Titel: Verfahrungsarten um das Eisen mit verschiedenen Metallen und Legirungen zu überziehen und metallene Artikel zu verzieren, worauf sich Alexander Parkes zu Birmingham am 9. October 1845 ein Patent ertheilen ließ.
Fundstelle: Band 102, Jahrgang 1846, Nr. XXV., S. 120
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XXV. Verfahrungsarten um das Eisen mit verschiedenen Metallen und Legirungen zu überziehen und metallene Artikel zu verzieren, worauf sich Alexander Parkes zu Birmingham am 9. October 1845 ein Patent ertheilen ließ. Aus dem Repertory of Patent-Inventions, Jun. 1846, S. 358. Parke's Verfahrungsarten um das Eisen mit verschiedenen Metallen und Legirungen zu überziehen. Meine verbesserte Methode um die Metalle zu verzieren besteht in Folgendem: 1) Die Erzeugung eines goldenen Musters auf Silber oder andern Metallen; dieß bezwecke ich, indem ich von Hand oder nach Abdrücken auf Papier die verlangte Zeichnung in einen reservirenden Firniß auf Papier einschneide. Dasselbe lege ich dann auf oder in den Artikel, welcher verziert werden soll, presse es und reibe es gelinde und lasse es beiläufig eine Stunde trocknen, worauf der Artikel mit Gold auf galvanischem Wege überzogen werden kann. Sobald das Muster vergoldet ist, wird der Firniß oder die Reservage mittelst Terpenthinöl, Alkalien oder Säuren beseitigt und das Muster bleibt man zurück oder kann dann polirt werden. 2) Die Erzeugung einer silbernen Zeichnung auf einem goldenen Gegenstand, wozu ich analog verfahre. Eine andere Verbesserung besteht darin, eine schwarze oder Bronze-Zeichnung auf Gold, Silber etc. hervorzubringen. Ich verfahre in diesem Falle gerade so wie für ein goldenes etc. Muster, nur wende ich anstatt der galvanischen Vergoldung folgende Composition an: Salmiak 1 Pfd., Kupfervitriol 1 Pfd., destillirter Essig 20 Pfd. Der Artikel wird in die kalte oder warme Auflösung einige Zeit gelegt, worauf er die schwarze oder bronzene Farbe erlangt haben wird. Die Reservagen werden ebenfalls mit Terpenthinöl beseitigt. Meine Verbesserungen im Ueberziehen der Metalle etc. bestehen: a) im Ueberziehen des Eisens mit folgenden Metallen: Zink, Kupfer, Blei und Zinn, und mit Legirungen, nämlich solchen aus 1) Kupfer und Zink; 2) Kupfer, Nickel und Zink; 3) Kupfer, Silber, Nickel und Zink; 4) Kupfer und Zinn; 5) Kupfer, Zink und Zinn; 6) Kupfer, Blei und Zink; 7) Antimon mit Zinn, Zink und Blei legirt. b) im Ueberziehen des Kupfers und seiner Legirungen mit Blei, Zink und Zinn. Um mit obigen Metallen oder ihren Legirungen das Eisen oder Kupfer und seine Legirungen zu überziehen, wende ich sie im geschmolzenen Zustande mit einer beträchtlichen Menge Flußmittel an, welches ebenfalls im geschmolzenen Zustande auf der Oberfläche der Metalle schwimmt. Zu diesen Operationen verwende ich Gefäße aus Thon oder Eisen als Behälter für die Metalle und Flußmittel, je nach der Art der zu überziehenden Artikel und dem Schmelzpunkte der Metalle, womit sie überzogen werden sollen. In allen Fällen muß die Oberfläche des Metalls, welches man mit andern überziehen will, vollkommen rein seyn; die Verfahrungsarten, wodurch dieß erzielt wird, sind bekannt; damit sich aber die Oberflächen nach dem Abbrennen nicht neuerdings oxydiren, bis man sie mit Metall überzieht, tauche ich die gereinigten Artikel in eine Auflösung von salzsaurem Kalk oder salzsaurem Zink, indem ich von einem dieser Salze 1 Pfd. in 10 Pfd. Wasser auflöse. Ferner, damit der metallene Ueberzug auf dem Eisen oder dem Kupfer gleichförmig und polirt bleibt, tauche ich den Artikel, sobald ich ihn aus dem Metallbad gezogen habe, in eine concentrirte Auflösung von salzsaurem Kalk oder salzsaurem Zink, und diese Operation von meiner Erfindung ist um so nöthiger, je größer