Titel: Verbesserungen an den Stiefeln, Schuhen und anderen Fußbekleidungen, worauf sich Robert Edward Morrice, in King William Street in der City of London, am 17. Okt. 1839 ein Patent ertheilen ließ.
Fundstelle: Band 77, Jahrgang 1840, Nr. LXVI., S. 274
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LXVI. Verbesserungen an den Stiefeln, Schuhen und anderen Fußbekleidungen, worauf sich Robert Edward Morrice, in King William Street in der City of London, am 17. Okt. 1839 ein Patent ertheilen ließ. Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Jul. 1840, S. 15. Mit Abbildungen auf Tab. IV. Morrice's Verbesserungen an den Stiefeln etc. Meine Erfindung betrifft eine Fabricationsmethode für Stiefel und Schuhe, bei der das Nähen erspart, die Fabricate viel dauerhafter ausfallen, und die Füße besser gegen Feuchtigkeit geschüzt werden sollen, als dieß mit den gewöhnlichen Stiefeln und Schuhen der Fall ist. Ich nehme meinem Verfahren gemäß eine Unter- oder Brandsohle von gehöriger Größe und Form, lege sie auf den Leisten, und bringe sodann das Oberleder darauf. Nachdem hierauf in den unteren Theil dieses lezteren auf die aus der Zeichnung ersichtliche Weise eine Reihe von Löchern gestochen worden, ziehe ich in diese Löcher eine dünne Schnur ein, mit der das Oberleder fest über den Leisten gespannt wird. Das Oberleder hat aber, wie man aus der Zeichnung sieht, auch noch eine zweite Reihe von Löchern, deren Zwek ich nun sogleich näher angeben will. Bevor das Oberleder mit den Schnüren zusammengezogen wird, lege ich zwischen dasselbe und die Brandsohle eine aus Metall, Kork oder Kautschuk, oder einer anderen den Fuß vor Feuchtigkeit schüzenden Substanz bestehende Platte. Nachdem das Oberleder zusammengezogen worden, schlage ich die Schnur, die sonst die Fläche uneben machen würde, mit einem gewöhnlichen Schuhmacherhammer nieder, und schreite sodann zur Befestigung der äußeren oder Uebersohle, welche man in Fig. 62 sieht. Diese Befestigung bewerkstellige ich mit Schrauben, die in die zweite, in dem Oberleder angebrachte Löcherreihe einpassen. Endlich befestige ich auch noch den Absaz auf die in der Schuhmacherkunst gebräuchliche Weise. Die Schrauben, deren ich mich bediene, sind, wie die Zeichnung andeutet, von den gewöhnlichen hölzernen Schrauben etwas verschieden, d.h. sie haben andere längere Köpft und auch tiefer eingeschnittene Schraubengänge, damit sie, wenn sich die Sohle abträgt, um so leichter herausgenommen werden können. Fig. 61 zeigt die untere Seite eines Schuhes oder Stiefels, woraus die Art der Befestigung des Oberleders auf der Sohle hervorgeht. An dieser sowohl als an allen übrigen Figuren beziehen sich gleiche Buchstaben auf gleiche Theile. A ist nämlich die untere oder Brandsohle; B das Oberleder; C sind die Löcher, durch welche die zum Anziehen des Oberleders bestimmte Schnur geschlungen wird; D ist die Nestelschnur. Fig. 62 zeigt die äußere oder Uebersohle, bevor sie noch auf dem Schuhe oder Stiefel befestigt worden. e, e, e sind die Löcher, durch welche die zu ihrer Befestigung bestimmten Schrauben eingesezt werden. Fig. 63 ist ein Durchschnitt eines Schuhes, aus dem die Verbindung sämmtlicher Theile zu einem Ganzen zu ersehen ist. Fig. 64 zeigt die zur Vereinigung der beiden Sohlen bestimmten Schrauben; Fig. 65 und 66 dagegen zeigen die zur Befestigung des Absazes bestimmten Schrauben. Es ist klar, daß meine Erfindung auf alle mit Sohlen versehenen Fußbekleidungen anwendbar ist. Uebrigens binde ich mich keineswegs an die hier beschriebene Ausführungsweise meiner Erfindung, so wie es auch nicht absolut erforderlich ist, daß zwischen die beiden Sohlen die Kork- oder andere Platte gelegt werde, da schon die von mir angegebene Vereinigungsweise der beiden Sohlen den Fuß in hohem Grade vor Feuchtigkeit schüzt.

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