Titel: Miszellen.
Fundstelle: Band 77, Jahrgang 1840, Nr. XVIII., S. 72
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XVIII. Miszellen. Miszellen Verzeichniß der vom 28. April bis zum 23. Mai 1840 in England ertheilten Patente. Dem William Crane Wilkins und Matthew Samuel Kendrick, beide Lampenfabrikanten im Long Acre: auf Verbesserungen an Lampen. Dd. 28. April 1840. Dem John Inkson in Ryder Street, St. James: auf Verbesserungen an den Apparaten zum Verbrennen des Leuchtgases. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 30. April 1840. Dem Orlando Jones in City Road: auf Verbesserungen in der Staͤrkefabrication. Dd. 30. April 1840. Dem William Pierce am James Place, Hoxton: auf eine verbesserte Construction der Schloͤsser und Schluͤssel. Dd. 2. Mai 1840. Dem Arthur Wall in Bermondsey: auf eine neue Composition, um das Rosten der Metalle zu verhuͤten. Dd. 2. Mai 1840. Dem Thomas Gadd Matthews und Robert Leonard, beide in Bristol: auf Verbesserungen an den Maschinen oder Apparaten zum Saͤgen, Raspeln oder Zertheilen der Farbhoͤlzer und Gerberinden. Dd. 5. Mai 1840. Dem William Newton, Patentagent im Chancery Lane: auf einen Apparat und ein Verfahren, um Figuren, Zierrathen etc. in Marmor und anderen harten Substanzen hervorzubringen. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 5. Mai 1840. Dem George Mackay im Mark Lane: auf Verbesserungen an rotirenden Maschinen. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 5. Mai 1840. Dem William Beetson im Brick Lane, Old Street: auf Verbesserungen an Stopfbuͤchsen fuͤr Waterclosets, Pumpen und Haͤhne. Dd. 5. Mai 1840. Dem Frank Hills in Deptford, Kent: auf Verbesserungen an den Dampfkesseln, Dampfmaschinen und Dampfwagen. Dd. 5. Mai 1840. Dem Bernard Aube in Coleman Street Buildings: auf Verbesserungen in der Zubereitung der Wolle zur Fabrication wollener Zeuge. Dd. 7. Mai 1840. Dem Thomas Walker in Galashiels, Grafschaft Selkirk: auf einen verbesserten Speisungsapparat fuͤr die Kardaͤtschmaschinen. Dd. 7. Mai 1840. Dem Henry Holland in Darwin Street, Birmingham: auf Verbesserungen in der Fabrication von Sonnen- und Regenschirmen. Dd. 7. Mai 1840. Dem Henry Montague Grover in Boveney, Buckinghamshire: auf eine verbesserte Methode Eisenbahnzuͤge aufzuhalten. Dd. 7. Mai 1840. Dem Mikes Berry, Patentagent im Chancery Lane: auf Verbesserungen im Raffiniren und Reinigen der Oehle. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 9. Mai 1840. Dem Auguste Moinan an Philpot Terrace, Edgware Road: auf Verbesserungen an Chronometern. Dd. 9. Mai 1840. Dem Rice Harris in Birmingham: auf Verbesserungen an den Walzen, Moͤdeln und Formen zum Druken. Dd. 12. Mai 1840. Dem George John Newberry, Fabrikant in Cripplegate Buildings: auf Verbesserungen im Wasserdichtmachen der seidenen, baumwollenen, wollenen etc. Fabricate. Dd. 12. Mai 1840. Dem Henry Dircks, Ingenieur in Liverpool: auf Verbesserungen an den Dampfmaschinen fuͤr Eisenbahnen und an den Raͤdern der Dampfwagen. Dd. 12. Mai 1840. Dem John Davidson in Leith Walk, Edinburgh: auf eine verbesserte Methode das Salz aufzubewahren. Dd. 12. Mai 1840. Dem Peter Bradshaw in Dean bei Rimbolton, Bedford: auf sein verbessertes Verfahren mit dem Pflanzstok zu pflanzen. Dd. 12. Mai 1840. Dem James Walton an Sowerby Bridge, Halifax: auf Verbesserungen in der Verfertigung von Betten, Matrazen, Kissen, Polstern und aͤhnlichen Artikeln, so wie an Pakmaterialien. Dd. 12. Mai 1840. Dem Richard Foote, Uhrmacher in Faversham, Kent: auf Verbesserungen an Wekern. Dd. 12. Mai 1840. Dem John Joseph Mechi in Leadenhall Street: auf eine verbesserte Methode Gebaͤude zu beleuchten. Dd. 12. Mai 1840. Dem Bryan l'Anson Bromwich in Clifton-on-Teme, Worcester, auf Verbesserungen an Steigbuͤgeln. Dd. 13. Mai 1840. Dem Henry Ernest in Gordon Street, Middlesex: auf Verbesserungen an den sogenannten Biermaschinen. Dd. 13. Mai 1840. Dem William Hannis Taylor Esq. in Norfolk Street, Strand: auf Verbesserungen in der Construction und Verfertigung von Faßdauben, Dachschindeln und Latten, so wie an der dazu erforderlichen Maschinerie. Dd. 20. Mai 1840. Dem William Bush in Camberwell: auf Verbesserungen an Feuergewehren und Patronen. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 20. Mai 1840. Dem James Buchanan in Glasgow: auf Verbesserungen an den Maschinerien zum Vorbereiten und Spinnen des Hanfes, Flachses und anderer Faserstoffe, so wie im Theeren des Tauwerks. Dd. 22. Mai 1840. Dem James Callard Davies am College Place, Camden Town: auf eine verbesserte Wanduhr. Dd. 23. Mai 1840. (Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Jun. 1840, S. 362.) Versuche mit Clegg's pneumatischer Eisenbahn. Im vorhergehenden Hefte des polyt. Journals (Bd. LXXVI. S. 464) haben wir berichtet, daß an der Birmingham-Bristol- und Thames-Junction-Eisenbahn Vorkehrungen getroffen werden, um mit Clegg's sogenannter pneumatischer oder atmosphaͤrischer Eisenbahn Versuche in ziemlich großem Maaßstabe anstellen zu koͤnnen. Nach dem Standard haben dieselben einen uͤber alle Erwartung guͤnstigen Erfolg gehabt; es wurde naͤmlich in Gegenwart vieler Mitglieder der beiden Parlamentshaͤuser dieselbe in einer Streke von einer halben engl. Meile eroͤffnet. Die hohle Leitung, in welcher sich der Kolben bewegt und zwar mittelst einer stationaͤren Luftpumpe, welche durch eine Dampfmaschine von 16 Pferdekraͤften getrieben wird, hat nur 9 Zoll im Durchmesser, und erstrekt sich uͤber die ganze Bahnlaͤnge. Man erreichte auf dieser eine halbe Meile langen Bahn mit 10 Tonnen wiegenden Waggons eine Geschwindigkeit von 25 Meilen in der Stunde, nach Vollendung einer groͤßeren Bahnstreke wird die Geschwindigkeit wahrscheinlich auf das Vierfache gesteigert werden koͤnnen. Neue Probefahrten auf der Great-Western-Eisenbahn. Da die an mehreren Locomotiven der Great-Western-Eisenbahn angebrachten Treibraͤder von 10 Fuß Durchmesser den Erwartungen der Directoren nicht entsprachen, so hat man beschlossen, hievon abzugehen, und in Zukunft nur Raͤder von 7 Fuß Durchmesser anzuwenden. Mit diesen hat man nun in lezter Zeit eine Geschwindigkeit von 56 engl. Meilen in der Zeitstunde erreicht. Am 30. Mai l. J. machte naͤmlich die Fire Fly, eine neue von den HHrn. Jones u. Comp. nach diesem Principe erbaute Maschine eine Probefahrt von Paddington nach Reading, mit zwei angehaͤngten Personen- und einem Lastwagen, bei der sie im Maximum eine Streke lang mit einer Geschwindigkeit von 56 engl. Meilen in der Zeitstunde, im Durchschnitte aber mit einer Geschwindigkeit von 50 1/2 engl. Meil. fuhr. Vier andere derlei Maschinen sind bereits fuͤr dieselbe Bahn im Baue. Hick's verbesserte Hohldoke für Drehbänke. Die Society of arts ertheilte in einer ihrer lezten ordentlichen Sizungen dem Hrn. J. Hick jun. in Bolton ihre silberne Medaille fuͤr eine von ihm verbesserte expandirbare Hohldoke fuͤr Drehbaͤnke. Die Hohldeke muß so genau passen, daß sie an der inneren Oberflaͤche mit einer Kraft einbeißt, welche die Kraft des Drehstahles aufzuwiegen im Stande ist. Man kann daher bei der gewoͤhnlichen Einrichtung fuͤr zwei Gegenstaͤnde von verschiedenen Durchmessern nicht eine und dieselbe Doke anwenden, sondern muß in einer etwas ausgedehnten Anstalt einen Vorrath von 600 bis 700 Doken halten. Hr. Hick dagegen braucht nicht mehr als 8 Doken von 1 1/4 bis zu 11 Zollen, die jedoch einer Expansion faͤhig sind. Er gibt naͤmlich der Spindel der Doke die Gestalt eines Kegelstuͤkes, und bringt an der Flaͤche desselben vier schwalbenschwanzartige Falzen an, die zur Aufnahme von Keilen bestimmt sind, deren untere Flaͤchen eine dem Kegel entgegengesezte Neigung haben, so daß die Linien ihrer aͤußeren Flaͤchen stets mit der Dokenachse parallel sind. An die Spindel wird eine Mutter geschraubt, welche mittelst einer konischen Buͤchse auf die Keile wirkt und sie heimtreibt. (Civ. Eng. and Archit. Journ. Mai 1840.) Skrine's Methode Gabeln, Löffel, Prägstempel etc. zu fabriciren. Hr. Julian Skrine Esq. in Cambridge nahm am 30. April 1839 ein Patent auf eine neue Methode