Titel: Ueber ein neues Kugelventil für Wasserbehälter und dergl., von der Erfindung des Hrn. Crockford.
Fundstelle: Band 72, Jahrgang 1839, Nr. XLII., S. 189
Download: XML
XLII. Ueber ein neues Kugelventil fuͤr Wasserbehaͤlter und dergl., von der Erfindung des Hrn. Crockford.Hr. Crockford erhielt von der Society of arts in London fuͤr seine Erfindung die silberne Medaille zuerkannt.A. d. R. Aus dem Mechanics' Magazine, No. 807, S. 281. Mit einer Abbildung auf Tab. IV. Crockford's Kugelventil fuͤr Wasserbehaͤlter. Die Anwendung des Kugelventiles als eine Vorrichtung, womit man den Wasserzufluß zu einem Gefaͤße oder Behaͤlter unterbrechen lassen kann, so bald das Wasser in dem Gefaͤße die gewuͤnschte Hoͤhe erreicht hat, gewaͤhrt viele Vortheile. Leider werden aber diese Vortheile in hohem Grade durch manche dieser Vorrichtung anklebende Nachtheile beeintraͤchtigt. Dazu gehoͤrt, die Unsicherheit ihres Spieles, die Leichtigkeit, mit der sie in Unordnung geraͤth, und die lange Zeit, welche erforderlich ist, um ein Gefaͤß mit Wasser zu fuͤllen. Lezterer Umstand ist dadurch bedingt, daß in dem Momente, wo das Wasser die Kegel schwebend zu erhalten beginnt, der Zufluß des Wassers in der Zufuͤhrroͤhre durch das Emporsteigen der Kugel und durch theilweise Sperrung des Hahnes in einem gewissen Grade gehemmt wird. Durch fortgeseztes Emporsteigen der Kugel vermindert sich der Zufluß immer mehr und mehr, bis er endlich, wenn das Gefaͤß der Fuͤllung nahe ist, nur mehr tropfenweise Statt findet. Man hat schon mehrere Vorrichtungen ersonnen, die dem Hahne gestatten sollen, so lange offen zu bleiben, bis der Moment zum Schließen gekommen ist, wo dann die Schließung mit einem Male gaͤnzlich erfolgt. Von allen diesen Vorrichtungen, wie sinnreich sie auch seyn moͤgen, ist keine so einfach und so gut fuͤr den fraglichen Zwek berechnet, wie die des Hrn. Crockford, deren Spiel aus der beigefuͤgten Zeichnung, Fig. 20, fuͤr Jedermann anschaulich werden wird. Das Gestell A wird mit vier Schrauben an der Seite des Wasserbehaͤlters befestigt; das geloͤthete Gefuͤge bei B an die Zuflußroͤhre. Die große, an dem Ende eines langen Hebels fixirte Kugel C wird mittelst des Druͤkers D so lange herabgedruͤkt, bis das Wasser, nachdem es bis zur kleinen, an dem kurzen Hebel befindlichen Kugel E emporgestiegen, den Druͤker frei macht, wo dann vermoͤge der Kraft der großen Kugel das Ventil F alsogleich geschlossen wird. Dieses Ventil hat eine verhaͤltnißmaͤßig sehr geringe Reibung, laͤßt sich leicht und ohne große Muͤhe fixiren, und ist in seinem Spiele sehr sicher.

Tafeln

Tafel Tab. IV
Tab. IV