Titel: Verfahren feste und flüssige Hefe oder Bärme für Bäcker und Bierbrauer zu bereiten; patentirt für M. Wrigley am 11. Januar 1849.
Fundstelle: Band 113, Jahrgang 1849, Nr. LXXXII., S. 382
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LXXXII. Verfahren feste und flüssige Hefe oder Bärme für Bäcker und Bierbrauer zu bereiten; patentirt für M. Wrigley am 11. Januar 1849. Aus dem London Journal of arts, August 1849, S. 33. Wrigley's Verfahren feste und flüssige Hefe zu bereiten. Flüssige Hefe. Man nimmt von Hefe oder Bärme, wie man sie bei der Gährung des Biers (Ale oder Porter) erhält, 100 Pfd.; ferner Hefe von der Branntweingährung (wie man sie bei dessen Erzeugung aus Malz, Korn oder Zucker erhält), ebenfalls 100 Pfd.; endlich Malz, Gerste, Hafer und Roggen zu Mehl gemahlen, von jedem 1 Pfd.; dann Weingeist 4 Unzen und Wasser 10 Unzen. Zuerst werden die Bier- und Branntweinhefe mit einander vermischt und die Mischung durch ein Sieb getrieben, auf welchem die Unreinigkeiten zurückbleiben. Dann vermischt man den Weingeist und das Wasser mit einander und gießt sie auf das Mehlgemenge; demselben wird nun soviel von der Hefe zugesetzt, daß ein dünner Teig daraus entsteht; wenn dieser gut gemischt ist, setzt man ihn der übrigen Hefe zu und rührt mit einer hölzernen Spatel um, bis das Ganze gut gemischt ist. Dieß bildet die zusammengesetzte flüssige Hefe für Bräuer oder Bäcker. Feste Hefe. Man filtrirt die flüssige Hefe in Säcken aus grober Leinwand und bringt dieselben mit ihrem Inhalt dann in einen durchlöcherten Cylinder, um sie in einer hydraulischen oder Schraubenpresse auszupressen; die flüssigen Theile laufen ab und die feste Hefe bleibt zurück. Der Patentträger versichert, daß seine zusammengesetzte Hefe die Währung des Mehls leichter einleitet als die jetzt gebräuchliche; ferner daß sie eine große Neigung hat Feuchtigkeit anzusammeln, daher das mit ihr in Gährung gesetzte Brod viel länger in gutem Zustande bleibt als bisher; endlich daß solche Hefe auch für Bierbrauer der gewöhnlichen vorzuziehen ist.