Gabeln, Loͤffel, Praͤgstempel und Medaillen zu fabriciren, uͤber welche das London Journal in seinem lezten Maihefte folgende Andeutungen gibt. Der Patenttraͤger laͤßt erhizte Metallstuͤke von beilaͤufig der Form, welche die zu fabricirenden Artikel bekommen sollen, zwischen zwei Walzen durchlaufen, auf deren Umfang ein gewisses Muster geschnitten oder gestochen ist. Diese Walzen dienen zur Vorbereitung und geben den einzelnen Theilen der Gegenstaͤnde die erforderliche Dike und den ersten Umriß des auf ihnen anzubringenden Musters. Seine Vollendung erhaͤlt dieses zwischen einem zweiten gravirten Walzenpaare, und nach dem Austritte aus diesem wird den einzelnen Gegenstaͤnden, wie z.B. den Gabeln und Loͤffeln, in entsprechenden Modeln die gewuͤnschte Form gegeben, so daß sie dann nur mehr auf die uͤbliche Weise polirt zu werden brauchen. Praͤgstempel und Medaillen erzeugt der Patenttraͤger ebenso mit Huͤlfe zweier Walzenpaare. Colchester's verbesserte Seifensiederformen. Die in den Seifensiedereien gebraͤuchlichen Formen sind aus Holz zusammengesezt und der groͤßeren Staͤrke wegen mit Eisen gebunden. Diese Formen sind wohl gut; allein da das Holz ein schlechter Waͤrmeleiter ist, so braucht die Seife oͤfter 6 bis 8 Tage, bis sie so weit erhaͤrtet, daß man sie aus diesen Formen herausnehmen kann. Hr. Colchester, Kaufmann in Ipswich, nahm daher unterm 29. Jul. 1839 ein Patent auf solche Formen aus Schiefer-, Marmor oder anderen Steinplatten, welche er durch Baͤnder gehoͤrig zusammenhaͤlt, und in denen die Seife in laͤngstens 24 Stunden hinreichend abkuͤhlen soll, da diese Platten weit bessere Waͤrmeleiter sind als das Holz. (London Journal of arts. Mai 1840.) Pneumatischer Filzungsproceß. Man berichtet, daß ein zu London wohnender Gentleman so eben ein Patent auf die Fabrication von feinsten Zeugen fuͤr Maͤnnerkleider etc. ohne Anwendung des Spinn- und Webeprocesses oder irgend einer Maschine, die mit den bei diesen Processen gebraͤuchlichen Aehnlichkeit hat, genommen habe. Das Hauptagens bei der neuen Fabricationsmethode ist die Luft, und daher behauptet der Erfinder auch, daß er Zeuge fuͤr den vierten Theil ihrer dermaligen Kosten herzustellen im Stande sey. Wie man sagt, bringt der Erfinder eine Quantitaͤt zarter Wollenfloken in eine luftdichte Kammer, in der er sie mittelst eines Windrades gleichmaͤßig schwebend erhaͤlt. An der einen Wand dieser Kammer befindet sich ein Drahtgitter der feinsten Art, welches mit einer Kammer communicirt, aus der die Luft mit einer Luftpumpe ausgepumpt wird. So wie man nun die Communication zwischen beiden Kammern oͤffnet, stuͤrzt die Luft mit Gewalt aus der einen in die andere, und die Folge hievon ist, daß sich augenbliklich eine Schichte innig verwebter oder vielmehr verfilzter Wollenfasern auf dem Drahtgitter ablagert. Die vorgelegten Muster des nach diesem pneumatischen Filzungsprocesse erzeugten Stoffes sollen den Beifall von Sachverstaͤndigen geerntet haben. (Civ. Eng. and Architects Journal. Mai 1840.) Joseph Richards' Eisenschmelzproceß. Der Merkwuͤrdigkeit halber entnehmen wir aus einem der lezten Hefte des Franklin Journal das Patent, welches sich Joseph Richards in Philadelphia auf eine verbesserte Methode die Eisenerze auszuschmelzen ertheilen ließ. Es lautet wie folgt: „Die Aufgabe beim Ausschmelzen der Eisenerze ist Erzeugung eines mit Kohlenstoff verbundenen Eisens. Das beste Verfahren, welches bisher zu diesem zweke eingeschlagen wurde, beruhte auf der Anwendung von Holzkohle als Schmelzmittel, und aus der Benuͤzung von Kalk als Flußmittel. Bei Ersezung der Holzkohle durch Kohks oder Steinkohle erhaͤlt man ein an Kohlenstoff minder reiches Eisen. Meine Erfindung beruht nun auf der Anwendung von einem oder mehreren eisernen Cylindern oder anderen Gefaͤßen, welche gehoͤrig gestellt werden muͤssen, welche den zur Erzeugung der brennzeligen Holzsaͤure dienlichen Apparaten aͤhnlich seyn, und eine halbe Klafter oder irgend eine andere erforderliche Quantitaͤt Holz fassen sollen. Trokenes Holz entbindet