Titel: Maschine zur Anfertigung des Bundeisens, welche sich Charles Harratt in London am 28. Sept. 1850 patentiren ließ.
Fundstelle: Band 122, Jahrgang 1851, Nr. XXXIV., S. 182
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XXXIV. Maschine zur Anfertigung des Bundeisens, welche sich Charles Harratt in London am 28. Sept. 1850 patentiren ließ. Aus dem London Journal of arts, Mai 1850, S. 344. Mit Abbildungen auf Tab. III. Harratt's Maschine zur Anfertigung des Bundeisens. Die Erfindung bezieht sich auf die Anfertigung von Eisenbündeln, indem man eine Eisenstange um ein Stangenbündel windet, so daß die Eisenfasern nach verschiedenen Richtungen zu liegen kommen, wodurch man Eisenstangen von größerer Stärke als gewöhnlich erhält. Fig. 23 stellt den Apparat zum Bündeln der Eisenstäbe im Grundriß, Fig. 24 im Längendurchschnitt und Fig. 25 im Querdurchschnitt dar. a ist das Maschinengestell, b ein Bündel Eisenstangen, welche dadurch zusammengehalten werden, daß um jedes Ende des Bündels ein Stück starken Drahtes gewickelt ist; c ist die um das Bündel zu wickelnde Stange. Die mittlere Stange des Bündels ist kürzer als die übrigen, so daß an jedem Ende eine Vertiefung gebildet wird, zur Aufnahme der conischen Enden der Achsen d, d¹, welche das Bündel aufnehmen. Die Achse d ist mit Schraubengängen versehen, welche in einer entsprechenden im Gestell a angebrachten Schraubenmutter laufen, so daß diese Achse mittelst Umdrehung der Handhabe e vor- oder zurückbewegt werden kann, um das Stangelbündel festzuhalten oder loszulassen. Die Achse d¹ enthält nahe an ihrem einen Ende eine Scheibe f mit einem hervorragenden Stift g, und ist an ihrem andern Ende mit einem Zahnrad h versehen, welches durch andere Räder mit der Dampfmaschine oder sonstigen Triebkraft in Verbindung steht. i ist ein Hebel, dessen Drehungsachse sich längs einer festen Schiene j verschieben läßt. Dieser Hebel enthält eine adjustirbare Führung k, mit deren Hülfe die Stange c um das Stangenbündel gelegt wird. Eine andere Führung l ist an einen Schlitten m geschraubt, welcher mittelst kleiner Rollen in einer Rinne des Seitengestells läuft. An der oberen Seite des Schlittens befindet sich eine Rinne zur Aufnahme der Stange c und an dem Ende desselben ist ein Hebel n angebracht, welcher durch den Arbeiter gegen die Stange c niedergedrückt werden kann, um der Zuführung dieser Stange einen Widerstand darzubieten, und sie dadurch zu nöthigen, sich dicht um das Bündel zu wickeln. Wenn das Stangelbündel b zwischen den conischen Spitzen der Achsen d und d¹ an die Maschine eingesetzt ist, so wird das Ende der Stange c mit Hülfe der Klampe o, wovon Fig. 26 zwei Ansichten gibt, an dieselbe befestigt. Hierauf wird die Achse d¹ in Bewegung gesetzt, wobei der Bolzen g mit dem Ende der Klampe in Berührung kommt und dieselbe nebst dem StangenbündelStangeubündel veranlaßt, sich mit der Achse d¹ zu drehen. In Folge dieser Rotation wickelt sich die Stange c allmählich um das Bündel b. Diese Umwickelung wird durch die Theile i, k, l, m, n regulirt. Ist nun das ganze Bündel von der Stange c umwickelt, so wird die letztere abgeschnitten, der ganze Pack aus der Maschine genommen und sofort auf die gewöhnliche Weise zu Stangen ausgewalzt. Die Anzahl der Stäbe des inneren Bündels und die Anzahl der Umwickelungen über einander kann verschieden seyn. So stellt z.B. Fig. 27 einen Pack in der Seitenansicht und im Querschnitte dar, bei welchem ein Bündel von sieben Stangen in drei Lagen übereinander von einer Stange c umwickelt ist. Man kann dem Stangenbündel, wie Fig. 28 zeigt, auch einen viereckigen Querschnitt geben, in welcher Gestalt sich dasselbe zum Auswalzen in Eisenbahnschienen eignet.

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