Titel: Miscellen.
Fundstelle: Band 107, Jahrgang 1848, Nr. , S. 311
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Miscellen. Miscellen. Ueber die elektrischen Telegraphen der HHrn. Leonhardt und Dr. Kramer. Im zweiten Januarheft des polytechn. Journals S. 155 befindet sich ein Artikel vom Dr. Garthe aus Nr. 51 der Eisenbahnzeitung von 1847, welcher mehrfach einer Berichtigung bedarf, die auch seiner Zeit in der Kölnischen Zeitung bereits von Dr. Kramer selbst gegeben, von jenem Berichterstatter aber nicht beachtet worden ist. Es erscheint daher nothwendig, das Wesentliche jener Berichtigung hier noch einmal kurz zu wiederholen. Hr. Dr. Garthe spricht dem Leonhardt'schen Telegraphen zwei Vorzüge vor denen des Hrn. Fardely und Kramer zu, nämlich: 1) die größere Unabhängigkeit der Maschine von dem Willen des Telegraphisten; 2) die sinnreiche Einführung der Gegenkette zur vollständigen Vernichtung des im Elektromagnet gebliebenen Rückstandes magnetischer Kraft. Was den erstern Punkt betrifft, so ist zu bemerken, daß die Direction der Köln-Mindener-Eisenbahngesellschaft, bei welcher die HHrn. Leonhardt und Kramer concurrirten, sich bewogen gefunden hat, anstatt Dr. Kramer's mit Tasten versehenen Zeichengebers, welcher die oben gerühmten Vorzüge der Leonhardt'schen Zeichengebung in bei weitem erhöhtem Maaße gewährt, den andern (desselben Herrn), bloß mit der Hand umzudrehenden zu wählen, bei dessen Einführung es allerdings denkbar ist, daß ein sehr unvorsichtiger Telegraphist die Gränze der Geschwindigkeit, deren die Zeichenbringer fähig sind, überschreiten und folglich eine Wiedereinstellung der Apparate nothwendig machen könne. In der praktischen Anwendung hat der arbeitende Beamte den Kramer'schen Apparat „mehr in der Gewalt“ als den Leonhardt'schen, wenn nicht bei letzterem die angestrengteste Aufmerksamkeit angewandt wird, wie sich dieß bei jener Concurrenz evident herausstellte. Den zweiten Punkt betreffend, ist die vollständige Vernichtung des im Elektromagnet gebliebenen Rückstandes magnetischer Kraft für den Zweck der Telegraphie unnöthig und läßt sich auf anderem Wege eine noch größere Sicherheit des Erfolges erreichen. Bei sehr mangelhafter Isolirung des Drahtes und zugleich großen Entfernungen versagen sowohl die Leonhardt'schen, wie auch alle anderen Telegraphen ihren Dienst in gleichem Maaße. Wie sehr es endlich von jeher Dr. Kramer's Bestreben gewesen ist, einiger nicht unerheblicher Vorzüge wegen dem Telegraphen eine solche Einrichtung zu geben, daß der galvanische Strom erst dann durchgelassen wird, wenn der Apparat in Thätigkeit treten soll – wie bei Hrn. Fardely – geht daraus hervor, daß dessen erster druckender Telegraph, dessen Geheimniß er 1846 an Hrn. Leonhardt verkaufte, in der That in dieser Weise construirt war; überwiegende Gründe bewogen ihn indessen, diese schöne Einrichtung aufzugeben, und die andere anzunehmen, nach welcher im Ruhestande des Telegraphen das elektrische Fluidum den Draht continuirlich durchströmt. So viel zur Würdigung des erwähnten Aufsatzes im Interesse der Wissenschaft und des dabei betheiligten Publicums. – Dr. Kramer wurde im December v. J. mit der Anfertigung und Aufstellung von elektromagnetischen Telegraphen-Apparaten für die ganze Linie der Köln-Mindener-Eisenbahn von Deutz bis Minden Seitens der Direction dieser Gesellschaft beauftragt, wie er auch dieselben Einrichtungen für die Berlin-Hamburger und niederschlesisch-märkische Eisenbahnen contractlich übernommen und zu besorgen hat. Bei der in diesem Monate hier noch stattfindenden Concurrenz für die Anlegung von elektromagnetischen Telegraphen für den preußischen Staat, wird es sich herausstellen, welcher Einrichtung von Apparaten die Prüfungs-Commission den Vorzug geben wird, ob dem des Hrn. Siemens, Leonhardt, Kramer oder eines Andern. Berlin, im Februar 1848. C. S. Ahner's Vervollkommnung der Glyphographie. Die Glyphographie ist jetzt durch Hrn. Volkmar Ahner in LeipzigMan vergl. darüber polytechn. Journal Bd. XCIX S. 237 und Bd. CI S. 324. zu einer so praktischen Vollkommenheit gebracht worden, daß sie mit großem Vortheil überall angewendet werden