Titel: Doppelte Schlizsäge; von H. Linke in Stettin.
Fundstelle: Band 90, Jahrgang 1843, Nr. LXXXVIII., S. 418
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LXXXVIII. Doppelte Schlizsaͤge; von H. Linke in Stettin. Aus dem Berliner Gewerbe-, Industrie- und Handelsblatt. 1843, 8. Bd. S. 305. Mit Abbildungen auf Tab. VI. Linke's doppelte Schlizsäge. Beim Anschneiden der Zapfen und Schlize zur Verbindung von Holzstüken ist der Tischler, wie bekannt, zweier Streichmaaßrisse und zweier Schnitte benöthigt, außerdem da, wo ein Kehlstoß oder Falz einen Zapfennaken erfordert, auch zweier Winkelrisse. Diesen zeitraubenden Arbeiten zu begegnen, war die Aufgabe bei der Construction meiner Schlizsäge, welche ebenfalls auch die Construction eines doppelten verschiebbaren Winkelhakens zum Ueberwinkeln hervorrief. Die Spannung meiner Säge bleibt dieselbe wie bei den gewöhnlichen Handsägen. Fig. 48 ist eine Oberansicht, Fig. 49 eine Seitenansicht derselben. Gleiche Buchstaben bedeuten gleiche Theile. — A ist die unmittelbar in die Sägenknöpfe greifende Spannangel; dieselbe hält vermittelst des durchgehenden Zapfens a die um denselben drehbaren Scheiben B. Der Zapfen a hat an einem Ende den festen Knopf b, an dem andern Ende ein Gewinde, auf welches der Schraubenkopf b′ geschroben wird, der das Ganze zusammenhält. Die drehbaren Scheiben B sind wieder durch cylindrische Zapfen c verbunden, um welche sich die Sägenangeln C und C′ bewegen. Die Scheiben B erhalten auf der unteren Seite einen Falz, in welchen der die Scheiben festhaltende umgekröpfte Stift d greift, welcher wieder durch Schraubenkopfe e fest angezogen wird und die Parallele der Blätter festhält. Der etwaige Zapfennaken erfordert, eine beweglich verticale Stellung eines Sägenblattes; die parallele Stellung desselben wird, wie schon bemerkt, durch die drehbaren Scheiben bewirkt. Erstere erhält man durch die eigentliche Angel D. — C hat bei f, Fig. 48, einen Ansaz, welcher in die Nuthe f, Fig. 49, von D läuft, außerdem faßt die vermittelst der Schrauben h auf D befestigte Platte g über C. Dieselbe ist mit Löchern i versehen, durch welche die Stellschraube k, in denselben in C correspondirenden Schraubenlöchern eingeschraubt, den verticalen Stand der Säge festhält. An den Angeln C′ und den Angeln D sind die Sägeblätter festgenietet. Die größere Schwere dieser Schlizsäge hebt den bei den gewöhnlichen Sägen anzuwendenden Druk auf und stellt bei dem Gebrauch ein so günstiges Resultat, daß deren allgemeine Einführung wünschenswerth ist. Soll diese Säge für größere Holzstüke angewendet werden, so gibt man dem Ansaz am Falz der drehbaren Scheibe ringsherum konische Riffen in Gestalt von Zähnen; der umgekröpfte Stift d wird alsdann an der festhaltenden Fläche abgeschrägt, damit auf solche Weise die Ekkante desselben in die Reifen faßt und die Parallele somit einen unverrükbaren Stand erhält; die Spannung der Säge kann alsdann auf dieselbe Art wie bei den Klobsägen bewirkt werden.

Tafeln

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Tab. VI