Titel: Miszellen.
Fundstelle: Band 85, Jahrgang 1842, Nr. XCV., S. 395
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XCV. Miszellen. Miszellen. Verzeichniß der vom 6. bis 28. Jul. 1842 in England ertheilten Patente. Dem John Harrison Scott, Ingenieur in Somer's Town: auf Verbesserungen in der Fabrication metallener Roͤhren. Dd. 6. Jul. 1842. Der Lady Anna Vavasour in Melbourne Hall, York: auf Verbesserungen an Pfluͤgen. Dd. 7. Jul. 1842. Dem Richard Hodgson am Montague Place: auf sein verbessertes Verfahren auf metallenen und anderen Flaͤchen Bilder zu erzeugen. Dd. 7. Jul. 1842. Dem James Timmins Chance in Birmingham: auf Verbesserungen in der Glasfabrication. Dd. 7. Jul. 1842. Dem Charles Augustus Preller in East Cheap: auf verbesserte Maschinerien zum Vorbereiten, Kaͤmmen und Streken der Wolle und des (tuͤrkischen oder persischen) Ziegenhaars. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 7. Jul. 1842. Dem George Edmund Donisthorpe in Bradford, York: auf Verbesserungen im Kaͤmmen und Streken der Wolle und gewisser Haare. Dd. 7. Jul. 1842. Dem William Fairbairn, Ingenieur in Manchester: auf Verbesserungen in der Construction metallener Schiffe und Boote, ferner im Zubereiten der Metallplatten dafuͤr. Dd. 7. Jul. 1842. Dem Joseph Hall in Cambridge: auf Verbesserungen an Pfluͤgen. Dd. 7. Jul. 1842. Dem John Perring in Cecil House, Strand: auf Verbesserungen im Pflastern mit Holz. Dd. 7. Jul. 1842. Dem John Bird, Mechaniker in Manchester: auf eine verbesserte Maschinerie zum Heben von Wasser und anderen Fluͤssigkeiten. Dd. 7. Jul. 1842. Dem William Prichard in Burley Mills, Leeds: auf eine verbesserte Methode den Rauch zu verzehren und bei Dampfkesseln etc. Brennmaterial zu ersparen. Dd. 7. Jul. 1842. Dem William Revell Vigers im Russel Square: auf ein Verfahren die Luft in beschraͤnkten Raͤumen athembar oder rein zu erhalten, damit Personen unter Wasser bleiben und arbeiten koͤnnen, ohne daß man ihnen fortwaͤhrend frische atmosphaͤrische Luft zufuͤhrt. Dd. 7. Jul. 1842. Dem John Peter Booth in der City von Cork: auf einen verbesserten Apparat zum Arbeiten in Bergwerken, besonders um Lasten zu heben, hinabzulassen und zu transportiren; derselbe befoͤrdert auch die Ventilation der Gruben. Dd. 9. Jul. 1842. Dem Jean Baptiste Jonannin in Upper Ebury Street, Pimlico: auf einen verbesserten Regulator fuͤr Dampfmaschinen, Wasserraͤder etc. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 9. Jul. 1842. Dem James Crutchett, Ingenieur in William Street, Regents Park: auf verbesserte Apparate zum Erzeugen und Verbrennen des Leuchtgases. Dd. 12. Jul. 1842. Dem Thomas Deakin, Kaufmann in Sheffield: auf Verbesserungen in der Fabrication gewisser Theile der Pferdegeschirre und anderer Sattlerarbeiten. Dd. 12. Jul. 1842. Dem Jean Leandre Clement, Ingenieur im St. Martins Lane: auf verbesserte Apparate, um die Temperatur von Fluͤssigkeiten, so wie auch den Dampfdruk zu bestimmen. Dd. 12. Jul. 1842. Dem William Henry Stucky aus St. Petersburg: auf eine pneumatische Kraftmaschine. Dd. 12. Jul. 1842. Dem Joseph Schlesinger, Fabrikant in Birmingham: auf Verbesserungen an Tintenfaͤssern, ferner an Instrumenten zum Heften des Papiers. Dd. 16. Jul. 1842. Dem Robert Benton in Birmingham: auf Verbesserungen im Forttreiben und Anhalten der Wagen