Titel: Ueber mehrere das Eisenhüttenwesen und die Benüzung der gasförmigen Brennstoffe betreffende Abhandlungen des Hrn. Ebelmen; ein der franz. Akademie der Wissenschaften von Hrn. Chevreul erstatteter Bericht.
Fundstelle: Band 94, Jahrgang 1844, Nr. XIII., S. 44
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XIII. Ueber mehrere das Eisenhüttenwesen und die Benüzung der gasförmigen Brennstoffe betreffende Abhandlungen des Hrn. Ebelmen; ein der franz. Akademie der Wissenschaften von Hrn. Chevreul erstatteter Bericht. Aus den Comptes rendus, Jul. 1844, Nr. 1. Chevreul, über mehrere das Eisenhüttenwesen betreffende Abhandlungen des Hrn. Ebelmen. Bekanntlich liefert das mit Zuschlägen im Hohofen ausgeschmolzene Eisenerz das Roheisen, das im Frischfeuer oder im Puddelofen behandelte Roheisen aber das Stabeisen, und lezteres muß, um unter dem Hammer, in Walzwerken etc, verarbeitet werden zu können, vorher in besondern Oefen erhizt werden. Da diese Operationen andauernde große Hize erfordern und der Verbrauch an Eisen durch die neuen Bedürfnisse der menschlichen Gesellschaft sich täglich steigert, so ist daraus zu ersehen, wie nothwendig es ist, dieses Metall mit möglichst geringem Aufwand an Brennmaterial zu gewinnen und zu verarbeiten. Man bedenke nun, welche ungeheure Menge Wärme sich mit den Gasen der Hohöfen, der Frischherde und Puddelöfen entwikelt, man betrachte die Mühe, welche man sich gegeben und noch jezt täglich gibt, um diese verlorene Wärme auf verschiedene Weise, vorzüglich aber wieder zur Bearbeitung des Eisens zu verwenden und die Eisenhüttenkunde wird uns in einer neuen Gestalt erscheinen, entweder indem man die Gase bestmöglich zu verwenden oder durch die genaue Erforschung ihrer Zusammensezung unsere Theorien von der Reduction des Erzes in Roheisen und des Roheisens in Stabeisen zu vervollständigen sucht. Die Wichtigkeit der auf nüzliche Verwendung der Hohofengase gerichteten Untersuchungen ist also unwiderleglich dargethan; die bisherigen Versuche, diesen Zwek zu erreichen, betrafen hauptsächlich: 1) die Verwendung der Gase von mit Holzkohlen betriebenen Hohöfen; 2) die Verwendung der Gase von mit Holzkohlen betriebenen Frischherden; 3) die Verwendung der Gase von mit Kohks betriebenen Hohöfen; 4) die Verwendung der Gase von mit Steinkohlen betriebenen Puddelöfen; 5) die Verwendung der Gase, welche aus festen Brennmaterialien von nur geringem Werth gewonnen werden können. Am 28. März 1842 erstattete ich der Akademie Bericht über die den ersten Gegenstand, die die Anwendung der Gase von mit Holzkohlen gespeisten Hohöfen betreffenden Untersuchungen des Hrn. Ebelmen Polytechn. Journal Bd. LXXXV S. 33.; ich gab die Verfahrungsweisen an, wie er sie aus den verschiedenen Theilen des Ofens schöpfte, die von ihm gefundene Zusammensezung derselben und die Schlüsse, zu welchen er hinsichtlich ihrer Anwendung als Brennmaterial gelangte. Endlich führte ich die Resultate einiger von ihm hinsichtlich des fünften Gegenstandes (der Umwandlung fester Brennmaterialien von geringem Werthe in brennbare elastische Flüssigkeiten) angestellten Untersuchungen an. Die Akademie forderte den Verf. auf, seine schäzbare Arbeit fortzusezen und in Folge dieser Aufforderung und eines zweiten von dem Unterstaatssecretär der Staatsbauten, Hrn. Legrand, ihm gewordenen Auftrags, wurden neue Untersuchungen unternommen, welche nicht weniger als vier Abhandlungen umfassen, nämlich: 1ste Abhandlung. – Untersuchungen über die Zusammensezung der aus den Frischherden sich entwikelnden Gase; 2te Abhandlung. – Untersuchungen über die Erzeugung und Anwendung der brennbaren Gase zu metallurgischen Zweken; 3te Abhandlung. – Untersuchungen über die Verkohlung des Holzes; 4te Abhandlung. – Untersuchungen über die Zusammensezung der bei den Eisenhütten-Operationen etc. erzeugten Gase.Ein Auszug der drei ersten Abhandlungen wurde im polytechnischen Journal Bd. LXXXVIII S. 280 und die vierte Abhandlung Bd. XCII S. 297 mitgetheilt. In dem über diese Abhandlungen zu erstattenden Berichte werde ich nicht die chronologische Ordnung befolgen, wie sie der Akademie übergeben wurden; ich werde denselben vielmehr in fünf, den bezeichneten fünf Hauptgegenständen der Eisenhüttenkunde entsprechende Paragraphen abtheilen und jedem derselben Alles anzuknüpfen suchen, was für die Theorie der metallurgischen Processe von Belang ist. §. I. Ueber die Anwendung der Gase von mit Holzkohlen betriebenen Hohöfen und die Theorie der Reduction des Eisenerzes. Da die Anwendung der Gase von mit Holzkohlen betriebenen Hohöfen und die aus der Zusammensezung solcher, aus den verschiedenen Theilen des Ofens geschöpften Gase abgeleitete Theorie der Reduction des Eisenerzes, den Gegenstand meines frühern Berichtes (polytechn. Journals Bd. LXXXV S. 33) ausmachte, so beziehe ich mich lediglich auf denselben. §. II. Ueber die Zusammensezung und Anwendung der aus den Frischherden sich entwikelnden Gase und die Theorie des Roheisenfrischens mittelst Holzkohlen. Die Verwandlung des Roheisens (der Gänse) in Stabeisen mittelst Holzkohlen, durch das Verfahren in der Comté (procédé comtois), kömmt höher zu stehen, als das Verfrischen in mit Steinkohlen gespeisten Puddelöfen; da man sich aber dieses Verfahrens wegen der bessern Qualität des Products noch immer bedient, so begreift man die Wichtigkeit aller auf die Verminderung der Kosten bei seiner Ausführung zielenden Untersuchungen und somit auch die Nothwendigkeit, alle Umstände dieses Processes kennen zu lernen, um sie unter eine Theorie zu bringen, wodurch wir die Manipulationen des Frischers zu erklären und zu beurtheilen vermögen, ob der Brennmaterial-Verbrauch der möglichst vortheilhafte ist. Hr. Ebelmen verfolgte diesen doppelten Zwek; ehe ich aber sage, wie er ihn erreichte, muß ich auseinandersezen, auf welchem Standpunkt die Theorie des Eisenfrischens mittelst Holzkohlen war, als er sich damit zu beschäftigen anfing. A.Das Verfrischen des Roheisens mittelst Holzkohlen vom theoretischen Gesichtspunkte aus betrachtet. – Ein Comté-Frischherd (forge comtoise oder foyer d'affinerie comtois) ist eine gußeiserne, horizontale, prismatische Höhlung mit rechtwinkliger Basis, welche von vier, ebenfalls gußeisernen verticalen Wänden begränzt ist, in welcher Holzkohlen verbrannt werden, um durch die Hize zwei Zweke zu erreichen: 1) die Entkohlung (Entkohlenstoffung) des Roheisens; 2) die Erhizung des durch diese Entkohlung erzeugten Stabeisens, welche nöthig ist, um alle Theile des Metalls zusammenzuschweißen, es zu schmieden und in Stangen zu streken. Die Verbrennung geschieht in einem Frischherde mittelst kalter oder warmer atmosphärischer Luft, welche durch eine oder zwei Formen einströmt, die durch jene ihrer verticalen Wände gehen, welche Formzaken genannt wird. Ist der Frischherd 0,25 Meter tief, so befindet sich die Mündung der einen Form 0,215, die der andern 0,228 M. vom Boden entfernt. Da die Luftströme beinahe in horizontaler Richtung gehen, so muß natürlich eine bedeutende Menge Brennmaterials unter denselben von ihnen unberührt bleiben. Andererseits begreift man, daß wenn der Frischherd mit Kohle beschikt ist, welche einen ungefähr 0,35 bis 0,40 Meter diken Haufen oberhalb der Formen bildet, die durch die unmittelbare Verbrennung der Kohle erzeugte Kohlensäure sich in Kohlenoxyd umwandeln kann, wenn die Temperatur dieß gestattet, und daß durch dieses brennbare Gas sich aus dem Frischherde Wasserstoffgas entwikeln kann in Folge der Zersezung des Wasserdampfs durch den Kohlenstoff und der Destillation, welcher die Kohle unterliegt, ehe der Sauerstoff der Luft an sie gelangt. Aus allem diesem ist folglich zu schließen auf einen großen Wärmeverlust bei einem Frischherde, wenn die Wärme der bei sehr hoher Temperatur sich daraus entwikelnden Gase nicht benuzt wird und man nicht auch zu gleicher Zeit das in ihnen enthaltene Kohlenoxyd- und Wasserstoffgas mittelst atmosphärischer Luft verbrennt. Ehe wir nun weiter gehen, haben wir in einem mit Roheisen und Holzkohlen