Titel: Miscellen.
Fundstelle: Band 102, Jahrgang 1846, Nr. , S. 326
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Miscellen. Miscellen. Verzeichniß der vom 25. April bis 29. Junius 1846 in England ertheilten Patente. Dem William Newton, Civilingenieur im Chancery-lane, Grafschaft Middlesex: auf ihm mitgetheilte Verbesserungen an (Wand-) Uhren. Dd. 25. April 1846. Dem Samuel Pickford, Glashändler zu Stockport, Grafschaft Chester: auf Vorrichtungen zum Abzapfen der Bierfässer etc. Dd. 28. April 1846. Dem Isaac Mott, Pianofortemacher am Strand, London: auf Verbesserungen an musikalischen Instrumenten, wodurch sie dauerhafter werden, namentlich den Einflüssen der Atmosphäre in heißen Klimaten besser widerstehen, auch einen viel besseren Ton erhalten, welcher längere Zeit gut bleibt. Dd. 28. April 1846. Dem William Higgs, Chemiker zu Westminster: auf Methoden den Inhalt von Cloaken und Ableitungsgräben in Städten und Dörfern zu sammeln und ihn chemisch zu behandeln, um ihn dann als Dünger etc. verwenden zu können. Dd. 28. April 1846. Dem Anthon Nathan v. Rothschild, Kaufmann zu London: auf ihm mitgetheilte Verbesserungen im Heizen der Zimmer und Gebäude. Dd. 28. April 1846. Dem William Mather und Colin Mather, zu Salford bei Manchester: auf Verbesserungen an metallenen Kolben. Dd. 28. April 1846. Dem Charles de Bergue, Ingenieur in Arthur-street West: auf Verbesserungen an atmosphärischen Eisenbahnen. Dd. 28. April 1846. Dem James Timmins Chance, Glasfabrikant zu Handsworth, und Henry Badger, Glasmaler zu West Bromwich: auf Verbesserungen in der Glasfabrication. Dd. 28. April 1846. Dem Joseph Douglas, Seilfabrikant im Borough New-castle-upon-Tyne: auf Verbesserungen in der Fabrication von Bindfaden, Seilen und Tauwerk. Dd. 30. April 1846. Dem Joseph Touche, Mechaniker zu Paris: auf Verbesserungen an Lampen. Dd. 30. April 1846. Dem Edward King in Warwick-street, Charing-Cross: auf ihm mitgetheilte Verbesserungen in der Erzeugung magnetischer Elektricität. Dd. 30. April 1846. Dem Thomas Lambert, Gelbgießer im New-Cut, Blackfriars, und Charles William Richards, Ingenieur in Charlotte-street, Blackfriars: auf Verbesserungen an Hähnen zum Abziehen von Flüssigkeiten und Gasarten. Dd. 30. April 1846. Dem John Mercer, Chemiker in Oakenshaw, Grafschaft Lancaster: auf Verbesserungen im Waschen und Reinigen der Wolle und Wollenzeuge; ferner im Bleichen seidener, baumwollener, leinener etc. Fabricate. Dd. 2. Mai 1846. Dem George Palliser, am Finsbury-Place, Grafschaft Middlesex: auf eine verbesserte Construction der Sitze für die oben auf den (außerhalb der) Kutschen Platz nehmenden Personen. Dd. 5. Mai 1846. Dem William Longshaw, Baumwollspinner zu Manchester: auf Verbesserungen an der Maschinerie zum Spinnen und Dupliren der Baumwolle. Dd. 5. Mai 1846. Dem Peter Carmichael in Dundee: auf Verbesserungen im Hecheln des Flachses und Hanfes, ferner an der Maschinerie womit leinene Zeuge gehobelt (mit Seife eingerieben und bearbeitet), gestreckt und in der Breite gleich gemacht werden Dd. 5. Mai 1846. Dem George Riddett, Tischler zu Ryde, Insel Wight: auf Verbesserungen an Tischen für Lesezimmer. Dd. 5. Mai 1846. Dem John Carter in London: auf Verbesserungen an Ruderrädern. Dd. 5. Mai 1846. Dem Alfred Newton im Chancery-lane, London: auf ihm mitgetheilte Verbesserungen an der Maschinerie zur Schraubenfabrication. Dd. 5. Mai 1846. Dem William Church, Civilingenieur zu Birmingham: auf Verbesserungen an der Maschinerie zum Verfertigen von Handleuchterschalen und anderen Artikeln, welche gewöhnlich durch das Pressen in Stanzen erzeugt werden; ferner an der Maschinerie um die Dille oder Röhre für Handleuchter und andere Artikel zu machen. Dd. 5. Mai 1846. Dem William Pidding in Wigmore-street: auf ein Verfahren dem Kaffee und Cacao (oder Präparaten daraus) ihren Wohlgeruch zu erhalten. Dd. 5. Mai 1846. Dem Thomas Melling in Rainhill, Lancaster: auf Verbesserungen an Dampfmaschinen und Dampfwagen. Dd. 7. Mai 1846. Dem Edward Shephard im Trafalgar-Square, Grafschaft Middlesex: auf Verbesserungen an Thoren, Thüren, Fenstern etc. und deren Befestigungsmitteln. Dd. 7. Mai 1846. Dem Mark Rollinson zu Brierly Hill, bei Dudley: auf Verbesserungen an Dampfmaschinen. Dd. 7. Mai 1846. Dem Alexander Croll in Suffolk-street, Clerkenwell: auf Verbesserungen an Gasmessern. Dd. 12. Mai 1846. Dem Robert Sievier in Upper Holloway: auf Verbesserungen im Drucken. Dd. 12. Mai 1846. Dem William Little am Strand, Verleger der illustrirten Londoner Zeitung: auf Verbesserungen an der Buchdruckerpresse. Dd. 12. Mai 1846. Dem John Bullock, Chemiker in Conduit-street, London: auf ihm mitgetheilte Verbesserungen in der Fabrication von Chinin. Dd. 