kann, wo Zeichnungen aller Art durch die Buchdruckerpresse wiedergegeben werden sollen. Die Erzeugnisse aus dem vorjährigen geschäftlichen Betrieb desselben haben den Beweis gegeben, daß sie sich nicht nur mit eben der Leichtigkeit, wie ein in gleicher Manier ausgeführter Holzschnitt drucken lassen, sondern durch die jetzige Vervollkommnung des Hrn. Ahner auch ungemein billig herzustellen sind. Bei Betrachtung dieser auf glyphogravhischem Wege erzeugten Platten wird man leicht ersehen, daß sich durch dieses Verfahren nicht nur Platten für den Buchdruck, sondern auch jede Art von Stempel mit Schrift und Wappen u.s.w. mit Leichtigkeit anfertigen lassen, welche bei etwaiger Abnutzung mit Hülfe der Galvanoplastik durch neue ersetzt werden können, ohne daß dieselben nur im geringsten eine Veränderung erleiden. Die Ursache, weßhalb so mancher Herausgeber von illustrirten Zeitschriften, bei denen es hauptsächlich auf schnelles Erscheinen ankommt, die Glyphographie nicht dafür verwendete, lag darin, daß der galvanische Niederschlag zu viel Zeit erforderte, um allen Anforderungen genügen zu können; allein Hr. Ahner hat in jüngster Zeit auch diesen Uebelstand zu beseitigen gewußt, indem er ein Mittel fand, wodurch Zeichnungen aller Art ungemein schnell in Clichées gebracht werden können. Obgleich eine Menge sehr gelungener Glyphographien sich in Herausgabe befinden, worunter besonders zu erwähnen sind: der Schutzgeist des Kindes in Contour; eine Scene aus dem Leben Friedrichs des Großen, in Holzschnittmanier ausgeführt; Aschenbrödel mit Unterdruck in Stahlstichmanier; Symbol der Künste und Wissenschaften in Punktirmanier; die Mühle im Schwarzwald in Radirmanier, sowie anatomische und botanische Abbildungen u.a.m., so ist Hr. Ahner doch zu der Ueberzeugung gelangt, daß die Glyphographie noch viel mehr zu leisten vermag, wenn sich die Künstler mehr dafür interessiren. Um dieses aber zu erreichen ist es nothwendig, daß die Künstler mit dem ganzen Verfahren der für sie so wichtigen Kunst bekannt werden, um die großen Vortheile, welche ihnen durch dieselbe geboten werden, zu würdigen. Es wird sich jeder die unbedeutenden, aber nöthigen Handgriffe anzueignen suchen, wenn es ihm klar ist, mit welcher Leichtigkeit er seine Leistungen ohne fremde Beihülfe selbst zum Abdruck befördern kann. Um diese Kunst nun allgemein und die Künstler des ganzen deutschen Vaterlandes auf sie aufmerksam zu machen, hat sich ihr Erfinder entschlossen, dieselbe in Deutschland auf dem Wege der Subscription zu veräußern, um so mehr, weil er neuerdings eine andere für Kunst und Gewerbe höchst wichtige Anwendung der Glyphographie erfunden hat, deren unabsehbare Vortheile auszubeuten nicht im entferntesten mit den ihm zu Gebote stehenden Mitteln im Verhältniß steht. Es ist ihm nämlich gelungen, eine auf die glyphographische Urplatte mit der Nadel oder Bleifeder gemachte, dazu geeignete Zeichnung in eine vertiefte Matrize zu verwandeln, um diese als Form zum Pressen, Gießen oder Galvanoplastiren von Platten benutzen zu können, auf denen die glyphographische Zeichnung im Relief erscheint. Er erzeugt mit andern Worten durch die glyphographische Kunst, ohne ein aus irgend einer Masse oder Substanz bestehendes Modell, eine Form, welche zur Vervielfältigung von Basreliefs benutzt werden kann, für alle jene Zwecke, zu deren Erreichung man sich der Pressung, des Gusses oder der Galvanoplastirung bedient hat, um erhabene Verzierungen hervorzubringen. Obgleich auf den ersten Augenblick jene Erzeugung etwas wunderbar erscheinen mag, und Sachvertraute es sich nicht werden denken können, wie man ohne vorhergegangene Modellirung durch eine bloße Planzeichnung eine vertiefte Matrize gewinnen könne, von der nach Belieben eine Anzahl Basreliefs durch irgend ein bekanntes Verfahren genommen werden kann, so hat Hr. Ahner doch einen Beweis dieser Möglichkeit geliefert, indem er in der Sitzung der polytechnischen Gesellschaft in Leipzig am 10. December ein Serviettenband, mit erhabenen Verzierungen und zugleich vertiefter Gravüre versehen, lediglich durch Glyphographie vermöge galvanischen Niederschlags erzeugt, vorgelegt