fabriciren. Dd. 11. Okt. 1838. Dem John Fowler in Birmingham: auf Verbesserungen in der Schwefelsaͤurebereitung. Dd. 16. Okt. 1838. Dem William Brockedon Esq. im Queen's Square, Grafschaft Middlesex: auf eine Verbindung bekannter Materialien, so daß sie ein Surrogat fuͤr Korke und Spunte abgeben, Dd. 47. Okt. 4838. Dem Henry Meyer, Kaufmann in Piccadilly: auf Verbesserungen in der Verfertigung von Lampen. Dd. 17. Okt. 1838. Dem Elias Robison Handcock in Dublin: auf Verbesserungen an den Rollen fuͤr Meubles. Dd. 17. Okt. 1838. Dem George Harrison in Carlton House Terrace: auf ein verbessertes Verfahren geschlossene Oefen mit Luft zu speisen und Brennmaterial dabei zu ersparen, Dd. 17. Okt. 1838. Dem William Edward Newton, Patentagent im Chancery Lane, Grafschaft Middlesex: auf Verbesserungen in der Construction von Bruͤken, Viaducten, Daͤchern, Bindebalken fuͤr Bauten etc. Dd. 17. Okt. 1838. Dem John George Bodmer, Ingenieur in Manchester: auf Verbesserungen an den Maschinen zum Kardaͤtschen, Streken, Vorspinnen und Spinnen von Baumwolle, Flachs, Wolle und Seide, Dd. 22. Okt. 1858. Dem William Jukes in Great Russel Street, Bloomsbury: auf seine Methode an den nach Dr. Arnott's Princip construirten Oefen Ventilirapparate anzubringen, Dd. 22. Okt. 1838. Dem William Edward Newton im Chancery Lane, Grafschaft Middlesex: auf sein Verfahren gewisse zur Conservation des Bauholzes dienliche Substanzen zuzubereiten, Dd. 22. Okt. 1838. Dem John Henfrey, Ingenieur in Weymouth Terrace, Shoreditch: auf Verbesserungen in der Fabrikation von Thuͤrangeln und an der dazu dienenden Maschinerie, Dd. 25. Okt. 1838. (Aus dem Repertory of Patent-Inventions, Nov. 1838, S. 336.) Preise, welche die Society for the Encouragement of Arts, Manufactures and Commerce im Jahr 1838 votirte. Dem Hrn. Lavis Thompson, in der Seifenfabrike der HHrn. Hawes in Lambeth, die goldene Isismedaille fuͤr seine Methode Berlinerblau zu fabriciren. Demselben die goldene Medaille fuͤr feine Methode Kupfer zu reinigen. Dem Hrn. A. P. Walsh, Great George Street, Euston Square, die silberne Isismedaille fuͤr seine Hemmung fuͤr Uhren. Dem Hrn. J. Crockford, Litchfield Street, Soho, die silberne Isismedaille fuͤr sein Kugelventil fuͤr Wasserrohren. Dem Hrn. J. Burkitt, Bartholomew Place, Nest Smithfield, die silberne Isismedaille fuͤr seine Trommel fuͤr Drukerpressen. Dem Hrn. C. Jenkins, Harvey-Buildings, Strand, die silberne Isismedaille fuͤr seine adjustirbare Sprossenleiter. Dem Hrn. T. Carrick, Newcastle-on-Tyne, die silberne Isismedaille fuͤr seine Marmortafelchen fuͤr Miniaturgemaͤlde. Den HHrn. G. und W. Bursill, Queen's Head-lane, Islington, die silberne Medaille fuͤr ihre Sicherheitslampe fuͤr Bergleute. Dem Hrn. J. F. Goddard, Chatham, die silberne Medaille fuͤr seinen Apparat zu Versuchen uͤber die Polarisation des Lichtes. Dem Hrn. J. P. Paine, High-Street, Bloomsbury, die silberne Medaille fuͤr fein Hemmungsrad fuͤr Thurmuhren. Dem Hrn. Capit. J. Ericsson, Adelaide Place, London Bridge, die silberne Medaille fuͤr seine hydrostatische Waage. Dem Hrn. W. Baddeley, Wellington-Streed Blackfriars Road, die silberne Medaille fuͤr seine Vorrichtungen zum Gebrauche bei Feuersbruͤnsten. Dem Hrn. A. George Edge, R. N., die silberne Medaille fuͤr sein Instrument zur Bestimmung der Stabilitaͤt eines Schiffes. Dem Hrn. J. Farley, Hart's Lane, Bethnalgreen-Road, die silberne Medaille und 5 Pfd. Sterl. fuͤr seine Verbesserungen an dem Stuhle fuͤr breite Seidenzeuge. Dem Hrn. Wildman Whitehouse, Francis-Terrace, Kentish-Town, die silberne Medaille fuͤr seine Methode Abguͤsse von anatomischen Praͤparaten zu machen. Dem Hrn. Fred. Danchell, Gerard Street, Soho, die silberne Medaille fuͤr seinen Schluͤssel fuͤr Piano-Fortes. Dem Hrn. Henry Mapple, Upper Rosomon Street, Clerkenwell, 5 Pfd. Sterl. fuͤr seine Resonanzfeder fuͤr Thuͤrschloͤsser. Dem Hrn. W. Lewic, Great Ormond Street, 5 Pfd. Sterl. fuͤr seinen Ofen fuͤr Letterngießer. Dem Hrn. J. Esquilant, St. Alban-Street, Kennington-Road, 10 Pfd. Sterl. fuͤr Ornamente aus Leder. Greener's Bemerkungen uͤber die Dampfkessel. Hr. W. Greener ist der Ansicht, daß die mit den Dampfkesseln sich ereignenden Ungluͤksfaͤlle hauptsaͤchlich Fehlern in dem Materiale, aus welchem dieselben gebaut sind, zugeschrieben werden muͤssen. Bei mehreren Versuchen, die er mit Eisenstreifen, welche aus Eisenplatten von verschiedener Qualitaͤt geschnitten worden, anstellte, will er gefunden haben, daß Streifen, welche man der Breite nach aus einer Platte geschnitten hatte, um 30 Proc. weniger trugen, als Streifen von gleichen Dimensionen, welche der Laͤnge nach ausgeschnitten worden sind. In einigen Fallen war der Unterschied selbst noch viel bedeutender. Er tauchte ferner Eisenplatten in Schwefelsaͤure, welche mit Wasser verduͤnnt worden war, und fand, daß sie hiedurch in 24 Stunden 6 1/4 bis 15 Proc. ihrer urspruͤnglichen Staͤrke verloren. Manche Kessel werden so lange halten, als ihre Form unveraͤndert bleibt; so wie aber irgend ein Theil derselben, wie z.B. die Krone der Woͤlbung der cylindrischen Kessel, einsinkt, wird ein Unfall unvermeidlich. (Aus den Verhandlungen der British Association in Newcastle-upon-Tyne.) Taylor's Apparat zum Treiben von Dampfschiffen. Hr. J. Jepheson