12. Mai 1846. Dem Christopher Vaux in Frederick-street, London: auf verbesserte Apparate zum Fortleiten und Abziehen von Bier. Dd. 13. Mai 1846. Dem Julius Jeffreys in Norfolk-crescent, Hyde-park: auf Verbesserungen an den Kesseln und Oefen der Dampfmaschine, ferner im Forttreiben der Schiffe. Dd. 13. Mai 1846. Dem Charles Hancock am Grosvenor-place: auf Verbesserungen in der Fabrication von Gutta-percha und deren Anwendung, allein oder mit anderen Substanzen verbunden. Dd. 15. Mai 1846. Den Valentine Bartlett zu Sheffield: auf Verbesserungen an künstlichen Zäpfchen (im Halse), Zähnen und Zahnfleisch, sowie an der Maschinerie zu ihrer Verfertigung. Dd. 15. Mai 1846. Dem William Rodger, Marinelieutenant in Shamfield-street, Chelsea: auf Verbesserungen an Ankern. Dd. 18. Mai 1846. Dem George Duncan, Ingenieur zu Edinburgh: auf eine verbesserte Methode Confect, Zuckerwerk, Zeltchen etc. zu machen, sowie an den dazu erforderlichen Apparaten. Dd. 19. Mai 1846. Dem Stephen Perry am Woodland-place, St. John's-wood: auf Verbesserungen in der Fabrication von Ringen, Riemen, Bändern, Seilen, Stricken und in ihrer Anwendung bei Uhrwerken, Schlössern, Pressen, Büchern, Mappen, Kerzenlampen, Thüren, Rollfenstern, Lehnstühlen etc. Dd. 19. Mai 1846. Dem Zachariah Parkes zu Peckham: auf Verbesserungen in der Fabrication von Särgen für Todte. Dd. 22. Mai 1846. Dem Charles Lutwyche zu Birmingham: auf Verbesserungen in der Fabrication von Porzellanknöpfen. Dd. 22. Mai 1846. Dem Hugh Greaves, Ingenieur zu Hulme bei Manchester: auf Verbesserungen in der Construction von Eisenbahnen und den Wagen dafür. Dd. 22. Mai 1846. Dem Charles Wright in Southampton-row, Russell-square: auf Verbesserungen in der Fabrication von Stiefeln und Schuhen. Dd. 22. Mai 1846. Dem Charles Bertram zu Gateshead, Durham: auf Verbesserungen in der Fabrication künstlichen Brennmaterials und in der Anwendung seiner Asche. Dd. 26. Mai 1846. Dem John Wilkins in Stanhope-street, Hampstead-road: auf Verbesserungen an hydraulischen Abtritten. Dd. 26. Mai 1846. Dem William Mayo in Silver-street, City von London: auf Verbesserungen in der Fabrication gashaltiger Wasser und im Füllen derselben auf Flaschen. Dd. 26. Mai 1846. Dem Timothy Kenrick, Eisengießer in West Bromwich, Grafschaft Stafford: auf Verbesserungen im Emailliren des Gußeisens. Dd. 26. Mai 1846. Dem Edward Cowper, Ingenieur in Smethwick bei Birmingham: auf Verbesserungen in der Fabrication der Stühlchen für Eisenbahnen. Dd. 26. Mai 1846. Dem James Montgomery in Salisbury-street, Middlesex: auf Verbesserungen in der Construction von Dampfkesseln und Dampfmaschinen, besonders auch für die Schifffahrt. Dd. 26. Mai 1846. Dem Nathan Defries, Ingenieur im St. Martin's Lane: auf Verbesserungen an Gasmessern Dd. 27. Mai 1846. Dem John Hyde, Ingenieur zu Manchester: auf Verbesserungen an Webestühlen. Dd. 28. Mai 1846. Dem Charles de Boissimon, Kaufmann am Leicester Place, Middlesex: auf ihm mitgetheilte Verbesserungen in der Fabrication von Korken und Spunden. Dd. 28. Mai 1846. Dem John Aston, Knopffabrikant zu Birmingham: auf Verbesserungen an Knöpfen. Dd. 28. Mai 1846. Dem Alexander Stocker in Camden Road Villas, Middlesex: auf Verbesserungen in der Fabrication von Flaschen (Bouteillen), sowie im Verpfropfen derselben. Dd. 28. Mai 1846. Dem John Blyth, Ingenieur in St. Anne, Limehouse, Middlesex: auf verbesserte Methoden die Oeffnungen von Flaschen oder anderen Gefäßen zu verschließen, welche zu Tintenbehältern anwendbar sind. Dd. 28. Mai 1846. Dem Richard Marvin in Pontsea, Southampton, und William Moore in Southsea: auf Verbesserungen an Gittern für die Vorderseite von Häusern, sowie zum Zulassen von Licht und Ventiliren im allgemeinen. Dd. 28. März 1846. Dem Henry Westmacott in John-street, Middlesex: auf ihm mitgetheilte Verbesserungen an rotirenden Dampfmaschinen. Dd. 30. Mai 1846. Dem Tobias von Uster, Civilingenieur in Putney: auf Verbesserungen an den Apparaten, wodurch die von Wagenrädern zurückgelegte Entfernung gemessen und angezeigt wird. Dd. 2. Jun. 1846. Dem Moses Poole am Patent Office: auf ihm mitgetheilte Verbesserungen in der Erzeugung von Fabricaten aus faserigen Stoffen. Dd. 2. Jun. 1846. Den Ingenieuren William Stubbs und John Grylls in Llanelly, South Wales: auf Verbesserungen an Locomotiven und Eisenbahnwagen. Dd. 2. Jun. 1846. Dem John Cochran in Paris: auf Verbesserungen an der Maschinerie um das Holz für die Zwecke beim Schiffbau zuzuschneiden. Dd. 2. Jun. 1846. Dem William Percy zu Manchester: auf Verbesserungen in der Fabrication von Ziegeln, Backsteinen und ähnlichen Artikeln. Dd. 2. Jun. 1846. Dem Joseph Robertson, Civilingenieur in Fleet-street, City von London: auf ihm