mehr Saͤure als gruͤnes, und weißes Eichenholz scheint mir das beste. Man kann statt des Holzes auch Essig oder Essigsaͤure anwenden, in welchem Falle man aber Gefaͤße, die diesen Stoffen entsprechen, nehmen muß. Die Cylinder oder Gefaͤße, in denen das Holz oder die Saͤuren enthalten sind, muͤssen genau schließen, und von ihnen soll eine Roͤhre auslaufen, welche das entbundene Gas uͤber der Geblaͤseluft in den Ofen leitet. Die Gefaͤße muͤssen auf eine solche Temperatur erwaͤrmt werden, daß sich Gas in ihnen entwikelt, und daß dieses Gas in den Ofen eingetrieben wird. Eine halbe Klafter weißes Eichenholz entwikelt ungefaͤhr 24 Stunden lang essigsaures Gas. Das Entweichen des Gases aus dem Ofen kann auf gewoͤhnliche Weise durch Thon verhuͤtet werden. Das Gas wird von dem im Flusse befindlichen Metalle rasch absorbirt, und da es die Verwandtschaft des Eisens zu dem aus dem Brennmateriale und dem Flußmittel entbundenen Kohlenstoffe steigert, so erhaͤlt man auf diese Weise ein an Kohlenstoff sehr reiches Eisen. – In Hinsicht auf die Stahlerzeugung besteht meine Erfindung darin, daß ich in den Stahlofen direct Essigsaͤure oder brennzelige Holzsaͤure in Gasform einleite, um dadurch dem Eisen eine groͤßere Verwandtschaft zu dem aus dem Brennmateriale entbundenen Kohlenstoffe zu geben und eine vollkommnere Saͤttigung desselben mit Kohlenstoff zu erzielen. Besonders vortheilhaft wird sich dieses Verfahren erweisen, wenn der Stahlofen mit Kohks oder einem anderen Brennmateriale als Holzkohle geheizt wird.“ Der Herausgeber des Franklin Journal bemerkt hiezu, daß der PatenttraͤgerPatenttaͤger ein ganz ausgezeichneter Bleiweißfabrikant sey, und daß er wahrscheinlich dadurch auf die Empfehlung des Essigs beim Eisenschmelzen, die er selbst wohl kaum praktisch versucht haben duͤrfte, gekommen seyn mag. Ueber das Färben des in Handel kommenden weißen Arseniks, um Vergiftungen mit solchem zu verhindern. Man kam in der neuesten Zeit wieder auf den Vorschlag zuruͤk, allen im Detail zu verkaufenden Arsenik, welcher wegen seiner weißen Farbe leicht mit Zuker, Mehl, Staͤrke etc. zu verwechseln ist und deßhalb in der Regel als Vergiftungsmittel gewaͤhlt wird, mit farbigen Substanzen zu versezen. Eine der zwekmaͤßigsten Methoden, welche hiezu angegeben wurden, besteht darin, ihn im Verhaͤltnisse von 2 Proc. mit Eisenvitriol und eisenblausaurem Kali (Blutlaugensalz) zu versezen; dieser Zusaz reicht hin, um den verschiedenen festen und fluͤssigen Substanzen, womit er vermengt wird, ganz auffallende Farben zu ertheilen, so daß seine Gegenwart dadurch verrathen wird. Weißer Arsenik, welcher zum Vergiften der Ratten und Maͤuse bestimmt ist. Man nimmt: arsenige Saͤure 98 Theile, kaͤuflichen Eisenvitriol   1 Theil, Blutlaugensalz   1  – Dieses Gemenge ertheilt verschiedenen Substanzen eine sehr verschiedene Faͤrbung, wie folgende Beispiele zeigen, es faͤrbt naͤmlich: warme fette Suppe bronzegruͤn, warme fette Fleischbruͤhe deßgl. Fleischbruͤhe mit Sauerampfer meergruͤn. kaltes Schmalz eisengrau, kalte Milch himmelblau, warme Milch opalfarbig, Rahm pistaziengruͤn, geronnene Milch opalfarbig, Kaffee, ohne Milch eisengrau, Kaffee, mit Milch versezt aschgrau, warmen Thee eisengrau, Limonade barbenblau, rothen Wein violett, weißen Wein barbenblau, Eier fuͤr Omelette zubereitet drachengruͤn, Wasser dunkelblau. Arsenik zum Einfallen des Saatkorns. Man nimmt: arsenige Saͤure 98 Theile, kaͤuflichen Eisenvitriol   1 Theil, Blutlaugensalz   1 Theil, Terpenthinoͤhl   so viel als noͤthig ist. Dieses Gemenge ertheilt den verschiedenen Substanzen außer der angegebenen Faͤrbung auch noch den Terpenthingeruch. Arsenik zum Gebrauch in der Medicin und Thierarzneikunst. Man nimmt: arsenige Saͤure 98 Theile, Eisenvitriol   1 Theil, Blutlaugensalz   1 Theil, Lavendeloͤhl   so viel als noͤthig ist. Fliegengift. Man nimmt: weißen Arsenik 98 Theile, Eisenvitriol   1 Theil, Blutlaugensalz   1 Theil. (Grimaud im Bulletin de la Société de médecine de Poitiers, No. 3, p. 1839.) Smee's neue volta'sche