auf Eisenbahnen. Dd. 16. Jul. 1842. Dem Joseph Barling, Uhrmacher in High Street, Maidstone: auf sein Verfahren bei Maschinen, welche von Hand getrieben werden, die rotirende Bewegung hervorzubringen. Dd. 16. Jul. 1842. Dem John Chatwin, Knopffabrikant in Birmingham: auf Verbesserungen in der Fabrication uͤberzogener Knoͤpfe. Dd. 16. Jul. 1842. Dem Charles Robert Ayers, Architekt in John Street, Berkeley Square: auf Verbesserungen im Verzieren und Faͤrben von Glas, Steingut, Porzellan und Metallen. Dd. 23. Jul. 1842. Dem Joseph Partridge, Faͤrber in Bowbridge, bei Stroud, Gloucester: auf Verbesserungen im Reinigen der Wolle. Dd. 23. Jul. 1842. Dem Eugene de Varroc in Bryanstone Street, Portman Square: auf Apparate, welche an Schornsteinen angebracht, das Feuerfangen derselben verhindern und das Kehren derselben unnoͤthig machen. Dd. 23. Jul. 1841. Dem Alexander Johnston im Hill House, Edinburgh: auf Verbesserungen an Fuhrwerken, welche auch bei Schiffen und Booten anwendbar sind. Dd. 23. Jul. 1842. Dem Edward Cobbold in Melford, Suffolk: auf seine Methode Menschen und andere Koͤrper auf der Oberflaͤche des Wassers zu erhalten, so daß sie darauf fortschwimmen. Dd. 28. Jul. 1842. (Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Aug. 1842, S. 125.) Ueber das Verfahren beim Kyanisiren des Grundschwellenholzes für die Hull-Selby-Eisenbahn; von John Timperley. Auf die Anempfehlung der Ingenieurs Walker und Burges wurde beschlossen, die Grundschwellen dieser Bahn in geschlossenen Gefaͤßen mittelst Verduͤnnung der Luft und Compression der Fluͤssigkeit statt wie gewoͤhnlich in offenen Troͤgen zu kyanisiren. Der Apparat besteht aus zwei Troͤgen, einem Reservoir, zwei Drukpumpen und einer doppelten Luftpumpe. Die Troͤge sind cylindrisch, mit flachen Enden von etwa 1/2 Zoll diken Stabeisenplatten verfertigt. Sie sind 70 Fuß lang und 6 Fuß weit. An jedem Ende befindet sich eine außen flache, innerlich concave, gußeiserne Thuͤre mit Gegengewichten, um sie aufziehen und herablassen zu koͤnnen. Jedes Ende ist durch fuͤnf parallele gußeiserne Rippen verstaͤrkt, deren Enden mit stabeisernen Baͤndern zusammengehalten werden, und die ringsum an die Troͤge genietet sind. Troz der großen Staͤrke dieser Stangen brachen doch einige durch den waͤhrend der Operation angewandten Druk. Die Gefaͤße sind mit Filz ausgelegt, welcher mit genau zusammengefuͤgten foͤhrenen Latten bedekt wird, die mit kupfernen Nieten befestigt werden. Diese Vorsicht ist noͤthig, um dem Verderben vorzubeugen, welches durch die Beruͤhrung des Eisens mit dem Queksilbersublimat herbeigefuͤhrt wuͤrde. Urspruͤnglich hatte man nur eine messingene Drukpumpe von 2 Zoll Durchmesser und 6 Zoll Kolbenhub; da diese aber unzureichend befunden wurde, kam noch eine hinzu von 4 Zoll Durchmesser; es konnte von nun an ein Druk von 100 Pfd. auf den Quadratzoll leicht erzielt werden. Die Luftpumpe hat 10 Zoll Durchmesser und 15 Zoll Hub und ist von gewoͤhnlicher Construction. Das Verfahren ist einfach und geht schnell. Der Aezsublimat wird vorher in einem Bottich mit warmem Wasser im Verhaͤltniß von 1 Pfd. auf 20 Pfd. des leztern gemischt; die klare Loͤsung wird sodann in das Reservoir abgeschuͤttet, in welchem sie bis zum gehoͤrigen Grad mit Wasser verduͤnnt wird, wovon man sich mittelst des Araͤometers uͤberzeugt. Die Operationen des Auspumpens und Comprimirens erfordern acht Mann fuͤnf Stunden lang; der ganze Proceß dauert beilaͤufig sieben Stunden, in welcher Zeit 17 bis 20 Ladungen in jedem Trog kyanisirt werden. Es ist gut, das Holz zwei bis drei Wochen nach dem Kyanisiren aufgeschichtet zu lassen, ehe man es gebraucht. 