Titel: Verfahren Alaun zu fabriciren, worauf William Wiesmann im George-Yard, City of London, am 16. Nov. 1839 ein Patent erhielt.
Fundstelle: Band 77, Jahrgang 1840, Nr. CVII., S. 425
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CVII. Verfahren Alaun zu fabriciren, worauf William Wiesmann im George-Yard, City of London, am 16. Nov. 1839 ein Patent erhielt. Aus dem London Journal of arts. Aug. 1840, S. 365. Wiesmann's Verfahren Alaun zu fabriciren. Der Patentträger beabsichtigt durch folgendes Verfahren einen Alaun zu fabriciren, welcher gar kein schwefelsaures Alkali enthält.Solcher kommt auch bereits im Handel vor; man vergleiche Dr. Mohr's Analyse desselben im vorhergehenden Hefte des polyt. Journals S. 374. A. d. R. Man benuzt möglichst eisenfreien Töpferthon und calcinirt ihn bei mäßiger Rothglühhize, um alle Feuchtigkeit so weit als möglich auszutreiben. Der calcinirte Thon wird dann zu Pulver gemahlen und in bleiernen Pfannen mit so viel concentrirter Schwefelsäure (von 66° Baumé) versezt, daß er beinahe ganz, jedoch nicht vollständig aufgelöst werden kann und zu diesem Ende der bleierne Behälter entweder über mäßigem Feuer oder durch Dampf erhizt. Die Masse in den Pfannen muß umgerührt werden, bis sie troken ist, worauf man kochendes Wasser zugießt, um das gebildete Salz aufzulösen, und von demselben so lange nachgibt, bis alles Salz ausgezogen ist. Die erhaltenen Flüssigkeiten werden vermischt und in Kufen stehen gelassen, bis sie klar sind. Eine abgemessene Quantität derselben muß sodann mit Blutlaugensalz auf ihren Eisengehalt probirt und dem Ganzen hierauf die zur Fällung des Eisens erforderliche Quantität Blutlaugensalz-Auflösung zugesezt werden; die klar abgegossene oder filtrirte Flüssigkeit ist nun eine Auflösung von schwefelsaurer Thonerde. Um leztere daraus krystallisirt zu erhalten, dampft man sie in weiten bleiernen Gefäßen rasch bis zur Entstehung einer Salzhaut ab und zieht sie dann in Krystallisirgefäße ab.