Titel: Miscellen.
Fundstelle: Band 112, Jahrgang 1849, Nr. , S. 315
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Miscellen. Miscellen. Beiträge zum Sprengen fester Körper durch explodirende Mittel, insbesondere bei Arbeiten unter Wasser, z.B. bei Darstellung und Verbesserung des Fahrwassers in Flüssen, Wegräumen von Klippen im Meer etc. Alle Arbeiten, die den Zweck haben, feste Massen – Felsen oder feste Erd-, Sand- u. dgl. Massen zu lösen, um sie in Bewegung zu setzen, unterliegen bekanntlich alsdann besonderen Schwierigkeiten, wenn sie unter Wasser vorgenommen werden müssen, indem dabei das Wasser stets als ein jeder Operation feindlicher Körper hinderlich in den Weg tritt; daher die Schwierigkeit z.B. des Sprengens von Felsen unter Wasser, was über der Erde so leicht und einfach ist. Manchen Gegenständen der Art hat man aber auch noch gar nicht beikommen können, z.B. verhärteten Versandungen in Flußbetten, besonders an den Flußmündungen etc. Viele Strecken in Flußbetten haben aus diesem Grunde noch nicht schiffbar gemacht, oder in ihrem Fahrwasser noch nicht genügend verbessert werden können, weil die unteren Lagen der Sand- und Kiesablagerungen in der Regel so verhärtet sind, daß sie sowohl dem natürlichen Strome der Hochwasser, als auch den künstlichen Hülfsmitteln, als der Baggermaschine, der Kratze, den Bühnen und Parallelbauten, den Staumaschinen etc. widerstehen, was schon eine geringe Verdichtung der Niederschläge vermag. Ich habe nun ein Mittel gefunden, um namentlich solche hartnäckige Versandungen in Bewegung zu setzen, indem ich sie damit bis zu jeder Tiefe vollständig auflockere und dadurch den oberen losen Sandschichten wieder gleich stelle, so daß nicht nur der natürliche Strom auf sie einzuwirken vermag, sondern auch die künstlichen Mittel sicher und leicht zu ihrer Entfernung angewendet werden können. Die Instrumente, welche ich dazu construirt habe, sind höchst einfach und billig, lassen aber ihren Zweck leicht und vollkommen sicher erreichen und gewähren bei Arbeiten der fraglichen Art einen außerordentlichen Vortheil, wie die Gutachten ausgezeichneter theoretischer und praktischer Techniker Sie wurden der Redaction des polytechn. Journals mitgetheilt. bereits anerkannt haben. Das Sprengen der Felsen, namentlich unter Wasser habe ich dadurch wesentlich verbessert, daß ich das Bohren der Minen erleichtert habe, indem es mir geglückt ist ein Mittel zu finden, wodurch ich der Function des Bohrers auf die Weise vorarbeite, daß ich die Sohle der Mine erst nachgerade löse und zerbröckle (nicht etwa durch chemische Zersetzung des Gesteins) und dem Bohrer nur das völlige Ablösen und Aufräumen überlasse. Diese Vorarbeit erfordert jeweilig nur einen Zeitaufwand von 2–3 Minuten und einen ganz geringen Kostenaufwand und fördert nicht nur die Darstellung der Mine sehr wesentlich, sondern bewirkt auch eine wesentliche Kostenersparniß, so daß die Darstellung einer Mine in der Hälfte Zeit und für die Hälfte der Kosten möglich ist, als seither aufgewendet werden mußte. Außerdem habe ich ein Verfahren zum Laden und Zünden des Schusses, namentlich unter Wasser, construirt, welches mit der Präcision und Schnelligkeit, die dem Laden und Abfeuern eines Gewehrs