Titel: Verbesserungen an Schiffsdampfkesseln und den damit verbundenen Apparaten, worauf sich Graf v. Dundonald, Viceadmiral zu London, am 11. Febr. 1848 ein Patent ertheilen ließ.
Fundstelle: Band 111, Jahrgang 1849, Nr. II., S. 11
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II. Verbesserungen an Schiffsdampfkesseln und den damit verbundenen Apparaten, worauf sich Graf v. Dundonald, Viceadmiral zu London, am 11. Febr. 1848 ein Patent ertheilen ließ. Aus dem Repertory of Patent-Inventions, Oct. 1848, S. 246. Mit Abbildungen auf Tab. II. Dundonald's Verbesserungen an Schiffsdampfkesseln. Den Gegenstand meiner Verbesserungen bildet: 1) die Herstellung einer vollkommeneren Verbrennung der gasartigen Verbrennungsproducte bei ihrem Eintritt in die Röhrenkammer; 2) die Construction von Marinedampfkesseln, wonach die seither über den Dampfkesseln angebrachten Dampfbüchsen wegfallen und dafür unter der Wasserlinie des Dampfkessels angebracht werden, wodurch sie den Schüssen weniger ausgesetzt sind; 3) die Beseitigung jenes nachtheiligen und gefährlichen Ueberspritzens des Wassers mit dem Dampf; 4) die Transmission der Triebkraft auf die untergetauchten Treibapparate ohne den in mancher Hinsicht unbequemen ausgedehnten Zwischenmechanismus; 5) die Construction von Schiffsdampfkesseln, bei denen rotirende Maschinen im Innern der Dampfbüchsen angebracht werden können, so daß sie vor jeder Beschädigung von außen sicher sind. Fig. 5 ist eine allgemeine Ansicht meines ökonomischen Dampfkessels. Eine an der hinteren Seite jedes Aschenfalls befindliche Oeffnung A führt die erhitzte Luft durch einen Canal B, C, damit sie sich bei C mit den glühenden gasförmigen Verbrennungsproducten vereinige und die Zersetzung der rußigen Substanzen vervollständigen helfe. H, K ist ein Reservoir von genügendem Rauminhalt anstatt des gewöhnlichen Dampfkastens D, F: L, M eine eiserne Platte, wovon der Theil M in das Wasser taucht; durch diese Platte wird bewirkt, daß der Dampf verhältnißmäßig trocken in den Centrifugal-Separator O, P tritt; sollte jedoch einiges Wasser mit überspritzen, so sinkt es durch den Canal Q, dessen Ende unter Wasser taucht, herab. Fig. 6 zeigt einen gewöhnlichen Röhrendampfkessel, in welchem die hohe Dampfkuppel D, E, F, G durch mein Dampfreservoir H, K ersetzt ist. L, M ist eine Schutzplatte gegen das ungestüme Aufwallen des Wassers und M, N ein unter Wasser tauchender Canal, durch den das übergespritzte Wasser niedersinkt, während der Dampf trocken in den Separator O, P tritt. Fig. 7 stellt den Separator nach einem größeren Maaßstabe abgebildet dar. Das übergeführte Wasser schlägt an die Seiten desselben und bleibt daran hängen, bis es durch einen Canal Q herabsinkt und in den Dampfkessel zurückkehrt. Der trockene Dampf tritt an den Enden des Separators durch die Oeffnungen P in das Reservoir H, K, während der Theil O geschlossen ist. Das Condensationswasser kann mittelst einer kleinen Pumpe R aus dem Reservoir H, K in den Dampfkessel zurückgepumpt werden. Fig. 8 erläutert meine Vorkehrungen, um die Kraft auf den Treibapparat ohne lange Wellen oder Räderwerk zu übertragen, x ist der Dampferzeuger; y eine von einem schlechten Wärmeleiter umschlossene Dampfröhre; z ein Dampfreservoir nahe am Ende des Schiffes. Auf diese Weise reicht eine kurze Treibwelle von einer daneben befindlichen Maschine hin; doch ziehe ich es vor, im Innern des Reservoirs eine rotirende Dampfmaschine aufzustellen, um Wärme zu sparen und den Lärm einer mächtigen Maschinerie zu vermeiden. Neben das Reservoir z stelle ich einen bis an das Gestell des Sterns reichenden Wasserbehälter durch den die kurze Treibwelle geht, wodurch das Zapfenlager kühl erhalten und einer Entweichung der Dämpfe durch die Stopfbüchsen vorgebeugt wird. Fig. 9 stellt einen Schiffsdampfkessel dar. Rings um den Rauchfang ist der Separator angeordnet, um die nachtheiligen Folgen des Aufwallens und Schwankens der Flüssigkeit zu beseitigen und das übergeführte Wasser durch die Röhre oder den Canal M, N oder Q abzuleiten, so daß der Dampf trocken in meinen unteren Behälter H, K gelangen kann. In den letzteren stelle ich eine rotirende Dampfmaschine, so daß die ganze Maschinerie in dem Behälter enthalten ist, aus welchem alles condensirte Wasser auf die übliche Weise ausgeblasen werden kann.

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