hat, welches den vollkommenen Beifall der Gesellschaft erhielt. Jeder, der nur einigermaßen mit der Kostspieligkeit und Aufhältigkeit der Verfertigung von Modellen zur Erzeugung von erhabenen Formen zum Gießen, Pressen oder Galvanoplastiren vertraut ist, wird die ganze Wichtigkeit dieser Erfindung zu würdigen wissen. Die Glyphographie auf ihrem jetzigen Standpunkte, auf den sie durch Hrn. Ahner gebracht ist, dient dem Zeichner: seine Productionen ohne die Dazwischenkunft irgend einer der graphischen Künste zum Abdruck auf der Buchdruckerpresse sich selbst herzustellen. Einer viel größern Anzahl von Gewerben aber nützt die Glyphographie, und namentlich allen denen, welche erhabene und vertiefte Verzierungen jedes einzelnen oder beides zugleich, auf ihre Erzeugnisse anwenden; so unter andern den Gold- und Silberarbeitern, den Gürtlern, den Gießern in irgend einem Metall, den Prägern in irgend einem Stoff, sey es Metall, Papier, Leder, Gutta-percha, Papiermaché u.s.w. Die Vergütigung, welche Hr. Ahner für Mittheilung seiner Erfindung in Anspruch nimmt, wird für jeden einzelnen Subscribenten verringert durch die Zahl der überhaupt Subscribirenden und läßt sich daher nicht für den Einzelnen im Voraus bestimmen. Es ist demnach wünschenswerth, die Zahl derjenigen Herren Künstler und Fabrikanten zu wissen, welche geneigt sind, sich das Verfahren zu eigen zu machen, und werden dieselben hiedurch eingeladen, sich an Hrn. Volkmar Ahner in Leipzig in frankirten Briefen zu wenden. Da die Festsetzung eines Termins nöthig ist, um den Umfang der Subscription bemessen zu können, so werden alle hierauf Reflectirenden ersucht, mit ihren vorläufigen Anmeldungen bis zum 1. April 1848 zu erscheinen. Verbesserungen in der Fabrication von hölzernem Täfelwerk und Mosaik, von Austin und Rammel. Das Verfahren, welches sich dieselben am 20. Jun. 1846 in England patentiren ließen, besteht darin, zwischen jedes einfache oder gefärbte Holzstück, womit das Mosaik hergestellt werden soll, ein dünnes Korkstück einzuschalten; die Verbindung erhält dadurch Elasticität und folglich eine größere Dauer. Die verschiedenen Theile des Mosaik werden unter einander und mit dem sie umgebenden Kork durch einen für den Gegenstand passenden Leim verbunden. Jeder Mosaik-Block wird sodann mit der Säge in parallele Blätter zerschnitten, welche alle dasselbe Muster darbieten und zur Verfertigung von Täfelwerk, Meubles etc. angewandt werden können. (Repertory of Patent-Inventions, Febr. 1847.) Bielefeld's Formen aus plastischer Composition. Der Erfinder nahm am 14. Jul. 1846 in England ein Patent für sein Verfahren, Formen oder Matrizen zur Verfertigung der Zierrathen aus Steinpappe darzustellen; er benutzt zu solchen eine Composition aus Gerbestoff-Leim, Schwefelbalsam, Weihrauch und Gutta-percha. Die beiden Gummiarten werden vor der Anwendung in venetianischem Terpenthin oder einem sonstigen Lösungsmittel aufgelöst. Um den Gerbestoff-Leim zu bereiten, vermischt er zwei Flüssigkeiten, wovon die eine 36 Th. Gerbestoff, die andere 64 Theile Leim enthält. Unter Schwefelbalsam versteht er eine in der Wärme bereitete Auflösung von 2 Th. Schwefelblumen in 8 Th. Leinöl. Seine verschiedenen Mischungen bereitet Bielefeld mittelst der Wärme oder in einer durch Dampf erwärmten Reibmaschine. Er gibt folgende Mischungen an: 9 Theile Gerbestoff-Leim, 18 Th. venetianischer Terpenthin und 4 bis 5 Th. Gutta-percha, Weihrauch und Schwefelbalsam in verschiedenen Verhältnissen. Sollen Matrizen hergestellt werden, welche einen beträchtlichen Druck auszuhalten vermögen, so versetzt er die Composition mit feiner Eisenfeile, Mennig, Bleiweiß, Eisenoxyd oder anderen Metalloxyden. Diese verschiedenen Compositionen werden heiß gegossen; man kann sie auch als plastische Materialien verwenden und in diesem Falle ertheilt man ihnen dadurch eine größere Zähigkeit, daß man ihnen zerschnittene Lumpen oder überhaupt eine faserige Substanz beimengt. Um Zierrathen aus Steinpappe für die Architektur herzustellen, pflegt man Reliefs dadurch zu erzeugen, daß man auf hölzerne Zierrathen nach und nach mehrere Schichten einer Mischung von Kreide und Leim