mitgetheilte Verbesserungen an Eisenbahnen und Eisenbahnwagen. Dd. 4. Jun. 1846. Dem George Lowe, Civilingenieur im Finsbury-circus: Verlängerung seines früheren Patents für Erhöhung der Leuchtkraft des gewöhnlichen Steinkohlengases und Verwendung der Nebenproducte, auf weitere fünf Jahre. Dd. 4. Jun. 1846. Dem John Taylor in Carlisle, Grafschaft Cumberland: auf Verbesserungen an den Mühlen zum Mahlen von Getreide. Dd. 6. Jun. 1846. Dem Robert Rettie, Civilingenieur in Glasgow: auf Verbesserungen in der Fabrication künstlichen Brennmaterials. Dd. 12 Jun. 1846. Dem Edward Cottam in St. John's-wood: auf Verbesserungen an Bettstätten. Dd. 16. Jun. 1846. Dem Frederick Burkinyoung in Baker-street, Middlesex: auf Verbesserungen an Pianofortes. Dd. 16. Jun. 1846. Dem Benjamin Fothergill, Mechaniker zu Manchester, und Richard Johnson, Baumwollspinner zu Clitheroe in Lancashire: auf Verbesserungen an den Maschinen zum Vorspinnen, Spinnen und Dupliren der Baumwolle. Dd. 16. Jun. 1846. Dem Robert Reyburn, Chemiker in Glasgow: auf Verbesserungen im Bereiten der Extracte aus thierischen und vegetabilischen Substanzen. Dd. 17. Jun. 1846. Dem Alfred Johnson, Hutmacher in Regent-street: auf Verbesserungen an Hüten, Kappen und Mützen. Dd. 18. Jun. 1846. Dem John Simson in Riches-court, Lime-street: auf Verbesserungen an den Maschinen zum Grob- und Feinspinnen von Flachs. Dd. 20. Jun. 1846. Den Civilingenieuren Henry Austin und Thomas Rammell in Walbrook, London: auf ein verbessertes Verfahren ausgelegte Holzarbeiten zu verfertigen. Dd. 20. Jun. 1846. Dem Spencer Garrett in Cliff-bank Lodge, Stoke-upon-Trent, Grafschaft Stafford: auf Verbesserungen an Cementen, Ziegeln, Backsteinen und künstlichen Steinen. Dd. 20. Jun. 1846. Dem Bennet Woodcroft, Ingenieur zu Manchester: auf ein verbessertes Verfahren gewisse Farben auf Kattun etc. zu drucken. Dd. 20. Jun. 1846. Dem Thomas Walker zu Birmingham: auf Verbesserungen an Schiffslogen und Sondirapparaten. Dd. 22. Jun. 1846. Dem John Mercer, Chemiker in Oakenshaw, Grafschaft Lancaster, und John Greenwood, Chemiker in Church in derselben Grafschaft: auf Verbesserungen im Türkischrothfärben und Drucken. Dd. 22. Jun. 1846. Dem William Hall zu Leeds: auf eine Verbesserung an verschiebbaren Gaslampen. Dd. 22. Jun. 1846. Dem Joseph Renshaw zu Salford, Grafschaft Lancaster: auf Verbesserungen an der Maschinerie zum Vollenden (Ausrüsten) des Sammets und der sammetartigen Zeuge. Dd. 22. Jun. 1846. Dem John Gilett zu Brails in der Grafschaft Warwick: auf einen verbesserten Apparat zum Schutz des Eigenthums mittelst Lärmsignalen. Dd. 22. Jun. 1846. Dem William Cotton zu Loughborough, Grafschaft Leicester: auf Verbesserungen am Strumpfwirkerstuhl. Dd. 22. Jun. 1846. Dem Joseph George in Chelsea, Grafschaft Middlesex: auf Verbesserungen in der Construction von Häusern und anderen Gebäuden. Dd. 22. Jun. 1846. Dem Thomas Jones, Mechaniker zu Salford, Grafschaft Lancaster: auf Verbesserungen an der Maschinerie zum Grobspinnen und Feinspinnen der Baumwolle und anderer Faserstoffe. Dd. 22. Jun. 1846. Dem William Nesham, Ingenieur an den London Docks: auf Verbesserungen an dem Apparat (Krahn) zum Aufziehen und Herablassen von Lasten. Dd. 22. Jun. 1846. Dem Ambrose Lord zu Allerton, Grafschaft Cheshire: auf Verbesserungen an den Oefen und Zügen der Dampfkessel behufs der Verzehrung des Rauchs. Dd. 24. Jun. 1846. Dem Joseph Storer, Verfertiger musikalischer Instrumente in Stanhope-street, Mornington-crescent: auf Verbesserungen an Orgeln und Seraphinen. Dd. 27. Jun. 1846. Dem John Stirling in Black Orange, North Britain: auf neue Metalllegirungen und eine Methode sie zusammenzuschweißen. Dd. 29. Jun. 1846. Dem Francois Meldon de Sussex, Chemiker in Millwall, Grafschaft Middlesex: auf Verbesserungen in der Fabrication von Soda und Potasche. Dd. 29. Jun. 1846. Dem Thomas Coulson zu Assington, Grafschaft Suffolk: auf Verbesserungen in der Construction von Sesseln. Dd. 29. Jun. 1846. (Aus dem Repertory of Patent-Inventions, Junius, Julius und August 1846.) Die elektrischen Telegraphen auf den nordamerikanischen Eisenbahnen. Hr. Morse, Generalinspector der elektrischen Telegraphen in den Vereinigten Staaten, benachrichtigte Hrn. Arago in einem Schreiben, daß in der letzten Zeit die elektrischen Telegraphen auf bedeutenden Eisenbahnstrecken vervollständigt worden sind, z.B. von Albany nach Buffalo (350 engl. Meilen), von New-York nach Boston (beiläufig 220 Meilen), von New-York nach Albany (150 Meilen) und daß bald auch die Linie von New-York nach Washington (ungefähr 230 Meilen) fertig seyn wird. Der elektrische Telegraph wird in den Vereinigten Staaten nicht nur zur Mittheilung der wichtigsten Neuigkeiten vom Regierungssitz aus, sondern auch für die kaufmännische und sogar für die Privatcorrespondenz bereits häufig benutzt. In Folge hievon haben die in den großen Städten erscheinenden Zeitungen in Bezug auf Neuigkeiten keinen Vorzug mehr vor den Zeitungen, welche in den kleinen an den telegraphischen Linien liegenden Städten erscheinen; die Anzahl der Abonnenten der großen Zeitungen hat sich deßhalb vermindert, während sich die der Subscribenten von den auf dem Lande erscheinenden Journalen verdoppelte und sogar verdreifachte. In allen im Westen erscheinenden Zeitungen führt eine Spalte in großen Buchstaben den Titel durch den elektrischen Telegraphen.