Titel: Tafeln über das specifische Gewicht der Zukerlösungen und über die Ausbeute an Syrup, Zuker u.s.w. aus Runkelrüben, von K. Balling.
Fundstelle: Band 77, Jahrgang 1840, Nr. CIX., S. 428
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CIX. Tafeln uͤber das specifische Gewicht der Zukerloͤsungen und uͤber die Ausbeute an Syrup, Zuker u.s.w. aus Runkelruͤben, von K. Balling. Aus den boͤhmischen Mittheil. fuͤr Gewerbe und Handel, III, S. 72–77, im polytechn. Centralblatt Nr. 48. Balling, uͤber das spec. Gewicht der Zukerloͤsungen und uͤber die Ausbeute an Syrup und Zuker aus Runkelruͤben. Der Verf. fand bei seinen vielfachen Arbeiten in diesem Fache, daß die Angaben der bekannten Tabellen von Niemann über den Zukergehalt der Zukerlösungen von verschiedenem spec. Gewichte nicht immer ganz richtig seyen. Er bestimmte daher die spec. Gewichte für Zukerlösungen von 1–75 Proc. nach eigenen Versuchen. Zu diesen Bestimmungen nahm er reinen Zukerkandis und ganz feinen Raffinadzuker. Jede Zukersorte wurde für sich sehr fein gepulvert und bei einer Temperatur von 30° R. gut getroknet. Damit wurden zwei Reihen von Versuchen gemacht. Von jeder Art des Zukerpulvers machte er Lösungen im destillirten Wasser von einem Zukergehalte von 1 Proc. und weiter von 5 zu 5 Proc. bis 70 Procent. Eine concentrirtere Lösung von krystallisirtem Zuker in Wasser läßt sich bei der mittlern Temperatur von 14° R., bei welcher alle Bestimmungen geschahen, nicht darstellen. Die den Zwischenprocenten entsprechenden spec. Gewichte wurden durch Rechnung bestimmt. Um zu erfahren, welcher Procentenanzeige ein Zukersyrup von 40° Baumé Concentration entspricht, verdünnte er 1 Pfd. eines solchen mit 4 Pfd. destillirtem Wasser, prüfte die verdünnte Flüssigkeit auf ihr spec. Gewicht und bestimmte hieraus deren Saccharometeranzeige, welche = 15,07 Proc. befunden wurde, wonach sich die Saccharometeranzeige eines Syrups von 40° B. Concentration auf 75,35 Proc. stellt. Die Wägungen bei der Bestimmung der specifischen Gewichte der Zukerlösungen geschahen auf einer feinen Waage, welche bei einer Belastung von 2000 Wiener Gran auf jeder Waagschale noch 1/10 eines Grans anzeigte, mithin eine hinreichende Genauigkeit gewährte. Das spec. Gewicht wurde jedesmal bis auf 0,0001 genau ermittelt. Dazu bediente er sich zweier Fläschchen von Glas, wovon jedes genau 1000 Wiener Gran destillirtes Wasser von 14° R. Temperatur faßte. Diese Menge ist groß genug, um eine richtige Bestimmung durch Wägung zu gestatten. Das eine dieser Fläschchen hatte nur einen kurzen Hals und wurde jedesmal mittelst eines eingeriebenen Glasstöpsels verschlossen. Das zweite derselben hatte einen 3 Linien weiten Hals, blieb offen und wurde stets gestrichen voll gefüllt. So wurde die Wägung mit einem Fläschchen durch jene mit dem andern jedesmal controlirt. Tafel zur Vergleichung des spec. Gewichtes der Lösungen von Zuker in reinem Wasser mit ihrem Zukergehalte bei 14° R. Temperatur.   Zuker in 100Gewichtstheilen Specifisches  Gewicht   Zuker in 100Gewichtstheilen Specifisches  Gewicht                            der Loͤsung.            1    1,0040          40    1,1794            2    1,0080          41    1,1846            3    1,0120          42    1,1898            4    1,0160          43    1,1951            5    1,0200          44    1,2004            6    1,0240          45    1,2057            7    1,0281          46    1,2111            8    1,0522          47    1,2165            9    1,0363          48    1,2219          10    1,0404          49    1,2274          11    1,0446          50    1,2329          12    1,0488          51    1,2385          13    1,0530          52    1,2441          14    1,0572          53    1,2497          15    1,0614          54    1,2553          16    1,0657          55    1,2610          17    1,0700          56    1,2667          18    1,0744          57    1,2725          19    l,0788          58    1,2783          20    1,0832          59    1,2841          21    1,0877          60    1,2900          22    1,0922          61    1,2959          23    1,0967          62    1,3019          24    1,1013          63    1,3079          25    1,1059          64    1,3139          26    1,1106          65    1,3190          27    1,1153          66    1,3260          28    1,1200          67    1,3321          29    1,1247          68    1,3383          30    1,1295          69    1,3445          31    1,1343          70    1,3507          32    1,1391          71    1,3570          33    1,1440          72    1,3633          34    1,1490          73    1,3696          35    1,1540          74    1,3760          36    1,1590          75    1,3824          37    1,1641          75,35    1,3846          38    1,1692 Tafel zur Vergleichung der Grade des Baumé'schen Aräometers mit den diesen entsprechenden Saccharometeranzeigen bei 14° R. Temperatur. Baumé's     Diesen entsprechende Baumé's    Diesen entsprechende  Grade.   