3/4 Pfd. Aezsublimat wurden hinreichend befunden, um eine Ladung (50 Kubikfuß) Holz zu praͤpariren. Im Ganzen wurden etwa 337,000 Kubikfuß Holz kyanisirt, wovon mit Einschluß eines Theils der Anschaffungskosten der Troͤge der Kubikfuß im Durchschnitt auf 5 Pence zu stehen kam. Das Holz wurde nach dem Proceß untersucht und gefunden, daß die Loͤsung bis in das Herz der Kloͤze eingedrungen war. – Aus den beigegebenen Tabellen geht hervor, daß die Saͤttigung eines Kubikfußes ohne Auspumpen der Luft bei Danziger Bauholz nicht mehr als 2 1/4 Pfd. Queksilbersublimat erforderte, waͤhrend 12 1/4 und 15 1/4 Pfd. bei inlaͤndischem (engl.) Holz noͤthig waren, was der Verf. zum Theil der groͤßern Compactheit jenes Holzes zuschreibt. (Mechanics' Magazine, Mai 1842, S. 405.) Eisenproduction in Großbritannien. Folgendes ist das aus moͤglichst sichern Quellen geschoͤpfte Verzeichniß der sowohl in Gang als nicht in Gang befindlichen Hohoͤfen von ganz Britannien, nebst ihrem durchschnittlichen woͤchentlichen Product. Es gewaͤhrt eine Uebersicht des gegenwaͤrtigen Eisenhandels. Textabbildung Bd. 85, S. 397 Oefen; Im Gang; Durchschnittlich woͤchentl. Producte; Suͤd-Staffordshire 1ste Abtheil; Ton.; 2te Abtheil.; Nord-Staffordshire; Shropshire; Derbyshire; Yorkshire; Schottland; Northumberland; Durham; Dean-Wald; Suͤd-Wales; Nord-Wales; Irland; Summa; Tonnen Demnach sind 350 Oefen im Gang und 177 außer Gang. Die Menge Roheisens, welche durch die im Gang befindlichen Oefen gegenwaͤrtig jaͤhrlich producirt werden kann, betraͤgt also 1,327,612 Tonnen, wovon aber 20 Proc. abgezogen werden koͤnnen und 1,062,090 Tonnen als wirkliches Product bleiben. Vergleicht man dieses Resultat mit den im J. 1839 erhaltenen Ziffern, wie sie in David Mushet's Papers on Iron and Steel enthalten sind, so war das damalige Ergebniß: Textabbildung Bd. 85, S. 398 Oefen; Im Gang; Durchschnittlich woͤchentl. Product; Suͤd-Staffordshire; Ton.; Nord-Staffordshire; Shropshire; Derbyshire; Yorkshire; Newcastle-on-Tyne; Schottland; Dean-Wald; Suͤd-Wales; Nord-Wales; Summa; Tonnen oder ein Jahresproduct von 1,248,260, nach Hrn. Mushet's Angabe 1,248,781 Tonnen. Man wird ferner, wenn man das gegenwaͤrtige Product mit der Durchschnittszahl von 1839 vergleicht, in welchem Jahre die Zahl der Oefen 429, die der im Gange befindlichen aber 379 war; waͤhrend im Februar 1842 die Zahl sich auf 527 vermehrt hatte, von welchen aber nur 350 im Gang waren, deren groͤßter Theil sein Product um 25 Proc. reducirte – da das woͤchentliche Gesammtproduct im Jahre 1839 24,005 Tonnen, im Februar 1842 aber 25,531 Tonnen betrug – ersehen, daß in den lezten zwei Jahren eine Zunahme von 98 Oefen statt fand, was einem Mehrproduct von 407,680 Tonnen fuͤr das Jahr (ungefaͤhr 1/3 des durchschnittlichen Products) entspricht, waͤhrend die Anzahl der im Jahr 1839 in Gang befindlichen Oefen groͤßer ist als die der gegenwaͤrtig thaͤtigen. (Mechanics' Magazine, Mai 1842, S. 231.) Galvanoplastische