“ (Comptes rendus, Sept. 1846 Nr. 11.) Ueber den Einfluß der Gewitter auf die elektrischen Telegraphen. Hr. Arago theilte der französischen Akademie der Wissenschaften hierüber aus nordamerikanischen Zeitungen folgende Notizen mit: Am 18. Mai 1846 schlug der Blitz in den Draht eines elektrischen Telegraphen (nach Morse's System) zu Lancaster, ohne ihn zu schmelzen oder zu zerreißen; in dem Wärterhäuschen der Station hörte man ein Geräusch ähnlich dem einer Pistole und es zeigten sich mehrere glänzende Funken. Am 18. Mai 1846 wurde der Draht eines elektrischen Telegraphen durch den Blitz zerrissen; mehrere Tragpfosten wurden bis auf ein Drittel ihrer Länge, von der Spitze aus, gespalten oder zerfetzt. Das Einschlagen des Blitzes und Reißen des Drahts waren von einem Geräusch begleitet ähnlich demjenigen beim aufeinanderfolgenden und fast gleichzeitigen Abfeuern von zwei bis drei Musketen. Am 3. Junius zerriß der Blitz den Draht des elektrischen Telegraphen zwischen Washington und Baltimore, daher die Communicationen zwischen diesen Städten einige Stunden aufhörten. Am 4. Junius trafen drei stürmische Gewitter in einer Gegend zwischen Washington und Baltimore zusammen und bei jedem Donnerschlag spielten die Signale des Morse'schen Telegraphen zu Jersey, Philadelphia, Wilmington und Baltimore. (Comptes rendus, Sept. 1846, Nr. 11.) Gegenwärtiger Standpunkt der Baumwollenspinnerei in verschiedenen Ländern. Ein Bericht über den Baumwollenhandel, welchen ein Haus zu Manchester, die HHrn. Dufay u. Comp., veröffentlichte, enthält hierüber interessante statistische Nachweise; es geht daraus hervor, daß die Anzahl von Spindeln welche zur Baumwollenspinnerei in verschiedenen Ländern in Thätigkeit sind, sich folgendermaßen vertheilt: Frankreich 3,500,000 Spindeln. Deutsche Zollvereins-Staaten    815,000     „ Oesterreich und italienische Staaten 1,500,000     „ Schweiz    650,000     „ Belgien    420,000     „ Rußland    700,000     „ Dieß ergibt für die bedeutendsten Länder des europäischen Continents 7,585,000 Spindeln. In den vereinigten nordamerikanischen Staaten zählt man so ziemlich das Drittel, nämlich 2,500,000 Spindeln. In Großbritannien vertheilt sich die Anzahl der Spindeln, welche gegenwärtig in Thätigkeit sind, folgendermaßen: in England 15,554,619 Spindeln. in Schottland   1,729,878     „ in Irland      215,503     „ ––––––––––––––– Summa 17,500,000 Spindeln. Dieß ist mehr als das Doppelte von der Spindelnanzahl, welche der europäische Continent besitzt. Im Jahr 1834 zählte man in England beinahe 11 Millionen Spindeln um 150 Millionen Kilogr. Baumwolle zu verarbeiten; gegenwärtig reichen 17,500,000 Spindeln hin um fast die doppelte Menge Rohstoff zu verarbeiten. (Moniteur industriel, 1846 Nr. 1078.) Ueber die Schießbaumwolle. Hr. Dumas hat der französischen Akademie der Wissenschaften das von Prof. Otto veröffentlichte Verfahren zur Bereitung der Schießbaumwolle nebst der Methode von Dr. Knopp in Leipzig in wortgetreuer Uebersetzung mitgetheilt, damit sie in den Comptes rendus eingerückt werden. (Moniteur industriel vom 5. Nov.) Nach ihm nahm Hr. Pelouze das Wort und bemerkte im wesentlichen: „Im Jahr 1838 habe ich nachgewiesen, daß das von Braconnot entdeckte Xyloidin durch Vereinigung der Elemente der Salpetersäure mit denjenigen des Stärkmehls entsteht und die außerordentliche Verbrennlichkeit dieser Substanz durch diese ihre Zusammensetzung erklärt; aus meinen Versuchen ging hervor, daß man das Xyloidin höchst einfach und wohlfeil durch bloßes Tränken des Papiers, der Baumwolle und des Flachses mit Salpetersäure bereiten kann; daß diese organischen Substanzen, ihre Gestalt beibehaltend, sich gegen 180° C. (144° R.) entzünden und fast ohne Rückstand sehr schnell verbrennen. Ich hatte sogar vorausgesehen, daß eine so merkwürdige Eigenschaft nicht lange ohne Anwendung bleiben könne, muß mich aber beeilen zu erklären, daß es mir nie einfiel, diese Substanz statt des Pulvers in den Feuergewehren anzuwenden; das Verdienst dieser Anwendung gebührt gänzlich Hrn. Schönbein.