Titel: Miszellen.
Fundstelle: Band 88, Jahrgang 1843, Nr. LXI., S. 233
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LXI. Miszellen. Miszellen. Verzeichniß der vom 28. Februar bis 25. März 1843 in England ertheilten Patente. Dem John Heathcoat und Ambrose Brewin, Spizenfabrikanten in Tiverton, Devon: auf Verbesserungen in der Fabrication gemusterter Spizen. Dd. 28. Febr. 1843. Dem Gottlieb Boccius in New-road Shepherd's-bush: auf verbesserte Apparate zur Erzeugung und Vertheilung von Licht. Dd. 28. Febr. 1843. Dem George Bell in Dublin: auf Verbesserungen an Maschinerien zum Troknen von Weizen, Malz, Korn und Samen, ferner zum Reinigen und Sichten von Mehl und aͤhnlichen Substanzen. Dd. 1. Maͤrz 1843. Dem John Frearson, Maschinist in Birmingham: auf Verbesserungen an den Befestigungsmitteln fuͤr Kleidungsstuͤke. Dd. 2. Maͤrz 1843. Dem Thomas Simpsom, Fabrikant in Birmingham; auf Verbesserungen an Schnallen. Dd. 2. Maͤrz 1843. Dem Masta Joscelin Cooke im Gray's inn-square: auf Verbesserungen in der Fabrication kuͤnstlichen Brennmaterials. Dd. 2. Maͤrz 1843. Dem John Keely, Faͤrber in Nottingham, und Alexander Alliott, Bleicher in Lenton: auf (ihm mitgetheilte) Verbesserungen an den Maschinerien zum Troknen der Gespinnste und Gewebe, so wie zum Streken gewisser Zeuge. Dd. 2. Maͤrz 1843. Dem William Walker im George-yard, Crown-street, Soho: auf Verbesserungen in der Fabrication von Federn und Achsen fuͤr Kutschen. Dd. 2. Maͤrz 1843. Dem Charles White, Ingenieur in Noel-street, Islington: auf Verbesserungen an Saug- und Drukpumpen fuͤr Fluͤssigkeiten. Dd. 2. Maͤrz 1843. Dem Robert Stirling Newall, Drahtsiebfabrikant in Gateshead, Durham: auf verbesserte Vorrichtungen zur Fabrication von Drahtseilen. Dd. 6. Maͤrz 1843. Dem William Newton, Civilingenieur im Chancery-lane: auf (ihm mitgetheilte) Verbesserungen an den Maschinerien zur Fabrication von Steknadeln. Dd. 7. Maͤrz 1843. Dem James Pilbrow, Ingenieur in Tottenham: auf verbesserte Methoden und Maschinen, um Wasser, Dampf, Luft und andere Gase und Daͤmpfe zur Gewinnung von Triebkraft zu benuzen. Dd. 7. Maͤrz 1843. Dem William Betts und William Taylor, beide in Ashford: auf Verbesserungen in der Fabrication von Baksteinen und Dachziegeln. Dd. 18. Maͤrz 1843. Dem William Kenworthy, Baumwollspinner in Blackburn: auf Verbesserungen an den Scherrahmen oder Schermuͤhlen. Dd. 11. Maͤrz 1843. Dem Charles Chilton in Gloucester-street, Curtain-road, und Frederick Braithwaite, Ingenieur in New Road: auf Verbesserungen an der Maschinerie zum Schneiden oder Spalten des Brennholzes. Dd. 16. Maͤrz 1843. Dem Arthur Chilver Tupper in New Burlington-street: auf eine verbesserte Methode die Teppiche und andere Deken an Stiegen und Treppen anzubringen, so wie auf eine besondere Construction der Stiegen. Dd. 16. Maͤrz 1843. Dem Alexander Croll und William Richards, beide Aufseher an den Gaswerken im Brick-lane: auf Verbesserungen in der Leuchtgas-Fabrication, so wie an den Gasmetern. Dd. 16. Maͤrz 1843. Dem Angier March Perkins, Ingenieur in Great Coram-street: auf Verbesserungen in der Fabrication und im Ausschmelzen des Eisens, welche auch zum Verdampfen von Fluͤssigkeiten anwendbar sind. Dd. 16. Maͤrz 1843. Dem John Thomas Betts in Smithfield-bars: auf (ihm mitgetheilte) Verbesserungen in der Fabrication metallener Dekel oder Verschluͤsse fuͤr Flaschen und andere Gefaͤße, so wie in der Fabrication von Metallblech zu solchen Zweken. Dd. 16. Maͤrz 1843. Dem Frederick Cooke Hatchett in Birmingham: auf Verbesserungen in der Fabrication