O. Taylor lud kuͤrzlich alle Sachverstaͤndigen zur Pruͤfung des Modelles eines Apparates ein, welcher seiner Meinung nach die Ruderraͤder uͤbertreffen und die die Dampfschiffe verunstaltenden Ruderkasten beseitigen soll. An diesem Apparate wirkt die Dampfkraft auf eine horizontale eiserne Welle, welche von der Maschine aus unter der Deke der Hauptcajuͤte durch den Hintersteven sezt, und an deren Ende sich außerhalb des Hinterstevens zwei ruderaͤhnliche Schaufeln befinden. Diese Schaufeln sind nicht senkrecht, sondern unter einem Winkel von 22° gegen den senkrechten Hintersteven gestellt. Außerhalb der Schaufeln, die nur einen kleinen Raum einnehmen, ist ein falscher Hintersteven angebracht, der am oberen und unteren Ende durch Querhoͤlzer und eiserne Kniee an dem wahren Hintersteven festgemacht ist. Der Raum zwischen den beiden Hintersteven ist so unbedeutend, daß die Symmetrie des Fahrzeuges dadurch nicht beeintraͤchtigt wird. Die durch die Dampfmaschine in Bewegung gesezte eiserne Welle laͤuft mit großer Geschwindigkeit um und treibt bei jedem Hube die Schaufeln durch das Wasser. Das Fahrzeug wird demnach auf dieselbe Weise vorwaͤrts getrieben, auf welche ein am Hintertheile eines Nachens befindlicher Schiffer diesen mit seinem Ruder treibt. Die Versuche mit diesem Modelle wurden in einem Wasserbehaͤlter von 30 Fuß Laͤnge vorgenommen. Als Triebkraft diente eine aufgewundene Uhrfeder. Ein Modell mit gewoͤhnlichen Ruderraͤdern wurde hiebei in 115 Secunden; ein mit dem neuen Apparate ausgestattetes Modell dagegen in 18 Sekunden von einem Ende des Wasserbehaͤlters zum andern getrieben. Der Erfinder glaubt, daß sein Apparat eine große Ersparnis in der Construction, am Brennmaterials und an dem Salaire der Maschinisten bedingt, weil eine Maschine von 60 Pferdekraͤften mit seinem Apparate eben soviel leistet, wie eine von 80 Pferdekraͤften mit den gewoͤhnlichen Ruderraͤdern. Ferner wird durch Beseitigung der Ruderraͤder und ihrer Kasten viel an Raum erspart, und fuͤr Kriegsschiffe eine ununterbrochene Kanonenreihe moͤglich gemacht. Der neue Apparat erzeugt keinen Wasserschwall, und wird daher auf Fluͤssen den kleineren Fahrzeugen nicht so gefaͤhrlich; er befindet sich endlich ganz unter Wasser und ist deßhalb im Kriege gehoͤrig gesichert. (Aus dem Mechan. Magazine No. 787.) Ueber die Anwendung des Compasses auf eisernen Booten. Hr. Samuel Porter schlaͤgt in einem an die General-Steam-Navigation-Company gerichteten Briefe ein Mittel vor, wonach der Compaß auf eisernen Booten dienstfaͤhig gemacht werden soll, um solche Boote nicht nur wie bisher bloß fuͤr Fluͤsse und Landseen, sondern auch fuͤr die hohe See geeignet zu machen. Er sagt, daß er, da er fuͤr alle Theile der Erde mehr als 3000 seiner magnetischen Sonnenuhren verfertigte, seine Aufmerksamkeit eine Reihe von 16 Jahren hindurch auf die Abweichung der Magnetnadel gerichtet habe; und daß er hienach glaube, ja sogar wisse, daß, wenn man den Compaß mittelst Messing einige Fuß hoch uͤber dem Verdeke mit der Vorderflaͤche nach Abwarts gekehrt so aufhinge, wie man ihn in den Cajuͤten aufzuhaͤngen pflegt, selbst ein eisernes Verdek und eiserne Waͤnde die Magnetnadel nicht aus ihrer Richtung bringen wuͤrden. (Mechanics' Magazine. 787) Baddeley's Methode Luftballons zu dirigiren. Der Feuerstatistiker Wm. Baddeley hat vor einem Jahre im Mechanics' Magazine in einem die Luftballons betreffenden Artikel angedeutet, daß er eine Methode zu wissen glaube, nach der man die Luftballons in beliebigen Richtungen zu dirigiren im Stande seyn duͤrfte. Obwohl mehrmalen um Veroͤffentlichung seines Verfahrens angegangen, hielt er doch immer damit zuruͤk, bis ihn endlich der Jobard'sche Vorschlag, den Canal mit leichten, von Congreve'schen Raketen getriebenen Booten zu befahren, dessen wir der Curiositaͤt halber auch in unserer Zeitschrift erwaͤhnten, zum Gestaͤndnisse brachte. Er erklaͤrt naͤmlich im Mechanics' Magazine No. 787, daß er dreierlei Methoden Luftballons zu steuern besize; und daß von diesen zwei der Mechanik entnommen seyen, die dritte aber auf der Benuzung der beim Abbrennen einer gehoͤrig eingerichteten Rakete entwikelten Reactionskraft beruhe. So unthunlich ihm der Jobard'sche Vorschlag wegen des großen Widerstandes, den das Wasser leistet, erscheint, ebenso ausfuͤhrbar haͤlt er den seinigen wegen des geringen Widerstandes der Luft. – French's Drukerpresse. Ein amerikanisches Blatt enthaͤlt woͤrtlich folgende Notiz: „Hr. Thomas French von Ithaca im Staate New-York baut dermalen an den Speedwell Works bei Middletown seine Patent-Drukerpresse, welche mit einer der dortigen Papiermuͤhlen in Verbindung gebracht werden soll. Das Papier gelangt unmittelbar aus der Papiermaschine in die Drukerpresse, wird in dieser auf beiden Seiten zugleich bedrukt, und laͤuft dann zwischen den Trokencylindern, zwischen denen es zugleich gepreßt wird, durch. In 3 Minuten und gleichsam in einer einzigen Operation wird aus dem aus der Muͤhle kommenden Zeuge ein Buch von 356 Seiten gedrukt, welches dem Buchbinder eingehaͤndigt werden kann. Das Papier wird in einem fortlaufenden Blatte gedrukt und in Rollen versandt. Hr. French hat der Redaktion einen Abdruk von Cobb's Juvenile Reader, einem Werke von 216 Seiten, welcher auf ein Blatt von 70 Fuß Laͤnge gedrukt ist, eingesendet, und es liegt derselbe zur Einsicht vor!