beschikten Herde drei verschiedene Regionen zu unterscheiden, nämlich den mittlern Theil, in welchem durch das Zusammenstoßen der Luft mit dem Brennmaterial die Verbrennung vor sich geht; den untern Theil, wo keine die Verbrennung bewirkende Atmosphäre vorhanden ist, und den obern Theil, welcher von Kohle und sauerstofffreien Gasen eingenommen wird; die Gränzen dieser Regionen haben aber nicht jene Beständigkeit wie die ihnen entsprechenden drei horizontalen Gränzflächen, in welche man sich das Innere des Hohofens abgetheilt denken kann. Denn bei den Hohöfen ist die absteigende Säule, welche aus dem Brennmaterial, dem Erz und dem Zuschlag besteht, von beträchtlicher Länge und so zu sagen unveränderlich, und der verbrennende Wind ist in der Regel von constanter Geschwindigkeit; im Frischherde hingegen ist die Höhe der Kohlenschicht, welche, wie die absteigende Säule des Hohofens vor den Formen zum Verbrennen kommt, im Verlaufe der Operation sehr veränderlich, und dasselbe ist auch bei der Geschwindigkeit des Windes der Fall; bedenkt man nun noch, daß die obere Region nicht, wie dieß beim Hohofen der Fall ist, durch verticale Wände begränzt ist, so begreift man wohl, daß die drei Regionen bei den beiden pyrotechnischen Apparaten verschieden seyn müssen. Ist der Herd einmal im Gang, so wird das Verfrischen ohne Unterbrechung fortgesezt, wie die Reduction des Erzes zu Roheisen im Hohofen, mit dem Unterschiede jedoch, daß das Erz, wenn es einmal als Roheisen aus dem Hohofen gekommen, nicht wieder hineinkömmt, während das Roheisen, welches am Boden des Frischherdes in teigigem Zustande angelangt ist, später als Deul (Luppe) herauskömmt, und daß dieser in zwei Anlaufkolben getheilt wird, welche noch zweimal hineinkommen, um auf die rothe Schweißhize gebracht, und zweimal herauskommen, um ausgeschmiedet zu werden. Wir wollen nun die Zeit, welche von dem Niedergehen des Roheisens in den Herd bis zu dessen Herauskommen als Deul verfließt, oder mit andern Worten, die Dauer der Umwandlung einer gegebenen Quantität Roheisens in Stabeisen in zwei Perioden theilen. Während der ersten Periode befindet sich das Roheisen in teigigem Zustande am Boden der Höhlung in Berührung mit Eisenoxyd und Kohle; die beiden, aus der vorher gebildeten Luppe erzeugten Anlaufkolben werden darin erhizt; diese Periode dauert eine Stunde bis 75 Minuten; es werden dabei 11/12 des zum Frischproceß angewandten Brennmaterials verbrannt. In der zweiten Periode wird das Roheisen gehoben, um es zu entschlaken, d.h. um die dem Boden und den Winkeln des Herds anhängenden Schlaken davon abzusondern. Das entschlakte Roheisen wird dem Winde der Form ausgesezt, es erzeugt sich Eisenoxyd und ein Subsilicat desselben. Das so theilweise gefrischte Roheisen fällt wieder auf den Boden des Herdes, wo die Entkohlung nun vollends vor sich geht. Der Arbeiter schreitet jezt zum Garaufbrechen der Luppe, d.h. er vereinigt alle Theile des gefrischten Eisens. Diese Periode dauert 25 bis 30 Minuten und es wird nur 1/12 des zum Frischen erforderlichen Brennmaterials dabei verbraucht. Worin besteht nun der Unterschied zwischen dem Roh- und dem Stabeisen? Alles ist darüber einig, daß ersteres Kohlenstoff enthält, lezteres aber äußerst wenig. Das Verfrischen des Roheisens bewirkt also die Entkohlenstoffung desselben. Wie geht diese aber vor sich? Lange Zeit glaubte man, daß der Wind der Formen den Kohlenstoff verbrenne; allein im J. 1820 machte einer unserer Collegen (im Dictionnaire des Sciences naturelles, Bd. XVII S. 228) darauf aufmerksam, wie wenig wahrscheinlich dieß ist, wenn man einerseits die große Verbrennlichkeit des Eisens bei der hohen Temperatur, welche das Frischen erfordert und andererseits den geringen Kohlenstoffgehalt des Roheisens berüksichtigt, wonach offenbar mehr Eisen als Kohlenstoff verbrennen sollte; er nahm deßhalb an, daß das Eisenoxyd auf den Kohlenstoff des Roheisens einwirke. Jedenfalls blieb aber die Theorie des Frischprocesses noch auf experimentellem Wege zu beweisen; es mußten die Vorgänge in den verschiedenen Regionen eines veränderlichen Raumes, der nie über 0,6 Meter hoch ist und sich bis auf beiläufig die Hälfte reduciren kann, bestimmt, auch deutlich erklärt werden, wie die Entkohlung durch Verbrennung inmitten der Holzkohle vor sich gehen kann, ohne daß das die Luppe bildende Eisen sich oxydirt oder mit Kohlenstoff verbindet (carbonisirt), und so die Handgriffe des Frischers, welcher seine Zweke erreicht, ohne je von der Wissenschaft geleitet zu werden, folgerichtig gerechtfertigt werden. Wir lassen nun die Resultate der Untersuchungen des Hrn. Ebelmen über diesen Gegenstand folgen. Erste Periode. – Im Moment, wo das gefrischte Roheisen, d.h. die Luppe, aus dem Feuer genommen wird, befindet sich im Herde nur mehr Kohlenklein. Die Formen sind bloßgelegt und die am Windstein ihr gegenüberliegende, schon erhizte Ganz wird mit Eisenabfällen, Schlaken bedekt und später sezt man noch die von der Luppe durch das Zängen losgehenden Theile hinzu. Endlich bedekt man Alles mit einem Hektoliter Kohle und gibt den Wind, aber noch nicht vollständig; der Herd wird mit Kohle beständig angefüllt und die armen Schlaken werden von Zeit zu Zeit herausgenommen. Während dessen werden die beiden aus der gezängten Luppe erzeugten Anlaufkolben den Formen gegenüber allmählich der weißen Schweißhize ausgesezt, um die sich einander nähernden und zusammenschweißenden Theile dann ausschmieden zu können. Hr. Ebelmen hat dargethan, daß in der mittlern Region, wo das Eisen der höchsten Temperatur des Herds ausgesezt ist, die den Strom der atmosphärischen Luft aus den Formen empfangende Kohle in Kohlensäure umgewandelt wird. Dieß beweist die Zusammensezung der Gase, welche er mittelst eines ähnlichen Apparats, wie er ihn zum Schöpfen der Gase aus dem Innern der Hohöfen anwandte, an der untern Fläche der Anlaufkolben auszog: Kohlensäure 15,73 13,51 Kohlenoxyd   8,06 12,44 Wasserstoff   0,70   0,90 Stikstoff 75,51 73,75. Zieht man die Gase auf der obern Fläche der Anlaufkolben aus, so überzeugt man sich vollends von dem Streben der Kohlensäure, durch die Berührung mit der Kohle in Kohlenoxyd überzugehen, denn sie bestehen aus: Kohlensäure   7,70 Kohlenoxyd 20,31 Wasserstoff   0,37 Stikstoff 71,62. Man ersieht aus diesen Analysen, wie der mittlere Theil des Herds, wo die unmittelbare Einwirkung des atmosphärischen Sauerstoffs auf den Kohlenstoff stattfindet, in seiner Ausdehnung beschränkt ist und wie unrichtig es wäre, ihn als einen von parallelen Flächen begränzten Raum betrachten zu wollen. Während des Verfrischens verliert das Roheisen seinen Zusammmenhang und fällt in die untere Region auf die Schlaken, welche hauptsächlich aus Eisenoxyd und Kieselerde bestehen; es soll Klümpchen von teigiger Consistenz bilden. Die Gase, welche in der Nähe des am Windstein befindlichen Roheisens ausgezogen wurden, während der erste und zweite durch das Streken der Luppe erzeugte Anlaufkolben dem Feuer ausgesezt waren, fand Hr. Ebelmen zusammengesezt aus: Kohlensäure   1,64   1,67   6,15 Kohlenoxyd 29,20 27,85 24,11 Wasserstoff   1,92   2,44   1,30 Stikstoff 67,24 68,04 68,44. Offenbar befindet sich unter diesen Umständen das Roheisen in einer gar nicht oder nur sehr wenig oxydirenden Atmosphäre, denn es ist nur Kohlensäure vorhanden, welche es oxydiren könnte, und diese nur in geringer Menge. In der ersten Periode des Frischprocesses wird folglich Entkohlung fast nur durch den Sauerstoff der reichen Schlaken oder des Eisenoxyds bewirkt und das Geschäft des Frischens besteht zu dieser Zeit hauptsächlich darin, die Schlaken mit dem Roheisen in Berührung zu bringen; es kann hier Wirkung durch Cementation sowohl als durch Schleudern der Schlaken gegen das Roheisen stattfinden, welches Zuschleudern durch den Wind des Gebläses bewerkstelligt wird. Wenn die Hize zunimmt, erhizt sich das Roheisen noch mehr; allein Hr. Ebelmen konnte sich dann kein Gas mehr verschaffen, weil die Röhre, deren er sich bediente, um es auszuziehen, sich