Titel: Verfahren die Metalle mit anderen auf nassem Wege zu überziehen; von Hrn. Gaudin, technischem Chemiker in Paris.
Fundstelle: Band 122, Jahrgang 1851, Nr. XXXVII., S. 208
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XXXVII. Verfahren die Metalle mit anderen auf nassem Wege zu überziehen; von Hrn. Gaudin, technischem Chemiker in Paris. Aus der Publication industrielle de Mr. Armengaud , 1851, T. VII. p. 421. Gaudin's Verfahren die Metalle mit andern auf nassem Wege zu überziehen. Um die Metalle mit anderen durch Eintauchen oder mit Hülfe der galvanischen Säule zu überziehen, pflegte man bisher zuerst eine Auflösung des auf den Artikel abzulagernden Metalles zu bereiten, nämlich ein auflösliches saures, neutrales oder basisches Salz desselben; das Bad oder die Auflösung dieses Metallsalzes wurde dann mittelst einer Anode von demselben Metall, welches das Metallsalz bildete, in gesättigtem oder brauchbarem Zustande unterhalten. Nach dem neuen Verfahren des Hrn. Gaudin bereitet man eine vollkommen gesättigte Auflösung von Kochsalz; man läßt sie zwei Stunden auf dem Feuer, hierauf erkalten und filtrirt sie dann. Alsdann versetzt man diese Auflösung mit einem halben Gramm reiner Schwefelsäure auf je hundert Gramme der gesättigten Flüssigkeit; man läßt das Ganze 24 Stunden in Ruhe und filtrirt zum zweiten Mal. In diese Flüssigkeit taucht man eine Anode aus dem Metall, welches man mittelst eines galvanischen Stroms ablagern will, und nach Verlauf von zwei Stunden lagert das Bad auf dem zu überziehenden Gegenstand ab. Um z.B. ein Silberbad zu erhalten, genügt es von einem Stück Silber einen Theil in der Flüssigkeit sich auflösen zu lassen, das Silberstück darin verweilen zu lassen, und das Bad ist nach Verlauf von 24 Stunden zur Anwendung bereit. Diese Verhältnisse eignen sich für das Gold, Silber, Kupfer, Eisen, den Stahl (?), das Zink, Platin etc. So sah man auf der Pariser Industrie-Ausstellung im Jahr 1849 sehr niedliche Artikel, welche Hr. Gaudin mit einer Stahlschicht überzogen hatte. Man kann auch für dasselbe Metalloxyd die Säure wechseln und Salpetersäure oder Salzsäure, entweder für sich allein oder mit der Schwefelsäure verbunden, anwenden; das erste Verfahren ist jedoch vorzuziehen.