gleichkommt angewendet wird, während ich endlich einen Besatz der Ladung gefunden habe, welcher gleichzeitig mit der Ladung eingebracht wird und ein vollständiges Verschließen der Pulverkammer ohne alle weitere Operation bewirkt – ein Sprengverfahren, welches sich nicht nur zur Beseitigung der Felsen in Flüssen, sondern ganz besonders auch zum Sprengen der Klippen und Riffe im Meere eignet, die, wie sie auch beschaffen seyn mögen, vollkommen leicht und sicher damit beseitigt werden können, während sich das Verfahren auch über der Erde anwenden läßt. Auf portofreie Anfragen theile ich öffentlichen Behörden oder sich legitimirenden Unternehmern einer hier einschlagenden öffentlichen Arbeit die sehr billigen Bedingungen mit, unter welchen ich die ausführliche Beschreibung meines Verfahrens abgebe. Gießen (Lit. A No. 123) im Großherzogthum Hessen, im April 1849. Carl Trapp. Die hölzernen Drehscheiben auf der Taunusbahn. Hölzerne Drehscheiben sind auf vielen deutschen, namentlich auf österreichischen Bahnen in Anwendung, und da wo sie im Trocknen liegen können, sowie auf Nebengeleisen, vor Güter- und Wagenhallen, zu rechtfertigen. Hölzerne größere Scheiben, die im Freien liegen, werfen sich leicht und sollten daher auf Hauptgeleise, sowie zum Drehen der Locomotive und Tender nicht angewendet werden. Die zweckmäßige und solide Construction der hölzernen Drehscheiben auf der Taunusbahn ist ausführlich beschrieben und abgebildet im „Organ für die Fortschritte des Eisenbahnwesens“ Bd. III S. 89. Neue empirische Formel für die Spannkraft des Wasserdampfs. In Silliman's Journal, Septbr. 1848 und daraus im Philosophical Magazine (1849) gibt Hr. J. H. Alexander nachstehende Formel für die Spannkraft des Wasserdampfs für den Fall, daß sie in englischen Zollen Quecksilber (p) oder in Atmosphären bei 32° (p') ausgedrückt ist, und die Temperatur mit dem Fahrenheit'schen Thermometer gemessen wird: Textabbildung Bd. 112, S. 316 oder Textabbildung Bd. 112, S. 316 Die Abweichungen von den beobachteten Resultaten sind indeß nicht unbeträchtlich, besonders bei den Regnault'schen; besser stimmt die Formel mit den Versuchen des Franklin Institute und denen Dulong's. (Poggendorff's Annalen, 1849, Nr. 4.) Verbesserung am Barometer. Die Heberbarometer von A. Greiner in München erhalten jetzt außer der bekannten Bunsen'schen Versicherung eine andere sehr vortheilhafte Einrichtung, welche von Hrn. Professor Steinheil angegeben wurde. Sie besteht in einer Durchsicht im Holzfutteral, und in einer kreisförmigen Anlage der Millimeterscala, wodurch ein Ablesen auf der Kuppe möglichst frei von Parallaxe bezweckt wird. Ueber die Bildungsweise der natürlichen Boraxsäure. Bolley fand (Annalen der Chemie und Pharmacie, Bd. LXVIII S. 122), daß beim Zusammenbringen von Boraxlösung mit gelöstem Salmiak sich Ammoniakgas entwickelt; er erklärt aus dem Verhalten des Borax zu Salmiak die Bildung der natürlichen Boraxsäure und tritt der Ansicht von Payen entgegen, welcher bekanntlich eine Zersetzung des Schwefelbors durch Meerwasser annimmt. Bolley fand, daß eben so, wie der Borax zum Salmiak, sich auch der Boracit und Datolith verhalte; außer diesen Mineralien gibt es aber noch viele boraxsäurehaltige, wie der