durch darangeschleuderte Schlaken verstopfte. Es war nun noch die Zusammensezung der Gase unmittelbar oberhalb der Kohlen, wenn die Formen davon bedekt sind, zu ermitteln. Hr. Ebelmen fand die Gase, wenn die Kohlen 0,3 Meter hoch über die Formen hinauf gehen, während der Wiedererhizung der zwei Anlaufkolben, wie folgt zusammengesezt: 15 Minuten 20 Minuten 25 Minuten. Kohlensäure   9,34   5,86   3,60 Kohlenoxyd 16,68 22,76 24,76 Wasserstoff   5,53   7,46   6,01 Stikstoff 68,45 63,92 65,13 Das Verhältniß des Kohlenoxyds nimmt sonach mit dem Fortschreiten der Operation immer zu; es tritt aber endlich ein Zeitpunkt ein, wo die Kohlenschicht dünner wird und das Verhältniß dieses Oxyds abnimmt, während jenes der Kohlensäure zunimmt. Der Wasserstoff nimmt immer mehr ab, weil die verbrennende Kohle durch ihre Destillation in der obersten Region zum Theil desselben beraubt wurde. Folgende Analysen beweisen dieß: Eine Stunde nach dem Anfang desFrischprocesses ausgezogenes Gas. Nach einer Stundeund 40 Minuten. Kohlensäure 10,14 12,86 Kohlenoxyd 16,06 11,88 Wasserstoff   2,34   2,51 Stikstoff 71,46 72,75 Die Kohlensäure verwandelt sich also in der obern Region in Kohlenoxyd und die Kohle verliert durch das immer höhere Steigen der Hize ihren Wasserstoff, bis zur Zeit, wo sie, in die mittlere Region gelangt, durch den Sauerstoff der Luft in Kohlensäure verwandelt wird. Dieß sind die Vorgänge in der ersten Periode oder Hauptabtheilung des Frischprocesses. Zweite Periode. – Während der zweiten Periode befindet sich in dem Frischherde nur mehr das Roheisen und eine kleine Menge Kohle, deren Quantität man durch Nachlegen in dem Maaße, als sie sich verzehrt, erhält; es bildet sich eine glänzende Garbe, in welcher Hr. Ebelmen zu vier verschiedenen Zeiten (a, b, c, d) Gase schöpfte. a) Die zweite Periode beginnt mit der Operation des Entschlakens, welches im Aufheben oder Aufbrechen des zum Theil schon gefrischten Roheisens besteht, um die reichen Schlaken davon abzusondern; b) nach dem Entschlaken wird das halbgefrischte Roheisen von teigiger Beschaffenheit dem Winde der Formen ausgesezt; der Herd hat nun nur noch eine mittlere und eine untere Region; das Roheisen senkt sich und fällt unter die Formen hinab. In manchen Hütten sezt man zu dieser Zeit 15 Kilogr. Eisenblechspäne zu, was ungefähr 1/6 des zu erzeugenden Eisens macht; c) das Roheisen, oder wie man zu sagen pflegt, das Stük liegt halb eingesenkt in einem Bade reicher Schlaken; der Frischer hebt, so bald er sich überzeugt hat, daß das Frischen beendigt ist, die verschiedenen Theile desselben ein wenig auf, damit die Luft um sie circuliren kann; d) er vereinigt alle Theile des Eisens in eine einzige Masse, die Luppe; er bringt die Mündungen der Formen mittelst befeuchteten Hammerschlags zum Erkalten, hält nun den Wind ein und nimmt die Luppe aus dem Feuer. Folgende Zusammensezung der Gase entspricht den vier Epochen der zweiten Periode. erste zweite dritte vierte. Kohlensäure 11,97 12,42 10,25   9,36 Kohlenoxyd   8,91   2,65   1,38   0,40 Wasserstoff   3,15   0,78   0,00   0,22 Sauerstoff   1,12   4,10   6,52   6,95 Stikstoff 75,05 80,05 81,85 83,07 In der zweiten Periode geht demnach nicht aller Sauerstoff, wie in der ersten, an die Kohle über; es bleibt nicht nur ein Antheil desselben frei von jeder Verbindung, sondern ein anderer geht noch an das Eisen und den Kohlenstoff des Roheisens über, um Eisenoxyd, Kohlenoxyd und sehr viel Wärme zu erzeugen. Ein Theil Eisenoxyd verwandelt die rohen Schlaken in basisches Silicat und hernach entkohlt das Eisenoxyd die lezten Roheisenantheile. Ohne Zweifel verhindert die Oxydation der äußern Roheisen-Schicht den Kohlenstoff des Brennmaterials in das Innere der Eisenmasse einzudringen, während das in dieser Masse enthaltene Eisenoxyd den Frischproceß vollendet, indem es auf den Kohlenstoff einwirkt. Man versuchte ohne Erfolg die Holzkohle bei dem Comté'schen Frischproceß durch grünes oder dürres Holz zu ersezen. B. Das Verfrischen des Roheisens mittelst Holzkohlen vom praktischen Gesichtspunkt aus betrachtet. – Obige Auseinandersezungen erklären, in Uebereinstimmung mit unserer Vergleichung des Hohofens mit dem Frischherde, gut, warum die aus dem leztern sich entwikelnden Gase nicht die constante Zusammensezung der aus dem erstern entweichenden besizen; so ist der Wind des Frischherds veränderlich; in der zweiten Periode des Frischprocesses geht die erzeugte Kohlensäure nicht durch eine dike Schicht Brennmaterial, wie dieß in der ersten Periode der Fall ist; und sogar in dieser haben die Dike der Schicht über der mittlern Region und der Zustand der Kohle, je nachdem sie kalt ist oder schon erhizt wurde, Einfluß auf die Beschaffenheit des Gasproducts der Comté'schen Frischfeuer. Hieraus folgt zuvörderst die Unmöglichkeit mittelst dieser Gase eine hinreichend hohe und lang genug unterhaltene Temperatur zum Puddeln des Roheisens erzielen zu können, wie man dieß mit den aus einem Hohofen entweichenden Gasen kann. Man benuzt jedoch gegenwärtig diese Gase mit Vortheil zum Erhizen von Oefen, in welche man entweder neuerdings zu walzendes Eisenblech, oder in Kleineisen (petit fer) umzuwandelndes Eisen bringt. Zu ersterm Zwek bedarf es nur der Kirschrothglühhize, mit Vermeidung jedoch, daß die Atmosphäre des Ofens oxydirend sey; in lezterm Fall muß die Temperatur höher und so rasch als möglich hervorgebracht seyn. Nach diesen sehr verschiedenen Bedingungen müssen die Oefen zur Aufnahme der brennbaren Gase und der zu ihrer Verbrennung erforderlichen Luft besonders construirt werden. Hr. Ebelmen analysirte die brennbaren Gase bei ihrem Eintritt in die an die Frischherde stoßenden Oefen. Folgendes ist die Zusammensezung der Gase der Blechglühöfen während der Dauer des Frischprocesses: Textabbildung Bd. 94, S. 53 Erste Periode; Zweite Periode; Kohlensäure; Kohlenoxyd; Wasserstoff; Sauerstoff; Stikstoff Wenn diese Analysen auch die mittlere Zusammensezung der aus den Frischherden entwikelten Gase nicht repräsentiren können, so zeigen sie doch die Abweichungen in ihrer Zusammensezung zu gewissen Zeitpunkten des Frischprocesses. Zwei Ursachen haben Einfluß auf die Natur der Gase in den Oefen für kleine Strekwaare: 1) der Zeitpunkt des Frischprocesses, wobei sie sich aus dem Frischherde entwikeln; 2) das wandelbare Luftvolum, welches man einläßt, um die brennbaren Gase zu verbrennen, und das man mittelst eines am Anfang des Kamins angebrachten Registers in der Art regulirt, daß eine kleine bläuliche Flamme mit orangegelbem Rande, welche aus der Ofenthüre schlägt, beständig unterhalten wird. Während der ersten Periode wirddas Register ein wenig geöffnet. Während der zweite Periodewird das Register geschlossen. Kohlensäure 15,34 16,44 Kohlenoxyd   8,68   1,12 Wasserstoff   3,66   0,17 Sauerstoff   0,00   2,02 Stikstoff 72,32 80,25 Man sieht, daß wenn das Register geschlossen ist, die Zusammensezung des Gases dieselbe ist wie die des Blechglühofen-Gases in der zweiten Periode des Frischprocesses, und daß, wenn es am Anfang des Frischprocesses offen ist, die Gase weniger brennbare Bestandtheile enthalten, als wenn es geschlossen ist. Bei den Registeröfen namentlich ist die Temperatur sehr veränderlich. Zur Zeit des Entschlakens scheint sie das Maximum zu erreichen, und von da an nimmt sie sehr beträchtlich ab; man sollte aber glauben, daß erst später, wenn die Verbrennung des Gases am vollständigsten vor sich geht, dieses Maximum erreicht würde. Hr. Ebelmen erklärt diese scheinbare Anomalie folgendermaßen: in der ersten Periode des Frischprocesses ist die Kohlenbeschikung so beschaffen, daß die aus dem Herde sich entwikelnden Gase bei ihrem Eintritt in den Glühofen von der atmosphärischen Luft in der Nähe des Eisens, dessen Temperatur man erhöhen will, verbrannt werden: in dem Maaße, als die Kohle im Frischherd verzehrt wird, vergrößert sich der zwischen ihrer Oberfläche und dem Ofengewölbe befindliche Raum, die Wände des Herdes werden erhizt und die in den Glühofen entweichenden