aufträgt und dann die erhaltene Fläche polirt. Bei diesem Verfahren muß aber das geschnitzte Holz schon alle die feinen Details besitzen, welche man zu erhalten wünscht. Diese kostspielige Handarbeit macht B. dadurch entbehrlich, daß er zwischen das bearbeitete Holz und ein Metallblatt die Composition gießt, welcher er ein wenig Melasse zugesetzt hat; er regulirt die Dicke der aufzutragenden Composition durch die Entfernung der Oberflächen und vollendet die Arbeit, indem er den Gegenstand heiß in die auf oben beschriebene Weise verfertigten Matrizen preßt. (Repertory of Patent-Inventions, März 1847.) Ueber die Anwendung der Gutta-percha zum Abformen. Ueber diesen Gegenstand hielt Hr. Husk einen Vortrag bei der letzten Versammlung der British Association. Nach folgendem Verfahren erhielt er seine Formen: die Gutta-percha wird auf einer glatten Fläche zu Blättern von verschiedener Dicke ausgerollt; wenn die abzuformenden Gegenstände klein sind, braucht die Dicke der Blätter nicht über ¹ ₁ oder ¹ ₁₆ Zoll zu betragen. Das Blatt wird kurze Zeit in kochendes Wasser getaucht und warm auf den Gegenstand gelegt, auf dessen Oberfläche man es mittelst der Fingerspitze oder eines elastischen Bällchens sorgfältig andrückt, um es ihr dicht und gleichförmig anzupassen. Weiche Gegenstände lassen sich nur abformen wenn sie Elasticität besitzen, wie z.B. lebende oder todte thierische Körper. Zum Abformen sehr zerbrechlicher Gegenstände eignet sich die Gutta-percha gar nicht. Die zartesten Gegenstände aber und die feinsten Erhabenheiten lassen sich, wenn das aus Gutta-percha bestehende Original fest genug ist, beim Gypsguß ohne alle Schwierigkeit von der Matrize trennen, wenn man letztere durch kurzes Eintauchen in heißes Wasser erweicht. Die weiße Gutta-percha eignet sich zum Abformen besser als die schwarze. (Practical Mechanics' Magazine.) Anwendbarkeit der Gutta-percha zur Metallmaternanfertigung von Holzschnitten. Die Gutta-percha, seit kurzem in rohem Zustand und auch im gereinigten als Halbfabricat in den Handel gebracht, in unendlich vielen Fällen das Leder und den Kautschuk zu ersetzen geeignet, verspricht auch für die Buchdruckerkunst von Wichtigkeit zu werden. Weniger den Temperatur-Einflüssen ausgesetzt als der Gummi, und in jede beliebige Form zu bringen, ist große Aussicht für ihre Verwendung zu Druckwalzen vorhanden. Andererseits verspricht sie die erheblichsten Vortheile bei der Matrizirung kleiner und großer Holzschnitte, sowie gesetzter Schriftcolumnen behufs nochmaliger galvanischer Ablagerung. Die Schwierigkeit der Metallmatern-Anfertigung von Holzschnitten nimmt mit der Größe der letztern zu und hat bei Groß-Octavplatten schon ihre Gränze; sie wird um so unsicherer und aufhältlicher, wenn der Holzschnitt schon einmal gedruckt, und von den fettigen Ueberbleibseln der Buchdruckerschwärze oder Terpenthinresten gesättigt ist. In solchen Fällen bleibt die Vervielfältigung durch Stereotypie das einzige, wenn gleich den Ansprüchen an große Schärfe nur selten genügende Mittel. Aus gereinigter Gutta-percha aber lassen sich Matrizen, und zwar so groß herstellen, als überhaupt nur Holzschnitte vorkommen, wozu im folgenden eine kurze Anweisung gegeben ist. Die Gutta-percha erweicht sich in heißem Wasser zu einer teigartigen, aber dabei noch immer zähen und ihre Verbindung nicht aufgebenden Masse. In diesem Zustande muß sie mit einem Mangelholze möglichst rasch zu entsprechend großen Platten verarbeitet werden, was auch mittelst eines Walzwerks geschehen kann, vorausgesetzt daß bei diesem die Cylinder mit Triebrädern unter einander verbunden sind (man vergl. Hancock's Patent S. 25 in diesem Bande des polytechn. Journals). Auf einfachen Walzwerken, wo die zweite Walze nur der Bewegung der ersteren folgt, erhält man keine ebene gleichförmig glatte Platte, es tritt vielmehr zu leicht ein Verschieben der teigigen Masse ein, und eine ungleiche Fläche ist die Folge. Hat man aber eine solche, allenfalls nach mehrmaligem Erweichen der Masse, erzielt, so wird feine Kupferbronze oder noch besser ächte Silberbronze mit einer feinen Bürste sehr sorgfältig und ebenmäßig aufgetragen, welche