Titel: Miszellen.
Fundstelle: Band 87, Jahrgang 1843, Nr. CXXI., S. 470
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CXXI. Miszellen. Miszellen. Verzeichniß der vom 28. Dec. 1842 bis 26. Jan. 1843 in England ertheilten Patente. Dem Alonzo Grandison Hull, Med. Dr. in Clifford-street, Middlesex: auf Verbesserungen an elektrischen Apparaten fuͤr aͤrztliche Zweke. Dd. 28. Decbr. 1842. Dem Thomas Thompson, Weber in Coventry: auf Verbesserungen im Weben gemusterter Fabricate. Dd. 28. Decbr. 1842. Dem Henry Crosley, Civilingenieur in der City von London, und George Stevens von Limehouse: auf Verbesserungen in der Zukerfabrication. Dd. 28. Decbr. 1842. Dem Edward Lord Thurlow in Ashfield-lodge, Ixworth, Suffolk: auf Verbesserungen an Pferdegebissen. Dd. 29. Dec. 1842. Dem Benjamin Bailey im Borough Leicester: auf Verbesserungen an der Maschinerie zur Fabrication von Struͤmpfen, Handschuhen und anderen gestrikten Waaren. Dd. 29. Decbr. 1842. Dem John Stephen Bourlier, Ingenieur in Sherbon-street, Blandfordsquare: auf verbesserte Maschinen zum Bedruken von Kattunen, Tapeten etc. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 29. Decbr. 1842. Dem Joseph Rock jun. in Birmingham: auf Verbesserungen in der Construction von Schloͤssern. Dd. 29. Decbr. 1842. Dem Henry Samuel Rush in Sloane-street: auf einen verbesserten Behaͤlter fuͤr Zuͤndhoͤlzchen, womit man sich augenbliklich Licht verschaffen kann. Dd. 29. Decbr. 1842. Dem Baron Victor de Wydroff in Old Bracknell, Berkshire: auf eine verbesserte Construction der Eisenbahnen und der darauf gebraͤuchlichen Raͤder, ferner eine Vorrichtung zum Reinigen der Schienen. Dd. 29. Decbr. 1842. Dem John Bishop in Poland-street, Westminster: auf verbesserte Apparate um die Dampfkraft zu vertheilen, ferner auf Verbesserungen an Haͤhnen oder Zapfen fuͤr Dampf, Gase und Fluͤssigkeiten. Dd. 29. Decbr. 1842. Dem Crawshaw Bailey, Esq. an den Nant-y-Glo-Eisenwerken, Monmouth: auf eine verbesserte Construction der Eisenbahnschienen. Dd. 11. Januar 1843. Dem James Harvey jun. in Regent-street: auf Verbesserungen an Dampfmaschinen. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 11. Jan. 1843. Dem William Ritter in Fenchurch-street: auf Verbesserungen im Krystallisiren und Reinigen des Zukers. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 11. Januar 1843. Dem William John Loat, Baumeister in Clapham: auf eine verbesserte Methode Fußboͤden und Daͤcher zu construiren. Dd. 12. Jan. 1843. Dem Julian Disbrowe Rodgers, Chemiker in Upper Ebury-street, Middlesex: auf ein verbessertes Verfahren den Schwefel aus verschiedenen Mineralien zu gewinnen. Dd. 12. Jan. 1843. Dem Pierre Armand Gras v. Fontainemoreau am Skinner's-place, Size-lane: auf einen Proceß um den Thon mit einigen anderen Substanzen zu verbinden, so daß eine plastische Masse entsteht. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 14. Jan. 1843. Dem James Harvey am Bazing-place, Waterloo-road: auf Verbesserungen im Pflastern der Straßen und Wege. Zum Theil von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 14. Jan. 1843. Dem William Snell im Northampton-square: auf Verbesserungen an den Maschinen zur Mehlfabrication. Dd. 14. Jan. 1843. Dem Nathaniel Card in Manchester: auf einen verbesserten Apparat zur Fabrication von Kerzendochten. Dd. 14. Jan. 1843. Dem Henry Hussey Vivian in Singleton, Glamorgan, und William Gossage, Chemiker in Birmingham: auf sein Verfahren und seine Oefen zum Reduciren der Zinkerze. Dd. 14. Jan. 1843. Dem James Hamer, Ingenieur in Wardour-street: auf Verbesserungen im Forttreiben der Schiffe. Dd. 19. Jan. 1843. Dem Thomas Earl of Dundonald im Regent's Park: auf Verbesserungen an rotirenden Dampfmaschinen und an dem Mechanismus zum Forttreiben der Schiffe mit solchen. Dd. 19. Jan. 1843. Dem Joseph Kirkman, Klaviermacher im Soho-square: auf Verbesserungen an Klavieren. Dd. 19. Jan. 1843. Dem Thomas William Bennett in Gray's-Inn-road: auf Verbesserungen im Pflastern der Straßen, Wege etc. Dd. 19. Jan. 1843. Dem Luke Hebert, Civilingenieur in Dover: auf Verbesserungen an den Mahlmuͤhlen. Dd. 19. Jan. 1843. Dem William Bates in Leicester: auf Verbesserungen im Ausruͤsten und Appretiren von Strumpfstrikerwaaren aus Schaf- oder Baumwolle, ferner an der Maschine zum Aufrauhen derselben. Dd. 19. Jan. 1843. Dem Thomas Sunderland Esq. in Albany-street, Regent's Park: auf sein Verfahren schwimmende Koͤrper im Wasser oder in der Luft fortzubewegen, auch um die Stroͤmung des Wassers, der Luft etc. durch Roͤhren und andere Canaͤle zu beschleunigen. Dd. 19. Jan. 1843. Dem Uriah Clarke, Faͤrber in Leicester: auf Verbesserungen an der Strikmaschine und ein neues Fabricat, welches mit derselben producirt wird. Dd. 21. Jan. 1843. Dem Frederik Albert Winsor in Lincoln's-inn-fields: auf ein neues Feuerzeug. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 26. Jan. 1843. Dem Charles Bielefeld in Wellington-street, North Strand: auf seine Aufhaͤngmethode fuͤr Drehspiegel. Dd. 26. Jan. 1843. Dem William Palmer in Sutton-street, Clerkenwell: auf Verbesserungen in der Kerzenfabrication. Dd. 26. Jan. 1843. Dem Henry Chapman in Arundel-street, Strand: auf ein Fabricat fuͤr Landkarten, Plane, Zeichnungen etc. Dd. 26. Jan. 1843. Dem Francis M'Getrick in Ernest-street, St. Pancras, und Matthew Tennant in Henry-street, Regent's Park: auf verbesserte Vorrichtungen um das Abweichen der Locomotiven und Wagen auf Eisenbahnen zu verhuͤten, so wie um Steine und andere Hindernisse von den Schienen zu beseitigen. Dd. 26. Januar 1843. Dem Edward Smallwood in North Lodge, Hampstead: auf Verbesserungen im Deken der Straßen, Wege etc. Dd. 26 Jan. 1843. Dem Robert Goodacre in Ullesthorpe, Leicester: auf Waagen, welche bei Krahnen anwendbar sind, womit, man das Gewicht der Guͤter bestimmen kann, waͤhrend sie noch aufgehaͤngt sind. Dd. 26. Jan. 1843. Dem James Boydell, Eisenmeister in den Oak Farm Works, Dudley, Stafford: auf Verbesserungen in der Fabrication der Metalle fuͤr Schneide-Werkzeuge. Dd. 26. Jan. 1843. Dem George Parker Bidder, Civilingenieur in Great George-street, Westminster: auf eine verbesserte Methode den Schiefer fuͤr Dachplatten zuzuschneiden. Dd. 26. Jan. 1843. Dem William