Titel: Verbesserungen in der Einrichtung der Feuerroste oder Feuerstellen für Stubenöfen etc., worauf sich Alexander Hett, Chirurg in Gower-Street, Bedford-square, Grafschaft Middlesex, am 23. Januar 1840 ein Patent ertheilen ließ.
Fundstelle: Band 81, Jahrgang 1841, Nr. XXX., S. 103
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XXX. Verbesserungen in der Einrichtung der Feuerroste oder Feuerstellen für Stubenöfen etc., worauf sich Alexander Hett, Chirurg in Gower-Street, Bedford-square, Grafschaft Middlesex, am 23. Januar 1840 ein Patent ertheilen ließ. Aus dem London Journal of arts. April 1841, S. 73. Mit Abbildungen auf Tab. I. Hett's Einrichtung der Feuerroste für Stubenöfen etc. Die Erfindung besteht in der eigenthümlichen Anordnung der verschiedenen Theile einer Feuerstelle, um eine ökonomische Verwendung des Brennmaterials und der Wärme zu erreichen, und die Temperatur eines Zimmers, ohne besonders große Feuerung, auf einen bedeutenden Wärmegrad zu erheben und auf demselben zu erhalten. Diese Absicht wird dadurch erreicht, daß man eine Luftschichte mit derjenigen Wärme, welche sonst unbenüzt in den Schornstein entweichen würde, erwärmt; in erwärmtem Zustande läßt man nachher die Luft in das Zimmer strömen. Fig. 42 ist die Frontansicht eines Rostes, dessen Seiten- und Rükwände und dessen Herb hohl sind. Eine mit der äußeren Luft in Verbindung stehende Röhre führt die kalte Luft in diese hohlen Räume. Indem nun die Luft mit jenen erhizten Seiten- und Rükwänden in Berührung kommt, wird sie erwärmt, und entweicht in diesem Zustande durch die Leitungsröhre in das Zimmer; sie kann übrigens auch durch eine Röhre in ein höher gelegenes oder sonst angränzendes Zimmer geleitet werden. Einer andern Einrichtung gemäß wird die kalte Luft durch den Rauch und die Hize, welche in den Rauchfang entweichen, erwärmt. In diesem Falle läßt man die Luft eine Reihe im Zikzak geführter Röhren durchstreichen, die sich quer über den obern Theil des Rostes erstreken und ungefähr in derselben Lage angebracht sind, wie die Registerplatte eines Rostes gewöhnlicher Construction. Fig. 43 ist ein horizontaler Durchschnitt des Obertheils des Rostes, welcher die Einrichtung der Zikzakröhren zeigt. Durch diese strömt die von Außen her kommende Luft in das zu heizende Zimmer. Der von dem Feuer in den Rauchfang aufsteigende Rauch und Wärmestoff nimmt seinen Weg zwischen den Zikzakröhren hindurch und erhöht auf solche Weise die Temperatur der darin enthaltenen Luft. Fig. 44 ist ein Querschnitt von Fig. 42, welcher die Einrichtung der oberen Röhren, so wie auch der hohlen Rükwand und des hohlen Herdes erläutert. In allen diesen Figuren dienen gleiche Buchstaben zur Bezeichnung der entsprechenden Theile der Feuereinrichtung. a, a, a sind die vorderen Roststangen; b, b ist der Aschenfall; c, c der hohle Herd; d, d..d* die hohle Rükwand, welche durch eine senkrechte Scheidewand e, Fig. 45, in zwei Theile getheilt ist. Ein in dem obern Theile dieser Scheidewand befindliches Loch f stellt zwischen den beiden Räumen d und d* der Rükwand eine Communication her. Durch eine Röhre g gelangt die kalte Luft von Außen in den Apparat, und wird an irgend einer geeigneten Stelle in die hohlen Räume geleitet. Sie strömt in die Kammer d, steigt, so wie sie sich durch die Wärme verdünnt, in die Höhe und gelangt durch das Loch f der Scheidewand in die andere Kammer d*; nach gehöriger Circulation in dieser Kammer entweicht sie endlich durch die Röhre h in das Zimmer. Anstatt durch das Loch f in die andere Kammer d* zu strömen, kann auch die durch die hohle Seiten- und Rükwand des Rostes circulirende Luft in die Zikzakröhren i und die darüber befindlichen Röhren j, j, j, Fig. 43 und 44 geleitet werden. Indem die Luft nach den Richtungen der Pfeile durch diese Röhren strömt, wird sie durch den zwischen den Röhren aufsteigenden Rauch und Wärmestoff erwärmt und gelangt endlich durch die Röhre k in die Kammer d*, von wo aus sie, wie bei der oben beschriebenen Anordnung durch die Röhre h in das Zimmer entweicht. Das Röhrensystem j, j, j läßt sich um hohle Achsen i und k, die sich in die Zikzakröhren münden, drehen, damit es, wenn der Schornstein gereinigt werden soll, leicht in die Fig. 44 durch Punktirungen angedeutete Lage zurükgezogen werden könne. Die Zimmerwärme wird durch einen Queksilberregulator, der auf die gewöhnliche Weise auf ein Ventil wirkt, regulirt. In Fig. 46 sind diese Verbesserungen auf einen zum Brennen von Anthracitkohle eingerichteten Rost in Anwendung gebracht. Bei dieser Einrichtung ist das Röhrensystem j, j, j weggelassen, und nur die hohlen Räume der Nük- und Seitenwand und des Herdes sind beibehalten. Der zum Brennungsproceß nöthige Zug geht direct durch das Feuer und wieder zurük durch eine in der Rostplatte befindliche oblonge Oeffnung m. Eine Röhre l, l, welche als Schornstein dient, ist mit ihrem Rande an die Rükwand des Rostes befestigt. Diese Röhre steigt durch den hohlen hinteren Raum in die Höhe und erwärmt dadurch die in demselben enthaltene Luft. Der Zug durch das Feuer wird durch einen Dämpfer n regulirt, mit dem man auch, wenn man es wünscht, das Feuer ganz auslöschen kann. Eine flache, um das Scharnier p sich drehende Platte o hindert, daß die von dem Feuer gelieferte Wärme in den Schorstein emporsteige. Diese Platte läßt sich indessen zurükziehen, worauf der Apparat als ein gewöhnliches Kamin mit ordinären Kohlen benüzt werden kann. Fig. 47 und 48 zeigt eine Feuereinrichtung zum Brennen von Anthracitkohle in Anwendung auf einen Küchenherd. Fig. 47 ist der Grundriß und Fig. 48 der verticale Durchschnitt eines meinen Verbesserungen gemäß construirten Küchenherdes. q, q ist der Ofen und r, r der seitwärts und rükwärts vom Feuer liegende Kessel zum Sieden des Wassers; s der Dekel des Kessels, und t der Hahn zum Ablassen des Wassers. Der Rauchfang l, l geht durch den Kessel und erwärmt dadurch das in demselben enthaltene Wasser. Da diese Anordnung der Fig. 46 dargestellten Construction ganz ähnlich ist, so bedarf es keiner detaillirteren Beschreibung derselben.

Tafeln

Tafel Tab. I
Tab. I