Silberplattirung. Hr. Becquerel berichtet der franzoͤsischen Akademie, daß Hr. Belfield-Lefèvre sich es zur Aufgabe gemacht habe, die Galvanoplastik zur Erzeugung von plattirtem Blech – aus Kupfer und Silber bestehend – anzuwenden. Sein Verfahren dabei ist von dem bisher zur galvanischen Vergoldung und Versilberung eingeschlagenen ganz verschieden. Es handelt sich hier nicht mehr darum, auf irgend ein Metall eine duͤnne Platin-, Gold- oder Silberschicht niederzuschlagen, sondern mittelst eines schwachen elektrischen Stroms mit Silber plattirte Kupferblaͤttchen zu machen, bei welchen beide Metalle in beliebigen Verhaͤltnissen uͤber einander befindlich seyn koͤnnen. Auf eine gehoͤrig praͤparirte, in Verbindung mit dem negativen Pol eines Volta'schen Apparats befindliche Metallplatte faͤllt Hr. Belfield-Lefèvre zuerst eine vollkommen reine, gleichfoͤrmige, homogene Silberschicht, welche er durch sein Verfahren so dik machen kann als er will; auf diese Silberschicht faͤllt er sodann eine Kupferschicht. Wenn leztere dik genug ist, wird die plattirte Platte von der andern abgenommen, auf welcher sie gebildet wurde, und kann dann ohne weitere Praͤparirung zur Photographie und vielleicht auch zu anderm Gebrauche dienen. Hr. B. – L. hatte hiebei mehrere Schwierigkeiten zu uͤberwinden; es durfte naͤmlich die niederfallende Silberschicht sich an die Platte, auf welche sie sich ansezte, nicht anhangen und sie mußte die Politur von deren Oberflaͤche vollkommen wiedergeben; der Silberabsaz mußte sich eine beliebige Zeit lang gleichfoͤrmig fort erzeugen, damit demselben eine beliebige, vorher bestimmte Dike gegeben werden konnte; das Kupfer hingegen mußte sich innig mit der Silberschicht verwachsen und hinlaͤnglich fein, rein und haͤmmerbar seyn; endlich mußte das ganze Verfahren so einfach und oͤkonomisch seyn, daß die galvanoplastisch plattirte Platte mit der auf gewoͤhnlichem Weg erhaltenen mit Vortheil concurriren kann. Hr. B. – Lef. beschaͤftigt sich jezt in Verbindung mit Hrn. Deleuil mit der Anwendung seines Verfahrens auf die Industrie, und das vorliegende Muster scheint alle wuͤnschenswerthen Eigenschaften zu vereinigen. (Comptes rendus. Julius 1842, No. 1.) Zur Galvanoplastik und über sogenannte galvanoplastische Spizen. Das Juliusheft des Philosophical Magazine etc. theilt S. 61 folgende, die Ablagerung auf Graphit und galvanoplastische Spizen betreffende Notizen des Hrn. Charles V. Walker mit. – Die Schwierigkeit der Reduction des Kupfers auf den von dem Leitungsdraht entferntesten Theilen der mit Graphit uͤberzogenen Oberflaͤchen laͤßt sich durch ein sehr einfaches Mittel uͤberwinden. Man dreht einen oder mehrere Leitungsdraͤhte um den Hauptdraht und laͤßt sie an die Stellen auslaufen, wo die Reduction nicht statt fand. Der Werth dieser scheinbar unbedeutenden Mittheilung kann nur von Praktikern gewuͤrdigt werden. Das Material, welchem der Name galvanoplastische Spizen (electro-lace) beigelegt wurde, wird durch Absezen von Kupfer auf, vorher mit Wachs und Graphit praͤparirten, Nezen oder Spizen gewonnen. Sie wurden zuerst von Hrn. Phillips in Cornwallis statt der zur Construction der Grove'schen Modification der Smee'schen Batterie noͤthigen Gaze dargestellt. Man wird aber leicht einsehen, daß solche Zeuge, wie Gaze und Spizen, mit Kupfer