Turmalin, Axinit etc. Da nun aber in vulkanischen Gegenden das Vorkommen von natürlichem Salmiak etwas sehr Gewöhnliches ist, so bedarf es zur Boraxsäurebildung nur des gleichzeitigen Vorkommens eines solchen Minerals. Bei überschüssigem Salmiak wird der Borax vollständig in Chlornatrium und Boraxsäure zerlegt, wahrscheinlich auch die andern Boraxsäure-Verbindungen. Das Aufsteigen der Boraxsäure mit den Wasserdämpfen findet in der bekannten Eigenschaft dieser Säure, sich mit Wasser- und Alkoholdämpfen verflüchtigen zu können, seine Erklärung. Als Schlußstein zu der Hypothese erwähnt Bolley das von Payen wahrgenommene Vorkommen von Ammoniak in den von ihm aufgefangenen Dämpfen am Monte rotondo in Toscana, dem Fundorte der natürlichen Boraxsäure. Erbohrung eines reichen Steinsalzflötzes auf der bayerischen Saline Kissingen. Nach 18 Jahre lang fortgesetzten Bohrversuchen ist es gelungen in der Bohrstätte des Schönbornbrunnen-Hauses in Kissingen auf ein reiches Steinsalzlager und durch dasselbe zu einer gesättigten Soole zu gelangen, während die seitherige nur 2 1/4grädig war. Dieses glückliche Resultat ist hauptsächlich dem beharrlichen Eifer und der muthvollen Ausdauer des königl. Salinen-Inspectors Hrn. J. Knorr zuzuschreiben; folgende Notizen über diese Bohrversuche sind einer Mittheilung desselben entnommen: „Bei 1590 Fuß Tiefe kamen wir aus dem bunten Sandstein (in welchem wir zwischen 1200 und 1300 Fuß eine kohlensäurehaltige 2 1/2procentige, 15° R. warme artesische Soolquelle erschrotteten), und erreichten sogleich den Zechsteinkalk, welcher abwechselnd mit Gyps- und Thonlagen sich 150 Fuß mächtig zeigte. Bei 1740 Fuß erreichten wir Salzthon mit Gyps und Anhydrit, und bei 1808 Fuß die erste reichere Soole; endlich bei 1810–12 Fuß eine ganz reine gesättigte Soole. Gegenwärtig (den 13. Mai) stehen wir 1823 Fuß tief, also schon circa 13 Fuß im Steinsalzflötze, welches analog mit dem zu Salzungen erbohrten wohl mehr als 50 Fuß mächtig seyn dürfte. Wir hoffen in diesem Jahre noch das ganze für die hiesige Saline und Gegend so segensreiche Werk zu vollenden.“ Instruction über die in den Bleiweißfabriken zu beobachtenden Vorsichtsmaaßregeln; von dem Gesundheitsrath der Pariser Polizei-Präfectur. Die Bleiweißfabrikanten haben sowohl in ihrem eigenen wohlverstandenen Interesse, als zum Schutz der Gesundheit ihrer Arbeiter folgende, insbesondere für das holländische Verfahren geltende Vorsichtsmaaßregeln zu beobachten: §. 1. Vorschriften in Betreff der Fabrik. 1. Der zum Bau der Fabrik bestimmte Platz muß groß und für die Lufterneuerung gut gelegen seyn. 2. Die sogenannte Gießerei muß wenigstens 5 Meter Höhe haben und in verschiedenen Höhen durch Kreuzstöcke und Fenster, welche mit Scharnieren versehen sind, ventilirt werden. Der Ofen muß von unverbrennlichem Material dauerhaft construirt und der Boden seines Kessels mit einer Stütze oder Träger versehen seyn, der ein zu schnelles Hinabgleiten der Bleiblöcke beim Schmelzen derselben verhindert. Die Blöcke müssen am Ofen vorher getrocknet werden. 3. Die von Hand geschehenden Operationen des Abkrustens durch Abklopfen, Zerdrückens, Siebens und Körnens müssen in der Folge auf mechanischem Wege in verschlossenen und dicht gemachten Apparaten bewerkstelligt werden. 