von Angeln (Haͤngen). Dd. 16. Maͤrz 1843. Dem Martyn John Roberts in Brynycaeran, Carmarthen: auf Verbesserungen in der Zusammensezung von Tinte und Schwaͤrze. Dd. 16. Maͤrz 1843. Dem James Malam, Gasingenieur in Huntingdon: auf Verbesserungen in der Verfertigung und im Sezen von Gasretorten. Dd. 16. Maͤrz 1843. Dem William Laycock, Kaufmann in Birmingham: auf Verbesserungen in der Construction von Wohnhaͤusern und derartigen Gebaͤuden. Dd. 16. Maͤrz 1843. Dem Wakefield Pim, Ingenieur im Borough Kingston-upon-Hull; auf Verbesserungen in der Construction der Bojen oder Ankerwaͤchter. Dd. 18. Maͤrz 1843. Dem Alexander Simon Wolcott in City-terrace, City-road, und John Johnson in Manchester: auf Verbesserungen in der Photographie und ihrer Anwendung in den Kuͤnsten. Dd. 18. Maͤrz 1843. Dem William Barker in Manchester: auf Verbesserungen in der Construction metallener Kolben. Dd. 20. Maͤrz 1843. Dem Salomon Robinson in Dudley, Worcester: auf Verbesserungen in der Schrotfabrication. Dd. 20. Maͤrz 1843. Dem Joseph Needham Taylor, Capitaͤn der koͤnigl. Marine, in Chelsea, und William Henry Smith, Civilingenieur im Fitzroy-square: auf Verbesserungen an Ankerboyen und Laͤrmsignalen. Dd. 21. Maͤrz 1843. Dem Andrew Barclay in Kilmarnock, Schottland: auf Verbesserungen an den Lusters zur Beleuchtung mit Gas oder Oehl. Dd. 24. Maͤrz 1843. Dem Gregory Seale Walters in Coleman-street: auf Verbesserungen in der Fabrication von Chlor und Chlorverbindungen. Dd. 24. Maͤrz 1843. Dem Alfred Hooper Nevill am Chichester-place, Gray's inn-road: auf ein Verfahren Linsen und andere Nahrungsmittel zuzubereiten. Dd. 24. Maͤrz 1843. Dem Nicolas Henri Graf v. Crouy in Edgeware-road: auf Verbesserungen an rotirenden Pumpen und rotirenden Dampfmaschinen. Dd. 25. Maͤrz 1843. Dem Robert Faraday in Wardour-street, Soho: auf Verbesserungen an ventilirenden Gasbrennern und Brennern fuͤr Oehl und Talg. Dd. 25. Maͤrz 1843. (Aus dem Repertory of Patent-Inventions. April 1843, S. 253.) Cornwall'sche Dampfmaschine von außerordentlichen Dimensionen. Eine ungeheure, die bei weitem groͤßte Dampfmaschine, welche je gebaut wurde, wird jezt in der Fabrik der HHrn. Harvey und Comp. zu Hayle verfertigt. Sie ist zum Ausschoͤpfen des Harlemer Sees in Holland bestimmt. Folgende Dimensionen werden einen Begriff von der Groͤße und Kraft dieser Maschine geben. Die Kolbenstange ist 19 (engl.) Fuß lang, hat in der Mitte 14, unten 16 Zoll im Durchmesser und wiegt 3 Tonnen und 1600 Pfd, oder 3800 Kilogramme. Diese Stange arbeitet in einem Cylinder von 84 Zoll Durchmesser, der sich in einem andern Cylinder von 144 Zoll Durchmesser befindet. Vier andere Kolbenstangen arbeiten im innern und aͤußern Cylinder. Der Kolben von 144 Zoll Durchmesser ist in der Mitte durchbohrt, um den 84 Zoll diken Cylinder hindurchzulassen. Der Kolbendekel wird 18 Tonnen wiegen und aus 11 Stuͤken jedes von 22 Fuß Laͤnge bestehen. Die Pumpen erhalten 10 Fuß Durchmesser und der Cylinder 12 Fuß 6 Zoll Laͤnge. Der Kolbenhub betraͤgt 10 Fuß und 6 bis 7 Kolbenspiele sollen in der Minute stattfinden, deren jedes 100 Tonnen Wasser hebt. Hienach wuͤrde die Maschine einen Teich von 200 Fuß im Quadrat und 8 bis 9 Fuß Tiefe in 24 Stunden ausschoͤpfen. – Der groͤßte Cylinder wird auf gewoͤhnliche Weise aus einem Stuͤke gegossen, was bei so außerordentlicher Groͤße aber bisher noch nie geschah. (Moniteur industriel 1843, 9. u. 16. April.) Payerne's Luftreinigung für Tauchergloken. Das Verfahren die Luft in geschlossenen Raͤumen zu reinigen, so daß sie wieder