James Greenstreet in Blackfriars-road: auf eine verbesserte Maschinerie zur Gewinnung von Triebkraft. Dd. 26. Jan. 1843. Dem Joseph Kirby in Banbury: auf eine verbesserte Maschine zur Fabrication von Ziegeln und Baksteinen. Dd. 26. Jan. 1843. Dem George Phillips Bayly in Fenchurch-street, London: auf Verbesserungen an Buͤrsten. Dd. 26. Jan. 1843. Dem Henry Phillips, Chemiker in Exeter: auf Verbesserungen im Reinigen des aus Steinkohlen bereiteten Leuchtgases. Dd. 26 Jan. 1843. Dem Martyn John Roberts in Brynnycaeron, Carmarthen: auf Verbesserungen im Faͤrben der Wolle und Wollenzeuge. Dd. 26. Jan. 1843. (Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Febr. 1843, S. 124.) Hale's Rotationspumpe. In einer Versammlung des niederoͤsterreichischen Gewerbvereines zeigte Hr. Professor Burg eine aͤußerst niedliche, und wegen ihrer sinnreichen Einrichtung hoͤchst interessante, in der Werkstaͤtte der HHrn. Rollé und Schilgue zu Wien verfertigte Rotationspumpe vor, welche dem Hrn. Elisha Hale, der bereits in Amerika ein Patent darauf erhalten hatte, auch kuͤrzlich in Oesterreich privilegirt wurde. Der ganze Mechanismus dieser in Amerika 10 Pfd. St. kostenden Pumpe ist in einem cylindrischen Gehaͤuse von 7 Zoll Durchmesser und etwa 3 Zoll Hoͤhe eingeschlossen und besteht dem Wesentlichen nach aus einer kreisrunden metallenen Scheibe, welche sich in dem hohlen Cylinder, mit ihrem Umfange luft- und wasserdicht anschließend, um ihre darauf senkrechte Achse (an welcher zugleich die Kurbel angebracht ist) umdrehen laͤßt. An zwei diametral gegenuͤber liegenden Punkten hat diese Scheibe zwei rechtekige Ausschnitte von beilaͤufig 2 Zoll Tiefe (vom Umfange gegen den Mittelpunkt zu) und 1 1/2 Zoll Breite, in welche wieder sehr genau zwei eben so große Metallfluͤgel von der Dike der Scheibe eingepaßt und jeder mittelst eines cylindrischen Stieles, welcher radial liegt, so angebracht sind, daß sie sich sammt diesem Stiel (jeder fuͤr sich) wie um einen Durchmesser der Scheibe herumdrehen lassen, und einmal die genannten rechtekigen Ausschnitte der Scheibe vollkommen schließen, das anderemal, wenn sie um einen Quadranten um den genannten Durchmesser als Achse gedreht werden, diese aufmachen, sich auf diese Ebene der Scheibe senkrecht stellen, und in dieser Lage bei Umdrehung der Scheibe in einer genau nach der Hoͤhe und Laͤnge der Fluͤgel ausgedrehten kreisfoͤrmigen Rinne des Gehaͤuses luft- und wasserdicht fortschieben. An jedem der beiden Fluͤgel sind nach Innen (gegen den Mittelpunkt der Scheibe) zu, mit dem Stiel zwei kurze metallene Arme, die ein rechtwinkliges Kreuz bilden, so befestigt, daß der eine mit der Ebene des Fluͤgels parallel, folglich der andere darauf senkrecht ist; dieses Kreuz ist aus zwei Cirkelboͤgen gebildet, welche nicht einerlei Halbmesser haben und auch nicht in derselben auf dem Stiel senkrechten Ebene liegen. Die vorhin genannte kreisfoͤrmige Rinne des hohlen Cylinders ist zwischen der Einsaug- und Ausflußoͤffnung (die uͤbrigens nahe beisammen liegen) durch einen metallenen Ansaz oder Baken unterbrochen, der vor jeder dieser beiden