4. Das Einschütten in conische Töpfe muß unterbleiben und statt dessen wird der wässerige Bleiweißteig unter die hydraulische Presse gebracht. 5. Ebenso das Einpacken des pulverförmigen Bleiweißes und der Mennige in Fässer mittelst der Stampfe; auch dieß hat mittelst der hydraulischen Presse zu geschehen. 6. Man unterlasse das trockene Reiben der Pulver in offenen Apparaten. 7. Die Beutelvorrichtungen sind mit einem hölzernen Verschlag zu umgeben, welcher mit Gyps, oder geleimtem Papier etc. überzogen wird, so daß auch der feinste Staub nicht hindurchdringen kann. §. 2. Vorschriften in Betreff der Arbeiter. 8. Die Bleiweiß- und Mennig-Fabrikanten müssen ein Register über ihre Arbeiter führen, in welchem der Name, das Alter und der Wohnort jedes Arbeiters eingeschrieben wird; ferner seine gewöhnliche Erwerbsart, die Art seiner Beschäftigung in der Bleiweißfabrik, der Tag seines Eintritts, Ursache und Datum seines Austritts aus der Fabrik, sofern sich die Ursache auf eine Erkrankung desselben bezieht. 9. Da die Erfahrung lehrte, daß der unmäßige Genuß geistiger Getränke die vorzügliche disponirende Ursache der Bleikoliken ist, nehme der Fabrikant soviel als möglich nur nüchterne und ordentliche Arbeiter auf; jedenfalls lasse er niemand in die Werkstätte, welcher betrunken oder durch eine Ausschweifung am vorigen Tag noch angegriffen zu seyn scheint. 10. Der Arbeiter muß mit einem Schurz versehen seyn, welcher in der Fabrik zurückzulassen ist, und von Zeit zu Zeit gewaschen wird. 11. Wenigstens zweimal in der Woche hat ein auf Kosten des Fabrikanten aufgestellter Arzt alle Arbeiter der Fabrik zu untersuchen. Sobald sich bei einem Arbeiter Vorboten einer Metallkrankheit oder andere Zeichen von Unwohlseyn einstellen, muß er aufhören zu arbeiten. 12. Unter keinem Vorwand darf geduldet werden, daß die Arbeiter ihre Mahlzeiten in der Fabrik einnehmen. 13. Beim Verlassen der Arbeit sollen die Arbeiter gehalten seyn sich die Hände in drei Trögen nach einander zu waschen; im ersten mit lauwarmem Wasser, welchem etwas Schwefelkalilösung zugesetzt ist, im zweiten mit Thon in Wasser, im dritten mit Wasser. 14. Das Condensationswasser der Dampfmaschine soll in einer Kufe gesammelt werden, damit täglich mehrere Arbeiter eine Stunde lang ein lauwarmes Bad nehmen können, so daß sie in einer gewissen Zeit alle an die Reihe kommen. 15. Wenn ein Arbeiter kurze Zeit in einer mit Metallpulver angefüllten Atmosphäre verweilen muß, so hat ihn der Vorstand anzuhalten, daß er sich davor schützt durch Vorbinden eines feuchten Schwamms vor Mund und Nasenlöcher mittelst Schnüren. 16. Den Fabrikanten kann nicht genug anempfohlen werden, daß sie die Sorglosigkeit der meisten Arbeiter für ihre Gesundheit nach Kräften zu bekämpfen suchen. In den Fabriken welche das Bleiweiß mittelst Bleiessigs und Kohlensäure bereiten, ist vorzüglich auf gute Lüftung und Ventilation zu sehen. Die Mitglieder der Commission: Guérard, Payen, Emery, Chevallier, und Cadet-Cassicourt Berichterstatter. (Journal de Chimie médicale, Jan. 1849 S. 56.) Versuche um die galvanische Elektricität zum Bemalen oder Bedrucken des Porzellans und Steinguts anzuwenden; von R. Smith in Blackford. Der Zweck dieser