athembar wird, welches wir im polytechnischen Journal Bd. LXXXV. S. 236 schon erwaͤhnten, findet allgemeine Anerkennung. Es werde hier nur das Zeugniß angefuͤhrt, welches Generalmajor Pasley dem Erfinder desselben, Hrn. Dr. Payerne, ertheilt. Er verschaffte demselben Gelegenheit, einen zweiten Versuch zu Spithhead in der unter seiner Leitung verfertigten Tauchergloke zum Rettapparat des Royal-George anzustellen, und ließ sich zu wiederholtenmalen mit Hrn. Payerne in eine Tiefe von 72 bis 78 Fuß hinab; auch Lieutenant Hutchinson fuhr oͤfters mit hinab. Die Luft war immer sehr gut gereinigt. Durch dieses Verfahren wird sehr viel erspart. Nach dem bisherigen Verfahren naͤmlich, die Gloke mit frischer Luft zu versehen, bedurfte man zu Spithhead 8 Mann, um eine starke Luftpumpe bestaͤndig in Bewegung zu sezen und zwar so lange als die Gloke unter dem Wasser blieb, außerdem konnte unter der Gloke nicht geathmet werden. Das neue Verfahren aber reinigt die Luft auf chemische Weise, ohne sie zu erneuern; man bedarf zu demselben nur einer Luftpumpe, zu deren Behandlung 4 Mann genuͤgen, und nur auf eine halbe Stunde, so oft die Gloke hinabgelassen wird, um die Luft aus dem untern Theil nach Maßgabe des Absteigens herauszutreiben. Wenn sie nachher auch 12 Stunden unter Wasser bleibt, so ist die Luftpumpe nicht mehr nothwendig. Ein Kaͤstchen von kaum mehr als einem Kubikfuß enthaͤlt die Substanzen zur Verbesserung der Luft, deren die erwaͤhnte Zeit hindurch 4 Menschen beduͤrfen. (Moniteur industriel, 16. April 1843.) Das Verfahren Dr. Payerne's, die Luft in geschlossenen Raͤumen athembar zu erhalten, damit man ohne bestaͤndigen Zufluß frischer atmosphaͤrischer Luft unter Wasser verweilen oder arbeiten kann, ließ sich in England William Viger's patentiren; das Mechanics' Magazine 1843, No. 1019 theilt Folgendes als den wesentlichen Inhalt der sehr langen Patentbeschreibung mit. 1) Das kohlensaure Gas, welches durch Athmen oder Verbrennung in geschlossenen Raͤumen entstand, wird der Luft durch gebrannten Kalk, welcher in seinem achtfachen Gewicht Wasser zerruͤhrt ist, oder durch kaustisches Alkali entzogen. Die Luft des Zimmers wird durch diese Fluͤssigkeit mittelst eines Blasebalgs getrieben, dessen Roͤhre (Duͤse) beinahe bis auf den Boden des Gefaͤßes taucht, welches das Kalkwasser enthaͤlt. Fuͤr jede Person muß in der Minute ein Kubikfuß Luft gereinigt werden. 2) Das verzehrte Sauerstoffgas wird der Luft wieder ersezt; man bereitet solches durch Gluͤhen von chlorsaurem Kali oder Braunstein und laͤßt es aus Gefaͤßen, worin es vorher comprimirt worden seyn kann, in das Zimmer stroͤmen. 3) Die Luft in der Tauchergloke wird auf angegebene Weise von Kohlensaͤure befreit und der Taucher ersezt den verzehrten Sauerstoff aus einem Behaͤlter, welcher comprimirtes Sauerstoffgas enthaͤlt. Dr. Payerne's Verdienst besteht also lediglich in der Anwendung allgemein bekannter Verfahrungsarten zu einem allerdings sehr wichtigen Zwek. Gediegenes Gold vom Ural. Die groͤßte Masse des natuͤrlichen gediegenen Goldes, welche man bisher am Ural gefunden hatte, betrug 10 Kilogr.; die am 7. Nov. 1842 gefundene Masse wiegt fast viermal so viel, naͤmlich 36 Kilogr. Unter den goldfuͤhrenden Alluvionen von Miask in dem suͤdlichen Theile des Urals, am asiatischen Abhange, haben die Minen von Zarevo-Nicolaefsk und von Zarevo-Alexandrowsk schon mehr als 6500 Kilogr. Gold geliefert. In dieser Alluvion fand man im J. 1826 die große Stufe von 10 Kil. und mehrere andere von 4 und 6 1/2 Kilogr. wurden einige Zolle