Batterie. Hr. Alfred Smee Esq. unterstellte der Society of arts in London kuͤrzlich eine neue volta'sche Batterie, welche er eine chemisch-mechanische nennt, und die Hr. Palmer nach seinen Angaben angefertigt hatte. Die Eigenthuͤmlichkeit dieses Apparates beruht darin, daß die negative Platte mit einer Schichte feinzertheilten Platins uͤberzogen ist, wodurch man nicht nur ihrer vollkommenen Beruͤhrung mit der erregenden Fluͤssigkeit versichert wird, sondern wodurch auch in Folge der zahllosen von ihr dargebotenen Beruͤhrungspunkte eine hoͤchst lebhafte und intensive Wirkung, die jedoch mit der Unterbrechung des Kreises sogleich vollkommen erlischt, erzeugt wird. Die Vortheile, welche diese neue Batterie gewaͤhrt, sind so bedeutend, daß dieselbe nach des Erfinders Ansicht in Kuͤrze alle uͤbrigen derlei Apparate verdraͤngen muß. Die mit der dermaligen Anwendung von Kupfervitriol- und Kochsalzaufloͤsungen verbundenen Unannehmlichkeiten sind dadurch beseitigt; denn man bedarf nur einer einzigen erregenden Fluͤssigkeit, und zwar einer eben so wohlfeilen als reinlichen – naͤmlich der Schwefelsaͤure, die mit 8 Gewichtstheilen Wasser verduͤnnt seyn muß. Die Batterie ist sehr leicht in Ordnung zu erhalten; denn wenn man den Apparat nicht mehr bedarf, braucht man ihn nur aus der Fluͤssigkeit herauszunehmen und aufzubewahren, wo er dann jedesmal sogleich wieder zum Dienste bereit ist. Die von Hrn. Palmer angefertigte Batterie besteht aus 24 kleinen Plattenpaaren und einem irdenen Behaͤlter fuͤr die verduͤnnte Saͤure. Platindraht wird durch sie nicht nur zum Weißgluͤhen erhizt, sondern augenbliklich vollkommen geschmolzen. Eben so geraͤth Eisendraht von bedeutender Dike alsogleich in Fluß, so daß er in Kuͤgelchen herabtropft. Die glaͤnzendsten Wirkungen zeigen sich jedoch, wenn man die Batterie mit einem elektromagnetischen Apparate verbindet; denn dann gleicht die Verbrennung der verschiedenen Metalle einem wahren Feuerwerke. Wenn man von zwei Stuͤken Kohks oder Holzkohle das eine mit dem positiven, das andere mit dem negativen Ende der Batterie verbindet, und sie sodann mit einander in Beruͤhrung bringt, so entsteht ein Licht, welches dem Oxyhydrogenlichte an Intensitaͤt nur wenig nachgibt. Die neue Batterie kommt sehr wohlfeil; denn wenn man sie einmal angeschafft hat, so kann man sie jederzeit fuͤr eine unbedeutende Kleinigkeit in volle Thaͤtigkeit versezen. Bei der großen Kraft, die sie entwikelt, braucht man sie fuͤr gewoͤhnliche Faͤlle auch nicht so groß zu bauen, als die gegenwaͤrtig gebraͤuchlichen Batterien seyn muͤssen. Eine kleine, aus einem einzigen Plattenpaare bestehende Batterie, die in einem gewoͤhnlichen Trinkglase Plaz hat, soll z.B. fuͤr beinahe alle medicinischen Zweke, so wie auch zur Verbindung mit einem elektromagnetischen Apparate genuͤgen, und auf nicht mehr als 40 Shill. zustehen kommen. (London Journ. of arts. Mai 1840, S. 160.) Verbesserte Methode Holz zu kyanisiren. Das in den fruͤheren Baͤnden unserer Zeitschrift vielfach besprochene Kyanisiren des Bauholzes, d.h. dessen Traͤnkung mit Queksilbersublimat, ist bei den englischen Eisenbahnbauten so ziemlich allgemein eingefuͤhrt. Um jedoch den Traͤnkungsproceß rascher von Statten gehen zu machen, befolgt man dermalen an der Manchester-Birmingham-Eisenbahn eine verbesserte Kyanisirungsweise. Man hat naͤmlich ein großes cylindrisches Gefaͤß von ungefaͤhr 40 Tonnen Schwere, 30 Fuß Laͤnge und 6–7 Fuß Durchmesser aus schmiedeisernen Platten von 5/8 Zoll Dike mit doppelter Vernietung so bauen lassen, daß es einem Druke von 250 Pfd. auf den Zoll zu widerstehen vermag. Dieses Gefaͤß wird so genau und dicht als moͤglich mit den hoͤlzernen Schwellen gefuͤllt, und wenn dieß geschehen ist, treibt man die Fluͤssigkeit, welche zur Kyanisirung dient, mit einer Bramah'schen Pumpe, welche von 6 Menschen in Bewegung gesezt wird und einen Druk von 170 Pfd. auf den Zoll erzeugt, ein. Man erreicht auf diese Weise in ungefaͤhr 10 Stunden dasselbe, wozu fruͤher Monate erforderlich