“ Hr. Pelouze bereitete entzündbares Papier, indem er einen Bogen Kanzleipapier (papier-ministre) in concentrirte Salpetersäure tauchte, es nach 20 Minuten herausnahm, in viel Wasser auswusch und bei gelinder Wärme austrocknete. Mit solchem Papier schoß er aus einer Pistole; ein Decigramm desselben trieb die Kugel durch ein 2 Centimeter dickes Brett, welches beiläufig 25 Meter entfernt war und die Kugel plattete sich dann gegen eine Mauer stark ab. Das bayerische Kunst- und Gewerbeblatt, Octoberheft 1846, enthält S. 665 bis 675 eine Abhandlung von Prof. Dr. Kaiser „über die Schießbaumwolle nach Otto's Angabe.“ Der Verf. bemerkt hinsichtlich der Bereitungsart der Schießbaumwolle, daß die Hauptsache, wovon das Gelingen abhängt, bis jetzt die Beschaffenheit der Salpetersäure ist; dieselbe muß möglichst concentrirt und reich an Untersalpetersäure seyn. In diesem Zustande erhält man sie z.B., wenn man 2 Theile reinen und geschmolzenen Salpeter mit 1 Gewichtstheil rauchender Schwefelsäure zersetzt, oder wenn man rothe rauchende Salpetersäure mit rauchender Schwefelsäure im Verhältnisse wie 2 zu 1 dem Gewichte nach mischt und das Gemisch unmittelbar auf die Baumwolle anwendet. Ein zu langes Liegen der Baumwolle in der Säure schadet nicht, wenn dieselbe reich an Untersalpetersäure ist. Durch ihre Verwandlung in die explosive Substanz nimmt die Baumwolle an Gewicht zu und diese Gewichtszunahme steht nach den Erfahrungen von Professor Kaiser in geradem Verhältnisse mit der Explosivität der Schießbaumwolle; das vollkommenste Präparat, welches er erhielt, hatte um 25 Gewichtsprocente an Schwere zugenommen. – Schießbaumwolle von vorzüglicher Qualität explodirt, wie er durch genaue Versuche ermittelte, bei + 152° R. Bei dem Gebrauche darf man nach Prof. Kaiser den zwölften Theil vom Gewichte der Schießpulverladung als das Normale für gute Schießbaumwolle annehmen und es beträgt demnach die Ladung mit der Schießbaumwolle für Scheibenpistolen   3–4 Gran  „ Kugelstutzen und Flinten   9       „  „ Musketen 12       „ Bei dem Gebrauche eiserner Ladstöcke muß man vorsichtig seyn, da die damit zu kräftig geführten Stöße das Explodiren der Baumwolle herbeiführen könnten, so wie in gleicher Rücksicht das muthmaßliche Erwärmen der Gewehrläufe zu beachten ist, wenn mehrmals hinter einander aus demselben Gewehre geschossen worden ist. Im Nürnberger Correspondent vom 6. Novbr. wird berichtet, daß am 29. Oct. im Tunnel von Laufen (württembergische Eisenbahn) die ersten Sprengversuche mit Schießbaumwolle gemacht wurden. Man nahm etwa 16 Sprengungen vor, welche ein im Ganzen sehr günstiges Resultat lieferten. Besonders bei kleinern Bohrlöchern war der Erfolg sehr bedeutend; in Bezug auf die Quantität brauchte man von Baumwolle ungefähr den achten bis zehnten Theil des Pulvergewichts, so daß, wenn auch die Baumwolle bis jetzt ungefähr viermal so hoch per Pfund zu stehen kommt, dennoch ein ziemlicher Nutzen am Preise erzielt werden wird. Dabei ist es ein bedeutender Vortheil, daß unmittelbar nach allen diesen Baumwollsprengungen sogleich weiter gearbeitet werden konnte, während bei Sprengungen mit Pulver man oft Stunden lang wegen des großen Dampfes nicht weiter arbeiten kann. Nach dem Nürnberger Correspondent vom 8. Nov. lieferten die Versuche, welche der Kriegsrath von Zürich mit der Schießbaumwolle anstellen ließ, keine durchaus günstigen Resultate. Die Versuche mit dem Stutzen auf 250 bis 1000 Fuß Entfernung haben bewiesen, daß seine Construction die Anwendung der Baumwolle nicht erlaubt, weil der Schuß bei genau ganz gleicher Ladung nie eine gleiche Kraft und Sicherheit besitzt. Von mehr als 100 Schüssen hatten kaum zwei gleiche Stärke, und während mit Pulver auf 1000 Fuß die Scheibe sicher getroffen wurde, konnte einer der besten Schützen schon bei 250 Fuß mit der Baumwolle nicht mehr sicher schießen. Auch läßt die Ladung keine Verstärkung zu; nimmt man mehr als 8 1/2 Gran, so geht ein Theil der Wolle unverbrannt aus dem Laufe. Wie es scheint, wurde die mehr oder weniger große Compression der Baumwolle beim Laden mittelst des Ladstocks bei diesen Versuchen nicht berücksichtigt; dieselbe kann aber von bedeutendem Einfluß auf das Resultat seyn. Um die Eigenschaften der Schießbaumwolle mit dem Pulver vergleichen und ein richtiges Urtheil in dieser Hinsicht fällen zu können, muß man ballistische Versuche anstellen, woraus sich die den Kugeln ertheilten Anfangsgeschwindigkeiten berechnen lassen; solche Versuche fehlen bis jetzt. Δ Ueber die Untersalpetersäure und einige ihrer Eigenschaften. Leuchs' polytechn. Zeitung 1846, Nr. 42 enthält hierüber aus den Vorlesungen von Prof. Leykauf an der polytechn. Schule zu Nürnberg