Gase, welche im Augenblik des Entschlakens im Frischofen die höchste Temperatur haben, erzeugen durch ihre Verbrennung die höchste Wirkung; nach und nach aber wird die Kohle weniger, die atmosphärische Luft tritt im Verhältniß zum Brennmaterial etwas in Ueberschuß, die sich entwikelnden Gase durchlaufen einen immer größern Raum, ehe sie in den Schweißofen gelangen und erzeugen nicht mehr so viel Hize. Eine genaue Berechnung des Verhältnisses der verloren gehenden Wärme zu der in einem Frischherde verbrauchten, ist nicht möglich, weil unter zwei Umständen zu viel Wärme verloren geht: nämlich wenn der Frischer vor einer großen Oeffnung arbeitet, aus welcher viele strahlende Wärme entweicht, und dann beim Herausnehmen der Luppe aus dem Feuer, um sie auszuschmieden. Andererseits ist es einleuchtend, daß man die Wärme der Gase aus den Frischherden nicht so nuzbringend anwenden kann, als wenn man den an den Frischherd anstoßenden Ofen direct heizen würde. Nach Hrn. Thirria's Behauptung kann, wenn man das zum Frischen erforderliche Brennmaterial mit 100 ausdrükt, mit den Gasen, welche sich daraus entwikeln, eine Masse Eisen bearbeitet werden, welche, um mit Steinkohle bearbeitet zu werden, 70/100 von den zum Frischen verbrauchten Steinkohlen erfordert hätte. Summarischer Inhalt des §. II. Die höchste Temperatur in einem Frischherde mit zwei Formen findet in der Mittlern Region statt, wo der Sauerstoff der Luft und derjenige des atmosphärischen Wasserdunstes in Kohlensäure umgewandelt werden. In der ersten Periode des Frischprocesses verliert das Roheisen Kohlenstoff und Silicium durch den Sauerstoff des beigemengten oder zugesezten Eisenoxyds. Es erzeugt sich dabei Kohlenoxyd und Kieselerde und Eisen wird reducirt. Nach Hrn. Ebelmen muß hiebei, da die durch die Verbrennung des Kohlenstoffs und des Siliciums entwikelte Wärme beiweitem die zur Trennung des Sauerstoffs vom Eisen erforderliche nicht ersezt, Erkaltung eintreten. In der zweiten Periode wird, da Verbrennung des Kohlenstoffs, des Siliciums und ein wenig Eisens vor den Formen stattfindet, viel Wärme frei; dadurch aber, daß in der Masse zu gleicher Zeit eine Reaction zwischen dem Eisenoxyd und dem Kohlenstoff des noch gekohlten Eisens eintritt, wird ein Antheil der durch die Verbrennung entwikelten Wärme wieder gebunden. Endlich sind die in der ersten Periode entwikelten Gase, da sie Ueberschuß an brennbaren Bestandtheilen ohne freien Sauerstoff haben, zum Heizen an die Comté'schen Frischherde angebauter Oefen, vortheilhafter anzuwenden als die in der zweiten Periode sich entwikelnden Gase, welche Sauerstoff enthalten und eine geringere Menge brennbarer Substanzen. §. III. Ueber die Zusammensezung und Anwendung der Gase von mit Kohks betriebenen Hohöfen. Wenn auch zwischen der Verbrennung von Holzkohle und derjenigen von Kohks in einem Hohofen große Aehnlichkeit besteht, so finden doch auch einige Verschiedenheiten statt, worauf Hr. Ebelmen aufmerksam macht. So erzeugen beide Brennmateriale in der Höhe der Formen Kohlensäure; etwas weiter oben wird dieses Gas in Kohlenoxyd verwandelt, welches mit Stikstoff und von der Zersezung des Wasserdampfs herrührendem Wasserstoff vermengt ist; es findet aber der Unterschied statt, daß das von Kohks herrührende Gas, 0,24 Meter über der Form genommen, eine Spur Schwefelwasserstoff enthält, welcher bald zu Wasserstoff reducirt wird durch das Eisen und das Calcium des Zuschlags, die sich des Schwefels bemächtigen, um geschwefeltes Roheisen und Schwefelcalcium enthaltende Schlake zu bilden. Die aus der Gicht tretenden Gase enthalten weder schweflige Säure noch Schwefelwasserstoff, aber eine Spur eines schwefelhaltigen Dampfes, welchen essigsaures Blei nicht absorbirt und der Schwefelkohlenstoff zu seyn scheint. Die Temperatur an den Formen ist hoch genug, um beinahe augenbliklich Eisen und Porzellan zu schmelzen; allein man bemerkt, von den Formen ausgehend, daß die Regionen eines mit Kohks betriebenen Hohofens im Vergleich mit den entsprechenden Regionen eines mit Holzkohlen betriebenen Hohofens, auf eine höhere Temperatur gebracht werden; der Unterschied ist vorzüglich an der Gicht merklich, denn die Temperatur ist daselbst in lezterm Hohofen, bei hoher Gicht, unter 112° C., und bei niederer Gicht 112–200° C.; während jene des mit Kohks betriebenen Hohofens bei hoher Gicht 228–330° C., und bei niederer Gicht 360–430° C. ist. Von der Form bis zum Kohlensak ist die aufsteigende Gassäule des mit Kohks und des mit Holzkohlen betriebenen Hohofens beinahe gleich zusammengesezt. Es folgen hier Analysen des Gases eines mit Kohks und mit Wind von 130° C. betriebenen, 11 Meter hohen Hohofens, welche man mit jenen in meinem frühern Bericht (polytechnisches Journal Bd. LXXXV S. 33) vergleichen kann. In der Näheder Form. 0,67 M. über der Form. Im großenKohlensak. Kohlensäure   8,11   0,16   0,17 Kohlenoxyd 16,53 36,15 31,01 Wasserstoff   0,26   6,99   1,35 Stikstoff 75,10 62,70 64,47 Man kann sagen, daß die aufsteigende Gassäule, bei der Rast angekommen, keine Kohlensäure mehr enthält, und es muß nothwendig bemerkt werden, daß sich der Sauerstoff des Kohlenoxyds zum Stikstoff in dem Verhältniß befindet, in welchem diese Gase in der atmosphärischen Luft enthalten sind; es ist daraus zu schließen, daß das Erz der absteigenden Säule auf der Basis des Schachts angelangt, schon allen seinen Sauerstoff verloren hat, sonst müßte der Sauerstoff im Kohlenoxyd der aufsteigenden Säule, nachdem sie am Gipfel der Rast angelangt ist, zum Stikstoff in einem größern Verhältniß als in der Atmosphäre stehen. Die aufsteigende Säule, in der Mitte des Schachts eines Kohks-Hohofens geschöpft, liefert bei der Analyse: Kohlensäure 0,68 Kohlenoxyd 35,12 Wasserstoff 1,48 Stikstoff 62,72 woraus folgt, daß in der untern Hälfte des Schachts kaum ein Aufeinanderwirken der aufsteigenden und der absteigenden Säule stattfinden konnte, denn das Verhältniß des Sauerstoffs im Kohlenoxyd zum Stikstoff der aufsteigenden Säule, ist ziemlich dasselbe wie in der atmosphärischen Luft; daraus folgt, daß in der obern Hälfte des Schachts die Reduction des Erzes vor sich gehen muß. Wirklich besteht das an der Gicht ausgezogene Gas aus: Kohlensäure 7,15 Kohlenoxyd 28,37 Wasserstoff 2,01 Stikstoff 62,47 Es geht sonach aus dem Verhältniß der Kohlensäure und aus der Abnahme des Kohlenoxydgehalts offenbar hervor, daß in der obern Hälfte des Schachts das Erz allen oder beinahe allen Sauerstoff durch das Kohlenoxyd der aufsteigenden Säule verloren hat. Da die Reduction des Erzes vollkommen in der obern Hälfte des Schachts erfolgt, so muß wohl die Temperatur daselbst hinreichend hoch seyn. Wenn sie aber hinreicht zur Umwandlung des Kohlenoxyds in Kohlensäure durch den Sauerstoff des Erzes, wäre sie unzulänglich zur Umwandlung der Kohlensäure in Kohlenoxyd mittelst Holzkohle. Vergleichen wir nun die aufsteigende Säule eines mit Holzkohlen betriebenen Hohofens mit jener eines mit Kohks betriebenen, so finden wir, daß das Verhältniß der Kohlensäure im erstern von dem Kohlensak an bis zur Mitte des Schachts zunimmtDie Kohlensäure rührt sowohl von der Umwandlung des Kohlenoxyds in Kohlensäure durch den Sauerstoff des Erzes, als von der Zersezung des kohlensauren Kalks im zugeschlagenen Kalkstein her., daß aber in der obern Hälfte das Erz noch keinen Sauerstoff verloren hat; die aufsteigende Säule behält sonach ihre Zusammensezung mit Ausnahme des Wasserdampfs, welchen sie aufnimmt. Ebelmen's Versuche beweisen also, daß in einem mit Kohks betriebenen Hohofen weit mehr Hize entwikelt wird, als in einem mit Holzkohlen betriebenen. Um 100 Roheisen zu erhalten, müssen wirklich im ersterem 200–285 Kohks verbrannt werden, welche 170 bis 242 Kohlenstoff repräsentiren, während in dem leztern nur 100 bis 150 Holzkohlen verbrannt zu werden brauchen, die 90–135 Kohlenstoff entsprechen, oder einfacher, in einem Hohofen sind 2 Kohlenstoff aus Kohks äquivalent 1 Kohlenstoff aus Holzkohlen, daher das praktische Resultat mit obigen Beobachtungen