Titel: Ueber Walzenmühlen.
Fundstelle: Band 88, Jahrgang 1843, Nr. LXVI., S. 251
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LXVI. Ueber Walzenmuͤhlen. Mit Abbildungen auf Tab. IV. Ueber Walzenmühlen. Wir haben im polyt. Journal Bd. LXXXIV S. 69 eine Abhandlung über das neue Mahlmühlensystem, wobei die gewöhnlichen Mühlsteine durch eiserne Walzen ersezt sind, aus dem Gewerbeblatt für das Königreich Hannover mitgetheilt und können sie nun aus derselben Zeitschrift (1843) durch Abbildungen ergänzen. Fig. 44 stellt den Verticaldurchschnitt eines Mahlstuhles, Fig. 45 die Seitenansicht und Fig. 46 einen Horizontaldurchschnitt unmittelbar über einem Walzenpaare dar. Mit Bezug auf die Durchschnittsfigur, welche dem gedachten Aufsaze beigegeben ist, wurden auch hier A, A die schmiedeisernen Walzen, B, B deren Zapfen und C der gußeiserne Keil bezeichnet. Zum entsprechenden Stellen der Walzen dienen Schrauben D, D, während die Stellung jedes der Keile C mittelst des Handrades E, der konischen Räder F, G und der Schraube H, woran sich die Mutter im Keile selbst befindet, bewirkt wird. Die Umdrehung der Walzen geschieht durch die in einander greifenden Cylinderräder I (mit 17 Zähnen) und K (mit 16 Zähnen), indem die Welle L des lezteren in ihrer Verlängerung mit dem Räderwerke etc. vom gangbaren Zeuge der Dampfmaschine oder des Wasserrades in Bewegung gesezt wird. Das gußeiserne Gestell M, M, welches alle drei paar Walzen etc. aufnimmt, bedarf nach der Zeichnung keiner besonderen Auseinandersezung, ebenso nicht die aus Holz gebildeten Rumpfe Q, Q, welche das Mahlproduct des einen Walzenpaares aufnehmen und den darunter befindlichen zuführen. Die Abbildungen beziehen sich übrigens eben sowohl auf die Gestalt der Schrot- als Mahlstühle. Der zu mahlende Weizen, oder wenn derselbe schon geschroten ist, das Schrot wird von einer bei N erweiterten hölzernen Schlotte aufgenommen und ehe dasselbe zu dem ersten Walzenpaar gelangt, von einem durch die Riemenscheibe P in schnelle Umdrehung versezten Flügel O in eine solche Bewegung gebracht, daß es in gleichförmig verbreiteten Massen dem gedachten Walzenpaare zugeführt wird.

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Tab. IV