“ (Mechanics' Magazine, No. 790.) Neue Fortschritte der Strumpfwirkerei in England. Die Penny Cyclopaedia berichtet uͤber den Gang, den die Strumpfwirkerei neuerlich in England genommen, wie folgt: „In gegenwaͤrtigem Augenblike (Jul. 1838) sind in Nottingham mit bestem Erfolge Stuͤhle mit rotirender Bewegung im Gange, in denen 12 façonnirte Struͤmpfe auf einmal fabricirt werden, und zu deren Bedienung ein Arbeiter und ein Knabe genuͤgen. Diese neuen Stuͤhle, welche durch Dampf in Bewegung gesezt werden, duͤrften die Stuͤhle mit Wechselbewegung, in denen von einem Arbeiter nur ein Strumpf auf einmal verfertigt werden kann, bald ganz verdraͤngen. Die hiedurch zu erlangende Kostenersparniß wird sehr bedeutend seyn, und England in Stand sezen, auch in der Strumpf, Wirkerei, die das Inselland zu verlassen drohte, wieder die Suprematie zu erlangen. Der Hauptsiz dieser Fabrikation im Auslande ist Chemniz in Sachsen, wo man wegen des geringen Arbeitslohnes aus Garn, welches groͤßten Theils aus dem Lancashire eingefuͤhrt wird, Fabricate erzeugt, welche die englischen auf den Maͤrkten verdraͤngten, und welche selbst in England, wo sie doch einen Zoll von 20 Proc. zahlen, bedeutenden Absaz fanden.“ Ueber die Anwendung des durch Zersezung des Wassers erzeugten Gases bei der Gewinnung des Eisens. Das Mechanics' Magazine, No. 790, gibt folgende Beschreibung der Methode, nach welcher Hr. J. S. Dawes das durch Zersezung des Wassers erzeugte Gas bei der Gewinnung des Eisens zu benuzen versuchte. Er ließ Dampf durch rothgluͤhende, mit kleinen Kohks oder Holzkohlen gefuͤllte gußeiserne Roͤhren streichen, wobei der Dampf eine Zersezung erlitt und sein Sauerstoff sich anfaͤnglich mit dem Kohlenstoffe der Kohks zu Kohlensaͤure verband. Dadurch, daß diese leztere noch weiter uͤber gluͤhende Kohlen stroͤmte, verwandelte sie sich in Kohlenstoffoxydgas, welches zugleich mit dem entbundenen Wasserstoffgase durch eine in die Form eingesezte Roͤhre in den Ofen eingetrieben wurde, da das Gas demselben Druke ausgesezt war wie die Geblaͤsluft. Die Roͤhren mußten alle 12 Stunden mit Kohlenstuͤken gefuͤllt werden, und dieß geschah am besten mit Huͤlfe eines auf dieselben gestekten Pfropfes. Anfaͤnglich ergaben sich wegen der schnellen Zerstoͤrung der Roͤhren einige Schwierigkeiten; da jedoch der Schmelzpunkt des Gußeisens um so Vieles hoͤher steht, als die zur Zersezung des Wassers erforderliche Temperatur, so mußte man die Ursache hievon mehr in dem Baue des zur Heizung der Roͤhren dienenden Ofens suchen. Man hat diesen abgeaͤndert und seither scheint der Apparat sehr dauerhaft. In Oldbury arbeitet wenigstens eine derlei Vorrichtung seit mehreren Monaten, ohne daß die Roͤhren etwas Schaden gelitten hatten. Die Quantitaͤt Brennmaterial, welche erforderlich war, um die Roͤhren heiß zu erhalten, betrug in 12 Stunden 12 bis 15 Cntr. Steinkohlenklein; und da der Dampf von den Kesseln der Maschine, deren Heizer zugleich auch den Apparat bediente, geliefert wurde, so beliefen sich die Kosten mit Ausnahme der Abnuͤzung gar nicht hoch. Wahrscheinlich duͤrften 4000 Fuß Gas im Ganzen nicht hoͤher als auf 3 oder 4 Schill, zu stehen kommen. (Aus den Verhandlungen der British Association in Newcastle-upon-Tyne.) Ueber die Bestandtheile einiger englischer Eisensorten. Nach den Angaben des Hrn. Dr. Thomas Thomson haben das beste Dannemora-Eisen, das gewoͤhnliche Eisen aus Wallis und das Eisen von Low Moor folgendes specifische Gewicht, und folgende Bestandtheile: Daunemora-Eisen von 7,9125 spec. Gewichte enthaͤlt Eisen   99,56 Kohlenstoff     0,26 Mangan     0,05 Silicium     0,03 –––––––   99,90 Walliser Eisen von 7,4359 spec. Gewichte enthaͤlt Eisen   99,498 Phosphor     0,417 Silicium     0,085 ––––––– 100,000 Eisen von Low Moor von 7,3519 spec. Gewichte enthaͤlt: Eisen   98,060 Mangan     1,868 Silicium     0,090 ––––––– 100,018 (Aus den Verhandlungen der British Association im Mech. Mag., No. 790.) Nachtraͤgliches uͤber Sorel's Verzinkung oder sogenannte Galvanisirung des Eisens. Die Beschreibung des Patentes, welches Hr. Sorel im Decbr. 1837 in den Vereinigten Staaten auf die beruͤhmt und beruͤchtigt gewordene Galvanisirung des Eisens nahm, enthaͤlt Einiges, welches wir in dem in England auf den Namen des Hrn H. W. Craufurd genommenen und im Polytechn. Journale Bd. LXVIII. S. 459 bekannt gemachten Patente vermissen. Wir tragen daher aus dem Franklin Journal, Jul. 1838, S. 54 noch Folgendes nach. „Die von dem Patenttraͤger erprobten Benuͤzungsweisen des von ihm aufgestellten Principes sind: 1) Anwendung des Zinkes auf Eisen und Stahl nach dem beim Verzinnen uͤblichen Verfahren. 2) Anwendung eines galvanischen Pulvers in Form eines Anstriches, den man mit feinem Zinkpulver, Oehl oder harzigen Substanzen bereitet, und womit man die vor Rost zu schuͤzenden Gegenstaͤnde uͤberstreicht. 3) Bedekung der zu schuͤzenden Gegenstaͤnde mit dem aus fein gepulvertem Zinke bestehenden galvanischen Pulver. 4) Einwikelung der zu schuͤzenden Gegenstande in sogenanntes galvanisches Papier. 5) Beschmierung der Gegenstaͤnde mit einer galvanischen Schmiere, welche durch Vermischung des galvanischen Pulvers mit fetten Substanzen, z.B. mit gereinigtem Schweinfett, bereitet wird.