Titel: Verbesserter Mechanismus, welcher in vielen Fällen anstatt der Zahnräder und anderer Maschinerien angewendet werden kann, und worauf sich James Buckingham, Civilingenieur in Great Randolph Street, Camden-town in der Grafschaft Middlesex, am 17. Jun. 1837 ein Patent ertheilen ließ.
Fundstelle: Band 71, Jahrgang 1839, Nr. XXIII., S. 111
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XXIII. Verbesserter Mechanismus, welcher in vielen Faͤllen anstatt der Zahnraͤder und anderer Maschinerien angewendet werden kann, und worauf sich James Buckingham, Civilingenieur in Great Randolph Street, Camden-town in der Grafschaft Middlesex, am 17. Jun. 1837 ein Patent ertheilen ließ. Aus dem London Journal of arts. Novbr. 1838, S. 97. Mit Abbildungen auf Tab. II. Buckingham's Methode Wasser zu heben etc. Gegenwaͤrtige Erfindung besteht 1) in einer Hebelvorrichtung, welche durch eine rotirende Kurbel in Thaͤtigkeit gesezt wird, um auf diese Weise gewisse Bewegungen hervorzubringen, die sich in Verbindung mit einigen anderen Apparaten vorzuͤglich zum Heraufschaffen von Wasser aus Brunnen, Bergwerken und anderen tief gelegenen Orten, so wie auch zum Heben von Lasten und Gewichten eignen. Man sieht diese Vorrichtung in Fig. 54 und 55 in Verbindung mit auf- und niedersteigenden Eimern und anderen Mechanismen, auf welche Hr. Jacob Filton Slade am 11. Jan. 1836 ein Patent nahm. Fig. 54 ist ein seitlicher Aufriß eines meiner Erfindung gemaͤß eingerichteten Hebelpaares in Verbindung mit einer doppelten Kurbel, deren Spindel an entsprechenden Pfosten aufgezogen ist, und deren Welle, um welche sie sich dreht, sich an eben diesen Pfosten befindet. Fig. 55 zeigt dieselbe Vorrichtung in einem Frontaufrisse. Die Pfosten a, a tragen die Maschinerie. Die Enden der Welle der Kurbel b, b, die mit einer Handhabe, einem Laufriemen, einer Rolle oder einem Zahnraͤderwerke umgetrieben werden kann, laufen in ebendiesen Pfosten. Der obere, gleichfalls auf den Pfosten ruhende Balken c, c traͤgt die Hebel d, d, denen er als Drehpunkt dient. An jeder Stelle dieser Hebel lassen sich Stangen e, e anbringen, deren entgegengesezte Enden mit den Kurbeln b, b' in Verbindung stehen. Hieraus ergibt sich, daß, wenn man die Kurbeln b, b umtreibt, durch die eben erwaͤhnten Verbindungsstangen den Hebeln d, d abwechselnd eine Auf- und Niederbewegung mitgetheilt wird. Verbindet man mit den Hebeln durch Stangen, Ketten oder Strike Eimer, so werden sich auch diese abwechselnd auf und nieder bewegen, womit eine Eimerbewegung erzielt ist, wie sie in Slade's Patent beschrieben ist. Es bedarf kaum der Erwaͤhnung, daß diese Vorrichtung mehrere Modificationen zulaͤßt. So kann man z.B. die Kurbelwelle uͤber der Hebelwelle oder seitwaͤrts von dieser anbringen, wenn nur dafuͤr gesorgt ist, daß beide Wellen vollkommen parallel mit einander laufen. So kann man auch doppelte Hebelreihen anbringen; d.h. man kann mit jeder der Kurbeln b, wie man aus Fig. 56 und 57 sieht, mit Stangen e, e zwei Hebel in Verbindung bringen, damit die zur Bewegung der Eimer oder zum Heben verschiedener Lasten dienenden Ketten, Stangen und Strike je nach der zum Heben erforderlichen Kraft mit irgend einem der zwischen den Stuͤzpunkten und Enden gelegenen Theile der Hebel verbunden werden koͤnnen. Der zweite Theil meiner Erfindung betrifft eine Methode die Ventile der Kolben der Pumpen oder Wasserhebmaschinen zu oͤffnen. Fig. 58 ist ein Durchschnitt des oberen Cylinders oder Eimers, in Verbindung mit der in Fig. 54 und 55 beschriebenen Maschinerie, womit Wasser ausgepumpt werden kann. Der Kolben a ist im Herabsteigen begriffen, wobei die Ventile b, b geoͤffnet seyn muͤssen, damit das Wasser frei hindurchfließen kann, und damit keine Erschuͤtterung Statt findet, wie dieß zuweilen beim Herabsteigen des Kolbens gegen die Oberflaͤche des Wassers durch eine eingeschlossene Luftmasse bewirkt wird. An dem oberen Theile der Kolbenstange befindet sich ein gegliederter Arm c, an dessen Ende ein kleiner, gleichfalls articulirter Arm d angebracht ist. Der Arm c wird, wenn er in horizontale Stellung herabgefallen ist, durch eine Schulter am weiteren Herabsinken verhindert, waͤhrend ihm ein freies Emporsteigen gestattet ist. Der kleine Arm d ist auf gleiche Weise durch eine Schulter am Emporsteigen gehindert, waͤhrend seinem Herabfallen kein Hinderniß im Wege steht; er wird uͤbrigens durch ein Gewicht und eine Feder in gerader Stellung erhalten. Mit ihm verbunden ist eine Kette, welche an die Ventile herablaͤuft. Bald, nachdem der Kolben in den Cylinder hinab zu treten begann, kommt das Ende des kleineren Armes d mit einem Vorsprunge oder Daͤumlinge in Beruͤhrung, welcher sich bei z an dem Rande einer senkrechten Seitenlatte befindet. Hiedurch werden die Arme c, d in die aus der Abbildung ersichtliche schiefe Stellung emporgetrieben, wo dann durch Aufziehen der Schnuͤre oder Ketten die Ventile gehoben und die Wasserwege geoͤffnet werden. Ist der Kolben beinahe bis zum Ende seines Hubes hinabgelangt, so fallen die Arme c, d, indem sie an dem Ausschnitte y voruͤbergehen, wieder in ihre horizontale Stellung herab, in der man sie bei w durch Punkte angedeutet sieht, und in der sie den Ventilen gestatten sich zu schließen. Wenn der Kolben dann abermals emporsteigt, so trifft das Ende des Armes d auf einen anderen an dem Rande der senkrechten Seitenlatte befindlichen Vorsprung oder Daͤumling x, wodurch der Arm d in die durch die punktirten Linien v angedeutete Stellung gelangt, und der Kolben mit geschlossenen Ventilen seinen Hub nach Aufwaͤrts vollendet.

Tafeln

Tafel Tab.
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Tab. II