übereinstimmt. Die Ursache davon ist, daß die Disposition des Kohlenstoffs, entweder durch directe Verbindung mit Sauerstoff Kohlensäure, oder durch Verbindung mit Kohlensäure, Kohlenoxyd zu bilden, bekanntlich in der Holzkohle um vieles größer ist als in den Kohks. Diese verschiedene Disposition erklärt, wie es kömmt, daß die zwischen der Form und der Gränze, wo die aufsteigende Säule keine Kohlensäure mehr enthält, begriffene Region des Hohofens, nachdem sich die Kohlensäure in Kohlenoxyd verwandelt hat, weiter ausgedehnt ist, wenn man Kohks, als wenn man Holzkohlen brennt. Bedenkt man, daß die Reduction des Erzes in großer Entfernung von der Form vor sich geht, so wird man begreifen, daß das mittelst Kohks erhaltene Roheisen, einmal in der Region der Form angelangt, dem Verfrischen und selbst der Oxydation durch die doppelte Wirkung des Sauerstoffs der Atmosphäre und der Kohlensäure viel mehr ausgesezt ist, als das mittelst Holzkohlen erhaltene Roheisen, es sey denn daß man eine größere Menge Kohks als Holzkohlen zum Schmelzen eines gleichen Gewichtes Erz anwendet. Wir wollen jezt von den Folgen sprechen, welche die Oxydation des Eisens vor den Formen durch den Sauerstoff und die Kohlensäure, welche dann in Kohlenoxyd umgewandelt würde, nach sich zöge und zu diesem Behuf an folgende zwei Thatsachen erinnern: 1) 1 Liter Sauerstoff entwikelt bei der Verbrennung von Eisen 6216 Wärmeeinheiten; ist derselbe mit 4 Liter Stikstoff vermengt, so ist die Temperatur des Gemenges, da der Stikstoff Wärme absorbirt, nur 2690° C. 2) 1 Liter Sauerstoff, vermengt mit 4 Liter Stikstoff, gibt, wenn er mit Kohlenstoff Kohlensäuregas bildet, ein Gemenge, dessen Temperatur 2200° ist. Wenn Eisen sich vor der Form durch den Sauerstoff der Luft oxydirt, so erhöht sich die Temperatur der aussteigenden Säule um so mehr, je mehr Eisen im Verhältniß zum Kohlenstoff verbrennt. Wenn Eisen sich vor der Form durch Kohlensäure oxydirt, so sind 2 Liter dieses Gases erforderlich, um die Wirkung eines Liter Sauerstoff hervorzubringen, weil die Kohlensäure, weit entfernt, ganz reducirt zu werden, in zwei Liter Kohlenoxyd umgewandelt wird. Wenn nun das Eisen mit 2 Liter Kohlensäure 6216 Wärmeeinheiten entwikelt, so folgt daraus, da 2 Liter Kohlenoxyd davon für ihre Constitution 6260 in latentem Zustande zurükhalten, daß die Temperatur der aufsteigenden Säule durch die verbrennende Einwirkung der Kohlensäure auf das Eisen keine merkliche Veränderung erleidet. Sind aber die 2 Liter Kohlenoxyd einmal erzeugt, so wird die aufsteigende Säule dem Erkalten nicht mehr ausgesezt, wie sie es gewesen wäre, wenn die 2 Liter Kohlensäure, statt durch das Eisen in 2 Liter Kohlenoxyd umgewandelt worden zu seyn, oberhalb der Form durch die Einwirkung der Kohle in 4 Liter Kohlenoxyd umgewandelt worden wären. Endlich ist das Eisenoxyd, wenn Oxydation des Eisens vor den Formen statt fand, in der Regel, wenigstens zum Theil, im Zustand eines Subsilicats. In den Herd gelangt, befindet es sich in Berührung mit dem Kohlenstoff des Roheisens und mit den mit Schlake vermengten Kohlenbruchstüken; von nun an findet Reduction von Eisenoxyd, Bildung von Kohlenoxyd und Erkaltung statt. In der That muß, da 1 Liter Kohlenstoffdampf 1598 Wärmeeinheiten entwikelt, um zu 2 Litern Kohlenoxyd zu werden, welche 1 Liter Sauerstoff repräsentiren, bei 1 Liter besagten Sauerstoffs, welcher mit dem Eisen 6216 Wärmeeinheiten entwikelt, eine Temperatur-Erniedrigung stattfinden, welche ausgedrükt wird durch 6216 – 1598 = 4618 Wärmeeinheiten. Hr. Ebelmen geht von diesen, aus Dulong's Versuchen gezogenen Voraussezungen aus, um gewisse den sogenannten Gang der Hohöfen betreffende Erscheinungen zu erklären. Wir wollen nun die Untersuchungen des Hrn. Ebelmen auf die Benüzung der Gase von mit Kohks betriebenen Hohöfen anwenden und vor allem bemerken, daß wenn 62 bis 67/100 von der in einem mit Holzkohlen betriebenen Hohofen erzeugten Wärme verloren gehen, der Verlust bei einem mit Kohks betriebenen Hohofen sich auf 82,6/100 beläuft. Es ist also um so mehr Ursache vorhanden, das Gas dieses leztern nüzlich zu verwenden. In neuester Zeit bediente man sich der Gase von mit Kohks betriebenen Hohöfen zur Erhizung des Wassers, zur Umwandlung desselben in Dampf, besonders aber zum Erhizen der Flammöfen, für das Zerrennfrischen des Roheisens, wie dieß zu Wasseralfingen und in andern Hütten geschah und wie es der Berichterstatter selbst im vorigen Jahr zu Vienne in der Hütte des Hrn. Frèrejean gesehen, wo man folgende Einrichtung anwandte. Das brennbare Gas wird im Hohofen 3,6 Meter unter der Gicht geschöpft; es dient zum Erhizen der Luft, welche die Kohks des Hohofens verbrennen muß und der Luft des Zerrennfrischofens. Das Wegnehmen des Gases macht im Gang des Hohofens keine Störung, weil, da zweimal so viel Gas wie in einem mit Holzkohlen betriebenen Hohofen darinnen ist, wenn man, vom großen Kohlensak ausgehend, die Hälfte der aufsteigenden Säule herauszieht, doch zur Einwirkung auf das Erz und Erhizung der absteigenden Säule immer noch so viel Gas zurükbleibt, als in der aufsteigenden Säule eines mit Holzkohlen betriebenen Hohofens vorhanden ist. Die 36 bis 37/100 brennbares Gas, welche einen Theil des der aufsteigenden Säule entzogenen Stroms ausmachen, bringen beim Verbrennen in dem Zerrennfrischofen genug Wärme hervor, um in 1 Stunde 30 Minuten bis 1 Stunde 45 Minuten 400 Kilogr. Roheisen verfrischen zu können und zwar mit bloß 6 bis 7/100 Abgang statt 13 bis 14/100, wie er im Feineisenfeuer stattfindet. Wir wollen diesen Paragraph mit der Untersuchung des Gases schließen, welches sich aus den cylindrischen, mit Kohks betriebenen s. g. Cupolöfen entwikelt, worin das Roheisen, entweder um es in Formen zu gießen oder behufs seiner Reinigung umgeschmolzen wird. Der Cupolofen zu Vienne, aus welchem Hr. Ebelmen das von ihm untersuchte Gas schöpfte, war 3,1 Meter hoch; die Form befand sich 2,3 Meter unterhalb der Gicht. Er erzeugte 1000 Kil. Eisenguß in der Stunde und verbrannte dabei 180 bis 200 Kilogr. Kohks. Kohlensäure 14,25 9,27 11,42 Kohlenoxyd 9,73 17,82 14,92 Wasserstoff 0,36 1,15 0,96 Stikstoff 75,64 71,76 72,70 –––––––––––––––––– Sauerstoff, 100 Stikstoff entsprechend: 25,02 25,30 25,90 Diese Analysen zeigen uns, daß das Verhältniß des Kohlensäuregases zum Kohlenoxydgas sehr wandelbar, und das erstere bezüglich zum Gesammtvolum in ziemlich großer Menge vorhanden ist, indem es 0,09 bis 0,14 desselben beträgt. Den durch beide Gase repräsentirten Sauerstoff anbelangend, bleibt dessen Verhältniß zum Stikstoff ziemlich constant und demjenigen, in welchem er sich in der Luft befindet, sehr nahe. Daraus daß die Kohks der Einwirkung des Sauerstoffs sowohl als der Kohlensäure sehr widerstehen, erklärt es sich, weßhalb das Gas des Cupolofens, welches keine so lange Brennmaterialsäule zu durchstreichen hat, wie diejenige des Hohofens ist, und welches schon in Folge der Gestalt und der Construction des Apparats leichter erkaltet, die angegebene Menge Kohlensäure enthält. Man begreift somit auch leicht, warum die Anwendung solchen Gases als Brennmaterial weit weniger Vortheil gewähren würde, als das Hohofengas; in der That konnte in einem Flammofen das Roheisen nicht geschmolzen werden, was mit dem Gase von mit Kohks betriebenen Hohöfen so leicht geht. Gerade aber weil die Kohks die Kohlensäure nicht so leicht in Kohlenoxyd umwandeln, eignen sie sich besser für die Cupolöfen als die Holzkohlen; leztere welche sich leicht in Kohlenoxyd verwandeln, geben zu einer Erkaltung Anlaß, welche noch viel deutlicher hervortritt, wenn man mit den verbrannten Kohks die Menge der in einem Cupolofen behufs der Schmelzung von Roheisen verbrannten Föhrenholzkohle vergleicht. Wirklich werden, wie schon erwähnt, 1000 Kil. Roheisen mittelst 180–200 Kilogr. Kohks geschmolzen, während man zu gleichem Zwek von Holzkohlen 600–800 Kilogr. bedarf. Folglich sind die Kohks 3–4mal so vortheilhaft als die Holzkohlen. Erinnert man sich nun, daß man im Hohofen, um die gleiche