Oeffnungen wellkopffoͤrmig nach einer eigenthuͤmlichen Curve abgerundet ist, so daß bei der Umdrehung der Scheibe mit den beiden Fluͤgeln immer abwechselnd einer der beiden Arme des genannten Kreuzes sich an diese Wellkoͤpfe anlegt, und dadurch jedesmal das Umdrehen der Fluͤgel ohne Stoß oder Friction um einen Viertelkreis bewirkt wird. Befestigt man nun diese Pumpe nach Umstaͤnden in Beziehung auf die Drehungsachse horizontal oder vertical, bringt das Saugrohr unter Wasser, so wie die genannte Scheibe (welche die Hoͤhe der Kapsel oder des hohlen Cylinders in zwei Haͤlften theilt) in drehende Bewegung: so wird, wie einer der beiden Fluͤgel in die Naͤhe der Ausflußoͤffnung kommt, dieser durch den ersten Wellenkopf und den einen Arm des genannten Kreuzes so umgedreht, daß dessen Ebene in jene der Scheibe faͤllt, also dadurch der erwaͤhnte rechtekige Ausschnitt derselben geschlossen wird. In dieser Lage gleitet er nun uͤber den die Rinne unterbrechenden Baken oder doppelten Wellkopf weg, und sobald er daruͤber, also auch uͤber die Einsaugoͤffnung hinausgekommen ist, wird er mittelst des zweiten Armes des Kreuzes und des zweiten Wellkopfes so gedreht, daß sich der rechtekige Ausschnitt der Scheibe aufmacht und den Fluͤgel senkrecht in die kreisfoͤrmige Rinne stellt, also ihren Querschnitt vollkommen luft- und wasserdicht ausfuͤllt und die Function eines Kolbens uͤbernimmt. Beim Weiterruͤken dieses Fluͤgels mit der Scheibe (wobei der auf der Ebene des Fluͤgels senkrechte Arm des Kreuzes auf einer kreisfoͤrmigen, mit der Rinne concentrischen Leiste hingleitet und das Umschlagen des Fluͤgels verhindert) bleibt in der Rinne hinter der Saugoͤffnung ein luftleerer oder luftverduͤnnter Raum zuruͤk, welcher sofort unmittelbar (wenn die Pumpe bereits in Thaͤtigkeit ist) von dem nachstroͤmenden Wasser ausgefuͤllt wird. Mittlerweile ist auch der zweite Fluͤgel auf dieselbe Weise uͤber die beiden Oeffnungen weggegangen und hat sich unmittelbar hinter der Saugoͤffnung ebenfalls senkrecht in die Rinne gestellt, so daß dieser das vom vorigen Fluͤgel gesaugte Wasser vor sich her schiebend (im Momente als sich der erste Fluͤgel wieder umlegt und die Rinne wieder aufmacht) zur Ausflußoͤffnung hinausdruͤkt, und gleichzeitig hinter sich eben so wie vorhin der erste Fluͤgel das Wasser ansaugt, welches hierauf wieder von dem ersten Fluͤgel, sobald er uͤber die Saugoͤffnung gekommen ist, auf dieselbe Art hinausgetrieben wird. Bei diesem continuirlichen Spiele dieser beiden Fluͤgel ist auch der Ausfluß des Wassers sehr gleichfoͤrmig, und da hier beinahe gar keine Nebenhindernisse zu uͤberwinden sind, so ist auch die noͤthige Betriebskraft bei dieser Pumpe verhaͤltnißmaͤßig aͤußerst gering, aber ihr Nuzeffect sehr groß. Eine Hauptbedingung dabei ist jedoch, daß alle Theile derselben mit sehr großem Fleiße ausgefuͤhrt seyn muͤssen. (Allgemeines Wiener polytechn. Journal, 1843, Nr. 4.) Ueber die Unzwekmäßigkeit eiserner Häuser. Seit dem großen Brand in Hamburg hat man dort die Einfuͤhrung eiserner Haͤuser ernstlich besprochen, da man groͤßere Sicherheit gegen Feuersgefahr, Schnelligkeit