Titel: Miscellen.
Fundstelle: Band 123, Jahrgang 1852, Nr. , S. 320
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Miscellen. Miscellen. Ueber die Flachszubereit- und Spinnmaschinen auf der Londoner Industrieausstellung; von Hrn. Mechaniker F. X. Wurm in Wien. Die vorragenden Leistungen Englands in der Leinwandfabrication liegen nicht so sehr in den besonderen Fortschritten des Maschinenbaues, als vielmehr in der Erbauung und ersten Vorbereitung des Materiales selbst – denn die ausgestellten Maschinen sind von den ersten Grundprincipien keineswegs so wesentlich verschieden, als es die Beschaffenheit des Materiales ist, dessen Vortrefflichkeit in der Stärke und Feinheit der Faser liegt.– Die ausgestellten Flachsgattungen, bestehend in gerösteten Leinstengeln, gebrochenem, geschwungenem, gebürstetem und gehecheltem Flachse, lassen durchaus einen vollkommen gleichartigen Röstungsproceß erkennen, wobei die Holztheile mürb und spröde, die Flachsfasern fest, vom Stengel leicht löslich, und selbst mit der Bürste schon theilbar sind – welches bei uns leider sehr selten der Fall, sondern meistens umgekehrt, die Fasern grob, steif, spröde und mürbe, der Stengel hingegen zähe an die Faser gebunden, mit einem Worte durch die Unwissenheit der Erbauer, wie durch die Zufälle der Witterungsverhältnisse in der üblichen Röstungsmethode meistens verdorben zu Markte gebracht wird. Ohne mich über den Bau, die Pflege und die neue Röstungsmethode des Flachses zu verbreiten, gehe ich zu der Darstellung der Maschinen über, womit der geröstete Flachs gebrochen, geschwungen, gebürstet, sortirt, gehechelt, zur Maschinenspinnerei vorbereitet und endlich versponnen wird. In dieser Reihenfolge steht zuerst eine Brechmaschine nach der Erfindung des Hrn. Plummer in Newcastle (polytechn. Journal Bd. CXXI S. 270) ausgestellt, welche nach dem schon seit mehr als 30 Jahren bekannten Walzenprincip, jedoch mit dem Unterschiede construirt ist, daß die über eine geneigte Fläche zwischen die Quetschwalzen eingeführten Flachsstengel zuerst zwischen zwei Riffelwalzen gebrochen, sich dann ungehindert um die Hälfte der Mittelwalze frei bewegen, dann von der Unterwalze neuerdings ergriffen der Auszugswalze zugeführt, von dieser abermals gebrochen, und nachdem die Flachsstengel bei diesem Durchgange die Operation des Brechens dreimal erlitten haben, von der Hand des Arbeiters noch zweimal diesen Weg wiederholt eingeführt, welches in einer Zeit von höchstens 5 bis 6 Secunden geschehen ist, wonach das gebrochene Flachsbündel zur weitern Bearbeitung auf die Seite gelegt wird. – Der alte Vorwurf, daß das Material auf dieser Maschine wohl gebrochen, aber ein großer Theil der Stengel von den Fasern noch unausgeschieden bleibe, trifft zwar auch diese Maschine; allein da Hr. Plummer mit dieser Maschine auch seine Schwing- und Bürstmaschine in Verbindung bringt, so erscheint die mangelhafte Entfernung der Holztheile bei der ersteren von keiner Bedeutung, da die Flachsfasern auf dieser zweiten Maschine von denselben nicht nur vollständig gereinigt, sondern auch auf die schonendste Weise abgetrennt werden. Die Schwing- und Bürstmaschine, welche ebenfalls in Thätigkeit zu sehen war, besteht in der Wesenheit aus zwei Schwungscheiden von 8 Fuß Durchmesser, welche auf einer horizontal eingelagerten Stelle befestigt sind, und mittelst Riemscheiben ungefähr 180mal in der Minute umgetrieben werden. Zu beiden Seiten dieser Scheiben sind ungefähr 12 bis 16 Schwinghölzer und eben so viele Bürsten angeschraubt, welche den Zweck haben, die eingehaltenen Flachsbündel sowohl durch die raschen Schläge der Schwinghölzer, als durch die Wirkung der Bürsten, von den anhängenden Stengelsplittern zu reinigen und die