specifischeGewichte  Saccharom.Anzeigen.  Grade.   specifischeGewichte  Saccharom.Anzeigen.       0      1,0000        0,00     21      1,1707      38,29       1      1,0069        1,72     22      1,1803      40,17       2      1,0140        3,50     23      1,1900      42,03       3      1,0212        5,30     24      1,2000      43,92       4      1,0285        7,09     25      1,2100      45,79       5      1,0359        8,90     26      1,2203      47,70       6      1,0434      10,71     27      1,2307      49,60       7      1,0510      12,52     28      1,2413      51,50       8      1,0588      14,38     29      1,2521      53,42       9      1,0666      16,20     30      1,2631      55,36     10      1,0746      18,04     31      1,2743      57,31     11      1,0827      19,88     32      1,2857      59,27     12      1,0909      21,71     33      1,2973      61,23     13      1,0992      23,54     34      1,3090      63,18     14      1,1075      25,34     35      1,3211      65,19     15      1,1165      27,25     36      1,3333      67,19     16      1,1250      29,06     37      1,3457      69,19     17      1,1338      30,89     38      1,3584      71,22     18      1,1428      32,75     39      1,3714      73,28     19      1,1520      34,60     40      1,3846      75,35     20      1,1612      36,43 Die Größe der Production an Syrup aus den Runkelrüben ist abhängig: 1) Von der Dichte oder von dem Gehalte des Saftes. Je gehaltreicher der Saft, desto größer ist die Syrupausbeute aus den Rüben. Am gewöhnlichsten wird dieselbe nach Graden des Baumé'schen Aräometers bestimmt, und bis jezt nur in sehr seltenen Fällen mittelst des Procenten-Saccharometers erforscht und nach der Anzeige desselben in Procenten ausgedrükt. Es ist zu der vorstehend angedeuteten Berechnung aber durchaus nothwendig, die Procentenanzeige des Saftes am Saccharometer sowohl, als die des daraus zu erzeugenden Syrups zu kennen, welche man aus der Dichte des Saftes nach Baumé's Graden in der vorstehenden Vergleichungstafel findet. Wir nennen im Allgemeinen die Procentenanzeige des Saftes am Saccharometer = p. 2) Die Menge des aus 100 Pfd. Rüben zu producirenden Syrups ist auch abhängig von der Menge des Saftes, welche man aus denselben gewinnt, daher von der Procentenausbeute an Saft aus den Rüben. Je mehr Saft von gleicher Concentration man aus den Rüben erhält, desto mehr Syrup wird man hieraus zu erzeugen im Stande seyn. Wir nennen diese aus 100 Pfd. Rüben zu gewinnende Saftmenge in Pfunden = M. 3) Auch von der Dichte des zu erzeugenden Syrups ist dessen gewinnbare Menge abhängig. Man wird nämlich von dünnerem Syrup immer mehr erhalten, als von mehr eingekochtem dichterem. Zur Berechnung der Menge desselben ist es ebenfalls nothwendig, seine Dichte nach Anzeigen am Procenten-Saccharometer auszudrüken, welche man in Vergleichung mit Baumé's Graden ebenfalls in der vorstehenden Tafel findet. Wir nennen im Allgemeinen die Dichte des zu erzeugenden Syrups nach der Anzeige des Procenten-Saccharometers = P, dessen Menge in Pfunden = m. Bei gleichem absolutem Gehalte einer Substanz in Lösungen von verschiedener Concentration verhalten sich die Procentengehalte derselben p; P, verkehrt wie die Mengen der Flüssigkeiten m; M, worin die Substanz gelost enthalten, mithin: p : P = m : M, woraus mP = Mp und m = M.p/P. Nach dieser Formel läßt sich m, die Menge des zu erzeugenden Syrups für jede Größe der Saftproduction M berechnen, indem die Gehaltsanzeige des Saftes am Saccharometer durch Prüfung desselben erforscht wird, daher bekannt und die Concentration des zu erzeugenden Syrups P gegeben ist. 4) Bei Aufstellung obiger Formel wurde noch keine Rüksicht genommen auf die vielfältigen Verluste, welche man bei den verschiedenen mit dem Safte von seiner Gewinnung an bis zur Darstellung des Syrups aus demselben vorzunehmenden Operationen erleidet, die einestheils