“ Von der Bereitung des galvanischen Pulvers, von welchem das englische Patent schweigt, heißt es im amerikanischen: „Man kann sich dieses Pulver auf verschiedene Weise bereiten; doch erschien folgendes Verfahren als das wohlfeilste. Man bringt Zink in einem Reverberirofen und unter sorgfaͤltiger Verhuͤtung von Luftzutritt beinahe zum Rothgluͤhen, schaͤumt ihn sorgfaͤltig ab, und uͤberstreut ihn mit Salmiak. Hierauf wirft man in den geschmolzenen Zink dem Gewichte nach ungefaͤhr den zehnten Theil Eisenfeilspaͤne, welche vorher mit Salzsaͤure befeuchtet worden. Wenn das Ganze endlich mit feinem Kohlenpulver bestreut worden, steigert man die Hize bis zum Weißgluͤhen, auf der man die Mischung unter zeitweisem Umruͤhren derselben mit einem Eisenstabe eine Viertelstunde lang erhaͤlt. Die geschmolzene Masse gießt man endlich in ein thoͤnernes oder gußeisernes Gefaͤß, welches man zur Verhuͤtung der Verbrennung des Zinkes mit einer eisernen Platte bedekt, und in dem man die Masse bis zum Abkuͤhlen mit einem Ruͤhrer, welcher durch ein Loch im Dekel gestekt wird, umruͤhrt. Man erhaͤlt auf diese Weise ein feines Pulver, welches entweder fuͤr sich zum Verpaken staͤhlerner Gegenstaͤnde, die in demselben selbst naß werden koͤnnen, ohne dadurch vom Roste zu leiden, oder zur Bereitung der galvanischen Anstriche verwendet werden kann.“ „Das galvanische Papier wird fabricirt, theils indem man das Zinkpulver gleich unter den Zeug des Papieres mengt, theils aber indem man gewoͤhnliches Pakpapier nimmt, dieses mit einer klebenden Substanz uͤberstreicht und dann das galvanische Pulver darauf siebt. Es schuͤzt polirte und andere eiserne oder staͤhlerne Gegenstaͤnde, welche man in dasselbe wikelt, vollkommen gegen den Rost.“ Ueber Hrn. Addams' Apparate zur Darstellung der Kohlensaͤuren in festem Zustande. Hr. Robert Addams hielt vor der dießjaͤhrigen Versammlung der British Association einen Vortrag uͤber die Darstellung der Kohlensaͤure in fluͤssigem und in festem Zustande, wobei er, nachdem er der Arbeiten, die wir in dieser Hinsicht den HHrn. Faraday und Thilorier verdanken, erwaͤhnt, drei Apparate erlaͤuterte und vorzeigte, mit denen er selbst arbeitete. Die erste Methode, deren er sich bediente, ist eine rein mechanische. Er trieb naͤmlich mittelst kraͤftiger hydraulischer Pumpen das kohlensaure Gas aus einem Gefaͤße in ein zweites, und zwar indem er ersteres mit Wasser, mit Salzaufloͤsungen, Oehl oder Queksilber fuͤllte. Mit diesem Apparate brachte er eine Vorrichtung in Verbindung, welche andeutete, wann das Gefaͤß gefuͤllt war. – Sein zweiter Apparat ist eine Modification des Thilorier'schen. – Der dritte endlich verbindet das mechanische mit dem chemischen Verfahren, und bedingt angeblich eine bedeutende Ersparnis an dem in dem Generator erzeugten Gase, indem nach Thilorier's Methode von 3 Theilen 2 in die atmosphaͤrische Luft entweichen und verloren gehen. An diesem Apparate deutet eine Vorrichtung an, wenn der Generator durch die Pumpen mit Wasser gefuͤllt und folglich alle freie Kohlensaͤure in den Recipienten getrieben worden ist; eine zweite Vorrichtung dient zur Bestimmung der in dem Recipienten enthaltenen Menge fluͤssiger Kohlensaͤure. – Hr. Addams zeigte außerdem auch noch andere Instrumente vor, womit man fluͤssige Kohlensaͤure aus einem Gefaͤße in ein anderes uͤberziehen oder uͤberdestilliren kann. Er sprach ferner von Versuchen, welche dermalen in Gang sind, und namentlich von der Wirkung des Kaliums auf die fluͤssige Kohlensaͤure, eine Wirkung, die keine Zersezung der wirklichen Saͤure, welche die Gegenwart von Wasser oder einer Wasserstoffsaͤure vermuthen ließe, andeutete. Eine vorgelegte Tabelle uͤber die Spannkraft des uͤber der fluͤssigen Kohlensaͤure befindlichen Gases enthielt im Wesentlichen folgende Resultate: Temperaturgrade. Pfd. per Quadratzoll. Atmosphaͤren, jede zu 15 Pfd.           0 F.         279,9       18,06         10         300       20         30         398,4       26,54         32         413,4       27,56         50         520,05       34,67       100         924,8       62,32       150       1495,65       99,71. Hr. Addams will nunmehr auch den Druk bei hoͤheren Temperaturen bis zum Siedepunkte hinauf und daruͤber untersuchen, und glaubt schon jezt, daß die Kohlensaͤure zwar nicht direct, wie Hr. Brunel meinte, aber doch indirect und als ein Mittel, um andere Fluͤssigkeiten circuliren zu machen oder hin und her zu bewegen, anstatt des Dampfes als Triebkraft benuzt werden duͤrfte. – Bei den vor der Versammlung vorgenommenen Versuchen brachte man mehrere Pfunde Queksilber in einigen Minuten durch die Abkuͤhlung, welche die feste Kohlensaͤure bei ihrem Uebergange in gasfoͤrmige Gestalt erzeugte, zum Gefrieren. (Mechanics' Magazine, No. 788.) Einiges uͤber Ersparniß und Regulirung der Waͤrme in Wohnhaͤusern. Ueber diesen wichtigen Gegenstand ward von Hrn. George Webb Hall vor der British Association ein Vortrag gehalten, der zu. einigen Eroͤrterungen Anlaß gab. Hr. Hall bestand darauf, daß der Ruͤken der Feuerstellen so viel als moͤglich senkrecht, und die Muͤndungen der Schornsteine moͤglichst eng seyn sollen. Als Princip fuͤr geschlossene Feuerstellen