Titel: Verbesserungen an Maschinen zum Schleifen oder Schärfen der Drahtkrazen der Krämpelmaschinen, worauf sich Robert Alexander Kennedy, Baumwollespinner zu Manchester, am 15. Mai 1843 ein Patent ertheilen ließ.
Fundstelle: Band 92, Jahrgang 1844, Nr. XXVII., S. 92
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XXVII. Verbesserungen an Maschinen zum Schleifen oder Schaͤrfen der Drahtkrazen der Kraͤmpelmaschinen, worauf sich Robert Alexander Kennedy, Baumwollespinner zu Manchester, am 15. Mai 1843 ein Patent ertheilen ließ. Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Jan. 1844, S. 36. Mit Abbildungen auf Tab. II. Kennedy's Verbesserung an Maschinen zum Schärfen der Drahtkrazen der Krämpelmaschinen. Fig. 36 stellt den von mir erfundenen Schleifapparat in Anwendung auf den Hauptcylinder und die Kammwalze einer Krämpelmaschine im Seitenaufriß dar. Fig. 37 ist ein Grundriß des Apparats, und Fig. 38 ein Grundriß desselben mit Hinweglassung der Cylinder. Die übrigen Figuren sind Details und abgesonderte Ansichten einzelner Theile, welche auf die Beschreibung Bezug haben. A stellt eine Schleifoberfläche dar, welche der Krümmung der Krazen des Hauptcylinders, dessen Theilriß C ist, entspricht. Eine ähnliche Schleifoberfläche entspricht der Krümmung des Kammcylinders, dessen Theilriß durch D und dessen Rotationsrichtung durch einen Pfeil bezeichnet ist. Zu diesen Schleifplatten nehme ich vorzugsweise Zinn oder ein anderes Metallblech, dem ich die Gestalt von Fig. 44 und 42 gebe. Quer über diese Platten löthe ich dünne Rippen h, h, h, h, um sie in dieser Lage zu erhalten und auf diese Rippen eine ähnliche Platte, deren Krümmung der Krümmung des zu schleifenden Cylinders entspricht. Fig. 42 stellt die Endansicht, und Fig. 43 die Seitenansicht dieser Schleifplatte dar, deren concave Oberfläche mit einem Cement überzogen seyn muß, worauf wie gewöhnlich der Schmirgel zu liegen kommt. Die auf diese Weise construirten Schleifplatten sind nicht schwerer als die gewöhnlichen hölzernen, haben jedoch vor diesen den Vorzug, daß sie unter allen Umständen ihre richtige Gestalt beibehalten. An der Rükseite der für den Hauptcylinder bestimmten Schleifplatte sind vier Stifte f, f, f, f angebracht, wogegen die Schleifplatte des Kammcylinders nur deren zwei besizt. (S. Fig. 37 und 38.) Diese Stifte sind mit dünnen eisernen Rippen fest verbunden, und leztere in das Innere der Schleifplatte gelöthet oder genietet. Der ganze Apparat ruht auf einer Schiene E, an deren beiden Enden sich ein Riegel g befindet, mit dessen Hülfe die Schiene nöthigenfalls an das Gestell der Krämpelmaschine befestigt werden kann, wie aus Fig. 40 erhellt. Die Schiene E trägt zwei oscillirende Parallelhebel, die sich um die Stüzpunkte e, e drehen. Angenommen nun die Schiene E werde parallel zum Cylinder in der Fig. 36 und 37 dargestellten Lage an das Gestell befestigt, so fallen die Enden der Hebel d, d, wie Fig. 36 zeigt, über die Cylinder C und D. Die Stifte f der Schleifplatten treten zugleich in die an den Enden der Hebel d, d befindlichen Schlize, wodurch die Schleifplatten parallel zu einander und zu der Achse des Cylinders, worauf sie liegen, gehalten werden. So wird jede Bewegung der Hebel d, d gleichzeitig beiden Schleifplatten A und B mitgetheilt, welche durch die Reibung zwischen ihrer Oberfläche und der Oberfläche der Krämpelwalzen stets in Berührung mit den Hebeln d, d erhalten werden. An der Achse des Hauptcylinders oder an irgend einem andern geeigneten rotirenden Theil der Krämpelmaschine bringe ich eine Rolle P an, von welcher aus die Bewegung vermittelst eines Riemens auf die an den beiden Enden der Welle I sizenden Rollen i übertragen wird. Die Welle I ruht in den von der Schiene E hervorspringenden Lagern k, k, Fig. 37 und 38. Ungefähr in der Mitte der Welle I befindet sich eine kleine Schraube ohne Ende, welche in ein Rad greift, dessen Lager gleichfalls an der Schiene E befestigt sind. An dem oberen Ende der Schraubenspindel sizt eine kleine Scheibe mit einem excentrischen Stift l, Fig. 41, deren Rotation dem Theile m eine hin- und hergehende Bewegung ertheilt. Der Theil m ist an der Verbindungsstange N befestigt, welche an ihren Enden mit den Hebeln d, d verbunden ist, und dieselben dadurch in eine oscillirende Bewegung versezt. Mit den Hebeln werden zugleich die Schleifplatten auf ähnliche Weise, wie durch die Hand des Schleifers, jedoch viel gleichförmiger und genauer hin- und hergeführt und somit die Krazendrähte gleichmäßig zugeschliffen. Sollte zum Schleifen oder Schärfen der Krazendrähte ein größerer Druk als der durch das Gewicht der Schleifplatte selbst veranlaßte erfordert werden, so bringe ich kleine Federn a, a, b, b, Fig. 39 an, welche sich gegen die Schleifplatten lehnen, und deren Spannung oder Druk mittelst Stellschrauben o, o regulirt wird. Außerdem stelle ich noch eine kleine Sanduhr G auf die Schiene E, welche den Arbeiter in den Stand sezt, eine pünktlichere Aufsicht über seinen Apparat zu führen und die Arbeit rechtzeitig einzustellen. Soll nun dieser Apparat zum Schärfen oder Schleifen der Krazen einer Reihe von Krämpelmaschinen in Thätigkeit gesezt werden, so bringt der Arbeiter zuerst die Schiene E in die geeignete Lage, und verbindet sie durch die Riegel g, g mit dem Maschinengestell; dann schlägt er den Riemen über die Rolle i, worauf die hin- und hergehende Thätigkeit der Hebel d, d beginnt. Jezt werden die Schleifplatten A und B frei in die Oeffnungen an den Enden der Hebel d, d eingesezt, so daß sie auf den Cylindern aufliegen. Nachdem der Arbeiter die Sanduhr umgekehrt hat, verläßt er die Maschine und geht zur nächsten, um auch diese in Stand zu sezen, indem er die Dekelkrazen abnimmt und die Rotation der Cylinder auf die gewöhnliche Weise rükgängig macht. Sobald der Sand durch das Glas gelaufen ist, nimmt der Arbeiter den Schleifapparat von der ersten Maschine ab und legt ihn an die folgende Maschine, die er während des Schleifens der ersteren zurecht machen konnte. So geht er von einer Krämpelmaschine zur andern. Der gleichförmige Druk der Schleifplatte verhütet die Gefahr, daß der Cylinder am einen Ende mehr als an dem andern zugeschliffen werde – ein Uebelstand, der beim Schleifen mit der Hand häufig vorkommt. Im allgemeinen geht die Operation des Schleifens mit meinem Apparat weit rascher und vollkommener als aus freier Hand vor sich.

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