waren. (Civ. Eng. and Archit. Journal. Mai 1840.) Gasparin, über den Seidenbau. Der ehemalige Praͤfect und Minister, Hr. de Gasparin, las vor der Akademie in Paris am 11. Maͤrz l. J. eine Abhandlung uͤber die Bestimmung der Graͤnzen, innerhalb welcher der Maulbeerbaum gezogen werden kann, und die Seidenraupenzucht mit Vortheil moͤglich ist. Die Schluͤsse, welche er am Ende seiner Abhandlung zieht, sind nachstehende: 1. Die Cultur des weißen Maulbeerbaumes ist zuvoͤrderst beschraͤnkt durch jene Klimate, in denen die Kaͤlte im Winter oͤfter 25° C. erreicht; jene des philippinischen Maulbeerbaumes vertraͤgt sich dagegen schon nicht mit der oͤfteren Wiederkehr einer Temperatur von 15° C. 2. Der Maulbeerbaum entwikelt seine Knospen, wenn die Temperatur sich auf + 12,5° gestellt hat. Zaͤhlt man von der Zeit an, wo in jedem Klima dieser Waͤrmegrad eintritt, 40 Tage, naͤmlich die Dauer der Ausbruͤtung und Aufziehung der Seidenraupen, so erhaͤlt man die Zeit, zu welcher der zweite Trieb der Blaͤtter beginnt. 3. Die Vegetation des Maulbeerbaumes bleibt stehen, sobald die Temperatur wieder auf + 13,5 C. gesunken ist. Die Dauer der zweiten Blaͤttervegetation faͤllt daher fuͤr jedes Klima zwischen die in §. 2 bestimmte Epoche und den Wiedereintritt einer Temperatur von 13,5. Die Kraft, mit welcher hiebei die Vegetation fortschreitet, steht in directem Verhaͤltnisse mit der Summe der in dieser Zwischenzeit gezaͤhlten Waͤrmegrade. 4. Da zur Vegetation auch Licht erforderlich ist, so wird man, wenn man das Licht als mit der Sonnenwaͤrme im Verhaͤltnisse stehend annimmt, an der Vegetationsthaͤtigkeit eine Correction zu machen haben, die sich nach der groͤßeren oder geringeren Schraͤgheit der Sonnenstrahlen und nach den Nebeln, denen ein Land ausgesezt ist, richtet. Man erhaͤlt die auf Rechnung dieser Umstaͤnde zu sezende Wirkung, wenn man von der Summe der Grade der Sonnenwaͤrme die Summe der umgebenden Waͤrme abzieht. 5. Der Maulbeerbaum vegetirt kraͤftig in jedem Boden, der in den Sommermonaten von einer Tiefe von 66 Zentimetern unter der Oberflaͤche angefangen 0,12 des Gesammtgewichtes der Erde an Feuchtigkeit behaͤlt. Bei geringerer Feuchtigkeit leidet der Baum, und seine Vegetation macht bis zur Ruͤkkehr der Feuchtigkeit einen Sommerschlaf. 6. Die Fruͤhlingsfroͤste, welche nach Entwikelung der Maulbeerblaͤtter eintreten, sind um so seltener, je noͤrdlicher und minder geschuͤzt das Klima ist. Auf jede der Chancen, daß einer dieser Froͤste eintreten koͤnnte, kann man den vierten Theil der jaͤhrlichen Ernte in Anschlag bringen. 7. Haͤufige Wiederkehr des Honigthaues (miellat) auf den Blaͤttern der Maulbeerbaͤume ist ein unbezwingbares Hinderniß gegen die Einfuͤhrung der Seidenraupenzucht. Die noͤrdlichen Gegenden sind demselben mehr unterworfen als die suͤdlichen. 8. Die Seidenraupenzucht ist von der Temperatur des Klima's ganz unabhaͤngig; denn da dieselbe in geschlossenen Raͤumen betrieben wird, so laͤßt sich die Temperatur beliebig modificiren. 9. Haͤufiger Regenfall waͤhrend der Zucht, wodurch das unter diesen Umstaͤnden fuͤr die Maulbeerbaͤume gefaͤhrliche Pfluͤken der Blaͤtter aufgehalten wird, und wodurch die Raupen oft laͤngere Zeit zu fasten gezwungen sind, ist der Zucht nachtheilig; ja man kann fuͤr jeden Tag, an dem es in dem lezten Monate der Zucht mit Wahrscheinlichkeit regnen duͤrfte, einen den zwanzigsten Theil der Ernte betragenden Ausfall rechnen. 10. Eine mit Miasmen uͤberladene Luft, aus der sich unter den Menschen endemische Fieber entwikeln, ist den Seidenraupen gefaͤhrlich. Diese aus den Suͤmpfen aufsteigende Luft kann durch die warmen und feuchten Winde oft weit vertragen werden, und erzeugt die sogenannten Touffes, welche zu den groͤßten Schaͤdlichkeiten gehoͤren. 11. Die Luftelektricitaͤt genirt die Seidenraupen; die Nachtheile, die fuͤr sie daraus erwachsen koͤnnen, lassen sich jedoch nicht abschaͤzen. 12. In wiefern es in oͤkonomischer Hinsicht geeignet ist, in einem Lande den Seidenbau einzufuͤhren, ergibt sich aus einer Vergleichung des neuen Productes mit den aͤlteren Productionen. Der Werth des neuen Productes ist durch die Blaͤtterernte, das Gelingen der Raupenzucht und den Preis der Seide bedingt. Fuͤr die suͤdlichen Departements Frankreichs gibt eine Formel die Menge der Blaͤtterernte, man kann diese Formel, wenn man die von mir in meiner Abhandlung angegebenen Reductionen daran vornimmt, auch auf andere Klimate beziehen. Das Gelingen der Raupenzucht haͤngt großentheils von der Sachkenntnis und Sorgfalt der Zuͤchter ab. Der Preis wechselt nach den Jahren und nach den Productions- und Handelsconjuncturen. 