sezte er ferner fest, daß der brennende Stoff mit einer die Hize zuruͤkhaltenden Substanz, welche selbst wieder die Waͤrme auf das Feuer zuruͤkzustrahlen vermag, umgeben seyn muͤsse. Dieß soll erreicht werden, indem man das Feuer selbst mit einer Art von Bakstein bedekt, und fuͤr das Entweichen der auf diese Weise auf den hoͤchsten Grad getriebenen Hize nur eine sehr kleine Oeffnung laͤßt, die gleichfalls wieder eine Regulirung zulaͤßt. Die Ersparniß wird erzielt, indem man die auf solche Weise gesteigerte Waͤrme durch lange horizontale Zuͤge leitet, damit dem Emporsteigen derselben, welches im Verhaͤltnisse des Hizgrades rasch von Statten gehen wuͤrde, ein Damm entgegengesezt wird. – Sir John Robison bemerkte, daß man bei allen diesen Gegenstand betreffenden Versuchen mit groͤßter Sorgfalt zu Werke gehen muͤsse; besonders machte er auf die Hize des Rauches in den Schornsteinen aufmerksam. Er fand einmal, daß der Rauch 2 Fuß von der Austrittsmuͤndung entfernt 190° F. hatte, waͤhrend das Wasser in dem Heißwasserapparate eine Temperatur von 260° F. zeigte. Eine sehr geringe, an einem der Daͤmpfer vorgenommene Aenderung machte die Temperatur des Rauches beinahe unmittelbar auf 460° F. fallen, jene des Wassers dagegen auf 290° F. steigen, so daß also durch diese hoͤchst unbedeutende Abaͤnderung gegen 60° F. erspart wurden! – Als eine der besten Heizmethoden ward die des Hrn. Strutt von Derby erklaͤrt, welche man in Loudon's Cottage Economy angegeben findet, und die auch von Dr. Ure und Ritchie in ihren Abhandlungen uͤber das Heizen und Ventiliren angeruͤhmt wird. – Nach den Angaben desselben Strutt ist das Steinkohlengas fuͤr den Kochbedarf eines der wohlfeilsten Brennmaterialien. Der ganze Apparat, der gewissermaßen als das Umgekehrte der Davy'schen Sicherheitslampe betrachtet werden kann, besteht in einer Gasrohre von beilaͤufig 6 Zoll Durchmesser, an deren Ende ein Stuͤk Drahtgitter befestigt wird. Dem Verbrennen dieses Gitters bei starker Hize laͤßt sich leicht dadurch steuern, daß man etwas Sand darauf streut. Volumen fuͤr Volumen genommen kommt Gas theurer zu stehen als Steinkohle; da hingegen, wo man nur zeitweise Feuer braucht und zu den kleineren Kochprocessen ist Gas wohlfeiler und bequemer. (Mechanics' Magazine, No. 787.) Iveson's Patent auf Verhuͤtung von Rauch und auf Ersparnis an Brennmaterial. Hr. Iveson gehoͤrt zu den vielen Erfindern, die sich Vertilgung des Rauches und Ersparniß an Brennmaterial zur Aufgabe gemacht haben. Sein Verfahren beruht, nach Angabe des Edinburgh Observer, lediglich darauf, daß er unmittelbar uͤber dem Feuer und auf die Flamme herab Dampf in den Ofen eintreibt, wodurch alle brennbaren Stoffe so vollkommen aufgezehrt werden sollen, daß auch keine Spur von Rauch am Ausgange des Schornsteines zum Vorscheine kommt. Nach den Arbeiten, welche der Erfinder mehrere Monate hindurch in Gemeinschaft mit dem bekannten Chemiker Dr. Fyfe vorgenommen, soll hiebei die Ersparniß an Steinkohlen wenigstens die Haͤlfte betragen haben, so daß eine Dampfmaschine, welche sonst taͤglich 10 Tonnen Steinkohlen verzehrte, mit 5 Tonnen dasselbe leistete. – Der Einsender des Artikels in dem genannten Blatte wohnte selbst einem Versuche bei, und bemerkt daruͤber Folgendes: Das Feuer wurde wie gewoͤhnlich aufgezuͤndet, und ein diker schwarzer Qualm entwich aus dem Schornsteine; kaum hatte man aber die Dampfroͤhre geoͤffnet, so war aller Rauch verschwunden, als wenn gar kein Feuer im Ofen waͤre. Der Rauch erschien jedesmal wieder, so oft man den Dampf absperrte. Bei den meisten der angefuͤhrten Versuche verwendete man Dampf von hohem Druke, indem die Maschine unter einem Druke von 35 Pfd. arbeitete; in einigen Fallen bediente man sich jedoch auch des Dampfes von niederem Druke mit gleichem Vortheile. – Das ganze Verfahren ist gluͤklicher Weise leicht anwendbar; denn man braucht in allen Faͤllen, wo man einen Dampfkessel zur Verfuͤgung hat, nur von irgend einem Theile desselben her eine kleine Roͤhre zu leiten, welche sich in dem Ofen in eine Art von Sprizkopf endigt, so daß der Dampf nach allen Richtungen auf die Flamme stroͤmt. Haͤtte man keinen Kessel zur Verfuͤgung, so muͤßte man einen kleinen, der nicht viel kostet, anschaffen. Hat man eine Hochdrukmaschine zu Gebot, so kann man einen Theil des Auslaßdampfes in den Ofen leiten. Der Verbrauch an Dampf betraͤgt ungefaͤhr den zwoͤlften Theil des im Kessel erzeugten Dampfes, und dieser muß natuͤrlich von der oben angegebenen Ersparniß abgezogen werden. (Mechan. Magazine No. 788.) Bleifreie Glasur. Die bleifreie Glasur, welche vom Gewerbsverein in Lahr empfohlen wird, besteht aus einer Mischung von 4 Theilen calcinirter Soda und 5 Theilen eisenfreiem Sand, die als Pulver irr feuerfesten, mit Kreide ausgestrichenen Tiegeln zu Glas zusammengeschmolzen werden, das fein gemahlen als Glasfluß dient. Diese Glasur kommt zwar theurer als die gewoͤhnliche Bleiglasur, die Gefaͤße haben aber nicht nur ein schoͤnes, rothes Ansehen, sondern sind auch zu vielen Zweken, sowohl in den Kuͤchen als auch in den Werkstaͤtten den gewoͤhnlichen irdenen Geschirren weit vorzuziehen. Ueber die essigsauren Bleisalze. Hr. Payen hat aus Veranlassung seiner Entdekung eines neuen essigsauren Bleisalzes, wovon bereits