folgendes: „Bei der Destillation des salpetersauren Bleies, um Untersalpetersäure zu erhalten, werden, wenn das salpetersaure Blei vorher nicht von allem Wasser befreit ist, drei verschiedene Säuren erhalten: 1) braune salpetrige Säure, 2) grüne Untersalpetersäure, 3) wasserfreies untersalpetersaures Gas (1 Volumen salpetrige Säure + 1 Volumen Sauerstoffgas), das durch künstliche Kälte verdichtet eine farblose Flüssigkeit darstellt, die sich indessen sogleich bräunt, wenn ein Theil in Gas übergeht, oder sich blau oder grün färbt, je nach der Menge Wasser die man zugibt, dabei viel reinen Sauerstoff entbindet und endlich wasserhell wird. Die bleichende Kraft dieser farblosen Säure ist in dem Augenblick, wo die grüne Farbe verschwindet und die Flüssigkeit wasserhell wird, so mächtig, daß sie das stärkste Indigblau (gefärbte Baumwollenzeuge) augenblicklich weiß bleicht, ohne es gelb zu färben (ein Beweis, daß keine salpetrige Säure hier wirksam ist), Türkischroth und namentlich den Krapppurpur weiß macht. Doch verschwindet diese bleichende Kraft, sowie sich Sauerstoff entbunden hat. Sie ist daher nur dem Sauerstoff zuzuschreiben. Auch erhält man den reinsten Sauerstoff, wenn man dieses Gas in Kalilösung leitet. Leitet man es in Wasser, so erhält man zugleich Stickstoffoxyd. Bei dem Eintreten dieses Gases in Wasser, noch mehr aber bei dem Eintreten in Kali – wo Polarität stattfindet – geschieht, um der Polarität Genüge zu leisten, die Selbstständigkeit der Säure einerseits und des Kali andererseits zur Bildung eines einzigen Körpers aufzuheben, eine Zersetzung der eintretenden Untersalpetersäure. Sie bildet salpetersaures Kali, Sauerstoff und Stickstoffoxydgas, welches indessen von der Kalilösung größtentheils verschluckt wird; ein Beweis, daß die Untersalpetersäure nicht als solche vorhanden ist, sondern als salpetrige Säure und Sauerstoffgas angesehen werden muß, wobei die Verdichtung des Sauerstoffgases bei niederer Temperatur (20 Grad unter Null) durch die Verdichtung der salpetrigen Säure geschieht, wie die Chemie viele hundert ähnliche Fälle aufweist (z.B. Wasser in Krystallen fest wird, Kochsalz in Wasser flüssig). Wäre eine Untersalpetersäure als Säure vorhanden, so müßte sie sich in Gegenwart von Kali als solche zeigen. Da aber durch Einleiten der Untersalpetersäure in Wasser (oder noch deutlicher in Kalilösung) salpetersaure Salze nebst reinem Sauerstoff und Stickstoffoxyd entstehen, so ist es klar, daß es keine selbstständige Untersalpetersäure gibt. Gelegentlich ist zu bemerken, daß der hiebei aufgefangene Sauerstoff wahrscheinlich wegen eines geringen Gehalts von salpetriger Säure auffallenden Geruch nach dem von Schönbein beschriebenen Ozon hat. Nur darf die Menge der salpetrigen Säure nicht so groß seyn, daß ihr Geruch den des Ozons unbemerkbar macht. Eine sehr schöne Erscheinung, welche vielleicht noch nirgends beschrieben, ist nachstehende: wenn die bei der Destillation des salpetersauren Bleies sich entbindende ganz wasserfreie Untersalpetersäure in Schwefelsäure geleitet wird, so bindet letztere die niedern Oxydationsstufen des Stickstoffs gleichsam als Basen, und hat dann die Eigenschaft, Aether und Weinsäure durch Erhitzen schön violett zu färben. Verdünnt wird die Flüssigkeit blau, mehr verdünnt grün, gelbgrün; es entwickelt sich salpetrige Säure, bildet sich Salpetersäure, die Flüssigkeit färbt sich gelblich, bei mehr Wasserzusatz verschwindet alle Färbung und Sauerstoff entwickelt sich. Bei sehr vorsichtiger Behandlung ist von dem Schwarz bis zur Farblosigkeit jede Zwischenfarbe hervorzubringen. Auf organische Stoffe reagirt die Untersalpetersäure in der Art, daß sie dieselben völlig entorganisirt. So hat sie die Eigenschaft, den mit einer gewissen Organisation begabten Rohrzucker fähig zu machen, in Gegenwart von Kali zu reduciren. Der Körper, der dem Zucker diese Eigenschaft ertheilt, war ein höchst oxydirender (Untersalpetersäure). Daß er oxydirt, ist daraus abzunehmen, daß er bei Einleiten in Zuckerlösung nur Stickstoffoxydgas entwickelt. Kupfervitriol mit solchem Zucker und Kali zusammengebracht, wird bei gelinder Erwärmung sogleich in Kupferoxydul und metallisches Kupfer zersetzt. Sogar auf Gewebe aufgetragener Kupfervitriol wird reducirt und überzieht die Gewebe mit metallischem Kupfer. In Goldlösungen gebracht, lassen sich diese vergolden, doch ist nur durch Glattmachung der Oberflächen metallischer Glanz zu erhalten, da der Ueberzug zu porös ist. Obige Verbindung, erzeugt durch Einleiten von Untersalpetersäure in englische Schwefelsäure, verwandelt sogar fettes Oel in Essigsäure und in die damit verwandten Säuren; eben so Aether. Bei der Schwefelsäurefabrication spielt diese Verbindung gewiß die Hauptrolle.