13. Die statistischen Graͤnzen des Seidenbaues sind bedingt: 1) durch die Ausdehnung des Grundbesizes; er fixirte sich bis jezt in jenen Gegenden, wo die Guͤter von keiner sehr bedeutenden Ausdehnung sind. 2) durch die Anhaͤufung der Landbau treibenden Bevoͤlkerung in Maͤrkten oder durch deren Zerstreuung uͤber das ganze Land; auch lezterer Bedingung findet sich in den Seidenbau treibenden Gegenden entsprochen. 3) durch die Art der Verpachtung; die Verpachtung gegen Geld scheint der Entwikelung des Seidenbaues entgegen. 14. Gewisse Culturzweige, wie z.B. der Weinbau, sind dem Seidenbaue nicht foͤrderlich, daher sich dieser hauptsaͤchlich nur in jenen Laͤndern mit Vortheil betreiben laͤßt, wo der Feldbau waͤhrend der den Ernten vorausgehenden Zeit nur wenige Arbeiten erheischt. Es ist hienach leicht begreiflich, daß sich fuͤr den Seidenbau nicht wohl eine geographische Linie ziehen laͤßt. Eine solche Linie wuͤrde auch wahrscheinlich keine fortlaufende seyn, sondern wahrscheinlich, wie z.B. jene des Olivenbaues, bald weite Abspruͤnge machen, bald Luͤken oder Inseln lassen. Da bis jezt die zur Ausarbeitung einer derlei Uebersicht erforderlichen physikalischen und moralischen Elemente großentheils noch fehlen, so will ich mich vor der Hand auf die Anwendung dieser Principien auf die Umgegend von Paris beschraͤnken. Ich will annehmen, es handle sich von zwei Grundstuͤken von gleicher Fruchtbarkeit, von denen das eine im Depart. de Vaucluse, das andere bei Paris liegt, bei einer mittelmaͤßigen Ernte auf der Hektare 20 Hektoliter Weizen traͤgt, und den Sommer uͤber die noͤthige Feuchtigkeit behaͤlt. Auf diesen Grundstuͤken werden sich die Vortheile der Maulbeerbaumzucht nach den klimatischen Verhaͤltnissen also gestalten: Zu Orange fuͤr: Zu Paris fuͤr: Waͤrme     100       64 Licht     100       87 Froͤste und Reife       84     100 Regen     100       62     ––––     ––––     384     313 Die Vortheile dieser Cultur verhalten sich demnach in den beiden Laͤndern wie 38 zu 31. Nimmt man an, daß der Boden in beiden Gegenden gleich feucht ist, so kann die bessere Austheilung des Regens im Pariser Klima den Trieb des Maulbeerbaumes gar leicht dermaßen beguͤnstigen, daß der obige Unterschied zum Theil verschwindet. Es bliebe somit uͤber das Gelingen der Maulbeerbaumzucht in der Umgegend von Paris nicht der geringste Zweifel, wenn nicht aus statistischen und landwirthschaftlichen Verhaͤltnissen einige der groͤßten und ernstlichsten Hindernisse gegen dieselbe erwuͤchsen. Nach einer statistischen Arbeit des Hrn. Moreau de Ionne's geben in den 43 oͤstlich vom Pariser Meridiane gelegenen Departements Frankreichs die Maulbeerbaumzucht und die aus dieser hervorgehenden Resultate einen jaͤhrlichen Werth von 42 Millionen Fr. (Comptes rendus 1840, 1er Sem., No. 11.) Ueber die Ursache der Farbe des rothen Steinsalzes. Von der Vermuthung ausgehend, daß die an dem Steinsalze so haͤufig vorkommende rothe Farbe vielleicht auf demselben Grunde beruhen koͤnnte, wie die rothe Farbe der Salzsuͤmpfe an den Seekuͤsten, stellte Hr. Marcel de Serres in Gemeinschaft mit Hrn. Joly in dieser Beziehung mehrere Untersuchungen an. Sie brachten zu diesem Behufe etwas weniges rothes Steinsalz mit einem Tropfen Wasser unter das Mikroskop, und beobachteten hiebei, daß waͤhrend das Kochsalz sich im Wasser aufloͤste, als Ruͤkstand kleine roͤthliche Punkte blieben, die in ihrer Form die groͤßte Aehnlichkeit mit