Menge Roheisen zu erzeugen, zweimal so viel Kohks als Holzkohlen verbrennt, so sieht man, wie Hrn. Ebelmen's Untersuchungen Resultate, welche ohne die Theorie einander widersprechen würden, so einfach erklären. Vorstehende Bemerkungen erklären auch, warum die Kohks beim Frischherde bessere Dienste thun als die Holzkohlen; denn da leztere eine höhere Säule bilden müssen, damit die anfangs durch das Brennmaterial erzeugte Kohlensäure in Kohlenoxyd umgewandelt wird, diese Umwandlung aber ein Sinken der Temperatur herbeiführt, so wird, bei gleichem Raume, bei Anwendung von Kohks die Kälte geringer seyn, als bei Holzkohlen; doch darf man daraus nicht schließen, daß die Kohks bei gleichem Gewicht im Frischherde eine größere Hize erzeugen, als die Holzkohlen. §. IV. Ueber die Anwendung der Gase von mit Steinkohlen betriebenen Puddelöfen und Schweißöfen. Die von Hrn. Ebelmen untersuchten Gase waren aus einem Puddelofen, in welchem 1094 Kilogr. Roheisen 1000 Kilogr. Puddeleisen lieferten mit Verbrauch von 960 Kilogr. Steinkohlenklein von Rive-de-Gier. Die Brennmaterial-Schicht erhob sich 0,20 bis 0,25 Meter über den Rost. Nach 15 Minuten 20 Minuten 35 Minuten. Kohlensäure    13,09 16,23  15,45 Kohlenoxyd      0,18   1,49    0,48 Wasserstoff    –   0,36    0,08 Sauerstoff      4,81   0,96    2,47 Stikstoff     81,92 80,96  81,50 –––––––––––––––––––––––––––––––––– Der Verbrennung entgangene Luft 22 4,5   11,5   Im Schweißofen scheint die Verbrennung minder vollständig zu seyn als im Puddelofen; denn Hr. Ebelmen erhielt folgende Resultate bei mit einer 0,25 bis 0,30 Meter hohen Brennmaterial-Schicht bedektem Roste. Kohlensäure   12,44 15,55 17,35 Kohlenoxyd     7,52   4,25   0,69 Wasserstoff     3,04   0,86   0,08 Sauerstoff     0,20   0,81   0,85 Stikstoff   76,80 78,53 81,03 –––––––––––––––––– Von 100 Volumen Luft entgingen    der Verbrennung 1 3,9   3,9 Die Verhältnisse der Gasarten sind in den verschiedenen Zeitpunkten des Processes sehr verschieden, vorzüglich wegen der verschiedenen Dike der auf dem Rost liegenden Brennmaterial-Schicht. Am günstigsten wäre für die Wärmeerzeugung die völlige Umwandlung des Kohlenstoffs und Wasserstoffs der Steinkohle in Kohlensäure und Wasser durch gänzliche Verzehrung des atmosphärischen Sauerstoffs; denn das Kohlenoxyd, welches nach der Kohlensäure durch die Einwirkung dieser leztern auf den Kohlenstoff erzeugt wird, veranlaßt Erkaltung, wie dieß auch mit der Luft der Fall ist, welche der Verbrennung entgeht und deren Verhältniß in 100 Volumen von 22 bis auf 1 variirte. Im Mittel kann man sie zu 7 bis 8 annehmen. Bei dieser Mittelzahl ist kein Brennstoff in der Luft der Kamine, unterhalb derselben aber könnte solcher darin enthalten seyn. Der einige Secunden nach der Beschikung des Ofens erscheinende schwarze Rauch rührt von der Zersezung flüchtiger Kohlenwasserstoffverbindungen durch die hohe Temperatur im Innern des Ofens her. Wenn in einem Puddelofen von 100 Volumen Luft 22 der Verbrennung entgehen können, so ist dieß viel weniger, als Hr. Peclet bei der aus den Oefen der Dampfkessel entweichenden Luft fand, wovon nach ihm die Hälfte bis ein Drittel unverbrannt bleibt, je nachdem der Zug der gewöhnliche oder stärker ist. §. V. Ueber die Anwendung der mit festen Brennmaterialien von geringem Werth erzeugten Gase. – Theorie der gewöhnlichen Holzverkohlung in Meilern. Eine nothwendige Schlußfolgerung, welche sich jedem darbieten muß, der überhaupt die Anwendung der brennbaren Hohofengase für vortheilhaft hält, ist ohne Zweifel die Umwandlung des festen Brennmaterials von geringem Werth in brennbares Gas. Hr. Karsten lenkte zuerst die Aufmerksamkeit der Hüttenmänner auf diesen Gegenstand im Jahr 1841. Hr. Ebelmen stellte Versuche darüber an, deren Resultate er in seiner am 24. Januar 1842 der Akademie übergebenen Abhandlung niederlegte. Als ich über diese Arbeit Bericht erstattete, empfahl ich dringend diese Untersuchungen zu verfolgen; ich habe nun bloß noch zu sagen, wie Hr. Ebelmen sich dieser Aufgabe entledigte, indem er die Holzkohle, das Holz, den Torf und die Kohks seinen Untersuchungen unterzog. Ehe wir aber weiter gehen, müssen mir sehen, wie viel Wärme verloren geht, wenn Holz oder Steinkohle auf dem Roste eines Herdes verbrannt wird, welcher an die Flammöfen zum Umschmelzen von Roheisen oder zum Schweißen von Eisen angebaut ist. Dieser Wärmeverlust entspringt hauptsächlich aus zwei Umständen: 1) der erste ist die Schwierigkeit, das Brennmaterial mit dem Minimum atmosphärischer Luft vollständig so zu verbrennen, daß es in Kohlensäure und Wasser umgewandelt und auf diese Weise die höchste Temperatur erzielt wird, welche mit dem mit Stikstoff vermengten Sauerstoff erzeugt werden kann. Ist die Schicht des Brennmaterials nur dünn und der Zug stark, so bildet sich allerdings bloß Kohlensäure und Wasser, allein es kann Luft darunter seyn, welche an der Verbrennung keinen Antheil nahm; ist die Schicht des Brennmaterials dik, so verwandelt sich die Kohlensäure in Kohlenoxyd und verursacht dadurch ein Sinken der Temperatur. Nach Hrn. Peclet entgeht in den gewöhnlichen Fällen die Hälfte der Luft der Verbrennung und in den günstigsten Fällen nicht unter 1/3 bis 1/4; 2) der zweite Umstand ist die Entfernung des Herdes von der zu erhizenden Substanz. Die wärmeführenden Gase müssen, wenn sie diese Substanz und das Ofengewölbe erhizt haben, bei ihrem Austritt offenbar eine Temperatur haben, welche derjenigen, die sie mittheilen sollen, wenigstens gleich kömmt. Dieser Umstand erklärt daher wohl den Verlust von 91/100 Wärme in den Flammöfen zum Umschmelzen des Roheisens und von 95/100 in den Schweißöfen. Vorzüglich also durch deren Kamin geht die Wärme verloren; in der That kann man, wenn man Wasser erhizen will, davon 40/100 zu nuze machen, während 60/100 verloren gehen. Hienach stellen sich die Vorzüge der Anwendung gasförmiger Brennstoffe in Flammöfen heraus, wenn man berüksichtigt, daß ihre Verbrennung in einem sehr beschränkten Raum und sehr nahe bei ihrem Eintritt in den Ofen erfolgt; ferner daß der zu ihrer völligen Umwandlung in Kohlensäure und Wasser erforderliche Luftstrom leicht zu reguliren ist, und daß, da die Verbrennung unter Druk geschieht, die im Gasstrom, nachdem er auf die zu erhizende Materie seine Wirkung gethan, verbleibende Wärme noch zum Erhizen der Röhren angewandt werden kann, welche in den Ofen die Luft und die brennbaren Gase, die sich darin entzünden sollen, leiten. Diese Betrachtungen sprechen sehr für den Nuzen aller Versuche, die dahin zielen, gasförmige Brennstoffe anstatt der festen Brennmaterialien bei den Flammöfen zu verwenden. Bei seinen ersten Untersuchungen verwandelte Hr. Ebelmen Brennstoffe von geringem Werth, welche sich auf dem Roste eines Herdes befanden, unter welchem trokene Luft zuströmte, in brennbare Gase um; wenn er dabei Luft und Wasserdampf benuzte, so ließ er lezteren durch eine oberhalb des Rosts befindliche Oeffnung zutreten. Obgleich dieses Verfahren Vorzüge vor der Verwandlung der Brennstoffe in Gas und Kohle, durch Erhizen derselben in Retorten oder Cylindern hatte, so besaß es doch auch wieder Fehler. Aus diesem Grunde zog es Hr. Ebelmen vor, Brennmaterial in einen Ofen zu bringen und innerhalb einer gewissen Zeit die erforderliche Menge Luft eintreten zu lassen, um die Kohlensäure und das Wasser zu Kohlenoxyd und Wasserstoff zu reduciren. A. Untersuchung des mit Holzkohlen erzeugtenGases. – Die Holzkohlen, deren Hr. Ebelmen sich bediente, waren Kohlentlein und Kohlenlösche, welchen 1,5 Liter Zuschlag auf das Hektoliter Brennstoff zugesezt wurde. Der Gaserzeuger (le generateur) dessen innere Form derjenigen eines Hohofens glich, empfing die Luft aus zwei Formen. Die brennbaren Gase langten mit 400° C. Temperatur in einem Flammofen an, wo sie durch einen auf 290 bis 310° erhizten Luftstrom verbrannt wurden. Vier Stunden nach ihrer Entzündung waren Eisenstangen bis zur weißen Schweißgluth erhizt und konnten folglich geschmiedet, geschweißt und gestrekt werden. In dem