Titel: Steuerruderhebel, welcher verlängert und verkürzt werden kann; von W. Simons, Schiffsbaumeister in Greenock.
Fundstelle: Band 122, Jahrgang 1851, Nr. LXXXVII., S. 411
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LXXXVII. Steuerruderhebel, welcher verlängert und verkürzt werden kann; von W. Simons, Schiffsbaumeister in Greenock. Aus dem Practical Mechanic's Journal, April 1850, S. 15. Mit Abbildungen auf Tab. VI. Simon's Steuerruderhebel. Der Zweck dieser Verbesserung, von welcher wir zwei Ansichten in Anwendung an einem gewöhnlichen Schiffe geben, ist der, das so nachtheilige Schlaffwerden der Radkette mit dem daraus hervorgehenden nicht plötzlichen Ansprechen des Steuerruders zu vermeiden, und die vollständige Bewegung des Steuerruderrades direct auf das Ruder zu übertragen, wobei durch Flaschenzüge die Kraft noch vergrößert werden kann. Fig. 16 ist ein Aufriß des Steuerungsapparates, und Fig. 17 der dazu gehörige Grundriß. Der Steuerruderhebel besteht aus zwei gesonderten Stücken A und B. Der an den aufrechten Steuerruderbaum C befestigte Theil A ist röhrenförmig, wie dieß durch die punktirten Linien angedeutet ist, und so ausgebohrt, daß die massive Stange B gerade hineinpaßt, an deren äußerem Ende sich die Steuerruderflasche D befindet. Der Zapfen E, welcher die Verbindung zwischen Flasche und Ruderhebel herstellt, steht unter der Flasche vor, und reicht in ein mit einer Nuth versehenes horizontales Führungsstück F hinein, so daß beim Steuern die Ruderflasche mit der Kette sich immer in einer genau geraden Linie von einer Seite zur andern bewegt. G und H sind die gewöhnlichen Ständer für die Ruderketten. Ein Ende derselben ist bei H festgemacht, während die Kette in der Richtung der Pfeile um eine der Rollen in der Fasche D geht, dann um die Rolle am Ständer H, und von da aus über die Trommel I. Sie schlingt sich nun über die Rolle G, ist über die zweite Rolle in der Flasche D geschlagen, und ihr Ende wird dann in den Haken J eingehängt, der mit einer Mutter versehen ist, um die Kette spannen zu können. In der Zeichnung ist das Steuerruder so weit als möglich seitwärts gelenkt. Wird es in entgegengesetzter Richtung bewegt, so geht die Steuerruderflasche in gerader Linie, und der Hebel B schiebt sich selbst in das hohle Stück A, bis er in der Richtung des Schiffes steht, und zieht sich nun selbst wieder aus A, wenn das Ruder nach der entgegengesetzten Seite hin geneigt wird. Die Vortheile dieser Anordnung sind augenfällig. Das so nachtheilige Schlaffwerden der Kette, welches bei der kreisförmigen Bewegung des gewöhnlichen Steuerruderhebels unvermeidlich ist, ist durch das einfache Ineinanderschieben der beiden Hebeltheile gänzlich beseitigt, und jede Veränderung in der Lage des Steuerrades, welche der Steuermann mit der Hand hervorbringt, ist augenblicklich dem Ruder mitgetheilt, ohne daß vorher durch einen gewissen Theil einer Radumdrehung erst die schlaffe Kette gespannt werden muß. Der durch eine Schraubenmutter anziehbare Haken J ist noch eine passende Zugabe, durch welche die Kette nach Belieben gespannt werden kann.

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Tafel Tab.
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Tab. VI