in der Herstellung und bedeutend verminderte Baukosten damit zu bezweken hoffte. Bei naͤherer Erkundigung in Belgien und England stellte es sich aber heraus, daß der Bau eines und desselben Hauses von Eisen oder Ziegelsteinen die Kosten der gewoͤhnlichen Methode um etwa 50 Proc. uͤbersteige, und daß eiserne Haͤuser noch uͤberdieß an mehrfachen Maͤngeln leiden, welche vielleicht erst mit der Zeit uͤberwunden werden koͤnnten. Hr. Emil Muͤller, welchem man diese Aufklaͤrung uͤberhaupt verdankt, fuͤhrt zur Unterstuͤzung seiner Angaben einen Brief von der Société anonyme des hauts fourneaux, usines et charbonnages de Marcinet et Couillet bei Charleroi in Belgien an, dessen Inhalt also lautet: Couillet bei Charleroi den 21. Dec. 1841. „Wir haben den Gegenstand des Haͤuserbaues aus Gußeisen aufmerksam erwogen und den Riß (eines Wachthauses zur Probe), welchen Ihr lezter Brief enthielt, genau gepruͤft; allein das Ergebniß unserer Untersuchungen ist der Construction aus Gußeisen nicht guͤnstig gewesen, und wir haben die Ueberzeugung erlangt, daß es wegen des Preises des Baumaterials ganz unmoͤglich ist, mit Eisen gegen. Mauersteine und natuͤrliche Steine zu concurriren. Die groͤßeren Gebaͤude mit sehr ausgedehnten Verzierungen bieten allein einige Aussicht des Erfolgs dar; allein auch diese scheint uns noch problematisch. Diese Erwaͤgungen haben uns zum Entschluß gebracht, der Construction von Eisen zu entsagen, und wir haben daher das Zeichen- und Modellbureau, welches wir zu jenem Zwek errichtet hatten, wieder aufgehoben.“ Auch vom technischen Vorstande der Cockerill'schen Werke zu Seraing liefen unguͤnstige Nachrichten ein, und nicht minder stimmten die Nachrichten von der Coal-Brookdale-Compagnie in England mit jenen von Belgien uͤberein. Die lezteren insbesondere verbreiteten sich uͤber das Rosten des Metalls, die schnelle Leitungsfaͤhigkeit desselben in Bezug auf Waͤrme und Kaͤlte, und namentlich die Schallfaͤhigkeit des Eisens, wodurch jede Erschuͤtterung durch alle Gemaͤcher getragen wuͤrde. Auch das Aeußere wuͤrde durch den Mangel an stark hervorspringenden Gesimsen und Karnießen ein sehr ungefaͤlliges Ansehen bekommen (Leipz. Allgem. Zeitung.) Ueber Härten des Stahls. Auf folgendes Verfahren nahm Perry Davis in den nordamerikanischen Staaten ein Patent. Statt den zu haͤrtenden Stahl wie gewoͤhnlich in kaltes Wasser zu tauchen, taucht er ihn in eine Mischung von Borax, Oehl und Holzkohle, wodurch das Metall denselben Haͤrtegrad wie beim alten Verfahren erhaͤlt aber dabei haͤmmerbar bleibt; das so gehaͤrtete Metall soll gestrekt oder gebogen werden koͤnnen, ohne zu brechen. – Welchen Einfluß, bemerkt das Mechanics' Magazine (Januarheft 1843, S. 15), obige Mischung auf den zu haͤrtenden Theil ausuͤben kann, ist nicht wohl einzusehen, und Oehl allein, welches haͤufig hiezu angewandt wird, duͤrfte wohl denselben Dienst thun. So viele Vorschriften als schon gegeben wurden, um dem Stahl Zaͤhigkeit zu verleihen, scheinen sie alle auf Irrthum zu beruhen. Je weniger rasch die Abkuͤhlung, um so geringer wird auch die Haͤrtung, und natuͤrlich