Gaserzeuger wurden stündlich 3 Hektoliter Kohlenabfälle von 54 Kilogr. Gewicht verbrannt. Hr. Ebelmen fand die im Gaserzeuger aus Löschkohlen und gesiebtem Kohlenklein successive erzeugten Gase bestehend aus: Textabbildung Bd. 94, S. 64 Löschkohlen; Gesiebtes Kohlenklein; Kohlensäure; Kohlenoxyd; Wasserstoff; Stikstoff Die größte Menge des hygrometrischen Wassers der Kohle wurde außerhalb des Ofens entwikelt. Die Kohlensäure rührte von der Destillation, welcher die Kohle ausgesezt war, ehe sie verbrannte und von einer kleinen Menge beigemengten kohlensauren Kalks her. Der Wasserstoff endlich wurde bei der Zersezung des der atmosphärischen Luft beigemengten Wasserdampfs und vorzüglich bei der Destillation der Kohle frei; ich sage vorzüglich, weil die Löschkohlen mehr Wasserstoff enthalten als das Kohlenklein und auch mehr davon lieferten. Zwei äußerste Fälle können in einem Flammofen stattfinden hinsichtlich des Verhältnisses der Luft und der brennbaren Gase; entweder ist die Luft oder es sind die brennbaren Gase im Ueberschuß. Ueberschuß an Luft. Mangel an Luft. Kohlensäure 16,89 16,71 Kohlenoxyd   0,45   5,77 Wasserstoff   0,00   0,42 Sauerstoff   2,63   0,09 Stikstoff 80,03 77,10. Die erste Analyse beweist die Möglichkeit, die brennbaren Gase mit einem sehr geringen Ueberschuß an atmosphärischer Luft ganz oder doch beinahe ganz zu verbrennen. Die so eben besprochenen Versuche waren Veranlassung, daß in den Hütten der Gesellschaft zu Audincourt drei Gaserzeuger errichtet wurden, welche gegenwärtig regelmäßig im Gang sind und wovon jeder einen Flammofen speist. Einer davon dient als Glühofen für dünnes Blech; man glüht darin monatlich 30,000 Kilogr. Blech mit einem Verbrauch von 720 Hektoliter Kohlenklein. Mittelst der beiden anderen können Pakete flacher Eisenstäbe von 300 bis 500 Kilogr. Gewicht zur weißen Schweißhize, d.h. auf die höchste Temperatur gebracht werden, welche in Hüttenöfen entwikelt wird; diese Pakete dienen zur Verfertigung des diken Bleches. Während in jedem der diesen beiden Oefen angebauten Gaserzeuger 90 bis 100 Hektoliter (1600 bis 1800 Kilogr.) Kohlenklein und Löschkohle in 24 Stunden verbrennen, werden in jedem Ofen 3800 bis 4000 Kilogr. Eisenblech behandelt. Die Verfertigung des diken Eisenblechs zu Audincourt ist seit ihrer Einführung in jenen Hütten gänzlich auf die Anwendung von Gaserzeugern gegründet, welche mit Brennmaterial von geringem oder so zu sagen gar keinem Werthe gespeist werden. Läßt man in einen Gaserzeuger, dessen Form weißglüht, Wasserdampf eintreten, ohne daß der Luftzutritt aufhört, so erniedrigt sich die Temperatur dieser Form zur Rothglühhize und die Schlaken, welche in ihrer Nähe flüssig werden konnten, werden teigig. Die abkühlende Eigenschaft des Wasserdampfs ist sonach unbestreitbar. Die aus einem Gaserzeuger tretenden Gase sind, je nachdem die Verbrennung mittelst trokener oder einer mit Wasserdampf vermengten Luft geschieht, wie folgt zusammengesezt: Trokene Luft. Luft mit Dampf. Kohlensäure   0,41   5,50 Kohlenoxyd 33,04 27,20 Wasserstoff   4,43 14,00 Stikstoff 62,12  53,30. Es ist nach der ersten Analyse nicht zu bezweifeln, daß der Wasserdampf in Berührung mit dem Kohlenstoff sogleich Kohlensäure erzeugt. B. Untersuchung der mit Holz erzeugten Gase. – Die Umwandlung des Holzes in Gas in einem Gaserzeuger wie er für die Kohlen angewandt wurde, gab Gelegenheit, die Richtigkeit mehrerer oben angeführten Beobachtungen zu bestätigen, wie wir sogleich zeigen werden. Die aus diken Rundscheitern von 0,12 Meter Länge, wovon drei Viertheile von hartem Holz waren, erzeugten Gase hatten höchstens 125° C. bei ihrem Austritt aus dem Ofen; sie brannten mit glänzender Flamme, weil sie unter ihren flüssigen Bestandtheilen einen Kohlenwasserstoff enthielten, dessen Gewicht per Liter trokenen Gases und bei einem Druk von 0,760 Met. 0,442 bis 0,515 Gramme betrug. Zusammengesezt waren diese Gase, nach Abzug der flüssigen Producte aus 2 Stunden, 9 Stunden, 12 Stunden nachdem Anzünden. Kohlensäure    9,55   6,67   7,80 Kohlenoxyd 29,45 32,21 32,59 Wasserstoff   9,46 10,39 10,13 Stikstoff 51,54 50,72  49,48. Das 0,45 Met. oberhalb der Form geschöpfte Gas enthielt keine condensirbaren Bestandtheile; es bestund aus Kohlensäure   0,49 Kohlenoxyd 33,70 Wasserstoff   1,81 Stikstoff 64,00. Leztere Analyse beweist, daß aller oder beinahe aller atmosphärische Sauerstoff sich mit Kohlenstoff verband und dann in der untern Region des Ofens alles zugegangen ist, als wenn er mit Kohlen gespeist worden wäre. Dieß vorausgesezt, wurde die zuerst erzeugte Kohlensäure bald in Kohlenoxyd umgewandelt; nun konnte, da ein Theil der durch die directe Verbrennung des Kohlenstoffs entwikelten Wärme verschwand, um Kohlenoxyd zu bilden, die aufsteigende Säule nicht mehr freie Wärme behalten, als durch das in ihr enthaltene Kohlenoxydgas repräsentirt wird, und die Verkohlung des Holzes nur durch leztere bewerkstelligt werden; daher sie gerade so erfolgte, als wenn das Holz in einer Retorte erhizt worden wäre. Da die Temperatur der Gase bei ihrem Austritt aus dem Gaserzeuger nur 125° C. ist, so begreift man, warum Hr. Ebelmen den Grundsaz aufstellte: daß die zur Verkohlung des bloß an der Luft getrokneten Holzes erforderliche Wärme sehr nahe derjenigen gleichkommt, welche dieselbe Kohle geben würde, wenn sie von Sauerstoffgas in Kohlenoxyd umgewandelt würde. Diese Schlußfolgerung ist wichtig durch das Licht, welches sie über die Anwendbarkeit des Holzes im Hüttenwesen im Allgemeinen und im Eisenhüttenwesen insbesondere verbreitet. Wenn also ein Hohofen mit kalter Luft und bloß lufttrokenem Holze betrieben wird, so bleibt, sobald der Sauerstoff der aufsteigenden Säule in Kohlenoxyd verwandelt ist, da diese Säule nur die zur Verkohlung des Holzes der absteigenden Säule erforderliche Wärme hat, offenbar nicht so viel übrig, um das Wasser und die Kohlensäure aus dem Erz und Zuschlag auszutreiben und die zur Desoxydation des Eisens durch das Kohlenoxyd und zur Flüssigmachung des Zuschlags und des Roheisens nöthige Temperatur hervorzubringen. Wollte man gegen diese Folgerung einwenden, daß die fühlbare oder thermometrische Wärme sich unter das Holz, das Erz und den Zuschlag gleich vertheile und nicht bloß an das Holz gehe, so antworten wir, daß dann in dem Ofen, oberhalb der Region, wo die Kohlensäure sich eben in Kohlenoxyd umwandelte, sich bald eine Gränze bilden würde, wo das Holz, der Zuschlag und das Erz nicht mehr erhizt würden und, indem diese Gränze immer mehr gegen die Form niederginge, ein Augenblik eintreten würde, wo das Holz dort ankommen würde, ohne in Kohle umgewandelt zu seyn; es könnte dann keine Wechselwirkung zwischen dem Erz, dem Zuschlag und dem Brennstoff mehr stattfinden. Der Schluß, zu welchem wir so eben kamen, gibt uns die Erklärung, warum man in den meisten Eisenwerken der Franche-Comté vom grünen Holz abgekommen ist und die Nothwendigkeit, wenn man sich dessen noch länger bedienen wollte, die Luft hinlänglich stark zu erhizen, um das Wärmequantum zu ergänzen, welches zur Verkohlung des Holzes, der Reaction des Kohlenoxyds und des Erzes, und zum Flüssigmachen des Zuschlags und des Roheisens unerläßlich ist. C. Untersuchung der mit Torf erzeugten Gase. – Die Untersuchung des Gases aus TorfDieser Torf gab bei der Destillation 70,4 flüchtige Bestandtheile und hinterließ einen Rükstand,welcher bestund aus26,2 Kohle,  3,4 Asche., welcher in demselben Gaserzeuger wie das Holz verbrannt wurde, führte Hrn. Ebelmen auf interessante Beobachtungen über die Verschiedenheit dieser beiden Brennstoffe, wenn sie auf diese Weise verbrannt werden. Wenn das Gas aus dem Holze allen atmosphärischen Sauerstoff im Zustand von Kohlenoxyd enthält, enthält das Gas aus dem Torf nur 2/3 des atmosphärischen Sauerstoffs im Zustand von Kohlenoxyd, wie folgende Analysen zeigen: Kohlensäure   7,32 10,79 Kohlenoxyd 22,63 21,04 Wasserstoff   5,92   9,36 Stikstoff 64,13 58,80. Ein Liter trokenen Gases gab bei 0° und 0,760 Met. Druk 0,366 Gramme flüssiger