unter dem Rasen aufgefunden. Seit 1837 schienen die Minen von Nicolaefsk und Alexandrowsk erschoͤpft und man suchte neue Fundorte in der Nachbarschaft, besonders laͤngs des Baches Tachkou-Targanka. In diesen sumpfigen Ebenen reussirte man sehr gut und schon zu Anfang 1842 war das ganze Thal durchsucht, mit Ausnahme des einzigen Ortes, welcher durch die Gold-Waschwerke eingenommen war. Waͤhrend des Sommers 1842 beschloß man, diese Werke zu zerstoͤren; man fand darunter einen Sand von unermeßlichem Reichthume und endlich in einer Eke des Werkes selbst in einer Tiefe von 3 Metern die ungeheure Stufe von 36 Kilogr. Dieselbe befindet sich jezt in der Petersburger Sammlung. Die Goldausbeute in Rußland ist so enorm, daß sie im Jahre 1842 bis auf 16000 Kilogr. stieg, wovon Sibirien allein, im Osten des Ural, uͤber 7800 Kil. lieferte. (Comptes rendus, 1843 No. 2.) Verfahren den Phosphor farblos und durchsichtig zu machen. Um den gewoͤhnlichen gelben oder rothen undurchsichtigen Phosphor farblos und durchsichtig wie Glas zu machen, braucht man ihn nach Woͤhler (Annalen der Chemie und Pharmacie, Febr. 1843) nur in einer concentrirten und mit Schwefelsaͤure versezten Loͤsung von zweifach-chromsaurem Kali zu schmelzen. Um die Beruͤhrung zu befoͤrdern, verschließt man das Gefaͤß und schuͤttelt es heftig, bis sich der Phosphor in feine Kuͤgelchen vertheilt hat, die sich in der Ruhe bald wieder vereinigen. Gewoͤhnlich bleibt er dann bekanntlich auch nach dem Erkalten fluͤssig; aber sobald man ihn mit irgend einem Koͤrper beruͤhrt, erstarrt er. Kosten der Sodafabrication zu Paris und Marseille. A. Kosten zu Paris. 14,982 Kil.13,500  –  7,680  – Glaubersalz (in eisernen Cylindern bereitet) zu 17 Fr.Kreide, 1000 Kil. 10 Fr.Steinkohlenpulver, 100 Kil. 3 Fr. 2,536 Fr.   135 –   288 – 94 Cent. ––––––––– 36,162 Kil. 10 Fuhren (150 Hektol.) Steinkohle à 40 Fr.    400 – Allgemeine Spesen und Arbeitslohn    400 –   6   – 12 Faͤsser zum Verpaken    180 – Fracht, Disconto und Verlust    335 – ––––––––––––––– Summa 4,275 Fr.   –  Cent. Product: 24,440 Kil. rohe Soda 24,440 Kil. : 4,275 Fr. = 100 Kil. : 19 Fr. 5 Cent. B. Kosten zu Marseille.     Fabricat.       desGlaubersalzes. Seesalz (3,600 Kilogr. zu 1 Fr.)Schwefelsaͤure von 50° B. 4,500 Kil. à 10 Fr.Arbeitslohn und SpesenSteinkohle 20 Hektol.   36 Fr.450 –  62 –  40 – –––––– 588 Fr. 588 Fr. : 4,320 Kil. = 13,6 Fr. : 100 Kil. Verwandlung       in    Soda. Kreide 4,500 Kil.Steinkohle, Brennmaterial und Zusaͤze 5000 Kil.Arbeitslohn und Spesen   45 Fr.125 –  80 –––––– 250 Fr. –––––– Totalsumma 838 Fr. Product: 6,160 Kil. rohe Soda 6,160 Kil. : 838 Fr. = 100 Kil. : 13,6 Fr. Balard's neues Verfahren der Sodabereitung besteht darin, die im Meerwasser enthaltene schwefelsaure Bittererde zu benuͤzen; dieselbe wird durch Zersezung mit Kochsalz, bei einer Temperatur von 1 bis 2° C. unter 0 in schwefelsaures Natron verwandelt. Obwohl die Industrie sich dieses Verfahrens schon bemaͤchtigt und es im Großen ausgefuͤhrt hat, verhinderten doch Umstaͤnde bisher eine groͤßere Verbreitung desselben. (Moniteur industriel, 16. April 1843.) Zur Bergwerksstatistik der nordamerikanischen Vereinigten Staaten. Das im Jahre 1840 auf Eisenbergwerke verwendete Capital betraͤgt in runder Zahl 103,900,000 Fr. Erzeugt wurden im selben Jahre 286,903 Tonnen Roheisen und 197,233 Tonnen Stangeneisen. – Auf Goldbergwerke wurden verwendet 1,238,000 Fr.; producirt wurde ein Werth von 2,822,000 Fr. – Die Bleibergwerke erforderten 7,178,000 Fr.; sie lieferten 31,000 Tonnen Blei. – Zur