im polyt. Journal Bd. LXVI. S. 318 die Rede war, eine sehr ausfuͤhrliche Arbeit uͤber die Verbindungen der Essigsaͤure mit, Bleioxyd unternommen, welche folgende Resultate lieferte: Das neutrale essigsaure Bleioxyd zeigt dieselbe Krystallisation sowohl in reinem Wasser als in Wasser, welches mir einem dem seinigen gleichen Volumen Alkohol und Holzgeist verbunden ist. 100 Theile Wasser von + 12° C. loͤsen 59 Gewichtstheile davon auf. Die Krystalle dieses essigsauren Bleisalzes verlieren im trokenen luftleeren Raume ihre 3 Atome Krystallwasser. Das neutrale essigsaure Bleioxyd, welches auf diese Weise wasserfrei geworden ist, loͤst sich in der Warme in absolutem Alkohol auf, aus welchem es sich beim Erkalten in Krystallen abscheidet. Der wasserfreie Alkohol entzieht dem neutralen essigsauren Bleioxyde, welches 3 Atome Wasser enthaͤlt, dasselbe, und laͤßt es gleichfalls in sechsekigen Platten krystallisiren. Bas wasserfreie essigsaure Bleioxyd, durch diese beiden Mittel erhalten, nimmt bei der Aufloͤsung in Wasser sein Krystallwasser wieder an. Dasselbe essigsaure Bleisalz, in der Kaͤlte durch Ammoniak in geringem Ueberschusse zersezt, wandelt sich in dreifachbasisches essigsaures Bleioxyd und in essigsaures Ammoniak um. Die Anwesenheit des essigsauren Ammoniaks erhoͤht die Stabilitaͤt des dreifachbasischen essigsauren Bleioxydes. Der Ueberschuß von Ammoniak kann dieser Kraft das Gleichgewicht halten, oder sie uͤberwinden, je nach seiner Menge. Im ersten Falle kann die Aufloͤsung dazu dienen, das Bleioxyd mit gewissen organischen Stoffen, die eine geringe Verwandtschaft besizen, bis zur Saͤttigung zu verbinden. Im lezteren Falle scheidet es sich von dem Bleioxydhydrat in Form von Octaëdern oder kurzen Prismen ad, welche mit vierseitigen Pyramiden zugespizt sind, beide isolirt oder zu Kreuzen vereinigt. Das krystallisirte, dreifachbasische essigsaure Bleioxyd, es mag durch Ammoniak oder durch Bleioxyd, oder durch Concentration, Erkaltung oder Faͤllung, vermittelst Alkohols oder Holzgeistes erhalten worden seyn, zeigt dieselbe Krystallform in langen nadelfoͤrmigen Prismen, die entweder schon mit bloßen Augen oder doch mit dem Mikroskope sichtbar sind. Das dreifachbasische essigsaure Bleioxyd loͤst sich in Wasser von 100° C. auf nach dem Verhaͤltnisse von 18 zu 100, und krystallisirt in nicht sehr betraͤchtlichen Mengen nach dem Erkalten. Es ist loͤslich in Alkohol und Holzgeist, wenn beide verduͤnnt sind. Der Holzgeist von 0,96 loͤst es noch auf, hingegen loͤst es der Alkohol von demselben Grade nicht mehr merklich auf. Voͤllig unloͤslich ist es in reinem wasserfreiem Alkohol. Dieß gestattet, es aus seinen Mischungen mit dem intermediaͤren essigsauren Salze abzuscheiden. Die Zusammensezung des wasserhaltigen Bleioxydes wird durch 3 Pb O, H₂O dargestellt. Seine reinen, durchscheinenden, farblosen octaëdrischen Krystalle haben ein bedeutendes Brechungsvermoͤgen. Wenn man keinen zu großen Ueberschuß von Ammoniak gebraucht hat, so bleibt in der Fluͤssigkeit, aus der man dieses Bleioxyd abgeschieden hat, dreifachbasisches essigsaures Bleioxyd, das sich direct oder durch Alkohol abscheiden laͤßt. Je nach den Mengen und der Temperatur kann man das wasserhaltige und das wasserfreie Bleioxyd zugleich oder abgesondert erhalten, wenn man das neutrale oder das dreifachbasische essigsaure Bleioxyd durch Ammoniak zersezt. Das wasserfreie Bleioxyd zeigte sich in der Fluͤssigkeit in rhombischen, durchscheinenden Platten, die sich mit einem ihrer spizen Winkel um einen gemeinschaftlichen Mittelpunkt gruppiren, indem sie gruͤnliche oder orangegelbe glaͤnzende Buͤschel bilden. Ein neues essigsaures Bleisalz, das regelmaͤßig in sechsekigen Platten krystallisirbar ist, welche sich als glaͤnzende und atlasartige Buͤschel gruppiren, entsteht aus der Verbindung eines Atomes dreifachbasischen essigsauren Bleioxydes mit drei Atomen neutralen essigsauren Bleies. Es laͤßt sich darstellen durch H₂O, 2 C₈H₆O₃. Dieses intermediaͤre essigsaure Bleioxyd unterscheidet sich von den beiden anderen und von dem wasserfreien neutralen durch mehrere Reaktionen und besonders durch seine augenblikliche Umwandlung in eines der beiden anderen, je nachdem man eine Base oder eine Saure hinzusezt. Es loͤst sich in wasserfreiem Alkohol auf, ohne sein Atom Wasser zu verlieren. Es erklaͤrt gewisse, von allen Chemikern beobachtete Anomalien und merkwuͤrdige Umstaͤnde bei der Krystallisation des wasserhaltigen neutralen essigsauren Bleioxydes, (Annales de Chim. et de Phys. Septbr. 