Titel: Dockins' patentirtes Holzpflaster.
Fundstelle: Band 96, Jahrgang 1845, Nr. LXVII., S. 268
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LXVII. Dockins' patentirtes Holzpflaster. Aus dem Civil Engineer and Architects' Journal, März 1845, S. 91. Mit Abbildungen auf Tab. IV. Dockins' Holzpflaster. Man kann sich einen Begriff von der Gestalt eines Blokes dieser Pflasterung machen, wenn man sich vorstellt, eines der Dreieke eines gleichseitigen dreiseitigen Prismas werde um einen Winkel von 60° um die Achse des Prismas gedreht. Wenn nun zwischen den Winkeln der gegenüberliegenden Dreieke neue Verbindungslinien gezogen werden, so verwandeln sich die drei rectangulären Seiten in sechs Dreieke, deren Grundlinien abwechselnd die Seiten der ursprünglichen Dreieke sind. Die Ebene der sechs Dreieksseiten neigt sich nach Außen von der Basis gegen die Spize hin um eine unregelmäßige Größe, die sich mit Zunahme der Achsenlänge vermindert. Ein Durchschnitt dieses Körpers durch die Mitte der Achse und rechtwinkelig zu derselben würde ein regelmäßiges Sechsek darbieten; wenn jedoch rechtwinkelig zur Achse an jedem Ende des Körpers gleiche Stüke abgeschnitten werden, so hat der übrige mittlere Theil genau die Gestalt von Dockins' Blok; die beiden Enden, d.h. die Grundfläche und Oberfläche, sind unregelmäßige Sechseke mit abwechselnd gleichen Seiten, und die andern sechs Seiten des Bloks bilden congruente Paralleltrapeze. Ein senkrechter Durchschnitt des Bloks durch zwei gegenüberliegende Seiten des Sechseks bildet ein Rhomboid; dreht man den Blok um seine Achse und führt von 60° zu 60° ähnliche Schnitte, so werden die Rhomboide abwechselnd in entgegengesezten Richtungen geneigt seyn. Dieser Eigenthümlichkeit in der Gestalt der Blöke schreibt der Patentträger hauptsächlich ihre Wirksamkeit im gegenseitigen Tragen und in der Erhaltung einer ebenen Oberfläche zu, indem jedesmal drei Seiten eines Blokes so geneigt sind, daß sie auf den umgebenden Blöken aufliegen, während die drei andern Seiten in entgegengesezter Richtung geneigt sind und die Erhebung der Blöke verhüten; die kurzen Seiten der oberen Sechseke coincidiren mit den mittleren Theilen der langen Seiten der benachbarten Sechseke. Die übrigbleibenden dreiekigen Zwischenräume können, um den Pferden einen Fußhalt darzubieten, mit Mörtel ausgefüllt werden. Fig. 24 stellt ein solches Holzpflaster in isometrischer Ansicht dar. Fig. 25 zeigt, wie man einen Blok auf ökonomische Weise aus einem runden Stük Werkholz schneiden kann. Die obere Fläche besteht aus sechs Seiten, von denen drei a, a, a größer und drei b, b, b kleiner sind als die Seiten eines in demselben Kreis beschriebenen Sechseks. Mit der unteren Fläche des Bloks verhält es sich eben so, nämlich drei Seiten a', a', a' sind gleich a, a, a und drei Seiten b', b', b' sind gleich b, b, b; jedoch sind diese Seiten in eine solche Lage gedreht, daß allemal eine größere einer kleineren parallel ist und umgekehrt, wodurch zwei dreifache Keile entstehen, von denen der eine einem aufwärts gerichteten und der andere einem abwärts gerichteten Druke Widerstand leistet. Die Holzblöke werden mit Hülfe einer Maschine in vier Operationen vollendet. Zuerst schneidet die Maschine 6 Zoll lange Stüke ab; diese werden unter dem geeigneten Winkel auf einem Schlitten befestigt, um die ersten zwei Schnitte von zwei parallelen Circularsägen zu empfangen, sodann umgewendet und in eine für die Zurechtschneidung des zweiten Seitenpaares geeignete Lage gebracht; noch einmal wird diese Operation wiederholt, worauf der Blok bis auf das Einschneiden der Rinnen fertig ist. Sollen nun die Blöke gelegt werden, so ist das Erste, um Oekonomie mit Dauerhaftigkeit zu vereinen, daß man eine Unterlage herstellt, welche das Wasser aufnimmt und ableitet; hiezu eignet sich der in Rede stehende Blok ganz vortrefflich; und hierin liegt eine wesentliche Verbesserung den anderen Pflasterungsmethoden gegenüber; andere Vortheile sind Einfachheit in der Construction und Anfertigung der Blöke.

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