Gewinnung anderer Metalle wurden ferner verwendet 1,200,000 Fr. und dadurch ein Werth erhalten von 1,975 000 Fr. – Die Gruben zu Antrault kosteten 23,200,000 Fr. und lieferten 863,489 Tonnen Anthracit. – Die Gruben, welche bituminoͤse Steinkohlen liefern, kosteten 9,960,000 Fr. und es wurden daraus 8,421,000 Hektoliter Kohlen gewonnen. – Die Erzeugung von 2,245,009 Hektol. Kochsalz kostete 37,300,000 Fr. – 13,500,000 Fr. wurden der Gewinnung von Granit, Marmor und anderen Steinen gewidmet; das Product eines Jahres betrug 19,700,000 Fr. (Moniteur industriel, 9. April 1843.) Ueber Verfälschung des Lein- und Senfsamenmehls. Schon im Bd. LXXXIII. S. 164 des polytechn. Journals wurde auf die haͤufig stattfindende Verfaͤlschung des Leinsamenmehls mit mehlartigen Substanzen, welche sich jedoch nicht als Kleie erwiesen, so wie auf die leichte Entdekung dieser Verfaͤlschung mittelst Jod aufmerksam gemacht. Das Echo du monde savant (1843, Nr. 19, S. 438) kommt darauf zuruͤk und gibt die Mittel an, durch welche verschiedenartige beigemengte Substanzen erkannt werden koͤnnen. Beim Leinmehl sind dieß vorzuͤglich Holzsaͤgespaͤne, die zum Filtriren des Brennoͤhls dienten, feine Kleien, Mehl von den Kuchen schon ausgepreßten Leinmehls. Der Oehlgehalt des reinen Leinmehls von 35 Proc wird durch diese Verfaͤlschungen bis auf 12 Proc. reducirt. Wie Kleien u.a. staͤrkmehlhaltige Koͤrper entdekt werden, wurde a. a. O. erwaͤhnt; ebenso die Ermittelung des Oehlgehalts durch Schwefelaͤther. Die Schleimtheile werden durch Behandlung mit Wasser bestimmt; die Beimengung mineralischer Bestandtheile durch Verbrennung. Die Verfaͤlschung des Senfsamenmehls ist nicht so leicht zu erkennen. Sie geschieht gewoͤhnlich mit Kohlsaat (Colza-) oder Ruͤbsamen, auf welche Jod nicht einwirkt. Man kommt darauf nur durch deren minder scharfen Geschmak; denn der Senfsame enthaͤlt zweierlei Oehle, ein fixes, sanftes und leichtes, und ein anderes, scharfes, fluͤchtiges und schweres; lezteres enthalten obige Samen nicht. Mittel gegen Mottenfraß in Rauchwaaren. Seit einer Reihe von Jahren bedient sich Hassek eines Verfahrens, Rauchwaaren und Pelzwerk gegen Mottenfraß zu schuͤzen, welches sich ganz probehaltig erwiesen hat. Dabei kann die gewoͤhnliche Ausarbeitungsart der Rauchwaare beibehalten werden; man gibt jedoch in die Ausarbeitungsfluͤssigkeit (mag sie aus schwefelsaurer Alaunerde, Weizenkleie oder ordinaͤrer Kuͤrschnerbeize bestehen) auf 100 Stuͤk kleine Felle 1/4 Maaß rectificirtes Terpenthinoͤhl, 1/2 Maaß schwache Lauge von kohlensaurem Natron und 1 Maaß etwas concentrirten Wermuth. (Absinthium vulgare) Decoctes. Die Fluͤssigkeit wird innig gemengt, mit der zur Gerbung bereiteten Lauge zusammengemischt und damit auf die gewoͤhnliche Weise verfahren. Man muß bei dieser Methode darauf sehen, daß nach Verhaͤltniß der zur Ausarbeitung vorhandenen Rauchfelle Terpenthinoͤhl verwendet werde, weil bei zu großer Quantitaͤt des lezteren sich das Haar etwas zu fett angreifen laͤßt, obschon das Fell hiedurch nie an Geschmeidigkeit verliert. Bei Tornister- und Lammfellen kann man auf 100 Stuͤk 2 Seidel Terpenthinoͤhl, 4 Seidel Natronlauge und doppelt so viel Wermuthabsud gebrauchen, weil diese Felle groͤßer und staͤrker sind. Fuͤr die Vorzuͤglichkeit dieser Methode spricht nicht nur ein von der koͤnigl. kaiserl. Montur-Hauptcommission ertheiltes Zeugniß, sondern auch der Umstand, daß Hassek Lammfelle vorweisen kann, welche 1828 ausgearbeitet wurden, seit dieser Zeit auf dem Bodenraume im Staube liegen, ohne im