oder schwerer der überzogene Artikel ist. Die Zeit, während welcher die Artikel im Metallbad eingetaucht bleiben müssen, hängt ebenfalls von ihrer Größe und ihrem Gewicht ab und am besten ist es, wenn man sie vorerst sanft und langsam in dem Fluß herumbewegt. Auf diese Weise wird die Oberfläche besser zur Annahme des Metalls vorbereitet und erhält auch die nöthige Temperatur zur vollkommenen Vereinigung der beiden Metalle oder Legirungen. Beim Herausziehen aus dem Bad schüttle ich sie auch noch einige Zeit im Flußmittel, um das ihnen anhängende überflüssige Metall loszutrennen. Flußmittel Nr. 1. 100 Pfd. geschmolzener salzsaurer Kalk,   80 Pfd. geschmolzenes Kochsalz,   80 Pfd. geschmolzener Borax. Flußmittel Nr. 2. 100 Pfd. salzsaures Kupfer, 100 Pfd. phosphorsaures Zink. Flußmittel Nr. 3. 100 Pfd. salzsaures Zink, 100 Pfd. phosphorsaures Zink und   20 Pfd. Borax. Die anzuwendenden Salze müssen vorher durch Erhitzen oder Schmelzen in einem eisernen oder irdenen Gefäß von ihrem Wassergehalt befreit werden; nachdem sie einige Zeit im Flusse erhalten worden sind, gießt man sie in irdene Gefäße aus, um sie erkalten zu lassen und bewahrt sie zum Gebrauch auf. Um Eisen zu verkupfern, nimmt man auf 100 Pfd. Kupfer 130 bis 150 Pfd. Fluß Nr. 1. Um Eisen zu verzinken, nimmt man auf 100 Pfd. Zink 100 Pfd. phosphorsaures Zink oder anstatt desselben 100 Pfd. Fluß Nr. 1. Um Eisen zu verbleien, auf 100 Pfd. Blei 110 Pfd. Fluß Nr. 3. Um Eisen zu verzinnen, auf 100 Pfd. Zinn 100 Pfd. Fluß Nr. 3. Um Eisen mit Messing zu überziehen, nimmt man auf 100 Pfd. Messing, welches aus 2 Theilen Kupfer auf 1 Theil Zink entsteht, 100 Pfd. Fluß Nr. 1 oder 2. Um Eisen mit einer Legirung zu überziehen, welche aus Kupfer, Nickel und Zink besteht, schmilzt man dieselbe vorher im Verhältniß von 80 Pfd. Kupfer, 70 Pfd. Zink und 30 Pfd. Nickel zusammen und nimmt dann auf 180 Pfd. der Legirung 180 Pfd. Fluß Nr. 1. Um Eisen mit einer Legirung zu überziehen, welche aus Kupfer, Silber, Nickel und Zink besteht, schmilzt man diese Metalle vorher im Verhältniß von 15 Pfd. Kupfer, 50 Pfd. Silber, 20 Pfd. Nickel und 15 Pfd. Zink zusammen und nimmt auf 100 Pfd. der Legirung 100 Pfd. Fluß Nr. 1. Um Eisen mit einer Legirung von Kupfer und Zinn zu überziehen, schmilzt man 80 Pfd. Kupfer und 20 Pfd. Zinn zusammen und nimmt auf 100 Pfd. der Legirung 100 Pfd. Fluß Nr. 1. Um Eisen mit einer Legirung aus Kupfer, Zink und Zinn zu überziehen, schmilzt man 63 Pfd. Kupfer mit 25 Pfd. Zink und 12 Pfd. Zinn zusammen und nimmt auf 100 Pfd. der Legirung 100 Pfd. Fluß Nr. 1. Um Eisen mit einer Legirung aus Kupfer, Blei und Zink zu überziehen, schmilzt man 63 Pfd. Kupfer mit 12 Pfd. Blei und 25 Pfd. Zink zusammen und nimmt auf 100 Pfd. der Legirung 100 Pfd. Fluß Nr. 1. Um Eisen mit einer Legirung aus Antimon und Zinn, Zink oder Blei zu überziehen, schmilzt man 20 Pfd. Antimon mit 80 Pfd. Zinn, Zink oder Blei zusammen und nimmt auf 100 Pfd. der Legirung 100 Pfd. Fluß, welcher aus 80 Pfd. salzsaurem Zink und 20 Pfd. Borax besteht. Um Kupfer sowie seine Legirungen mit Blei, Zink und Zinn zu überziehen, benutzt man für diese Metalle dieselben Flußmittel wie bei dem Eisen. Man sieht, daß das Neue dieser Verfahrungsarten hauptsächlich darin besteht: 1) Eisen mit Kupfer zu überziehen, welches mit Nickel legirt ist, oder mit Silber, welches mit Kupfer legirt ist; indem man diese Legirungen im geschmolzenen Zustande mit geeigneten Flußmitteln anwendet; 2) das Antimon mit andern Metallen legirt als Ueberzug für Metalle zu verwenden; 3) den salzsauren Kalk, das Kochsalz, salzsaures Kupfer und den Borax als Flußmittel für die Metalle hiebei zu benutzen; 4) die überzogenen Artikel in die Auflösung eines Metallsalzes zu tauchen, wie es oben angegeben wurde.