Titel: Apparat zur Bereitung des Schwefelkohlenstoffs, von Prof. Chandelon in Lüttich.
Fundstelle: Band 109, Jahrgang 1848, Nr. LXIII., S. 353
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LXIII. Apparat zur Bereitung des Schwefelkohlenstoffs, von Prof. Chandelon in Lüttich. Aus dem Journal de Chimie médicale, August 1848, S. 431. Chandelon's Apparat zur Bereitung des Schwefelkohlenstoffs. Mein Apparat besteht in einem Cylinder aus grauem Roheisen, welcher 2 Decimeter (7″ 5′″) Durchmesser auf 7 Decimeter (2′ 2″) Höhe hat; an seinem unteren Theil ist er mit einer gußeisernen Röhre versehen, welche 5 Centimeter (1″ 10′″) inneren Durchmesser hat, 28 Centimeter (10″ 4′″) lang ist und mit einem eingeriebenen Pfropf aus demselben Metall verschlossen wird. Am oberen Theil des Cylinders ist ein Hals von 8 Centimeter (3″) Durchmesser, welcher in die Mündung eines Vorstoßes dicht paßt; letzterer ist 1,85 Meter (5′ 8″ 4′″) lang und mit einem Kühlrohr aus Zink verbunden, welches 37 Centim. (13″ 8′″)Höhe auf 35 Centimeter (12″ 11′″) Durchmesser hat; unter letzteres wird eine Flasche gestellt, welche eine kleine Wasserschicht enthält. Nachdem man den Cylinder mit ausgeglühter Holzkohle gefüllt hat, stellt man ihn in einen geeigneten Ofen, und wenn er auf eine Temperatur erhitzt ist, welche die braunrothe Glühhitze nicht überschreitet, steckt man nach und nach eine große Menge Schwefelstücke in das am unteren Theil des Cylinders angebrachte Seitenrohr, welches man nach jedem Eintragen von Schwefel wieder sorgfältig verschließt. Der Schwefel verwandelt sich in Dampf, welcher auf seinem Weg durch die rothglühende Kohle sich mit derselben zu Schwefelkohlenstoff verbindet; letzterer sammelt sich in dem Wasser der Flasche am Ende des Apparats. Auf diese Weise erhält man mit 2½ Kilogr. Holzkohle und 12 bis 15 Kilogr. Stangenschwefel in sechs bis sieben Stunden 6 Liter rohen Schwefelkohlenstoff.