geringsten durch Mottenfraß beschaͤdigt zu seyn, und ihre urspruͤngliche Geschmeidigkeit beibehalten haben. (Mittheilungen des Gewerbvereins in Braunschweig, 1843, Nr. 12.) Die Ausbesserung der Gummischuhe. Zu den vielen nicht zu verkennenden Vortheilen der Schuhe von Gummi-Elasticum gehoͤrt insbesondere auch der, daß sie fast gar nicht der Abnuzung unterliegen, und daß sie, falls durch einen scharfen Stein ein Einschnitt entsteht, sich außerordentlich leicht ausbessern lassen. Man bedient sich hiezu eines nicht zu diken Stuͤkchens Gummi-Elasticum, dessen Raͤnder man mit einem nassen, sehr scharfen Messer abschraͤgen kann, und befestigt dasselbe mittelst Terpenthinoͤhl auf der durchloͤcherten Stelle, und zwar am besten auf der Innenseite des Schuhes. Man betupft naͤmlich sowohl das zugeschnittene Stuͤk, wie auch die Stelle, auf der es festgeklebt werden soll, einigemal mit Terpenthinoͤhl (nicht Terpenthin), legt die betupften Flaͤchen aneinander und sezt sie 12 bis 24 Stunden lang aus irgend eine Art, z.B. durch Auflegen eines nicht zu kleinen Steines, einiger Plaͤtteisenbolzen, oder eines Gewichtstuͤkes, einem maͤßigen Druk aus, wo dann die Vereinigung der Flaͤchen erfolgt. Die so gedichteten Stellen sind fuͤr Wasser so vollkommen undurchdringlich, wie die uͤbrigen unversehrten Stellen des Schuhes. Daß uͤbrigens die zu verbindenden Flaͤchen vor dem Betupfen mit Terpenthinoͤhl ganz troken und von anhaͤngendem Staub gereinigt seyn muͤssen, bedarf wohl kaum der Erwaͤhnung. Die Wirkung des Terpenthinoͤhls ist hiebei keineswegs die eines gewoͤhnlichen Klebmaterials, sondern besteht darin, daß die damit befeuchteten Stellen des Federharzes in gewissem Grade erweichen und sich in diesem Zustande durch einen angebrachten Druk leicht und innig verbinden. Da sich das angewandte Terpenthinoͤhl sehr bald verfluͤchtigt, theilweise auch in dem umgebenden Federharz vertheilt, so gewinnen die verbundenen Flaͤchen in kurzer Zeit wieder ihre vorherige Consistenz. (Gewerbeblatt fuͤr das Koͤnigreich Hannover.) Frischerhalten der Blumen. Auf folgende Weise koͤnnen Blumen im hoͤchsten Sommer mehrere Tage lang frisch erhalten werden. In eine flache Schuͤssel wird Wasser gegossen, ein Gefaͤß mit den Blumen hineingesezt und uͤber das Ganze eine Glasgloke gestuͤrzt, so daß ihr Rand ins Wasser taucht. Die Luft unter der Gloke wird durch die aufsteigenden Wasserduͤnste immer feucht erhalten, welche, wenn sie sich verdichten, an den Waͤnden der Gloke hinabfließen. Das außerhalb der Gloke verdunstende Wasser wird von Zeit zu Zeit erneuert. Durch das Abschneiden der Blumen naͤmlich wird den Pflanzen die Kraft, Feuchtigkeit einzusaugen, geschwaͤcht, und daher außer Gleichgewicht gesezt mit ihrer Ausduͤnstung in trokenen Raͤumen, welches Gleichgewicht durch die feuchte Luft unter der Gloke, worin sie weniger ausduͤnsten, wieder hergestellt wird. (Aus dem Edinbourg new philosophical Journal. Jan. 1843, S. 191.) Orientalische Schminke. Nach Dr. Oppenheim bedienen sich die vornehmen tuͤrkischen Frauen folgenden Mittels, um auf ihren Wangen und Lippen eine liebliche Roͤthe hervorzurufen, die mehrere Tage dauert, ohne zu verschwinden. Fein gepulverte Veilchenwurzel (Rad. Irid. Florent) wird mit kaltem Wasser uͤbergossen und bei gewoͤhnlicher Lufttemperatur ausgezogen. Das ruͤkstaͤndige Pulver sammelt man dann auf Leinwand, preßt es aus und wiederholt das Ausziehen desselben mit kaltem Wasser noch ein paarmal. Das aus dem Wasser sich absezende Pulver wird bei gelinder Waͤrme getroknet und in Glaͤsern