an der Gutta-percha haftet und sie leitend macht. In diesem Zustande wird mittelst einer Schraubenpresse eine Abprägung des zu vervielfältigenden Holzschnittes in die Masse vollführt, welche auch die kleinsten Details der Gravüre ohne Fehler wiedergibt. Sehr zu empfehlen ist es, daß man den Holzschnitt vor dem Abprägen ebenfalls erst mit feiner Kupfer- oder Silberbronze ausbürstet, einmal, weil sich seine Bildfläche dann um so besser aus der Gutta-percha-Platte trennt, dann aber, weil auch die kleinsten Vertiefungen der Mater einen leitenden Ueberzug erhalten. Es braucht weder der Holzschnitt noch eine Schriftcolumne mit einer sie begränzenden Linie umgeben zu werden; der Eindruck wird, sofern nur die Masse bis zu dem gehörigen Grade von Aufnahmefähigkeit behandelt war, höchst correct ausfallen. Die Ablagerung hat für Jeden, der sich mit Galvanoplastik beschäftigte, keine Schwierigkeit. (Journal für Buchdruckerkunst, 1847 Nr. 19.) Zur Theorie der galvanischen Vergoldung. Die HHrn. Barral, Chevallier und Henry hatten in einem der französischen Akademie der Wissenschaften eingereichten Bericht über die neuen Vergoldungsmethoden folgendes Princip aufgestellt: „Damit die Operation gelingt, muß die Vergoldungsflüssigkeit alkalisch seyn oder wenigstens eine alkalische Basis enthalten. Daraus geht hervor, daß man mit einer alkalischen Goldauflösung sehr gut vergoldet; daß man mit einer Flüssigkeit welche ein Alkali und Säuren enthält, noch vergolden kann; endlich daß in einer ausschließlich aus Säuren zusammengesetzten Flüssigkeit die Vergoldung unmöglich ist.“ Hr. v. Ruolz glaubte durch folgenden Versuch schlagend zu beweisen, daß diese Theorie eine ganz irrige ist: „Wenn man Goldchlorid in Wasser auflöst und Silber- oder Kupferbleche hineintaucht, so werden diese Metalle sogleich angegriffen, geschwärzt und überziehen sich mit einer Schicht metallischen Golds, welches braun, pulverförmig ist und nicht adhärirt. Versetzt man aber die Flüssigkeit mit soviel Blausäure als dem 2 1/2 fachen Gewicht des Goldchlorids entspricht (28 Aequiv. Blausäure auf 1 Aequiv. Goldchlorid), so sieht man daß in spätestens einer halben Stunde bei gewöhnlicher Temperatur die Flüssigkeit sich vollständig entfärbt, ohne daß sich irgend ein Gas entwickelt oder ein Niederschlag bildet. Taucht man nun Kupfer- oder Silberbleche in die Flüssigkeit, so sieht man daß diese Metalle über eine Stunde lang die Reinheit und den Metallglanz ihrer Oberfläche beibehalten. Der Zusatz von Blausäure hat folglich dem Goldchlorid seine Eigenschaft benommen das Silber und Kupfer anzugreifen. In diesem Zustande läßt sich mit der Flüssigkeit nicht durch Eintauchen vergolden; wenn man aber mit den gebräuchlichen Vorsichtsmaßregeln einen galvanischen Strom herstellt, so überziehen sich das Silber und Kupfer mit einer Goldschicht welche Metallglanz und die vollkommenste Adhärenz besitzt. Artikel aus Silber und Bronze wurden in einer Flüssigkeit, welche aus 100 Theilen Wasser, 1 Theil Goldchlorid und 2 1/2 Theilen wasserfreier Blausäure bestand, auf das vollkommenste vergoldet.“ Dagegen bemerkt Hr. Barral: „Unsere Schlußfolgerung in dem erwähnten Bericht bezieht sich auf die Vergoldung durch Eintauchen, während Hr. v. Ruolz sie auch auf die galvanische Vergoldung ausdehnt; daß derselbe durch Eintauchen in sauren Flüssigkeiten nicht zu vergolden vermochte, bestätigt nur unsere Ansicht. – Hinsichtlich der galvanischen Vergoldung haben wir gesagt, daß weil der elektrische Strom die Auflösungen der Metallsalze immer zersetzt, die Gegenwart eines Alkali in der goldhaltigen Flüssigkeit zum Vergolden nicht absolut nöthig ist, daß sie jedoch in gewissem Grade nützlich ist um gute Resultate zu erzielen. Dieß bestätigen auch die Versuche von Ruolz, weil sich Ammoniak bei der Einwirkung der Blausäure auf das Goldchlorid bildet.