“ Verfahren Baumwollenfäden in Leinwand aufzufinden. Zu diesem Zweck sind allerlei Verfahren anempfohlen worden, aber bis jetzt hat keines genügt. Sehr merkwürdig fand ich es daher, als ein durchreisender Fremder unlängst mir eine Probe Leinwand zeigte, aus deren einen Hälfte alle Baumwollenfäden weggebeizt waren. Er hatte sie in Hamburg erhalten und fragte mich, ob ich ihm ein Verfahren zur Erreichung dieses Zwecks angeben könne. Da nun seitdem über diesen Gegenstand, meines Wissens, nichts bekannt geworden, derselbe aber von so allgemeinem Interesse ist, so halte ich es für Pflicht, meine darüber gemachten Erfahrungen mitzutheilen. Bei meinen Versuchen über Schießbaumwolle, Flachs etc. hatte ich die Bemerkung gemacht, daß diese beiden Substanzen sich gegen die concentrirten Säuren etwas verschieden verhielten, und obgleich es lange bekannt ist, daß concentrirte Schwefelsäure alle Pflanzenfaser in Gummi und durch längere Einwirkung in Zucker verwandelt, so sah ich Baumwolle doch viel schneller von der Schwefelsäure verwandelt werden als Flachs. Concentrirte Schwefelsäure ist mithin das Mittel, durch welches man aus, mit Baumwolle gemengter, Leinwand jene entfernen kann, und folgendes Verfahren führt zur Erreichung dieses Zwecks. Das zu prüfende Gewebe muß durch wiederholtes Auswaschen mit warmem Regen- oder Flußwasser, längere Zeit fortgesetztes Kochen und nachheriges Ausspülen in genanntem Wasser von aller Appretur möglichst vollständig befreit werden, und ich bemerke ausdrücklich, daß eine gänzliche Entfernung derselben zum Gelingen des Versuchs durchaus nothwendig ist. – Nachdem es dann gut getrocknet worden, taucht man die Probe, etwa bis zur Hälfte in gewöhnliches englisches Vitriolöl und hält sie, nach der Stärke des Gewebes, etwa eine halbe bis zwei Minuten darin. Man sieht die Probe, soweit sie eingetaucht worden, durchscheinend werden. Sie wird darauf in Wasser gelegt, dieß löst die aus der Baumwolle erzeugte gummiartige Masse auf. Durch vorsichtiges gelindes Reiben mit den Fingern kann man diese Auflösung noch befördern. Da aber selbst durch wiederholtes Waschen in frischem Wasser nicht leicht alle Säure weggeschafft wird, so thut man gut, die Probe einige Augenblicke in Salmiakgeist zu legen (gereinigte Potasche, oder Soda in Wasser gelöst bewirken dasselbe) und dann nochmals mit Wasser auszuwaschen. Nachdem sie durch gelindes Pressen zwischen Druckpapier von dem größten Theil der Feuchtigkeit befreit worden, trocknet man sie. War Baumwolle vorhanden, so fehlen nun die Baumwollenfäden in dem Gewebe, soweit es in die Säure getaucht worden und durch Zählen der Fäden beider Probetheile läßt sich der Gehalt schätzen. Hat man die Probe zu lange in der Schwefelsäure liegen lassen, so werden auch die Leinenfäden mürbe oder gar zerfressen. Blieb sie nicht lange genug darin, so ist nur etwas von den Baumwollenfäden abgebeizt. Man muß, wenn man dieselbe Probe brauchbar machen will, sie abwaschen, trocknen und das Eintauchen in die Säure wiederholen. Ist der zu prüfende Stoff reine Leinwand, so wird der in die Säure getauchte Theil auch durchscheinen, aber langsamer und in allen Fäden gleichmäßig, während bei der gemischten die Baumwollenfäden schon ganz durchsichtig sind, wenn die Flachsfäden noch weiß und undurchscheinend bleiben. Die Schwefelsäure greift zwar die Flachsfäden der reinen Leinwand an, sie werden dünner und die Probe behält, soweit die Säure darauf wirkte, nach dem Trocknen auch etwas Durchscheinendes, aber man kann alle Fäden in der Probe ihrem Lauf nach erkennen. Baumwollengewebe ohne Flachsfäden löst sich schnell in der Säure gänzlich auf, oder ließ man es nur einen Augenblick darin, so ist dasselbe doch so mürbe und gummiartig geworden, daß man Baumwollengewebe, auf die angeführte Weise behandelt, nicht leicht verkennen wird.Das Verfahren des Verf. ist um so schätzbarer, weil seine Probe nicht nur für weiße Gewebe, sondern auch für farbige anwendbar ist. A. d. R. G. C. Kindt. (Bremer Zeitung vom 8. Nov. 1846.) Ueber das Vorkommen von Blei, Kupfer und Arsenik in einigen Papiersorten und Methoden um diese Verunreinigungen zu entdecken. Auf die Anzeige, daß dem Zeug für gewisse Papiersorten schwefelsaures Blei einverleibt wird, ließ die französische Regierung solches Papier confisciren und durch die HHrn. Payen und Chevallier chemisch untersuchen; dieselben fanden, daß das Papier 4 1/2 Proc. von dem Bleisalz enthielt. Um das Gewicht des schwefelsauren Bleies zu bestimmen, wurde es auf folgende Weise abgeschieden: das Papier wurde eingeäschert, die erhaltene Asche mit kohlensaurem Natron gemengt und das Gemenge dann drei Viertelstunden lang gekocht, um das