in Verminderung seiner Gehaltsanzeige durch Ausscheidung der darin gelöst gewesenen Substanzen (Eiweiß, Ferment, Salze), anderntheils durch Verzettelung und Verluste bei den Filtrationen, in den Gefäßen u.s.w. bestehen. Dieser Verlustantheil ist noch in Rechnung zu bringen und vom Ganzen abzuziehen. Durch die Größe dieses Verlustes ist offenbar die Syrupausbeute aus den Rüben mitbedingt. Er ist nicht immer gleich und sowohl von der Mischung des Saftes wie von der Zwekmäßigkeit des befolgten Verfahrens abhängig. Es gibt auch keine sicheren Anhaltspunkte, um den Verlust a priori berechnen zu können. Aber die Erfahrung, der wir am meisten vertrauen müssen, hat uns hierüber für das gewöhnlichste Verfahren, wobei zwei Beutelfiltrationen (die des geläuterten Saftes und eingekochten Syrups), so wie mehrere Ueberfüllungen aus Gefäßen in andere stattfinden, belehrt, indem sie uns die Größe dieses Verlustes im Mittel mit 0,2 des Ganzen zeigt. Er ist mithin = 0,2 (M.p/P) und die wirkliche Syrupproduction m = (M.p/P) – 0,2 (M.p/P) = 0,8 (M.p/P). Nach dieser Formel ist die Bestimmung der Saftausbeute von 30° Syrup für eine steigende Saftproduction von 65 bis 90 Proc. vom Gewichte der Rüben und für eine zunehmende Concentration des Saftes von 6 bis 10° des Baumé'schen Aräometers geschehen, und die Resultate derselben sind in der folgenden Tafel, der bessern Uebersicht wegen, zusammengestellt worden. Auf Differenzen in der Mischung des Saftes der Rüben konnte hiebei keine Rüksicht genommen werden. So interessant und lehrreich diese Resultate nun auch sind, mittelst welcher man der Erfahrung gewissermaßen vorauseilen und Theorie durch Praxis und umgekehrt berichtigen kann, so werden sie doch noch dadurch viel brauchbarer und belehrender, wenn man diese mit der Erfahrung im Einklange stehende Rechnung auch noch auf das Ausbringen an Zukermasse, Rohzuker und Melasse aus 100 Pfd. Runkelrüben, je nach der Größe der Saftausbeute und nach dem Gehalte des Saftes derselben ausdehnt. Die Zukermasse hat im Mittel und für die mittlere Temperatur von 14° R. bestimmt eine Concentration von 44° Baumé = 82 Proc. Saccharometeranzeige. Aus 100 Pfd. derselben werden im Durchschnitt in zwei bis drei Producten 65 Pfd. trokner Rohzuker und 24 Pfd. Melasse erhalten. 11 Pfd. Wasser werden daraus beim Einkochen der ersten und zweiten Melasse verdampft. Mit der Ausbeute an 30gradigem Syrup steht jene der Zukermasse des Rohzukers und der Melasse, welche leztere zusammen aus der Zukermasse entstehen, unter sonst gleichen Umständen im geraden Verhältnisse, und läßt sich die zu erzeugende Menge derselben hieraus ebenfalls näherungsweise im Voraus ermitteln. Doch findet bei dem Reinigen und Einkochen des 30gradigen Syrups, so wie bei seiner fernem Behandlung bis zur Darstellung der Zukermasse und des Rohzukers daraus ein weiterer Verlust statt, den wir erfahrungsmäßig = 0,075 veranschlagen. Es sey Z die zu erhaltende Zukermasse in Pfunden, so verhält sich: Z : (m – 0,075 m) = 55,36 : 82, woraus: Textabbildung Bd. 77, S. 433 und wenn man für m seinen oben bemerkten Werth m = 0,8 (M.p/P) sezt, so ist: Z = 0,74 (M.p/P) = 0,009 M.p. Es sey die Menge des zu gewinnenden Rohzukers = R, so ist R = 0,65 Z, mithin auch R = 0,00585 M.p. Nennen wir ferner die Menge der hiebei abfallenden Melasse = S, so ist S = 0,24 Z, daher auch S = 0,00216 M.p. Nach diesen Formeln sind die Ausbeuten an Zukermasse, Rohzuker und Melasse, welche leztere im Mittel eine Concentration = 38° B. = 71,22 Proc. am Saccharometer anzeigt, für eine zunehmende Concentration des Rübensaftes von 6–10° B. und für eine steigende Saftproduction von 65 bis 90 Proc. aus den Rüben berechnet und ebenfalls in der folgenden Tafel in Vergleichung mit der Syrupausbeute zusammengestellt worden, woraus sich ergibt, daß das Ausbringen an Zukermasse nahe = 62,5 Proc., an Rohzuker = 40,6 Proc. und an Melasse = 15 Proc. vom Gewichte des 30gradigen Syrups beträgt. Tafel über die Ausbeuten an 30gradigem Syrup, Zukermasse, Rohzuker und Melasse aus den Runkelrüben, je nach der Größe des Saftausbringens aus denselben und nach dem Gehalte des Saftes, nach den bisherigen Erfahrungen hierüber berechnet und zusammen gestellt. Textabbildung Bd. 77, S. 434-435 Saftausbeute aus den Runkelrüben; Ausbeute an 30gradigem Syrup, an Zukermasse, Rohzuker und Melasse aus den Runkelrüben, bei einer Concentration des Saftes derselben von; Syrup; Zukermasse; Rohzuker; Melasse