Versuche war, die Oberfläche des Porzellans oder Steinguts in verschiedenartigen Medien (Auflösungen) zu verzieren, um Farben von jeder Nüance zu erhalten. Soll die Devise purpurroth werden, so taucht man die verglühten Geschirre einige Secunden lang in Wasser und dann in eine Auflösung von salzsaurem Zinnoxydul. Zunächst hat man nun das Geschirr, angenommen es sey eine Schale, aus der Auflösung zu nehmen und es so zu stellen, daß die obere Fläche seines Innern in Berührung mit einem bleiernen Stabe ist, welcher mit der Kathode oder dem negativen Pol einer Volta'schen Batterie verbunden ist; eine Kette wird mit ihrem einen Ende an der Anode oder dem positiven Pol der Batterie und mit ihrem anderen Ende an einem Golddraht befestigt. Der Golddraht wird nun an die Außenseite der Schale, der bleiernen Elektrode gegenüber, so gehalten, wie man mit einer Feder schreiben oder mit einem Pinsel malen würde. So oft der Draht mit dem Geschirr in Berührung kommt, wird letzteres purpurroth gezeichnet; auf diese Art kann man also jede Figur auf dasselbe zeichnen, indem man die Schale auf der Kathode herumbewegt. Bei diesem Proceß wird von dem Golddraht eine geringe Menge aufgelöst und verbindet sich mit dem in der Auflösung enthaltenen Zinn zu Goldpurpur. Wenn die Devise vollendet ist, taucht man das Geschirr in Wasser und hierauf in den Glasurbrei, um es fertig zu brennen. Nach einer anderen einfacheren Methode wird das Muster, z.B. ein Blumengewinde, aus einem Stück Goldfolie ausgeschnitten und auf einem Streifen von Gutta-percha angebracht. Nach dem Eintauchen in die Zinnauflösung wird die Schale auf die Kathode gesetzt, wie es vorher beschrieben wurde, die mit der Anode verbundene Kette aber an dem Goldmuster befestigt, während man den Gutta-percha-Streifen um die Schale herum bindet, um das Goldmuster in genaue Berührung mit ihrer Oberfläche zu bringen. Die Schale wird dann im Kreise bewegt, so daß die bleierne Elektrode über die innere Oberfläche, dem Muster gegenüber, passirt; hiebei entsteht ein gefärbter Abdruck des Musters aus der Porzellanfläche, welcher der in der Goldfolie ausgeschnittenen Zeichnung entspricht. Das Geschirr braucht dann bloß noch glasirt zu werden. Es versteht sich, daß diese Methode bei Geschirren von allen Größen und Formen anwendbar ist. Soll z.B. das Innere einer Untertasse bedruckt oder verziert werden, so verfertigt man ein dieser Fläche anpassendes Muster von Folie und Gutta-percha und bringt die Kathode in Berührung mit der Außenseite. Um verschiedene Farben im Muster zu erhalten, setzt man dasselbe auf der Gutta-percha aus Folie von verschiedenen Metallen, z.B. Gold, Platin, Silber, Kupfer etc. zusammen und anstatt die Geschirre in eine Auflösung von Zinnsalz zu tauchen, benutzt man eine Auflösung von Königswasser. Um Metalllüster zu erhalten, belegt man die Gutta-percha-Formen mit Folie von Gold, Platin, Kupfer etc. nachdem man die Geschirre mit Königswasser gewaschen hat und läßt nach dem Aufpassen der Gutta-percha eine kurze Zeit den galvanischen Strom einwirken. Nachdem die Form abgenommen ist, muß das Geschirr einige Minuten mit Königswasser befeuchtet bleiben, um die Oxyde aufzulösen, welche sich auf dessen Oberfläche abgesetzt haben. Die