Fasern zu zertheilen. Um sowohl das Einhalten des Flachses zu erleichtern, als den Luftzug der Schwing- und Bürstscheiben unschädlich zu machen, sind diese durch Holzwände eingeschlossen, so daß nur die Einhaltöffnung freigelassen, und dazwischen nur ein Spielraum von höchstens 12 Zoll bleibt, innerhalb welchem die Operation des Schwingens und Bürstens erfolgt. Der auf dieser Maschine bearbeitete Flachs erscheint von seinen Holztheilen vollkommen gereinigt, die Fasern getheilt und parallel gelegt, jedoch nicht klar genug, um der Spinnerei übergeben zu werden, indem die Verzweigung der Fasern erst durch die Hechel getrennt und in Haarform gebracht werden kann. Diese Maschine hatte meine Aufmerksamkeit in hohem Grade auf sich gezogen, indem der vorher bloß zerquetschte Flachsstengel schon durch diese einfachen Operationsmittel, nämlich das Schwingholz und die Bürste, seine erste Reinigung und Verfeinerung auf eine so überraschend schonende Weise für die Faser erhält, daß sie parallel nebeneinandergeordnet, mit sehr unbedeutendem Abgange an Werg gehechelt werden kann, welches Resultat jedoch nur bei einem Materiale möglich wird, das nach der neuen Röstungsmethode behandelt worden ist. In der Ordnungsfolge der Vorbereitungsmaschinen kommt nun eine Maschine in die Reihe, welche in ihrer Art ebenso originell, als ihre Bestimmung neu genannt werden muß, denn sie allein bietet den großen Maschinenspinnereien das Mittel, die Verschiedenheit der Fasern zu separiren, die Ausscheidung der feinen Fasern von den gröberen zu bewirken, und aus den ersteren die Erzeugung der höhern Garnnummern zu ermöglichen. Sorgfältige Prüfungen hatten Hrn. Plummer die Ueberzeugung gegeben, daß die Faser der Flachspflanze nicht in der ganzen Länge des Stengels von gleicher Zartheit und Gleiche, sondern vom Wurzelende bis über die Hälfte des Stengels am feinsten und gleichsten, von da an aber bis zu der Verästung der Samenknoten bedeutend gröber, spröder und ungeschmeidiger sey, und daher nur die untere Hälfte der Fasern zu ganz feinen, die obere Hälfte hingegen nur zu mittelfeinen und gröberen Gespinnsten tauglich sey, mithin bei der Verspinnung der unseparirten Faser nur Mittelgarne erzeugt werden können. Durch diese Ueberzeugung geleitet, hatte Hr. Plummer nun eine Maschine erfunden, wodurch der Flachs ungefähr in der Hälfte seiner Länge dergestalt auseinandergesprengt wird, daß die Fasern vom Wurzelende bis zur Mitte für feine, und jene von der Mitte bis zum Gipfel der Aeste und Samenknoten für gröbere Garne ausgeschieden werden, und bei diesem Abriß wie feine Haarpinsel auslaufen, mithin auch in der Spinnmanipulation die vollkommenste Gleichheit der Garne erzielen lassen, welches eine Unmöglichkeit seyn würde, wenn man diese Trennungsoperation durch einen Schritt erreichen wollte. Um die Beschreibung dieser Maschine zu erleichtern, und ihre Construction begreiflicher zu machen, habe ich alle auf die Flachsbereitung Bezug habenden Maschinen gezeichnet, und bin auf jedesmaliges Verlangen bereit, darüber nähere Aufklärung zu geben. Die auf die beschriebene Weise geschiedenen Flachsfasern werden im Fabriksbetriebe jede Sorte für sich auf die Hechelmaschine gebracht, in Spannkloben aus Gutta-percha eingelegt, und in die Bahn der Hechelmaschine geschoben, von welcher diese Kloben nach und nach durchgetrieben und die abwärts hängenden Fasern durch die zu beiden Seiten einwirkenden Hecheln von zunehmender Feinheit ausgehechelt, und das sich verhältnißmäßig unbedeutend ergebende Werg, durch eine Stabhorde ohne Ende ausgeschieden wird. Die Hechelmaschine ist so construirt, wie sie in den meisten Werken über Flachsspinnerei abgebildet zu finden ist, und auch in unseren Spinnereien