Titel: Maschine zum Appretiren und Vollenden des Sammets und ähnlicher Fabricate, worauf sich Joseph Renshaw, Mechaniker zu Salford in Lancashire, am 22. Jun. 1846 ein Patent ertheilen ließ.
Fundstelle: Band 106, Jahrgang 1847, Nr. XXIII., S. 101
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XXIII. Maschine zum Appretiren und Vollenden des Sammets und ähnlicher Fabricate, worauf sich Joseph Renshaw, Mechaniker zu Salford in Lancashire, am 22. Jun. 1846 ein Patent ertheilen ließ. Aus dem London Journal of arts, Aug. 1847, S. 24. Mit Abbildungen auf Tab. III. Renshaw Maschine zum Appretiren und Vollenden des Sammets. Den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet eine Maschine, welche die verschiedenen Operationen des Wichsens, Pflöckens (pegging), Bürstens und Glättens auf eine gleichmäßigere, vollkommenere und schnellere Weise verrichtet, als dieses aus freier Hand möglich ist. Fig. 12 stellt die Maschine im Grundriß, Fig. 13 im Längendurchschnitte bar. A, A ist das Maschinengestell; B, B die Treibwelle; C, C sind die Treibrollen. D ist eine Walze, auf die sich der vollendete Sammet aufwickelt; E eine Bürste, um die Rückseite des Stoffes von losen Fäden oder andern Substanzen zu reinigen; F eine Adjustirwalze, um das Zeug auszuspannen. G ist die Wichsplatte (waxing slab), H der Wichsrahmen und I, I sind die beiden Wichswalzen (waxing rollers). J, J ist die Pflöckplatte (pegging-slab) und K die Pflöckschiene (pegging-bar). L ist eine rotirende Bürste, um das Haar gleichmäßig in eine longitudinale Richtung zu bringen; M der Glättapparat (bossing apparatus), bestehend aus einem biegsamen mit Holzstäben versehenen Band. Die Oberfläche der Holzstäbe ist mit Schmirgel überzogen und bewegt sich quer über das Tuch. N ist ein Meßcylinder, welcher die Größe der gelieferten Arbeit registrirt; O eine mit Drahtkratzen besetzte Walze, die den Zweck hat, das Zeug durch die Maschine zu ziehen; P eine belastete Walze, welche der Oberfläche des Zeugs noch einen weiteren Glanz ertheilen soll; Q eine Bürste, um allen Staub von der Oberfläche des Fabricates wegzubürsten; R die Walze, auf die sich das vollendete Sammetzeug aufwickelt. Die Operation der Maschine ist nun folgende. Die Rotation der Treibwelle B wird mit Hülfe des Riemens a der Welle b und mit Hülfe des Räderwerkes c, c der mit Drahtkratzen besetzten Walze O mitgetheilt; letztere faßt nun das Fabricat und zieht es durch die Maschine. Das Zeug nimmt von der vordern Walze D seinen Weg über die Spannschienen d nach der Bürste E, welche die Rückseite des Fabricates von losen Fäden und Staub reinigt. Von da bewegt sich das Fabricat unter einer andern Spannschiene hinweg nach der Adjustirwalze, an deren einem Ende eine Rolle e befestigt ist, über die ein mit einem Gewichte f* belastetes Frictionsband geschlagen ist. Die an der Walze F befestigten Drahtkratzen dringen in die Rückseite des Zeuges und halten dasselbe ausgespannt. Von da bewegt sich das Zeug zwischen die Wichsplatte (waxing-slab) G und den Wichsrahmen H, welcher letztere auf folgende Weise in hin- und hergehende Bewegung gesetzt wird. Die Treibwelle B ist nämlich mit einer Kurbel g versehen, welche mit Hülfe der Verbindungsstange i, i den Hebeln h, h eine oscillirende Bewegung mittheilt; mit den letztern aber ist der Rahmen H durch Gelenke k, k verbunden. Auf diese Weise erhält der Rahmen H eine longitudinale Bewegung, während gleichzeitig dem in dem Rahmen H gleitenden Blocke l, welcher das Wachs enthält, durch die Schnüre m, m eine transversale Bewegung ertheilt wird. Das Tuch tritt sofort zwischen die beiden mit Wachs überzogenen Walzen I, I und von da über die Pflöckplatte (pegging-slab) J. Um dem Haar des Sammets eine gleichförmigere und bessere Farbe zu geben, vermischt der Patentträger das Wachs mit vegetabilischen oder mineralischen Farben. Während das Tuch über die Pflöckplatte J hinweggeht, wird die den hölzernen oder steinernen Pflock (peg) n enthaltende Schiene K mit Hülfe der an die oscillirenden Hebel h, h befestigten Hebel o, o in Bewegung gesetzt. Auf diese Weise erhält das Haar vermittelst des Gewichtes und der Friction des Pflockes Politur und Glanz. Um zu verhüten, daß die Rückbewegung am Fabricat sichtbar werde, ist eine aus Fig. 13 zu entnehmende Vorrichtung zum Heben und Niederlassen des Pflocks vorhanden. Soll der Pflock von der Oberfläche des Fabricates abgehoben werden, um den zwei Stücke Sammets verbindenden Draht passiren zu lassen, so kann dieses mittelst Bewegung der Handhabe p geschehen, wodurch das verschiebbare Stück q veranlaßt wird das geneigte Gestell, auf dem die Enden der Pflockschiene ruhen, zu heben. Das Zeug kommt sofort unter die rotirende Bürste L, welche das Haar gleichmäßig und der Länge nach legt, und von da gelangt dasselbe zwischen den Glättriemen M und die Glättplatte s, s. Der quer über den Sammet weglaufende Riemen M ertheilt demselben die letzte Politur. Von da bewegt sich das Fabricat weiter über den Meßcylinder N. An der Achse dieses Cylinders befindet sich eine kleine endlose Schraube, welche in ein Rad v greift, so daß dieses bei jeder Rotation des Cylinders um einen Zahn weiter bewegt wird. Die graduirte und mit Ziffern versehene Oberfläche des Rades v gibt mittelst eines stationären Zeigers w die Länge des durch die Maschine gegangenen Fabricates an. Der Sammet geht von da weiter über die Walze o, zwischen den Walzen p und x hindurch, an der Bürste Q vorbei nach der Walze R. Die Bürste Q wird mittelst des Riemens y und die Walze R mittelst des Riemens z in Rotation gesetzt. 1, 1, 1, 1 sind Spannwalzen, um das Fabricat während der verschiedenen Proceduren, denen es in der beschriebenen Maschine unterliegt, ausgespannt zu erhalten.

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