Titel: Oekonomischer Heißwasser-Apparat von A. Bertram in Glasgow.
Fundstelle: Band 113, Jahrgang 1849, Nr. XLVII., S. 200
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XLVII. Oekonomischer Heißwasser-Apparat von A. Bertram in Glasgow. Aus dem Practical Mechanic's Journal, April 1849, S. 15. Mit Abbildungen auf Tab. III. Bertram's Heißwasser-Apparat. Dieser Apparat dient sowohl zum Heizen von Gemächern, als auch zum Erwärmen von Wasser für häusliche Zwecke, und besteht in einer Umgestaltung der Stäbe des Feuergitters (bei den englischen oder französischen Kaminfeuern), so daß ein Strom von Wasser beständig durch dieselben circuliren kann, und auf diese Weise für Bäder oder für Küchenzwecke erwärmt wird. Fig. 31 stellt den Apparat dar, wie er einem gewöhnlichen offenen Küchenfeuer angepaßt ist. Sowohl die vier vorderen Gitterstäbe A, als auch die drei Roststäbe B sind Röhren, deren Enden durch die Seitenwände des Feuerraumes gehen, und die dann außerhalb derselben durch Vereinigungsstücke C, C mit einander verbunden sind; die Röhren münden in diese Vereinigungsstücke, an welche sie durch Muttern geschraubt sind; auf diese Weise ist eine vollständige Communication zwischen den einzelnen Röhrenreihen hergestellt. Die Form der Vereinigungsstücke C läßt sich aus Fig. 32 erkennen, die ein solches getrennt darstellt, und zwar von der inneren Seite gesehen. Jede solche Vereinigungsbüchse hat vorstehende Ohren, durch welche Schrauben gehen, so daß man einen Deckel aufschrauben kann. Das kalte Wasser fließt durch die Röhre D zu. Diese steht mit der untersten vorderen Gitterröhre A in Verbindung, und durch eine krumme Röhre E mit der ersten Boden- oder Roströhre B. Die Richtung des Wasserzuges ist durch Pfeile angegeben. Dasselbe gelangt, nachdem es beim Durchlaufen der vorderen Gitterstäbe erhitzt wurde, von der obersten Röhre aus in eine Verbindungsröhre F, die dasselbe in den Kessel leitet, der hinter dem Feuergitter liegt, und aus welchem man das Wasser zum Gebrauche ablassen kann. Durch die Röhre C gelangt das Wasser auf ähnliche Art in die Boden- oder Roströhren B, aus welchen es durch die Röhre H entweicht. Eine kleine Sicherheitsröhre ist bei I angebracht, um bei einer Ueberhitzung Gefahren zu vermeiden, oder den Dampfdruck nicht über eine gewisse Gränze hinauswachsen zu lassen. Da das Ende dieser Röhre etwas höher liegt als das erhitzte Wasser geleitet werden soll, so wird, wenn der Dampfdruck so groß wird, daß ihm die erhitzte Wassersäule das Gleichgewicht nicht mehr halten kann, die Röhre I überfließen und dadurch die Gefahr anzeigen. Mit hohlen Roststäben, durch welche Wasser fließt, wurden schon längst bei Dampfkesselöfen Versuche gemacht, und dieselben wurden als unpraktisch, und ihrem Zwecke nicht entsprechend wieder aufgegeben. Hr. Bertram machte den ersten Versuch, dieses System für Küchenfeuer etc. anzuwenden, und er fand, daß es hiefür ein sehr schätzbarer Apparat ist, sowohl in Bezug auf Brennmaterialersparniß, als auf die Geschwindigkeit, mit welcher man sich dadurch für häusliche Zwecke heißes Wasser verschaffen kann.

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