uͤberzogen und dann versilbert oder vergoldet, auf allerlei Weise zur Verfertigung von Zierrathen angewandt werden koͤnnen, wozu jezt gepreßte und durchloͤcherte Kartenblaͤtter angewandt werden. Ermittelung der in Galläpfeln etc. enthaltenen Quantität Gerbestoffs. Hr. Meunier d. aͤ. in Sedan fand durch zahlreiche Versuche mit Gerbestoffloͤsungen und Gallertloͤsungen, deren Gehalt genau bestimmt war, daß zur Faͤllung eines Grammes Gerbestoff 1,16 Gramme Gallerte noͤthig sind. Dieses Verfahren zur Ermittelung der in einer guten Sorte Gallaͤpfel enthaltenen Menge Gerbestoffs angewandt, zu welchem Behuf sie groͤblich gestoßen, dreimal mit ihrem dreißigfachen Gewicht Wasser ausgekocht, und dann mit Gallertloͤsung (von 50 Gallerte in 500 Wasser) versezt wurden (von welcher Loͤsung also 11 Theile einem Theil Gallerte entsprechen), ergab, daß 10 Gramme dieser Gallaͤpfel 4,14 Gerbestoffs, oder 41,40 Proc. enthalten. Eine gute Sorte Catechu bedurfte zur Faͤllung des Gerbestoffs aus 10 Gram. 68 Theile der Gallertloͤsung, welche 68/11 oder 6,18 Grammen Gallerte entsprechen. Nun verhaͤlt sich 1,16 zu 1 wie 6,18 zu 5,32, wonach also in 10 Theilen Catechu 5,32 oder 53,20 Proc. Gerbestoff enthalten sind. Die Faͤllung des Catechu's ist uͤbrigens schwieriger als die der Gallaͤpfel, weil der Niederschlag so fein zertheilt ist, daß schwer zu sehen ist, wann nichts mehr niederfaͤllt. Einen Fehler hat jedoch dieses Verfahren: daß naͤmlich nicht aller Gerbestoff niedergeschlagen wird; allerdings bleibt nur sehr wenig davon zuruͤk; doch entsteht troz eines Ueberschusses von Gallerte mit Eisenoxydsalzen ein schwarzblauer Niederschlag, der vielleicht von etwas gebildetem gerbesaurem Salz herruͤhrt. Essigsaures Blei zeigte sich als ein unsicheres Mittel zur Faͤllung des Gerbestoffs, da der sehr fein zertheilte Niederschlag nicht wahrnehmen laͤßt, wenn man mit dem Zusezen der Gerbestoffloͤsung aufhoͤren soll, und zweitens das sich bildende gerbsaure Bleioxyd etwas aufloͤslich ist. – Die Gallerte bleibt das beste Mittel, um Gallaͤpfel, Catechu und dergl. auf ihren Gerbestoffgehalt zu pruͤfen. (Journal de Chimi médicale. Jun. 1842, S. 336.) Verschiedene geprüfte Seifenarten zu häuslichem Gebrauch. Seife fuͤr Seidenwaͤsche: 1 Pfd. fein geschnittene ordinaͤre Seife, etwas Ochsengalle, 2 Loth Honig, 3 Loth Zuker, 1/2 Loth venetianischen Terpenthin. Ist Alles uͤber Feuer in einem irdenen Topfe wohl gemengt, so gießt man die Masse in mit nassen Tuͤchern belegte Formen. Flekseife fuͤr Ziz und Seidenzeuge: a) 1 Pfd. ordinaͤre Seife, 1/2 Pfd. Ochsengalle, 3 Loth venetianischen Terpenthin. b) 1 Pfd. geschabte Seife, 1 Schoppen Ochsengalle, 2 Loth Honig, 3 Loth Zuker, 4 Quentchen Terpenthin. Wird in mit nasser Leinwand belegte Formen gegossen. Tromsdorff'sche Flekkugeln: 2 Loth Weingeist, 4 Loth weiße Seife, 2 Eierdotter, 1 Loth gereinigtes Terpenthinoͤhl und so viel Magnesia, um aus der ganzen Masse Kugeln formen zu koͤnnen. Flekkugeln fuͤr Pech, Wachs, Oehl, Oehlfarben: 4 Loth weiße Seife, 3 Quentchen reine Potasche, 2 Quentchen Wachholderoͤhl. (Jahrb. fuͤr prakt. Pharm.) Vorrichtung gegen das Rinnen der Talglichte. In England wendet man hiezu kleine Glasplaͤttchen an, welche etwa den halben Durchmesser des Lichts groß sind. In der Mitte ist ein Loch, wodurch die Dochte