Salz in kohlensaures Blei zu verwandeln; die unauflösliche Materie wurde dann auf einem Filter gesammelt, mit destillirtem Wasser gewaschen und mit verdünnter Säure behandelt. Durch die so erhaltene saure Auflösung des Bleies wurde dann ein Strom Schwefelwasserstoffgas geleitet, das entstandene Schwefelblei gesammelt, gewaschen und durch Salpetersäure in schwefelsaures Blei verwandelt, dessen Gewicht man endlich bestimmte. Befeuchtet man Papier, welches schwefelsaures Blei enthält, mit Schwefelwasserstoff-Wasser, so färbt es sich um so dunkler, je mehr Blei es enthält. Zu dieser Probe darf man aber nicht schwefelwasserstoffsaures Ammoniak benutzen, weil dieses Reagens auch solche Papiere dunkel färbt, welche Eisensalze enthalten, oder bei deren Fabrication Alaun, welcher häufig Eisen enthält, angewandt wurde. Kupfer, Arsenik und BleiBiei kommen häufig dadurch in das Papier, daß man zum Zeug Schnitzel von Papieren verwendet, welche mit Schweinfurter-Grün, Mennige etc. gefärbt sind. Um die Gegenwart des Kupfers zu erkennen, braucht man das Papier nur in kleine Stückchen zu zerschneiden und mit Ammoniak zu übergießen; das Kupfer löst sich auf und kann durch Abdampfen der Flüssigkeit erhalten werden. Um die Gegenwart von Arsenik nachzuweisen, verkohlt man das Papier durch concentrirte Schwefelsäure, mischt die verkohlte Masse mit Wasser und bringt sie in Marsh's Apparat. Blei, Kupfer und Arsenik sind zwar in den Papieren, welche zum Einwickeln von Handelsartikeln fabricirt werden, nur in sehr kleiner Menge enthalten; doch ist es in medicinisch-polizeilicher Hinsicht wichtig zu wissen, daß diese giftigen Substanzen im Papier in verschiedenen Verhältnissen vorkommen. (Gazette médicale de Paris, Jun. 1846.) Unschädlichkeit der Arbeiten in den Phosphorfabriken. Hr. Chevallier, Mitglied des Gesundheitsraths zu Paris, richtete am 25. Septbr. d. J. an den Präsidenten der Akademie der Wissenschaften folgendes Schreiben: „Ich las in den Comptes rendus den Auszug einer Abhandlung des Hrn. Dupasquier über die Fabrication der chemischen Zündhölzchen und seine Ansicht über die Wirkung der phosphorhaltigen Dämpfe (S. 322 in diesem Heft des polytechn. Journals). Da ich mit Beihülfe zweier Aerzte beschäftigt bin Untersuchungen über die Krankheiten der Arbeiter in den Zündhölzchenfabriken anzustellen, so mußten wir auch den Einfluß der Phosphordämpfe auf die Arbeiter zu ermitteln suchen. Aus unseren Untersuchungen und den Mittheilungen mehrerer Phosphorfabrikanten geht hervor: 1) daß die Arbeiter in den Phosphorfabriken dem Beinfraß, welcher bei den Arbeitern in den Zündhölzchenfabriken beobachtet wurde, nicht ausgesetzt sind; 2) daß die Arbeiter in den Phosphorfabriken, wenn die Luft in den Werkstätten Phosphordämpfe enthält, zum Husten geneigt sind, der aber mit dem Aufhören der Ursache, die ihn hervorrief, auch wieder verschwindet; 3) daß die Phosphorfabrication keine besondere Krankheit veranlaßt.“ (Moniteur industriel, 1846 Nr. 1072.) Clark's Verfahren das Harzöl zu reinigen, so daß es zum Brennen in Lampen gebraucht werden kann. Das wesentliche Oel, welches man durch Destillation des gemeinen Fichtenharzes erhält, wird nach Clark's Methode (patentirt am 31. Octbr. 1845) zu diesem Zweck dadurch gereinigt, daß man einen Gallon desselben mit einer Auflösung von beiläufig acht Unzen kaustischem Kali oder Natron in einem Quart Wasser versetzt, die Mischung 1–2 Stunden lang beständig umrührt, dann 12 Stunden lang sich absetzen läßt, hierauf abzieht und durch eine Schicht Baumwolle und (frisch ausgeglühter) Knochenkohle filtrirt. Um es noch reiner zu erhalten, kann man es dann noch mit Zusatz von Wasser destilliren, worauf es aber wieder durch Baumwolle und Knochenkohle filtrirt werden muß. (London Journal of arts, Jul. 1846, S. 422.) Schwarze Glasur für Töpfergeschirr. Wenn Türkischkorn (Mais) dem Feuer ausgesetzt wird, verkohlt es sich leicht, ist aber außerordentlich schwer in Asche zu verwandeln; man kann sagen, daß die Kohle dieses Korns fast unverbrennlich ist. Sie verdankt diese Eigenschaft ihrem großen Gehalt an phosphorsaurer Bittererde, womit ein wenig phosphorsaurer Kalk verbunden ist. Um sich davon zu überzeugen, braucht man die Kohle nur mit verdünnter Salpetersäure zu digeriren, welche diese Salze auflöst, woraus sich die Kohle ohne Schwierigkeit einäschern läßt. Wegen dieser Eigenschaft dem Feuer zu widerstehen, glaube ich, daß diese glasirte Kohle sich vortheilhaft als schwarze Töpferglasur benutzen ließe; sie hat alle wesentlichen Eigenschaften der schwarzen Glasur, welche wir auf den alten griechischen und etrurischen Gefäßen bewundern. Dr. John Davy. (Edinburgh new philosophical Journal, Octbr. 1846, S. 261.)