Geschirre sind nun in einem ähnlichen Zustande, wie wenn man sie mit einer Auflösung des Metalls in Königswasser bemalt hätte und können die Glasur empfangen. Diese Versuche, von welchen sich der Verfasser praktischen Erfolg verspricht, wurden mit einer gewöhnlichen Volta'schen Batterie von 32 Paaren dreizölliger Platten angestellt. (Practical Mechanic's Magazine, April 1849 S. 3.) Verfahren um ächtes Schwarz auf türkischrothem Grund zu drucken; von D. Wunderlich und Comp. Die türkischrothgefärbten Zeuge werden mit einer aus holzessigsaurem Eisen bestehenden und mit Stärke verdickten Farbe bedruckt, sodann 12 Stunden an der Luft und 12 Stunden im Heizzimmer bei 30 bis 40° R. getrocknet; hierauf in einem Schmackbade (1 Pfd. Schmack auf 1 Pfd. Zeug) kalt 12 Stunden lang behandelt und gefärbt, darauf gut ausgewaschen und mit Seife geschönt. Der Vortheil besteht hauptsächlich in der Anwendung des Schmacks (Gallus und Seerosen thun jedoch dieselben Dienste) gegenüber den anderen schwarzfärbenden Farbstoffen, da nur diese drei Farbstoffe das türkischrothe Zeug beim Färbeproceß weder einfärben noch verunreinigen, und dennoch ein gutes, ächtes Schwarz erzeugen. (Gewerbeblatt aus Würtemberg, 1849 Nr. 2.) Verfahren Holz gegen Wurmfraß zu schützen; von Sevin-Talive. Baudet, Bäcker zu Agen, machte die Beobachtung, daß das Holz der Geräthschaften, die er beim Backen brauchte, nie wurmstichig wurde; er versuchte daher, ob man dem Holz überhaupt nicht durch Dörren eine größere Dauer verschaffen könne, und wählte dazu Fichtenholz aus Landes, welches von den Würmern anerkanntermaßen sehr leicht angegriffen und zerstört wird. Seine Behandlung desselben bestand darin, daß er Bretter und Klötze davon je nach ihrer Dicke 10 1/2 Minuten bis 1/2 Stunde in den Backofen brachte, nachdem das Brod herausgenommen war, wodurch sie also einer Temperatur von 64 bis 80° R. ausgesetzt wurden. So behandeltes Holz zeigte sich nach 17 Jahren noch völlig gesund und frei von Wurmstichen, nachdem andere Holzstücke derselben Art, die man nicht gedörrt hatte, längst durch Trockenmoder zerstört waren. Weitere Versuche müssen erst entscheiden, ob sich diese Conservationsmethode auch bei solchem Holz bewährt, welches abwechselnd der Nässe und Trockenheit ausgesetzt ist. (Technologiste, Nov. 1848, S. 87.) Mittel gegen den Koller der Pferde. Vor einiger Zeit fuhr Einsender dieses mit einem vierspännigen Postwagen auf einer süddeutschen Landstraße. Plötzlich blieb das Handpferd stehen, senkte den Kopf, spreizte die Beine und war weder durch Güte noch durch Gewalt zum Fortgehen zu bringen. Ich rieth, demselben kaltes Wasser auf die Croupe zu gießen, ein Mittel, das schon oft geholfen hat; allein wir waren von jeder menschlichen Wohnung entfernt. Guter Rath war theuer, als plötzlich ein alter Bauer des Weges kam. Kaum gewahrte er unsere Verlegenheit, als er rasch hinzutrat, das eine Ohr des Thieres zwischen beide Hände nahm und heftig zu reiben anfing. Kaum hatte er damit begonnen, als das Pferd den Kopf schüttelte, von selbst anzog und hastig weiter trabte. Der alte Ackersmann versicherte lachend, auf solche Weise schon viele kollerige Pferde auf die Beine gebracht zu haben. (Landwirths. Mittheil. aus Marienwerder.)