Titel: Beschreibung einer zu Meudon bei Paris nach dem System des Hrn. Serveille erbauten Eisenbahn zum Ausbeuten eines Steinbruchs.
Fundstelle: Band 87, Jahrgang 1843, Nr. XLIV., S. 164
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XLIV. Beschreibung einer zu Meudon bei Paris nach dem System des Hrn. Serveille erbauten Eisenbahn zum Ausbeuten eines Steinbruchs. Aus dem Bulletin de la Société d'Encouragement. Okt. 1842, S. 405. Mit Abbildungen auf Tab. IV. Serveille's Eisenbahn zum Ausbeuten eines Steinbruchs. Fig. 25 Verticaldurchschnitt des 52 Meter hohen Berges, auf welchem die Eisenbahn errichtet ist. Fig. 26 Grundriß eines Theiles dieser Bahn, woraus man sieht, wie die Waggons auf der einen und der anderen Linie sich bewegen. Fig. 27 horizontale Projection einer zweilinigen Bahn mit Krümmungen, woraus man sieht, wie man sich des Materials in Fig. 26 zu bedienen hat, um Krümmungen herzustellen. Fig. 28 Aufriß eines am oberen Ende der geneigten Ebene der Eisenbahn angebrachten Göpels mit Bremse, über welchen eine endlose Kette geht. Fig. 29 Grundriß desselben Göpels. Fig. 30 Seitenansicht (nach der Linie AB, Fig. 31) einer Spannrolle am Fuße der geneigten Ebene, zum Spannen der endlosen Kette, welche über die ganze Länge der Bahn von einer Rolle zur anderen reicht. Fig. 31 dieselbe im Grundriß. Fig. 32 eiserner Haken von Vorne, im Profil und von Unten gesehen, durch einen Riemen zu einem doppelten Haken vereinigt, zum Einhängen der Waggons in die endlose Kette gehörend. Fig. 33 andere Art zu demselben Zwek dienender Haken. Fig. 34 Chair oder Schienenstuhl auf seiner Grundschwelle befestigt, besonders dargestellt und die Neigung der Schiene so wie die Art ihrer Befestigung mittelst eines hölzernen Keils zeigend; a die schiefliegende Schiene; b Chair oder Unterlage. Die Eisenbahn, Fig. 25, besteht aus einem horizontalen Theile, der in den Steinbruch eingeht, aus der ersten geneigten Ebene von A bis B mit einem Bremsgöpel, Fig. 28 und 29, am oberen Ende und einer Spannrolle, Fig. 30 und 31, in der halben Höhe. Nach dieser geneigten Ebene kommt ein Stük horizontalen Wegs von B bis C auf einer Departement-Landstraße, und dann eine zweite geneigte Ebene von C bis D, ebenfalls mit zwei solchen Vorrichtungen, wie die obigen, versehen. Die dritte geneigte Ebene D bis E, deren Neigung nur gering ist, fahren die Waggons frei hinauf und herab. Zu diesem Behufe werden die beladenen Waggons beim Herabfahren von einem Manne mittelst einer zwischen den hinteren Kegeln des Waggons und dem den Kasten tragenden Gestell angebrachten Sperrvorrichtung gehemmt. Die leeren Waggons werden, nachdem sie bei E abgeladen wurden, von einem Manne bis zur Winde D geschoben, wo sie in die endlose Kette F eingehängt werden. Um so viel als die Waggons vermöge ihres eigenen Gewichts herunterfahren, um so viel bewirken sie das Auffahren der leeren. Dieß ist aus dem Grundriß Fig. 26 zu ersehen, wo G den hinabfahrenden beladenen Waggon und H den wieder hinauffahrenden Waggon vorstellt. Der Bremsgöpel, Fig. 28 und 29, besteht aus einem starken Holzgerüste I, oben mit zwei Querstüken J, J versehen, welche aus Brettern bestehen, zwischen denen sich vier gußeiserne horizontale Rollen K, K und L, L befinden, wovon die zwei ersteren mit einer doppelten, die beiden anderen aber mit einer einfachen Nuthe versehen sind. Die endlose Kette geht um diese Rollen, wie in Fig. 29 zu sehen ist. Zwischen jedem Rollenpaar K, L ist ein Bremshebel M angebracht, welcher an den größten Durchmesser dieser Rollen sich hemmend anlegen kann. Diese Hebel sind mit einem Ende an den Querstüken J, J mittelst starker Bolzen befestigt; das andere Ende ist lang genug, daß ein Mann mit geringem Kraftaufwande im Stande ist, durch Drehen des Bremshebels und Stemmen desselben gegen die Rollen, den Lauf der in der Kette hängenden Waggons zu mäßigen oder ganz aufzuhalten, wie es durch die punktirten Linien, Fig. 29, angedeutet ist. Die Rolle Fig. 30 und 31 zum Spannen der Kette ruht, wie die vorige, auf einem starken Gerüste N, welches zwei Tragbäume P, Q trägt, deren ersterer mit der Rolle O fixirt, der andere aber mit den Rollen R, R beweglich ist. Diese Tragbäume bestehen aus zwei starken Brettern, welche die Achsen der Rollen unterstüzen und festhalten. Um nun die Kette zu spannen, wird der Tragbaum Q von den zwei Seilen S, S angezogen, welche sich auf die zwei kleinen horizontalen Haspel T, T aufwinden, die mit Sperrrädern versehen sind, um ihr Zurükgehen zu verhindern, wenn man die gewünschte Spannung erreicht hat. Die Haken Fig. 32 und 33 hängen die Waggons augenbliklich in die endlose Kette ein; um sie wieder auszuhängen, braucht man ihnen nur eine drehende Bewegung zu ertheilen.

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Tafel Tab.
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