existirt, und unterscheidet sich nur dadurch, daß die Hecheln in haspelförmigen Cylindern angebracht, und das Werg, durch bewegliche Bürsten aus den Hechelzähnen ausgeschoben, der Abstreifung einer Bürstenspirale zugeführt wird, wodurch die Wergfasern in vollkommener Reinheit und ohne Knoten gewonnen werden. Der gereinigte Flachs wird nach der Hechelung auf die Band- und Duplirmaschinen gebracht, welche nach bereits bekannter Art mit dem Schraubensystem construirt sind, daher also nicht mehr neu, wohl aber durch die Anwendung weit größerer Druckwalzen von den früheren Maschinen verschieden erscheinen. Die in der Exposition ausgestellten und auch in Gang gesetzten Vorspinnmaschinen unterscheiden sich von den früheren dadurch, daß die für gröberes Garn bestimmten Vorgespinnste aus den Flachs zweigen ganz unbefeuchtet und etwas gedreht, die feineren Vorgespinnste aus dem Stammflachs hingegen befeuchtet und über einer mit Dampf geheizten Trockenwalze getrocknet, ungedreht auf Spulen gewickelt zum Vorgespinnste gebildet werden. Die Fasern des feinern Vorgespinnstes werden durch die Befeuchtung ganz leicht aneinander geklebt, in diesem Zustande durch die geheizte Trockenwalze wieder vom Wasser befreit, und in Form eines 1 1/2 Linien breiten Fasercontinuums ohne alle Drehung von der Vorspinnspule aufgenommen. Durch dieses Verfahren, das Vorgespinnst nach der Zusammenklebung der Fasern sogleich wieder zu trocknen, wird das große Gebrechen umgangen, welches früher dem nassen Vorgespinnste auf den Spulen durch die eingetretene Gährung widerfahren ist, wo nicht selten ein großer Theil des Vorgespinnstes verdorben worden ist, wenn im Sommer Feiertags über ein größerer Vorrath stehen geblieben ist. Sowie die Vorspinnmaschine, sind auch die Feinspinnmaschinen für feinere und gröbere Garne etwas verschieden, indem auf der für gröbere Garne construirten Maschine das trocken gedrehte Vorgespinnst gleich von der Vorgespinnstspule unmittelbar durch einen mit Wasser gefüllten Näßkasten geleitet, von der Einzugswalze ergriffen und von der sechs- bis achtmal schneller laufenden Ausstreckwalze der Drehung der gewöhnlichen Waterspule zur Aufnahme zugeführt wird, und ein Gespinnst von Nr. 40 bis 80 erzeugt. Die feinfaserigen ungedrehten Vorgespinnste werden auf eine ähnliche Feinspinnmaschine gebracht, welche jedoch nebst einem Wasserkasten auch mit einer darin umlaufenden glatten Schleppwalze versehen ist, um welche das zarte Faserband geschlungen und befeuchtet den Streckwalzen zugeführt wird, wobei eine Ausstreckung um die acht- bis zehnfache Länge stattfindet, und die feingezogenen Fasern der Wirkung von Spulen zugeführt werden, welche um die Hälfte kleiner und feiner construirt sind, so daß auf der in der Ausstellung aufgestellten Feinspinnmaschine dieser Art Gespinnste von 90 bis Nr. 100 gesponnen werden konnten; doch der Umstand, daß ungeachtet nur einige Spindeln in Thätigkeit gesetzt waren, dennoch das Steigen der Fäden ausfallend war, und auf den Gallerten unter der Nr. 45 Flachsgespinnste Nr. 140, 150, 160, 170, 180, 190 und Nr. 200 in ganzen Packen ausgestellt waren, mußte der Vermuthung Raum geben, daß uns die Industriellen Englands die vollkommneren Mittel zur Erzielung solcher Resultate absichtlich vorenthielten, und uns nur Maschinen in das Auge stellten, aus denen wir nichts lernen, und nur durch die Eleganz ihrer schönen Außenseite angelockt, zu unserem Gebrauche von ihnen das Schlechtere kaufen sollen. Was übrigens den Artikel der feinen Maschinenflachsgarne betrifft, so hat Frankreich unter Nr. 137, und zwar die HHrn. Dautremor u. Comp. aus Lille, in der Feinheit und Gleichheit der Gespinnste die englischen Aussteller noch übertroffen, indem sie Garne