“ (Comptes rendus, Oct. 1847, Nr. 16.) Ueber freiwillige Reproduction von Bildern auf Porzellan, von Prof. Zantedeschi. Mehrere Scheiben schwach gebrannten (verglühten) Porzellans wurden nur auf einer Seite mit Kobaltoxyd bemalt und dann auf beiden Seiten mit einer gewöhnlichen Porzellanglasur überzogen; hierauf ordnete man sie in einem Kapselstoße im Ofen so an, daß die bemalte Seite jeder Scheibe sich der weißen Seite der folgenden Scheibe gegenüber befand, in Zwischenräumen von 2–10 Millimeter. Als dieses Porzellan nach dem Brennen aus dem Ofen genommen wurde, fand man 1) daß auf den früher weißen Seiten sich ein blaues Bild erzeugt hatte, welches die auf der gegenüber befindlichen Seite gewesene Zeichnung darbot; 2) daß dasselbe mehr oder weniger kräftig und vollendet war, je nachdem der Abstand der Scheiben im Ofen mehr oder weniger groß war. Dieses Bild wird offenbar durch eine Verflüchtigung der Molecüle des Kobaltoxyds erzeugt, welches nicht nur durch die Glasurschicht, unter der sich das Bild befand und durch den Zwischenraum der einzelnen Scheiben gedrungen war, sondern dem Augenschein nach zu schließen, auch durch die Glasurschicht, welche die weiße Seite der benachbarten Scheibe bedeckte, bis auf den undurchsichtigen Grund des Porzellans, wo es sich absetzte. Derselbe Versuch, mit Eisenoxyd wiederholt, fiel eben so aus, nur war dabei ein etwas höherer Hitzgrad erforderlich. – Hr. Porro findet in dieser Erscheinung eine Aehnlichkeit mit den bekannten Moser'schen Bildern. (Comptes rendus, Nov. 1847, Nr. 21.) Ueber Leuchtgas aus Excrementen. Im polytechn. Journal Bd. CV S. 78 wurde aus dem Moniteur industriel mitgetheilt, daß franz. Chemiker ein Patent auf die Darstellung von Gas aus menschlichen Excrementen genommen haben. Letztere sollen mit Kalk zu einer teigigen Masse vermengt destillirt, und von 1 Kilogr. Excrementen sollen 240 Liter Gas gewonnen werden, während dasselbe Gewicht Steinkohlen nur 172 Liter Gas gibt. Von dem Gase wird gerühmt, daß es eine weit größere Leuchtkraft besitze, als dasjenige aus Steinkohlen u.s.w. Zu dieser Mittheilung macht Hr. Prof. Schubarth in den Verhandlungen des Vereins zur Beförd. des Gewerbfl. in Preußen, 1847, vierte Lief., folgenden Zusatz: „Vor 20 Jahren stellte in Berlin ein längst verstorbener Bürger und Fabrikant R. aus Excrementen Gas dar, und beleuchtete damit seinen Hof und Hausflur. Er trocknete die Materie, destillirte sie ohne Zusatz von Kalk in einer kleinen eisernen Retorte und führte das Gas, nachdem sich vorher Ammoniak condensirt, durch Kalkmilch. Das Gas brannte mit geringerer Lichtintensität als Steinkohlengas, welches die englische Compagnie zu Berlin darstellte, die Flamme war aber entschieden weißer. Das Gas wurde einer vergleichenden chemischen Prüfung unterworfen, welche folgendes Resultat gab. Der Geruch desselben war dem faulender Fische nicht unähnlich, dabei, wie natürlich, empyreumatisch; es enthielt kein Schwefel-, aber Phosphor-Wasserstoffgas, durch Zersetzung der phosphorsauren im Harn enthaltenen Salze vermittelst der Kohle und des Wasserstoffs erzeugt; ferner war es schlecht gereinigt, es enthielt 9,25 Proc. kohlensaures Gas, was wohl ohne Zweifel an der geringeren Helligkeit, mit welcher dasselbe brannte, Schuld haben mochte; ferner enthielt es 5,5 Proc ölbildendes Kohlenwasserstoffgas. Das Gas aus Steinkohlen, welches die englische Compagnie darstellte, enthielt auch kein Schwefelwasserstoffgas, nur 2,50 Proc. kohlensaures, dagegen 6,8 Proc. ölbildendes Gas. – In dem Gehalte an Phosphorwasserstoffgas ist der Grund zu suchen, weßhalb die Flamme weißer war, als die von Steinkohlengas, indem bekanntlich Phosphor mit weißer Flamme verbrennt.“ Lowe's Verfahren Leuchtgas aus Torf zu gewinnen. Das Verfahren, welches sich Lowe in London am 8. Octbr. 1846 hiezu patentiren ließ, ist folgendes: Er nimmt trockenen Torf in Form von Würfeln oder Blöcken, bringt ihn in einen gußeisernen Kessel und versetzt ihn darin mit Pech, geschmolzenem Harz, Theer oder einer anderen wohlfeilen Kohlenwasserstoff enthaltenden Substanz; dann erhitzt er das Ganze etwa eine Stunde lang, bis die Blöcke gut durchdrungen sind; er läßt sie hierauf abtropfen und unterzieht sie der Destillation wie die Steinkohlen. – Bei Anwendung von Steinkohlentheer als Zusatz, findet es der Erfinder vortheilhaft, demselben 5 bis 10 Proc. gebrannten Kalk einzuverleiben. Zum Reinigen des Gases benutzt Lowe einen Apparat, welcher