Producte. Man würde sonach, um alle Kohlensäure, welche anfangs durch die Einwirkung des Sauerstoffs auf den Kohlenstoff des Torfs erzeugt wird, in Kohlenoxyd umzuwandeln, vom Torf einer höhern Säule bedürfen als vom Holz. Diese Verschiedenheit rührt daher, daß die Torfkohle sich nicht so gern in Kohlensäure und Kohlenoxyd umwandelt wie die Holzkohle; sie nähert sich in dieser Beziehung den Kohks. D. Untersuchung der aus Kohks erzeugten Gase. – Hr. Ebelmen überzeugte sich, indem er einen Gaserzeuger mit Kohks speiste, von der Möglichkeit, Gas zu erzeugen, welches sich zum Erhizen eines Flammofens zum Zerrennfrischen eignet. Durch Verbrennung von 154 Kilogr. Kohks mit erwärmter Luft von 160 bis 180° C. bringt man 300 Kilogr. Roheisen zum Schmelzen. Das Gas bestund aus: Kohlensäure   0,73 Kohlenoxyd 33,54 Wasserstoff   1,47 Stikstoff 64,10 Schwefelwasserstoff   0,16. Das Vorkommen von Schwefelwasserstoff in einem Gase von so hoher Temperatur ist schwer zu erklären, wenn man nicht annimmt, daß er sich erst bei niedrigerer Temperatur bildet, als die ist, auf welcher sich die Gase in der Region der Form befinden; es wäre nämlich nicht unmöglich, daß Schwefel und Wasserstoff sich bei sehr hoher Temperatur darin in solchem Zustand befinden, daß sie durch ein Sinken der Temperatur sich vereinigen. Vielleicht enthielt das Gas noch Schwefelkohlenstoff. Jedenfalls könnte man das Gas mittelst Kalk und Eisenhammerschlag von seinem Schwefel befreien. Beobachtungen und Versuche über die Verkohlung des Holzes nach dem gewöhnlichen Verfahren. Wir beschließen diesen Bericht mit der Darlegung der Beobachtungen und Versuche des Hrn. Ebelmen über die nicht durch Destillation in verschlossenen Gefäßen, sondern nach dem gewöhnlichen Verfahren in Meilern erfolgende Verkohlung des Holzes. Es fragt sich, ob die zur Verkohlung erforderliche Wärme durch die Verbrennung gasförmiger Kohlenwasserstoffe mittelst des atmosphärischen Sauerstoffs, welcher in den Meiler dringt, oder durch die Verbrennung des Kohlenstoffs entsteht? Erzeugt der Kohlenstoff beim Verbrennen Kohlensäure oder Kohlenoxyd? Endlich, wie vertheilt sich die Luft im Meiler und wie pflanzt sich die Verkohlung in demselben fort? Die Lösung dieser Fragen war, indem sie die Theorie der Verkohlung liefert, gewiß von großem Interesse auch für die Praxis, hinsichtlich des durch das gewöhnliche Verfahren zu erreichenden höchstmöglichen Ergebnisses und der Möglichkeit, das Holz auf wohlfeile und eben so einfache Weise in rothe Kohle zu verwandeln, als in schwarze. Die Versuche des Hrn. Ebelmen wurden zu Audincourt angestellt, wo das Holz nach dem gewöhnlichen Verfahren, nur mit folgenden Abänderungen desselben, in Kohle verwandelt wird. Man macht eine Vertiefung in Form eines Kessels in die Mitte der zur Errichtung des Meilers bestimmten Fläche; die Wände dieser Höhlung werden mit einer Baksteinmauer gefüttert und drei unterirdische Canäle, welche sich außerhalb des Meilers öffnen, laufen divergirend vom Kessel aus; man füllt den Kessel mit gut ausgetroknetem kleinem Holze an, bedekt ihn mit einer Eisenblechplatte und richtet dann den Holzmeiler darüber und um sie herum auf. Jeder Meiler besteht aus 50 bis 60 Stères Holz. Die Verkohlung dauert 4 bis 5 Tage. Früher bestund ein Meiler aus 150 bis 180 Stères Holz und die Verkohlung dauerte 12 bis 15 Tage. Wir wollen nun die Resultate der Untersuchungen des Hrn. Ebelmen mittheilen. Er findet, daß die aus dem Meiler zu verschiedenen Zeitpunkten der Verkohlung ausgezogenen Gase auf folgende Weise zusammengesezt sind: nimmt man, vom Volum des Stikstoffs ausgehend an, daß der ihm in der Luft entsprechende Sauerstoff durch die Verkohlung völlig in Kohlensäure umgewandelt wurde, so findet man, wenn man diesen Stikstoff und diese Kohlensäure vom sämmtlichen Gas abzieht, noch einen Ueberrest von Kohlensäure, Kohlenoxyd und Wasserstoff, deren wechselseitiges Verhältniß dasselbe ist, wie im gasförmigen Product des in verschlossenen Gefäßen destillirten Holzes, und in beiden Fällen nimmt die Menge des Wasserstoffs in dem Maaße zu, als die Verkohlung ihrem Ende näher rükt. Man kann daher sagen, daß bei der Verkohlung in Meilern das Holz in zwei Theile zerfällt, wovon einer verbrennt, um zur Destillation des andern Theils die nöthige Wärme zu liefern, und die Verbrennung des erstern Theils ist ausschließlich die Folge der Vereinigung des Kohlenstoffs mit dem Sauerstoff der Atmosphäre. Was geht nun vor, nachdem das Feuer im Kessel angezündet wurde? Die Eisenblechplatte erhizt sich und das darüber liegende Kleinholz kömmt in Gluth; die dasselbe verbrennende Luft wird durch Zuglöcher eingeführt, welche in die das Holz des Meilers bedekende und so eine Art Ofen bildende Erdschicht gemacht werden. Man höhlt allmählich neue Zuglöcher aus, vom Gipfel des Meilers bis zur Basis desselben, wartet aber mit der Eröffnung neuer, bis die Verfehlung in den Theilen bewirkt ist, welche mit den zulezt geöffneten correspondiren und die sich dann von selbst verschließen, durch das Einsinken der Erde, welche wieder die dichtere Zusammenhäufung der darunter befindlichen Kohle zur Folge hat. Die behufs des Luftzutritts in der Basis des Meilers gemachten Zuglöcher bleiben während der ganzen Dauer der Verkohlung offen. Die Fortpflanzung der Verkohlung erklärt Hr. Ebelmen folgendermaßen: anfangs nimmt die erzeugte Kohle einen kegelförmigen Raum ein, dessen Achse mit der des Meilers zusammenfällt, mit dem Unterschiede jedoch, daß dieser die Form eines geraden Kegels, d.h. eines Kegels hat, dessen Spize oben und die Basis auf dem Boden ist, während der von der Kohle eingenommene Raum die Gestalt eines umgekehrten Kegels hat, dessen Spize auf der Mitte der Eisenblechplatte des Kessels ruht. In dem Maaße als die Verkohlung sich fortpflanzt, öffnet sich der Winkel des Kegels immer mehr, bis zulezt die Verkohlung durchaus vollendet ist. Die so erzeugte Kohle ruht auf unvollkommen verkohltem Holze, welches jedoch noch hinlänglich Widerstand leistet, um nicht zu brechen. Durch die Austroknung und die anfangende Destillation, welche die Holzstüke schon erfuhren, entsteht ein leerer Raum zwischen ihnen, welcher mittelst der an der Basis des Meilers gemachten Zuglöcher einen Luftzug veranlaßt. Man könnte sich darüber wundern, daß der Sauerstoff der Atmosphäre an die feste Kohle eher als an die brennbaren Gase geht, welche durch die Verkohlung des Holzes erzeugt werden; bedenkt man aber, daß diese Gase mit Wasserdampf und Stikstoff vermengt sind und daß ihre specifische Wärme sehr groß ist, so wird man einsehen, daß ihre Temperatur niedriger ist als sie seyn müßte, um Feuer zu fangen. 100 Theile lufttrokenen Holzes der Destillation in verschlossenen Gefäßen unterworfen, welche gehörig geleitet wurde, um das Maximum an Kohle zu erhalten, liefern davon 25; ich sage gehörig geleitet, weil die durch die Verkohlung der äußern Schichten des Holzes bei einer raschen Destillation erhaltene Kohle zum Theil in Gas umgewandelt würde durch Einwirkung der bei der Verkohlung des Innern desselben Holzes erzeugten elastischen Flüssigkeiten. Hr. Ebelmen nimmt an, daß die zur Verkohlung von 100 Theilen lufttrokenen Holzes erforderliche Wärme derjenigen entspricht, welche 17,5 Theile Kohlenstoff dieses Holzes bei ihrer Verwandlung in Kohlenoxyd entwikeln würden. Da nun 100 Theile Holz ungefähr 17,5 Kohle zurüklassen, so kann man sagen, daß die zur Verkohlung lufttrokenen Holzes erforderliche Wärme ziemlich derjenigen gleich ist, welche durch die Umwandlung der aus diesen 100 Theilen Holz erzeugten Kohle in Kohlenoxyd geliefert würde. Die Modification, deren die Ausführung der Verkohlung in Meilern in ökonomischer Hinsicht noch fähig wäre, bestünde nach Hrn. Ebelmen darin, die Wärmeentwikelung mittelst eines Brennmaterials von sehr geringem Werthe zu bewerkstelligen. Endlich scheint es Hrn. Ebelmen nach seiner Theorie der Verkohlung in Meilern sehr schwierig zu seyn, dieses Verfahren auf die Erzeugung der rothen Kohle mit Erfolg anzuwenden.