um so groͤßer auch die Zaͤhigkeit des bearbeiteten Stuͤkes seyn. Ueber die Anwendung atmosphärischer Luft gemeinschaftlich mit Pulver beim Schießen. Aus Versuchen von Charles Thornton Coxthupe geht hervor, daß die Wirkung des Pulvers in einem Laufe, wenn die Kugel nicht bis auf die Pulverladung gesezt wird, sich sehr verstaͤrkt. Eine Ladung auf gewoͤhnliche Weise schoß die Kugel durch 5 3/4 zoͤllige erlene Bretter und blieb im sechsten Brett sizen, waͤhrend eine Ladung mit 1 Volumen Pulver und 1 Volumen Luft die Kugel durch sechs Bretter trieb, wobei sie im siebenten Brett steken blieb. Die allgemeine Annahme, daß der Lauf springt, wenn die Kugel nicht bis auf das Pulver heruntergestoßen wird, ist dadurch widerlegt; es kommt nur darauf an, daß der Lauf die gehoͤrige Staͤrke besizt, um die vermehrte Kraft auszuhalten. Will man eine Erklaͤrung dieser Erscheinung versuchen, so laͤßt sich annehmen, daß die mit in den Lauf eingeschlossene Luft durch die bei der Explosion des Pulvers entwikelte Waͤrme ausgedehnt wird, und also dazu beitraͤgt, die Kugel aus dem Laufe zu treiben, ferner, daß die Luft auch die vollkommene Verbrennung des Pulvers befoͤrdert. Es laͤßt sich auf diese Weise eine Ersparung an Pulver um beilaͤufig 20 Proc. erzielen. Einrichtungen, um beim Laden das gehoͤrige Maaß der Luft zu treffen, sind nicht schwer zu bewerkstelligen. Wurfgeschosse und Kanonen duͤrften sich fuͤr ein Gemisch von Luft und Pulver vielleicht besser eignen als Handgeschosse. (Mechanics' Magazine, Dec. 1842.) Uebereinkunft der Elsasser Fabrikanten über den Verkauf und die Länge gedrukter Kattune. Der Industriel Alsacien enthaͤlt folgende Bekanntmachung: Die unterzeichneten Fabrikanten gedrukter Zeuge halben sich in Anbetracht des guten Erfolgs ihrer vorjaͤhrigen gegenseitigen Uebereinkunft zu deren Erneuerung vereinigt. Um dem Mißbrauch der am Anfange jeder Saison den regelmaͤßigen Verkauf ihrer Fabricate hindernden vorzeitigen Partieankaͤufe ein Ziel zu sezen, durch welche den Kaͤufern die ihnen noͤthige Sicherheit entgeht und sie gezwungen werden, einen großen Theil ihrer Einkaͤufe bis dahin zu verschieben, wo sie dieselben bei Zwischenhaͤusern zu maͤßigern Preisen machen zu koͤnnen hoffen, haben wir unter uns beschlossen: 1) Die Fruͤhjahr-Artikel vor dem naͤchsten 15. Junius nicht mehr in Partien zu verkaufen. 2) Die Herbstartikel vor dem naͤchsten 1. December nicht mehr in Partien zu verkaufen. Als solche Partieverkaͤufe werden die zu 15 Proc. unter dem fuͤr den Detail am Anfange jeder Campagne festgesezten Verkaufspreise abgelassenen großen Partien (globos) betrachtet. Vorstehende Verbindlichkeit ist vom naͤchsten 1. Januar angefangen auf zwei Jahre eingegangen. Muͤlhausen, den 6. December 1842. Unterschriften: Blech-Fries und Comp., Dollfuß-Mieg und Comp., Schlumberger und Comp., Koͤchlin und Comp., Daniel Schlumberger und Comp., Josué Hofer, Gebruͤder Koͤchlin, Gros Odier Roman und Comp., mit dem Vorbehalt vollkommener Freiheit fuͤr den Verkauf ins Ausland, Hartmann und Sohn, Gros und Comp., J. J. Zuͤrcher und Comp., Daniel Eck und Comp. Um der bestaͤndigen