Titel: Apparat zum Messen des Wassers oder anderer Flüssigkeiten, worauf sich Edward Haigh zu Wakefield am 9. Mai 1848 ein Patent ertheilen ließ.
Fundstelle: Band 111, Jahrgang 1849, Nr. XLVIII., S. 261
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XLVIII. Apparat zum Messen des Wassers oder anderer Flüssigkeiten, worauf sich Edward Haigh zu Wakefield am 9. Mai 1848 ein Patent ertheilen ließ. Aus dem London Journal of arts, Dec. 1848, S. 306. Mit Abbildungen auf Tab. V. Haigh's Apparat zum Messen des Wassers. Die Maschine besteht aus einer rotirenden Trommel, welche mit einer Anzahl Meßkammern versehen ist, die der Reihe nach unter eine Oeffnung gebracht werden, durch welche das zu messende Wasser aus einer darüber befindlichen Kammer herbeifließt. Die Trommel ist mit Hülfe einer centralen Scheidewand in zwei Theile getheilt und jede Hälfte derselben besitzt eine besondere Speisungsröhre, welche das Wasser in die Meßkammern an dieser Seite der Trommel schafft. Der in Rede stehende Apparat besitzt auf jeder Hälfte der Trommel drei, im Ganzen also sechs Kammern. Diese sind nun so angeordnet, daß, während z.B. die linke Seite der Trommel das aus ihrer Speisungsröhre in eine ihrer Meßkammern fließende Wasser mißt, das von der Speisungsröhre der rechten Hälfte gelieferte Wasser ungemessen durch die Maschine strömt und eben so umgekehrt. Demnach wird abwechselnd immer das Wasser der einen Röhre gemessen, während das der andern ungemessen durch die Maschine geht. Da jedoch die Meßkammern an jeder Seite der Trommel abwechselnd thätig sind, und die Speisungsröhren sowie die Kammern beiderseits genau gleiche Dimensionen haben, so kann unmöglich ein Irrthum entstehen; da ferner nur die eine durch die Maschine gehende Hälfte der Flüssigkeit gemessen wird, so ist die Maschine im Stande eine weit größere Quantität zu registriren, als wenn die ganze Flüssigkeit gemessen würde. Fig. 37 stellt diese Maschine im verticalen Längendurchschnitte, Fig. 38 im verticalen Querschnitte dar. a, a ist das äußere sämmtliche wirksamen Theile umschließende Gehäuse; b, b der Cylinder oder die Trommel, welcher durch die centrale senkrechte Scheidewand c, c in zwei Hälften getheilt wird. Jede Hälfte der Trommel b, b ist wieder in drei Meßkammern 1, 2, 3, Fig. 37, getheilt. Die horizontale Achse d der Trommel ist in dem Gehäuse gelagert und enthält an ihrem einen Ende ein Getriebe, welches mit dem Räderwerk des gewöhnlichen Registrirapparates communicirt. Die zu messende Flüssigkeit wird der Maschine durch die Röhre e zugeführt, welche vor ihrem Eintritt in die Maschine gabelförmig getheilt und mit zwei Hähnen oder Oeffnungen f und f* versehen ist, welche die Flüssigkeit nach der sogenannten Vorbereitungscisterne leiten. Die Flüssigkeit tritt in zwei getrennte Kammern g und g*, die in dem Grundrisse Fig. 39 am deutlichsten sichtbar sind. Die kleine Vorbereitungscisterne oben an der Maschine ist durch eine Scheidewand j, j in zwei Theile und diese durch eine quergehende Scheidewand wieder getheilt, so daß vier Kammern g, g*, h und h* entstehen. Das Wasser kann aus der gabelförmigen Speisungsröhre e frei in die Kammern g und g* fließen, und von da über die Scheidewand j, j, wie Fig. 37 zeigt, in die andern Kammern h und h* fließen. Von da gelangt das Wasser durch die in dem Boden der Kammern befindlichen Löcher k, k in das Innere der Maschine. Da das Ueberfließen des Wassers über die Scheidewand j, j eine genaue Messung des Wassers möglicherweise stören könnte, wenn keine weiteren Vorkehrungen getroffen würden, so sind in den Kammern h und h* zwei senkrechte halbkreisförmige Schilde l, l angeordnet, wodurch das regelmäßige Hinabfließen des Wassers durch die Röhren k, k gesichert wird. Der Umfang der senkrechten Scheidewand c der Meßtrommel b ist mit sechs hervorragenden Stiften m versehen, von denen je einer an dem Eingang einer der sechs Meßkammern angebracht ist. Diese Stifte haben den Zweck, der Rotation der Trommel eine gewisse Stetigkeit zu geben, während das Wasser aus einer der Röhren k in eine der Meßkammern fließt. Dieses geschieht dadurch, daß sich der Stift m derjenigen Kammer, welche eben gefüllt wird, gegen eine an dem Ende eines Hebels n befindliche Rolle lehnt. Der Hebel ist auf der andern Seite mit einem Gegengewichte o versehen, welches durch Vor- und Zurückschrauben auf das Genaueste regulirt werden kann, so daß es die Meßkammer trägt bis sie gefüllt ist, worauf diese niedersinken und sich entleeren kann. Von der Genauigkeit der Bewegungen dieses kleinen Apparates, den der Patentträger „Regulator“ nennt, hängt die Genauigkeit der Maschine in hohem Grade ab. Damit die Trommel nicht nach der falschen Richtung gedreht werden könne, ist die Peripherie der Scheidewand c, c mit Sperrzähnen versehen, in die ein Sperrkegel p greift. Das gemessene Wasser fließt durch die Röhre q aus der Maschine; sollte aber diese Röhre zufällig verstopft werden, so fließt es durch die Oeffnung r aus.

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