vor dem Gießen gestekt werden, so daß die Platten an der Spize des Lichts fest sizen und der Docht, so viel als zum Brennen noͤthig, hervorragt. Waͤhrend des Brennens sinkt die kleine Platte immer tiefer etc. Daß die Dochte knotenfrei seyn muͤssen, versteht sich von selbst. (Saͤchs. Gewerbeblatt.) Hänle's Maschinen- und Wagenschmiere. Im Frankfurter Gewerbsfreund findet sich die Beschreibung einer Maschinen- und Wagenschmiere, deren ich mich schon seit 20 Jahren bediene und die sich durch ihre Zwekmaͤßigkeit sehr empfohlen hat. Vielfaͤltige praktische Versuche haben ihren Nuzen bewaͤhrt, so kann z.B. ein Wagen, wenn er schon drei- bis viermal damit geschmiert ist, so daß alle Theile der Buͤchse gleichfoͤrmig damit belegt sind, wodurch eine Spiegelglaͤtte entsteht, nach einem frischen Beschmieren sechs Wochen lang taͤglich gefahren werden, ohne daß man noͤthig hat, danach zu sehen, was besonders fuͤr Reisen sehr empfehlenswerth ist. Bei Spindeln und anderem Maschinenwerk vermehrt sie die Kraft, weil durch sie eine große Glatte auf der Oberflaͤche der sich reibenden Theile entsteht und dadurch das Hinderniß der Reibung zum großen Theil vermindert wird. Eine Hauptbedingung bei der Bereitung derselben besteht in der Darstellung eines sehr fein zertheilten Graphits. Es wird hiezu der feinste spanische oder boͤhmische angewendet, der mechanisch von der Gangart befreit, gepocht, auf einer Muͤhle mit etwas Wasserzusaz aufs Feinste gemahlen und mit der Vorsicht geschlaͤmmt wird, daß man ihn durch ein feines Haarsieb laufen laͤßt, wodurch zaͤhe und leichtere Substanzen aufgefangen und entfernt werden koͤnnen. Die fein geschlaͤmmten Theile laͤßt man absezen, gießt das uͤberstehende Wasser ab und bringt den Saz auf ausgespannte Leinentuͤcher, preßt aus, nachdem das Wasser nicht mehr abtropft, und troknet auf Brettern. Dieser so zu bereitete Graphit hat sich durch Troknen zusammengeballt und muß vor der Anwendung wieder zerrieben und durch ein feines Sieb getrieben werden. 4 Theile davon mit 25 Theilen zerlassenem Talg und einem Theil Klauenfett vermittelst einer Keule auf das Sorgfaͤltigste gemischt, damit keine Knollen entstehen, bilden dann die Schmiere. Dieses Verhaͤltniß ist in oben angegebener Schrift enthalten und stimmt nicht mit dem meinigen uͤberein, denn es befinden sich hier auf 26 Theilen Fett nur 4 Th. Graphit, waͤhrend in dem meinigen auf 24 Th. des ersteren 12 Th. des lezteren kommen, naͤmlich auf 12 Th. Graphit 16 Th. Schweineschmalz und 8 Th. Talg. Da nun diese Mischung sich seit 20 Jahren bewaͤhrt hat, so glaube ich, solche hier nicht vorenthalten zu duͤrfen. (Mittheil. des Gewerbvereins in Lahr.) Eigenschaft des Borax, Schabenkäfer zu vertilgen. Im nordischen Centralblatt fuͤr Pharmacie (1839, Nr. 9) findet sich folgende Notiz: Man bedient sich sonst zur Vertilgung der Schaben oder Russen (Blatta germanica) einer Mischung von Arsenik mit Erbsenmehl, die Anwendung dieses Giftes ist jedoch um so gefaͤhrlicher, als jene Thiere ihre Wohnung meist in Kuͤchen und bewohnten Zimmern aufschlagen. Gepulverter Borax aber, entweder rein, oder noch besser 2 Theile davon mit 1 Theil Mehl und 1 Theil Zuker vermengt und uͤberall hingepudert, wo sich die Thierchen aufhalten, leistet eben so gute Dienste, ohne irgend eine Gefahr herbeizufuͤhren.