Verlaͤngerung der Calicos ein Ziel zu sezen und dadurch den in der Fabrication daraus entspringenden Uebelstaͤnden zu begegnen, kamen die Unterzeichneten mit ihrem Ehrenworte dahin uͤberein: 1) daß sie vom 1. Mai l. J. an keine andern als 60 bis 65 Meter (86 7/10 bis 94 brabanter Ellen) lange ungebleichte und im Verhaͤltniß entsprechend lange weiße Calicos mehr kaufen; 2) dieser Vertrag ist vom 1. Mai anfangend auf drei Jahre festgesezt. Muͤlhausen, den 18. Januar 1843. Unterschriften: Schlumberger, Koͤchlin und Comp., Blech-Fries und Comp., Josué Hofer, Dollfuß-Mieg und Comp., Gebruͤder Koͤchlin, Daniel Schlumberger und Comp., Scheurer, Gros und Comp. auf ein Jahr, Daniel Eck und Comp. eben so, J. J. Zuͤrcher und Comp. eben so. Rübenzuker-Production und Consumtion in Frankreich. Die Administration der indirekten Steuern theilte vor Kurzem die Uebersicht des in Frankreich seit dem Anfang der Campagne 1842–43 producirten und consumirten Zukers mit. Man ersieht daraus die Lage der Fabriken am Ende Januars 1843 und die in diesem Jahre erhobenen Abgaben. Folgendes ist die summarische Zusammenstellung aus diesem Documente: Textabbildung Bd. 87, S. 475 Thaͤtige Fabriken; Im Monat Januar fabricirter Zuker; Vor dem Januar; Summe; Consumtion im Januar; Vor dem Januar; Summe; Im Januar erhobene Abgaben (Moniteur industriel, 19. Febr.) Ueber die Reinigung und technische Anwendung der Ochsengalle. Die Ochsengalle, d.h. die in der Gallenblase der Ochsen enthaltene gruͤnlich gelbe Fluͤssigkeit wird theils in der Wassermalerei, theils zum Entfetten verschiedener Koͤrper, so namentlich zum Vertilgen von Fettfleken, benuzt, muß aber zu dem Ende erst einem Reinigungsproceß unterliegen, wodurch sie ganz wasserklar erhalten wird. Eine Reinigungsmethode ist folgende: Man nimmt ganz frische Ochsengalle, laͤßt sie etwa 12 bis 15 Stunden ganz ruhig stehen, gießt nun die uͤber dem Absaze stehende klare Fluͤssigkeit in eine porzellanene Abdampfschale und laͤßt im Wasserbade bis zu dem Punkte abdampfen, wo die Galle anfaͤngt eine dikliche Consistenz anzunehmen. Jezt laͤßt man sie bei gelinder Waͤrme fast bis zur Trokne eindampfen, in welchem Zustande man sie in irdenen Kruken, die nur mit Papier bedekt werden, unveraͤndert jahrelang aufbewahren kann. Beim Gebrauch nimmt man ein Stuͤkchen von der Groͤße einer Erbse und loͤst es in einem Eßloͤffel voll Wasser auf. Eine andere, weniger einfache, aber ein noch besseres Product liefernde Methode ist folgende: in einem Quart gekochter und abgeschaͤumter Ochsengalle werden 2 1/2 Loth fein pulverisirter Alaun aufgeloͤst, die Loͤsung in eine Flasche gegeben und diese, leicht verkorkt, bei Seite gestellt. In einem zweiten Quart Galle loͤst man 2 1/2 Loth Kochsalz auf, und bewahrt auch diese in einer Flasche auf. Im Verlauf von etwa 3 Monaten sezt sich in beiden Flaschen ein Bodensaz ab, waͤhrend sich die uͤberstehende Galle klaͤrt. Man zieht diese von dem Sedimente ab und mischt nun beide Portionen, wodurch der gelbe Farbstoff gefaͤllt wird, nach dessen Abscheidung durch Filtration die Galle klar und farblos erscheint. Die so