Titel: Ventile und excentrische Scheiben für Expansionsdampfmaschinen.
Fundstelle: Band 92, Jahrgang 1844, Nr. LXXXII., S. 322
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LXXXII. Ventile und excentrische Scheiben fuͤr Expansionsdampfmaschinen. Aus dem Civil Engineer and Architects' Journal. Maͤrz 1844, S. 92. Mit Abbildungen auf Tab. V. Ventile und excentrische Scheiben für Expansionsdampfmaschinen. Die Skizzen Fig. 3844 sind der Maschine entnommen, welche zum Behufe der Ventilation im Reformclub-Gebäude aufgestellt ist. Erbauer der Maschine sind die Ingenieure Easton und Amos zu Southwark. Fig. 38 ist ein Durchschnitt durch die Canäle, Cylinder, Ventile und Ventilbüchsen; Fig. 39 ein Frontaufriß der Cylinderfläche; Fig. 40 ein Grundriß des Ventils; Fig. 41 der Cylinderdekel; Fig. 42 ein Grundriß des nichtschiebenden Excentricums; Fig. 43 das schiebende Excentricum; Fig. 44 ein Durchschnitt, welcher beide Excentrica vereinigt darstellt. Das Ventil A gleicht hinsichtlich seiner Construction den gewöhnlichen Schieberventilen, nur daß hier zwei Dampfwege durch das Ventil gehen. Dieses Ventil gleitet mit Hülfe des nichtschiebenden Excentricums C auf der Cylinderfläche, ohne den Abstand, innerhalb dessen es sich bewegt, zu verändern. Der Ventildekel B bedekt beide Dampfwege genau; er gleitet auf dem Ventil A und wird durch das schiebende Excentricum D in Bewegung gesezt. Die Excentrica C und D sind durch einen Bolzen, der durch eines der vierekigen Löcher E in C, Fig. 42, 43 und 44, und durch den kreisrunden Einschnitt g, g in D tritt, mit einander verbunden. Rings um beide Excentrica schließen die Bänder T, woran die Schiebstangen befestigt sind. Diese Anordnung hat den Zwek, dem Ventil A eine gleichförmige schiebende Bewegung zu ertheilen, während der Ventildekel B und sein Excentricum so eingerichtet ist, daß sein Spielraum nach Erforderniß verändert werden kann – eine Adjustirung, welche auf folgende Weise ins Werk gesezt wird. An das nichtschiebende Excentricum C ist eine Büchse g gegossen, auf die das schiebende Excentricum D paßt, so daß das leztere sich rings um die erstere bewegen und an einer beliebigen Stelle feststellen läßt. Wenn nun der Punkt x von D über den Punkt x von C gebracht wird, so theilt das Excentricum dem Ventildekel keine Bewegung mit; wird dagegen der Punkt x von D über den Punkt x' von C gebracht, so erhält der Ventildekel B eine geradlinige Bewegung gleich dem Durchmesser des Kreises, dessen Halbmesser der Abstand zwischen x und x' ist. Dadurch nun, daß man die Stellung des schiebenden Excentricums abändert, kann man dem Ventildekel jeden beliebigen Hub innerhalb der gegebenen Gränzen ertheilen, und somit den Dampf an jeder beliebigen Stelle des Kolbenhubes absperren.

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