aus zwei über einander befindlichen mit Kohks gefüllten Cylindern besteht. In den unteren Cylinder fällt schwach ammoniakalisches Wasser in Regenform; in den oberen ein schwach angesäuertes Wasser; das Gas durchzieht diese Säule von unten nach oben. (Repertory of Patent-Inventions, Jun. 1847.) Keller zur Aufbewahrung feiner Obstsorten in Nordamerika. Aus Amerika wird jetzt eine Einrichtung von Kellern zur Aufbewahrung frischer und feiner Obstsorten empfohlen, die allgemeine Beachtung verdient. Es werden in der Erde doppelte Kellermauern, zwischen denen ein Raum bleibt, angelegt, im Uebrigen der Keller wie gewöhnlich gewölbt. Oben läßt die äußere Mauer eine entsprechend große Oeffnung. Zwischen beide Mauern kommen Sägespäne, oben in die Oeffnung Eis, das nach und nach schmilzt und eine Temperatur von + 2° R. beständig erhält. Die auf diese Weise construirten Keller sollen alle Früchte, selbst das Beerenobst, so schön, frisch und gesund erhalten, als wenn man sie eben vom Stamm oder Strauch genommen hätte. C. S. Ueber die Zunahme der Rübenproduction im Zollvereine. Nach den Mittheilungen im Handelsarchive, welches vom k. preuß. Handelsamte herausgegeben wird, war die Zahl der Rübenzuckerfabriken und der behufs der Zuckergewinnung versteuerten Runkelrüben folgende: Textabbildung Bd. 107, S. 318 Zollvereinsstaaten; Zahl der Fabriken; Versteuert wurden Runkelrüben im Betriebsjahre; Preußen; Ostpreußen; Westpreußen; Posen; Pommern; Schlesien; Brandenburg; Sachsen (dazu d. Anhalt. Herzogthümer); Westphalen; Rheinprovinz; Baden; Würtemberg; Braunschweig; Bayern; Die Thüring'schen Staaten; Kurhessen; Sachsen; Großherzogthum Hessen; Nassau Wir erlauben uns, diesen Zahlen einige Bemerkungen hinzuzufügen. 1) Die Quantität der allein in der Provinz Sachsen versteuerten Rüben verhält sich zu der in der ganzen Monarchie versteuerten fast genau = 2 : 3, beträgt also an 2/3 der letztern. 2) Vergleicht man die Zahlen der Provinz Sachsen mit dem Ergebniß des gesammten Zollvereins, so ergibt sich im Betriebsjahre 18 41/42 ein Verhältniß nahe wie 1 : 2, später aber nur wie 1 : 1,78; 1 : 1,171, 1 : 1,75; 1 : 1,52. Es ist also die Bedeutsamkeit der Zuckerindustrie in jener Provinz zu der des ganzen Zollvereins von 1/2 auf 1/1,52 oder nahe 2/3 gestiegen. 3) Schlesien verarbeitet von den im ganzen preußischen Staate verarbeiteten Rüben etwa 1/6 oder etwa 1/4 der in der Provinz Sachsen versteuerten Menge. Auch in diesem Theile der Monarchie hat sich die Industrie gehoben, obschon in einem weit geringern Verhältnisse, als in der Provinz Sachsen. 4) In der Provinz Brandenburg ist die Menge der verarbeiteten Rüben im Betriebsjahre 18 45/4 gegen 18 41/42 von 229000 auf 131000 herabgesunken, während sie in Posen fast im umgekehrten Verhältnisse zugenommen hat, von 71000 auf 101000. 5) In Ostpreußen ist die Production sehr unbedeutend und hat weder wesentlich zu- noch abgenommen; in Pommern hat sie etwas abgenommen. 6) In Westpreußen und Westphalen hat die Fabrication aufgehört; in der Rheinprovinz ist sie im Aufhören begriffen. 7) Was die übrigen Zollvereinsstaaten betrifft, so verhält sich die in ihnen zur Versteuerung gebrachte Rübenmenge zu derjenigen, welche im preuß. Staate versteuert worden ist, wie folgt: im Jahre 18 41/42 = 1,286 : 3,778; 18 42/43 = 0,416 : 2,076; 18 43/44 = 0,515 : 3,811; 18 44/45 = 0,498 : 3,396; 18 45/45 = 0,577 : 3,869, sie ist also von einer Höhe von 1/2,94 derjenigen Summe, welche der preuß. Staat allein versteuert, auf weniger als 1/6,66 herabgesunken. 8) Nächst Preußen hat Baden die bedeutendste Production; sie beträgt aber noch nicht 1/12 derjenigen von Preußen. 9) In fast allen Zollvereinsstaaten hat sich die Production gegen 18 41/42 vermindert, in einigen jedoch in den letzten Jahren wieder etwas gehoben, als in Baden, wo der Abschlag bedeutend war (von 607000 auf 218000, 18 45/46 wieder 317000), in Würtemberg (von 209000 auf 55700, 18 45/46 wieder 59,500). In Braunschweig hat sie sich ohne wesentlichen Abschlag von 54680 auf 65707 gehoben. 10) Ganz aufgehört hat die Production im Großherzogthum Hessen und Herzogthum Nassau. 