1837.) Ueber die Aufsaugung des Wasserstoffgases aus der Luft enthaͤlt die Bibliotheque universelle, Februar 1838, einen Artikel, der auch fuͤr unsere Leser nicht ohne Interesse seyn duͤrfte, und aus dem wir daher Folgendes entnehmen. Der Gehalt der atmosphaͤrischen Luft an Wasserstoffgas betraͤgt nicht uͤber den tausendsten Theil ihres Volumens, obschon durch die Zersezung, welche die organischen Stoffe erleiden, fortwaͤhrend eine bedeutende Menge dieses Gases entwikelt wird. Die Substanzen, welche bei der gewoͤhnlichen Temperatur der Luft die Verbindung des Wasserstoffes mit dem Sauerstoffe vermitteln, sind so selten, daß man durch sie nicht wohl erklaͤren kann, wohin der Wasserstoff kommt; selbst der Bliz und die Entzuͤndung brennbarer Stoffe reichen nicht zu einer genuͤgenden Erklaͤrung hin. Hr. Th. de Saussure hat aus vielfachen Versuchen und Beobachtungen den Schluß gezogen, daß das Verschwinden des Wasserstoffes durch die Gaͤhrung der auf der Erdoberflaͤche verbreiteten organischen Stoffe bedingt ist. Das Wesentliche hieruͤber laͤßt sich folgendermaßen zusammen, fassen. Die Verbindung des Wasserstoffes mit dem Sauerstoffe geschieht bei gewoͤhnlicher Temperatur durch Stoffe, die einer langsamen Gaͤhrung unterliegen, besonders wenn diese Stoffe in groͤßerer Menge angehaͤuft, und mit soviel Wasser impraͤgnirt sind, daß sie nicht in vollkommene Beruͤhrung mit dem Sauerstoffe kommen koͤnnen. Stellt man naͤmlich diese vollkommene Beruͤhrung dadurch her, daß man der Oberflaͤche des gaͤhrungsfaͤhigen Koͤrpers eine groͤßere Ausdehnung gibt oder daß man die Quantitaͤt des Wassers vermindert, so wird der Wasserstoff nicht absorbirt, sondern der Sauerstoff geht andere Verbindungen ein. Die Porositaͤt des der Gaͤhrung unterliegenden Koͤrpers traͤgt viel zur Zerstoͤrung des detonirenden Gasgemenges bei. Der bei der Gaͤhrung absorbirte Wasserstoff verbindet sich in demselben Verhaͤltnisse, wie bei der Wasserbildung mit Sauerstoff. Humus in Verbindung mit verschiedenen Erden erleidet, wenn er befeuchtet ist, eine langsame Gaͤhrung, bei der Wasserstoff absorbirt wird. Kohlenoxydgas, gekohltes Wasserstoffgas und das durch gluͤhendes Eisen aus Wasser entbundene Wasserstoffgas werden durch die Gaͤhrung nicht zerstoͤrt, wenn man sie anstatt des gewoͤhnlichen Wasserstoffgases zur Zusammensezung des aus 2 Volumen Wasserstoff und einem Volum Sauerstoff bestehenden Gasgemenges nimmt. Stikgas, Wasserstoffgas und Sauerstoffgas hemmen, wenn man sie dem explosionsfaͤhigen Gasgemenge zusezt, die Zersezung dieses lezteren durch einen gaͤhrenden Koͤrper nicht, so wenig wie sie unter gleichen Umstaͤnden diese Zersezung durch einen frisch gereinigten Platinstab stoͤren. Kohlenstoffoxydgas und oͤhlerzeugendes Gas, welche die Wirkung des Platins hemmen, sind auch der durch die Gaͤhrung bedingten Wirkung sehr hinderlich. Stikstoff-Oxydulgas dagegen, welches man dem explosionsfaͤhigen Gemenge zugesezt, wird durch die Gaͤhrung zum Theile zersezt und beeintraͤchtigt die Verbindung des Wasserstoffgases mit dem Sauerstoffgase auf keim Weise. Ueber die Hess, von Guevenne. Die zahlreichen Versuche, welche Guevenne zur Ermittelung der Eigenschaften der Hefe angestellt, lieferten ihm uͤber diesen immer noch raͤthselhaften Koͤrper folgende Resultate: 1) Das Ferment ist ein Koͤrper, der sich bestaͤndig in Form kleiner, ziemlich unter einander gleichfoͤrmiger Kuͤgelchen zeigt. 2) Diese Kuͤgelchen scheinen stets von derselben Natur zu seyn, welches auch ihr Ursprung seyn mag. 3) Der die Kuͤgelchen ausmachende unloͤsliche Theil ist geeignet, die Gaͤhrung zu erzeugen, und nicht die sie begleitenden Extraktivstoffe. 4) Die Hefenkuͤgelchen koͤnnen die Zersezung des Zukers bewirken, nicht bloß bei einer Temperatur von 10 bis 30 oder 40° C., sondern selbst bei der des kochenden Wassers, mit dem Unterschiede, daß sie bei einer Temperatur unter 50° den Zuker in Alkohol und Kohlensaͤure verwandeln, waͤhrend sich uͤber 50° kein Alkohol mehr zu bilden scheint. Das einzige Gas, welches man in beiden Fallen erhaͤlt, ist Kohlensaͤure. 5) Das Ferment erleidet waͤhrend der Umwandlung des Zukers in Alkohol eine bedeutende Modification, es verliert seinen ganzen Stikstoff, welcher zur Bildung des Ammoniaks verwendet wird, waͤhrend seine Gaͤhrung erregende Kraft gaͤnzlich erschoͤpft wird. 6) Wegen des kugelfoͤrmigen Aussehens des Fermentes und seiner hauptsaͤchlichsten chemischen Eigenschaften muß es als ein organisirter Koͤrper von neuer Bildung betrachtet werden; woraus sich ergibt, daß die Gaͤhrung nicht einzig und allein als eine Zersezung betrachtet werden kann, sondern bloß als eine Modification, welche zugleich organische und unorganische Producte erzeugt. 7) Die Umstaͤnde, unter denen die Gaͤhrung und die sie begleitenden Umstaͤnde sich entwikeln, der Einfluß einer großen Anzahl von Koͤrpern auf den Verlauf dieser Operation sind von der Art, daß man wirklich annehmen kann, sie ruͤhre von einer Art von Vegetation her; diese Annahme scheint vor ihrer voͤlligen Entscheidung noch neuer Beweise zu beduͤrfen. (Annales de Chimie et de Phys.) Zeichnen der Waͤsche durch Einbrennen. Die meisten chemischen Tinten, die man gewoͤhnlich zum Zeichnen der Waͤsche empfiehlt, taugen fuͤr das praktische Leben nicht, weil sie leicht zerstoͤrbar sind. Hr. Haͤnle in Lahr schlaͤgt deßhalb eine andere Methode vor, wobei man sich des Kohlenstoffs bedient. Man laͤßt sich fuͤr diesen Zwek von Messing oder Eisen einen kleinen Stempel mit dem Namen in erhabenen Buchstaben verfertigen. Die Stelle, die bezeichnet werden soll, wird mit einer Aufloͤsung von 2 Loth Zuker in 1 Loth Wasser bestrichen und getroknet. Um dieselbe zu bezeichnen, macht man den Stempel so heiß, daß er dem Gluͤhen nah? steht, und druͤkt ihn dann je nach der Hize desselben 2 bis 6 Secunden lang auf die Stelle auf. Hiebei verbrennt der Zuker mit einem geringen Theile von den Fasern der Leinwand oder des Baumwollenzeuges, und stellt den Namenszug in brauner Farbe dar, die