aufbewahrt. Will man schminken, so nimmt man ein wenig von dem Pulver zwischen zwei Finger, legt es auf die Wange und reibt es einige Minuten lang mit der flachen Hand ein, wobei ein leichtes Brennen und eine allmaͤhliche, aber andauernde Roͤthe der Haut erfolgt. Man weiß, daß die florentiner Veilchenwurzel aͤtherisches Oehl, nebst Stearopten und eine oͤhlig-harzige Substanz, die sich durch einen brennend scharfen Geschmak zu erkennen gibt, mit einer großen Menge Staͤrkmehl verbunden, enthaͤlt. (Allgem. Wiener polyt. Journal, 1843, Nr. 9.) Ueber Fütterung der Schafe mit Brod, vom Grafen Locatelli. In Folge des geringen Ertrags seiner Wiesen nach anhaltender Trokenheit fuͤtterte dieser Oekonom seine Schafe mit 1/3 Liter Hafer und bloß 0,140 Kilogr. Heu per Kopf und Tag. Zu gleicher Zeit aber suchte er aus seiner Heerde 56 traͤchtige Schafe aus, welche er 40 Tage lang mit einer Art Brod fuͤtterte, das sie taͤglich einmal zur Mittagszeit, in Wuͤrfel geschnitten und mit Strohhaͤksel gemengt, erhielten. Dieses Brod wurde taͤglich wie folgt bereitet. Man nahm   4,61 Hektoliter Roggenmehl,   5,00   –   Kartoffelmehl, und 52 Buͤndel Reisig zum Heizen des Bakofens. Aus diesen Materialien wurden 527,5 Kilogr. Brod bereitet, welche in 2240 Rationen abgetheilt wurden, was per Tag und Kopf 0,235 Kilogramme ausmacht. Diese Materialien kosteten zum Marktpreise:   4,61 Hektol. Roggen(mehl) zu 12 Fr. 50 Cent.   57,60   5,00   –   Kartoffeln zu 4 Fr. 40 Cent.   22 52 Reisigbuͤndel zu 13 Fr. 4 Cent.     4,30 Arbeitslohn fuͤr das Schaben der Kartoffeln und das Baken des Brodes   18,20 –––––– Gesammtkosten 102,10. Das Kilogramm Brod kam demnach auf nahe 18 Cent. 33 Mill. und jede Ration auf 4 Cent. 66 Mill. Vergleicht man nun den Preis dieses Futters mit anderem, so ergibt sich Folgendes: 1) Fuͤtterung mit rohem Hafer und Heu. Hier erhielten die Schafe 1/3 Liter Hafer und nur 0,140 Kilogr. Heu. Dieß machte bei 56 Stuͤken in 40 Tagen Hafer 7,50 Hektoliter, Heu 5,14 metrische Centner. Diese Quantitaͤten zum Marktpreis angeschlagen, kosteten: 7,50 Hektol. Hafer zu 10 Fr. 50 Cent.   78,76 3,14 metrische Centner Heu zu 12 Fr.   37,68 –––––– Gesammtkosten 116,43. 2) Fuͤtterung mit Heu allein. Hier haͤtte das Stuͤk im Tag 0,5 Kilogr. Futter gebraucht, was fuͤr 56 Stuͤk in 40 Tagen 11,20 metrische Centner ausgemacht haͤtte, die, zu 12 Fr. per Centner, 134,40 Cent. ausmachen. Vergleicht man die drei obigen Resultate, so findet man, daß wegen des Mangels an Futter obiges Brod eine Ersparung gewaͤhrte von 14 Fr. 33 Cent. gegen das Futter von Hafer und Heu, und von 32 Fr. 20 Cent. gegen das von Heu allein. Was die durch diese Fuͤtterung erreichten Vortheile betrifft, so fand Graf Locatelli, daß die mit Brod gefuͤtterten Mutterschafe auf den ersten Blik weit besser aussahen, von festerer und besserer Gesundheit waren als die andern; und zur Zeit des Lammens, daß die Laͤmmer dieser Schafe schwerer waren als die der andern Thiere derselben Heerde. Auch ist das Brod viel leichter zu verdauen und assimilirt sich viel leichter; die Qualitaͤt desselben bleibt sich mehr gleich als das beim Troknen und Aufbewahren so vielen Verschiedenheiten unterworfene Heu. Dem Einwurfe, daß das Brod den Magen der Thiere nicht genug ausfuͤllen duͤrfte, wurde durch Daruntermengen von so viel Stroh, als die Schafe verzehren konnten, begegnet. Das Brod eignet sich auch sehr um den Thieren Arzneimittel damit einzugeben, welche man nur unter den Teig zu mischen braucht. Man wird vielleicht denken, daß die erwaͤhnten Vortheile ausschließlich