den vertrokneten Infusorien der rothen Salzsuͤmpfe hatten. Bei der Untersuchung fanden sich gleichfalls Ueberreste desselben Infusoriums (der Monas Dunalii nach Joly), jedoch in weit geringerer Menge. In keinem Falle fanden sie aber Spuren der dermalen in den Salzsuͤmpfen so haͤufigen Artemia salina. Es wurde ferner farbiges Kochsalz von verschiedenen Gegenden in destillirtem Wasser aufgeloͤst, und stets erhielt man beim Filtriren der Aufloͤsung einen ganz aus organischer Masse bestehenden Ruͤkstand, in welchem man sphaͤrische Infusorien, langgezogene, den Bacillarien aͤhnliche Koͤrper, und rothe, abgeplattete, vielseitige Koͤrper bemerkte, welche leztere man fuͤr die kieseligen, ehemaligen Thierchen angehoͤrigen Gehaͤuse halten konnte. In der Hize verfaͤrbte sich dieser Ruͤkstand nur wenig; dagegen gab er durch seinen empyreumatischen Geruch und durch die Herstellung der blauen Farbe des geroͤtheten Lakmuspapieres seinen thierischen Ursprung zu erkennen. (Comptes rendus, 1er Sem. 1840, No. 8.) Ueber die Benüzung von Schieferplatten zur Pflasterung. Die in Deutschland schon seit alten Zeiten bekannte Benuͤzung der Schieferplatten zur Pflasterung von Hausfluren, Gaͤngen, Kuͤchen, Kirchen u. dgl. wird in neuester Zeit in England als eine neue wichtige Erfindung angeruͤhmt. Das Mining Journal enthaͤlt naͤmlich in einem eigenen Artikel hieruͤber im Wesentlichen Nachstehendes. „Man hat kuͤrzlich Versuche daruͤber angestellt, ob sich die Schieferplatten nicht auch zu anderen Zweken, als zum Deken von Daͤchern verwenden lassen, und hat hiebei die Entdekung gemacht, daß sie sich in allen den Faͤllen, wo es sich um große Festigkeit und Dauerhaftigkeit handelt, weit besser als irgend ein anderes der dermalen gebraͤuchlichen Materiale, zum Pflastern der Magazine, Keller, Scheunen, Waschhaͤuser u. dgl. eignen. Man hat ihnen daher auch an den großen Magazinen der London Doks bereits eine sehr ausgedehnte Anwendung gegeben; mehrere ruinoͤse Steinpflasterungen wurden schon durch zwei Zoll dike Schieferplatten ersezt, und ein Holzboden, welcher neu haͤtte gelegt werden muͤssen, wurde mit bestem Erfolge mit zolldiken Schieferplatten uͤberlegt. Die gesaͤgten Schieferplatten lassen sich so genau zusammenkitten, daß von den auf den Boden fallenden Gegenstaͤnden, selbst von Melassen, Oehlen u. dgl. wenig oder gar nichts verloren gehen kann. Auch lassen sie sich, da sie wenig absorbiren und schnell troknen, sehr leicht reinigen. Die zum Fortschaffen der Guͤter dienenden Karren bewegen sich auf diesem Pflaster mit groͤßter Leichtigkeit, und lassen, selbst wenn sie mit 4 bis 5 Tonnen befrachtet sind, auf zweizoͤlligen Schieferplatten nicht den geringsten Eindruk zuruͤk. Nie hat bisher auch nur eine einzige Platte nachgegeben, so daß diese Art der Pflasterung in Hinsicht auf Dauerhaftigkeit allen anderen voranstehen duͤrfte. Als Folge dieser Entdekung herrscht bereits in den englischen Schieferbruͤchen eine bisher noch unbekannte Lebhaftigkeit.“ Statistik der Londoner Gasbeleuchtung. Die Gasbeleuchtung von London und dessen Vorstaͤdten wird dermalen von 18 Gaswerken und 12 Gascompagnien betrieben. Das in den Werken, Roͤhren, Gasbehaͤltern und Apparaten stekende Capital belaͤuft sich auf 2,800,000 Pfd. St.; die jaͤhrliche Revenue auf 450,000 Pfd. St. Aus 180,000 Tonnen Steinkohlen werden jaͤhrlich 1,460,000,000 Kubikfuß Gas erzeugt, und damit werden 134,300 Brenner von Privaten und 30,400 Straßenbeleuchtungsbrenner versehen. Man zaͤhlt 176 Gasbehaͤlter, worunter einige doppelte, welche zusammen 5,500,000 Kubikf. fassen. Am kuͤrzesten Tage, d.h. am 24. Decbr., braucht man in den Retorten in 24 Stunden 890 Tonnen Steinkohlen; und in der laͤngsten Nacht werden 7,120,000 Kubikf. Gas verbrannt. 2500 Personen finden in den Gaswerken ihre Beschaͤftigung; 380 Personen dienen als Lampenanzuͤnder. Vom J. 1822 bis zum J. 1827 hat sich der Gasverbrauch beinahe verdoppelt; vom J. 4 827 bis zum J. 1837 trat eine abermalige Verdoppelung ein. (Civ. Eng. and Architects Journal.)