durch und durch geht und nicht ausgewaschen wird. Der Zuker schuͤzt zugleich die Leinwand vor dem gaͤnzlichen Verbrennen. Einige Proben, die man zuvor an mehreren Lappen macht, werden bald die noͤthige Gewandtheit geben. Ueber die Anwendung von Steinmoͤrtel zum Straßenbaue. In einem der besten neueren englischen Werke uͤber den Straßenbau, welches Hr. Thomas Hughes Esp. unter dem Titel: The practice of making and repairing roads, of constructing footpaths, fences and drains; also a method of comparing roads with reference to the power of draugt required herausgab, findet man auch die Anwendung des Steinmoͤrtels zum Straßenbaue ausfuͤhrlicher abgehandelt. Das Civil Engineer and Architects Journal theilt in seinem lezten Oktoberhefte einiges hieruͤber mit, welches auch unsern Lesern willkommen seyn duͤrfte. Ein neueres Beispiel der Anwendung des Steinmoͤrtels, heißt es naͤmlich daselbst, liefert die von Charles Penfold gebaute Brixton road. Man nahm in diesem Falle auf vier Theile Kies einen Theil Kalk von Merstham oder Dorking, welcher vorher in ein groͤbliches Pulver verwandelt wurde. Der Steinmoͤrtel ward auf der Straße selbst angemacht, und beim Zusezen des Wassers wendete man besondere Sorgfalt darauf, daß jedes Kalktheilchen gehoͤrig damit gesaͤttigt und geloͤscht wurde. Wenn auf die Haͤlfte der Breite der Straße eine sechs Zoll dike Schichte Steinmoͤrtel aufgetragen worden, bedekte man diese mit einer 6 Zoll diken Lage guten harten Kieses oder zerschlagener Steine, welche man in zwei Schichten zu je 3 Zoll auftrug. Die erste dieser beiden Schichten legte man oft schon einige Stunden, nachdem das Steinmoͤrtellager gebildet worden; Wagen dagegen ließ man nie und unter keiner Bedingung eher daruͤber laufen, als bis der Steinmoͤrtel so erhaͤrtet war, daß das uͤberliegende Material noch in ihn eingedruͤkt werden konnte. Nie wartete man aber auch mit der Auffuͤhrung der ersten Kiesschichte bis zur vollkommenen Erhaͤrtung des Steinmoͤrtels; denn dadurch, daß man dieselbe eben zur gehoͤrigen Zeit legte, druͤkten sich die unteren Steine derselben theils durch ihr eigenes Gewicht, theils durch den von Oben auf sie wirkenden Druk zum Theile ein, so daß sie gleichsam in einem Muttergesteine, aus dem sie sich nicht mehr leicht losmachen konnten, fixirt blieben. Dadurch, daß auf solche Art das Rollen der untersten Steine verhuͤtet war, wurde auch das uͤberliegende Material in gewissem Grade gebunden, vorausgesezt, daß man hier unter Bindung nur eine Verkeilung der einzelnen Stuͤke versteht, in Folge deren sie sich nicht laͤnger bewegen und aneinander abreiben koͤnnen. Es hat sich ergeben, daß wenige Tage nach Auffuͤhrung der ersten Kiesschichte auch schon die zweite aufgetragen werden kann, und daß bald darauf auch die Befestigung des Ganzen eintritt. Der Contrast zwischen dieser Methode, der Laͤnge der Zeit und der Muͤhe, welche erforderlich ist, um das zum Baue der Straße verwendete Material, wenn dasselbe lose aufgefahren wird, zu binden, gibt fuͤr sich allein eine große Empfehlung zu Gunsten des Steinmoͤrtels. – Die Versuche an der Straße von Brixton wurden keineswegs unter guͤnstigen Umstaͤnden, sondern an einem Theile der Straße, an welchem bisher alle Versuche zur Erzielung einer festen Basis erfolglos geblieben, angestellt. Seit Hr. Penfold den Grund mir Steinmoͤrtel legte, ist dieser Theil der Straße der festeste von allen, so daß sein Verfahren allgemeine Empfehlung verdient. Man darf jedoch nicht vergessen, daß man die Ueberfuͤhrung der Straße nie so weit Herabkommen lassen darf, daß der Steinmoͤrtel auf irgend eine Weise der Abnuͤzung unterliegt, sobald im Gegentheile die obere Lage bis auf zwei oder im Aeyßersten bis auf einen Zoll von dem Steinmoͤrtel abgenuͤzt worden, muß unmittelbar eine neue Lage von derselben Dike aufgetragen werden. – Dasselbe Verfahren ist besonders zu empfehlen fuͤr die Wege in Lustgarten und Parken, in denen es wegen des nach jedem Regenwetter beinahe unvermeidlichen Durchbohrens der Erdwuͤrmer hoͤchst schwierig wird, Wege herzustellen, die bestaͤndig fest und troken bleiben. Eine Steinmoͤrtelunterlage von drei Zoll Dike wird her fuͤr Wege, auf denen leichte Wagen fahren, und eine solche von zwei Zoll Dike fuͤr Fußwege genuͤgen, wenn man eine duͤnne Schichte bindungsfaͤhigen Kieses daruͤber legt. Wie schaͤdlich die Wuͤrmer werden koͤnnen, erfuhr Hr. Hughes beim Baue eines Canales, wo diese Thiere in einem heißen Sommer selbst in 4 Fuß Tiefe in festem Thone noch durch 3 Fuß Thon herauf bahrten, und ein bedeutendes Versizen des Wassers des Canales veranlaͤßt haben sollen. Großbritanniens Bergwerksproduction. Das Mining Review gibt folgenden, aus mehreren Jahrgaͤngen gezogenen, mittleren Durchschnitt der Produktion der Bergwerke Großbritanniens: An Silber        10,000 Pfd. Troy im Werthe von        30,000 Pfd. St. Kupfer        13,000 Tonnen   1,300,000     – Zinn           5500     –      550,000     – Blei        46,000     –      950,000     – Eisen      900,000     –   7,000,000     – Steinkohlen 25,000,000     – 10,000,000     – Salz, Alaun und anderen Producten   1,000,000     – Der Gesammtwerth laͤßt sich wahrscheinlich auf mehr dann 20 Mill. Pfd. St. anschlagen. (Civil Eng. and Archit. Journal, Okt. 1838.)