dem hohen Futterpreise zur Zeit dieser Versuche zuzuschreiben seyen; der Verf. aber glaubt dieß nicht, so unvollkommen seine Versuche auch noch seyn moͤgen, und hofft, daß sie wiederholt und vervollkommnet werden. (Echo du monde savant, 1843, No. 29.) Programm der Akademie der Wissenschaften des Instituts in Bologna. Zur Bewerbung um den Aldinischen Preis über Rettungsapparate in Feuersnoth fürs Jahr 1843. Die Akademie der Wissenschaften eroͤffnete im leztverflossenen Jahre zum erstenmal die Bewerbung um die Aldinischen Preise, indem sie als Gegenstand eine Aufgabe aus dem Galvanismus waͤhlte, als einem der beiden Zweige der Physik, welche der verdienstvolle Gruͤnder gedachter Preise durch Errichtung derselben zu beleben strebte. Gegenwaͤrtig muß sie dem Willen des Stifters gemaͤß als Preisaufgabe fuͤr das naͤchste Jahr, den anderen von ihm vorgeschriebenen Gegenstand, naͤmlich die Schuz- und Rettungsapparate bei Feuersnoth in Aussicht nehmen. Die Akademie macht deßwegen allen Italienern und Auslaͤndern, welche sich mit diesem Zweige der angewandten Physik beschaͤftigen, oͤffentlich bekannt, daß sie den Preis einer goldenen Medaille im Werthe von hundert roͤmischen Scudi fuͤr den Verfasser einer Schrift bestimmt, welche ihrem Urtheile gemaͤß folgender Aufgabe vollkommen Genuͤge leistet: „Geschichte und beurtheilende Untersuchung aller bis jezt vorgeschlagener, physikalischer, chemischer und mechanischer Mittel zum Schuze und zur Rettung von Personen, Mobilien und Gebaͤuden bei Braͤnden.“ Diese Mittel muͤssen hinsichtlich der Vortheile und Nachtheile, welche sich bei ihrer praktischen Anwendung ergeben, unter einander verglichen werden, um auf diese Weise zum Nachdenken und zur Anstellung neuer Versuche uͤber die lezten einfachsten und erfolgreichsten Vervollkommnungen derselben hinzuwirken und zur Entdekung noch geeigneterer Vorrichtungen beizutragen, durch welche ein so nuͤzlicher Theil der technischen Physik gefoͤrdert werden koͤnne. –––––––––– Die Abhandlungen muͤssen innerhalb des Monats November 1843 franco in Bologna eintreffen, unter der Adresse: Al Segretario dell' Academia delle Science dell' Instituto di Bologna. Genannter Termin muß strenge eingehalten werden, weil die Akademie Abhandlungen die ihr nach Verlauf des lezten Tages gedachten Monats zukommen, zur Preisbewerbung nicht mehr zulassen kann. Sie duͤrfen lateinisch, franzoͤsisch und italienisch abgefaßt seyn. Jeder, der Luft hat, sich um diesen Preis zu bewerben, muß seine Abhandlung mit irgend einer Aufschrift versehen und eine versiegelte Couverte beilegen, die den Namen und den Wohnort des Verfassers enthaͤlt, und dieselbe Aufschrift traͤgt. Der Name des Verfassers darf auf keine Weise durch irgend einen Ausdruk in der Abhandlung selbst kenntlich werden, bei Vermeidung des Ausschusses von der Mitbewerbung. Nur die Couverte, welche die des Preises wuͤrdig erachtete Schrift begleitet, wird eroͤffnet, worauf unmittelbar der Name des Gekroͤnten veroͤffentlicht wird. Endlich wird die Abhandlung, welche den Preis gewinnt, unverzuͤglich in den Verhandlungen der Akademie erscheinen. Der Verfasser uͤbernimmt deßhalb die Verpflichtung fuͤr den Fall, daß seine Abhandlung nicht lateinisch geschrieben ist, eine Uebersezung derselben in diese Sprache, als der fuͤr die Verhandlungen einzigen gestatteten, der Akademie zu verschaffen. Dagegen hat derselbe Anspruͤche auf 30 Abdruͤke mit besonderem Titel. Bologna, am 15. Nov. 1842. Prof. Silvestro Gherardi, Praͤsident. Cav. Prof. Gio. B. Magistrini, Secretaͤr.