11) Die Zahl der Fabriken, welche im Jahre 1838 158 betrug, hat sich im Jahre 1845 auf 96 vermindert, obwohl die Masse der verarbeiteten Rüben während jener 7 Jahre bedeutend zugenommen hat. Man schwärmte vor 10 Jahren enthusiastisch für den Rübenzucker; man betrachtete diesen Industriezweig als ein unfehlbares Mittel, ohne große Mühe reich zu werden. Man theilte die deutschen Lande in Zuckerprovinzen, mit denen die Actionäre eines vielfach angepriesenen Geheimverfahrens, gegen Zahlung hoher Prämien, von den Erfindern belehnt wurden. Wie viele sind bitter enttäuscht worden! 12) Im preußischen Staate waren 1845 77 Rübenzuckerfabriken thätig; es kamen also durchschnittlich 50250 Cntr. Rüben auf je eine Fabrik. In demselben Jahre bestanden 19 Fabriken im übrigen Zollvereine; es kommen daher nur 30367 Cntr. Rüben auf eine dortige Fabrik. 13) Die Fabriken in der Rheinprovinz sind ganz unbedeutend, da drei nur 2477 Cntr. Rüben versteuert haben. Dagegen befinden sich in der Provinz Sachsen nebst den Anhaltischen Herzogthümern, sowie in Baden, bedeutend große derartige Anstalten. 14) Angenommen 5 Proc. Rohzucker von den versteuerten Rüben, so hat die Summe desselben im Betriebsjahre 18 45/46 betragen: 222323 Cntr. Da aber der Rübenbau in vielen Gegenden vorzüglich zweckmäßig betrieben wird und die Gewinnungsmethode des Zuckers wesentliche Fortschritte gemacht hat, so können 6 1/2 Proc. in Anschlag gebracht werden. Dadurch würde sich die Summe auf 289020 Cntr. erhöhen. Ohne Zweifel wird dieser wichtige Gewerbzweig noch weitere und große Fortschritte machen, wozu er die Befähigung in sich trägt. Von welchem Nutzen für die Ackerwirthschaft, für Maschinenbau, für Kupferwaarenfabrication, für mehrere andere Gewerbszweige diese Industrie geworden ist, wie viele fleißige Hände dadurch in Thätigkeit gesetzt worden sind, wie sich dadurch in den Kreisen der Arbeiter Wohlstand verbreitet hat, davon kann man sich vorzugsweise in der Provinz Sachsen überzeugen, wo die Rübenzuckerfabrication auf einer außerordentlichen Höhe der Entwickelung sich befindet. Möge nie ein Unstern diesem acht deutschen Gewerbszweige Gefahr bringen, sondern im Gegentheil günstige Verhältnisse dessen Wachsthum befördern. (Verhandl. des Vereins zur Bef. d. Gewerbfleißes in Preußen, 1847, S. 97.) Auflöslichkeit des Chlorsilbers in Salzsäure. Nach Pierre kann concentrirte Salzsäure 1/200stel ihres Gewichts Chlorsilber auflösen; wenn sie mit ihrem doppelten Gewicht Wasser verdünnt worden ist, kann sie über 1/600stel ihres Gewichts davon zurückhalten. Gerhardt bestätigt diese Angaben. (Journal de Pharmacie.) Verfahren zum Aufbewahren der Eier. Im Bulletin de la Société d'Encouragement, Mai 1847, wird folgendes Verfahren hiezu von Rouget de Lisle mitgetheilt: man rührt soviel gebrannten und gelöschten Kalk in Wasser, daß es sich damit sättigen kann, läßt die Mischung sich setzen und gießt die klare Flüssigkeit ab, welche man in das Gefäß schüttet worin die Eier eingelegt sind; das Gefäß wird verschlossen und die Flüssigkeit muß 1 1/2–2 Zoll über den Eiern stehen. Man kann auf dieses Kalkwasser-Bad noch eine Schicht Oel gießen. (Bisher hat man zum Aufbewahren der Eier trübes Kalkwasser angewandt; nach Versuchen welche im polytechn. Journal Bd. XIV S. 362 mitgetheilt sind, wurden auf diese Art aufbewahrte Eier nach 16 Monaten noch völlig gut befunden. Das Verfahren von Rouget de Lisle dürfte vorzuziehen seyn. Eine Auflösung von Chlorkalk wurde ebenfalls zum Aufbewahren der Eier empfohlen; sie wirkt aber offenbar nur durch den in ihr enthaltenen überschüssigen Kalk oder durch Zersetzung des chlorigsauren Kalks mittelst der Kohlensäure der Luft, folglich wie Kalkwasser. Die Redaction.) Ein „Alphabetisches Sachregister der wichtigsten technischen Journale“ bearbeitet Hr. D. Philipp, Bibliothekar der polytechnischen Gesellschaft in Berlin. Dieses Register, welches einem wirklichen Bedürfniß begegnet, wird mit jedem halben Jahre abschließen und ist für den Zeitraum vom 1. Januar bis 30. Junius 1847 bereits in der Buchhandlung von W. Moeser und Kühn in Berlin erschienen. Der Preis des halbjährigen Heftes von 3–4 Bogen beträgt nur 7 1/2 Sgr.