gereinigte Galle verbessert sich noch mit zunehmendem Alter und ist der Verderbniß nicht unterworfen. Die so geklaͤrte Ochsengalle mischt sich sehr gut mit Wasserfarben, und ist namentlich zum Anmachen von Ultramarin, Carmin, Gruͤn und anderen delikaten Farben sehr nuͤzlich, indem sie sie nicht nur eben so gut wie Gummi auf dem Papier befestigt, sondern ihnen auch die Eigenschaft ertheilt, sich vorzuͤglich gut und gleichmaͤßig auszubreiten, ohne einen so starken, stoͤrenden Glanz zu bewirken, wie Gummi. Mit Galle aufgetragene Farben troknen schnell und so fest ein, daß man sie ohne Gefahr des Wiederaufloͤsens mit anderen Farben uͤbergehen kann. Gegluͤhtes Lampenschwarz mit Gummi und Galle angemacht, liefert eine sehr brauchbare Nachahmung der chinesischen Tusche. Sehr anwendbar ist sie auch, um Bleistift- und Kreidezeichnungen zu uͤberziehen, um dem Verwischen derselben vorzubeugen. Besonders fuͤr Miniaturmalerei ist gereinigte Galle ein sehr wichtiges Huͤlfsmaterial. Auf Elfenbein naͤmlich haften die Farben nicht gut, indem es mit einer fettigen Substanz durchzogen ist. Diese laͤßt sich durch Abreiben des Stuͤkes mit Galle vollstaͤndig beseitigen, so daß sich die Farben auf dem Elfenbein eben so gut wie auf Papier auftragen lassen und befestigen. Auch zu Transparenten kann Galle mit Vortheil angewandt werden. Wenn naͤmlich geoͤhltes oder gefirnißtes Papier mit Galle bestrichen wird, so kann man so gut darauf malen, wie auf ungeoͤhltem. (Aus Ure's technischem Woͤrterbuch, deutsche Bearbeitung von K. Karmarsch und Dr. Heeren, Bd. I. S. 813.) Die Theesorten der chinesischen und assam'schen Theepflanzen nach den verschiedenen Perioden ihrer Entwiklung. Hr. Christison legte der Royal Society zu Edinburgh verschiedene Theemuster vor, aus deren Untersuchung hervorzugehen scheint, daß die Blaͤtter der chinesischen Theepflanze, in derselben Pflanzung wie die Theepflanze von Assam gezogen, viel kleiner, etwas diker, im Uebrigen aber so aͤhnlich sind, daß beide Pflanzen nur Varietaͤten einer und derselben Species zu seyn scheinen, welche Ansicht die Botaniker in Indien jezt allgemein theilen. Ferner bestaͤtigen sie das Ergebniß neuerer Forschungen in Indien, daß die verschiedenen Sorten gruͤnen und schwarzen Thees von den Blaͤttern derselben Pflanzenspecies gemacht werden, die man zu verschiedenen Perioden ihrer Entwiklung einsammelt. Die Muster waren im April 1841 gesammelt worden. Die unausgebreiteten Blattknospen und ganz jungen Blaͤtter sollen den Pekoe, einen schwarzen Thee, und jungen Hyson, einen gruͤnen Thee, bloß durch verschiedene Zubereitung geben. Die voͤllig entwikelten, jedoch noch jungen Blaͤtter sollen Pouchong, Souchong und Campoi unter den schwarzen, und Imperial- (Kaiser-) thee, Schießpulver- oder Kugelthee und Hyson unter den gruͤnen Theesorten geben. Aeltere und haͤrtere Blaͤtter liefern Congo, einen schwarzen Thee, und Twangkay und Hyson Skin, zwei gruͤne Theesorten; die aͤltesten und groͤbsten Blaͤtter aber geben Bohea (Theebuh), die geringste Qualitaͤt von den schwarzen Theen. (Edinburgh new philos. Journal, Januar 1843, S. 176.)