von der Feinheit von 200 bis Nr. 300 ausgestellt, und dadurch den Beweis geliefert haben, daß sie in diesem wichtigen Zweig der Industrie den Engländern nicht nur gleich, sondern wirklich zuvorgekommen sind. Der Widerspruch der Erscheinung bei den ausgestellten Flachsspinnmaschinen mit hölzernen Druckwalzen, wo an einigen Spulen nur mit Mühe grobe Faden gesponnen werden konnten, indem die Fasern an der rauhen Walzenfläche immer hängen blieben und keine größere Feinheit erreichen ließen – und andererseits die unwiderlegbare vor Augen liegende Thatsache, daß Garne bis zur Feinheit von 200 bis 300 im Großen erzeugt werden, mußte meine Vermuthung endlich zur Ueberzeugung steigern, daß Englands Politik uns das wahre Mittel verheimlicht, wodurch man so günstige Resultate erreicht. Der sicherste Weg mir von diesem Räthsel eine Lösung zu verschaffen, war eine Reise nach Leeds und die Besichtigung der dortigen großen Spinnereien, zu welchem Behufe mir Hr. Kraus in Wien ein Empfehlungsschreiben an Hrn. Marschall in Manchester mitgab, allein es war eben so erfolglos als alle Empfehlungen, mit welchen Hr. Pimont aus Rouen seine Neugierde zu befriedigen suchte, denn man bekam dort Alles zu sehen, nur das nicht, was man zu sehen wünschte. – Ich faßte daher einen andern Ausforschungsplan, nämlich auf den Gallerien alle Expositionen von Fabrikatensilien und Maschinenbestandtheilen zu durchmustern, wobei ich bei der großen Ausdehnung des Gebäudes über fünf Tage zubrachte, jedoch so glücklich war auf einer Gallerte des nordwestlichen Endes des Krystallpalastes die Fabricate der patentirten Gutta-percha-Compagnie zu finden, und unter den vielen seltenen Fabricaten auch Druckwalzen für Flachsspinnmaschinen zu entdecken. – Es war nur ein einziges Exemplar, aber genug das Räthsel zu lösen – welches ich sogleich unserm Wiener Gutta-percha-Fabrikanten, Hrn. Dinste, mittheilte, und aus der Fabriksniederlage dieser Compagnie Nr. 18 Wharf Road, City Road, London, den Ankauf eines Musters veranlaßte – welches aber weder mir noch Hr. Dinste, sondern nur der Bemühung des Hrn. Rummler gelungen ist, da die Gutta-percha-Fabrik die Verpflichtung auf sich genommen hat, außer den englischen Flachsspinnfabriken sonst an Niemanden solche Walzen auszufolgen – Im Besitze dieses Musters sind wir nun in der Lage, uns diesen wesentlichen Bestandtheil zu feinen Flachsspinnereien selbst machen und unsere Fabriken damit versehen zu können. (Zeitschrift des niederösterreichischen Gewerbvereins, 1851, Nr. 48.) Prüfung von Gutta-percha-Röhren und deren Anwendung zu Pumpen. Auf der Maschinenwerkstatt der Mannsfeld'schen Gewerkschaften hat man vor Kurzem Gutta-percha-Röhren, welche von Ewald in Leipzig bezogen sind, in folgender Weise probirt: 1) Die erste der Probe unterworfene Röhre war im Lichten 3 Zoll weit, äußerlich 3 1/2'' stark, hatte mithin eine Wanddicke von 1/4 Zoll. Die Länge der Röhre betrug 5 1/2 Fuß. Bezüglich der Wanddicke wird jedoch bemerkt, daß selbige nicht überall gleich groß, sondern abwechselnd stärker und schwächer war und nur die Durchschnittsstärke 1/4 Zoll betrug. Es wurde, nachdem beide Enden gehörig verschlossen und an dem einen ein Sicherheitsventil angebracht war, mittelst einer Druckpumpe Wasser in die Röhre getrieben, bis das Sicherheitsventil dergleichen ausströmen ließ. Die Belastung des Ventilhebels wurde nach und nach verstärkt, bis endlich bei 10 Pfd. der Riß erfolgte. Bei der angewendeten Hebellänge von 12 1/2 Zoll wirkte das angehängte Gewicht im 8,333 fachen Maaße, und da der leere Hebel auf das Sicherheitsventil ein Moment von 4,25 Pfd. ausübte, der Querschnitt des Ventils 0,6 Zoll betrug, so war der Druck pro Quadratzoll Textabbildung Bd. 123, S. 323 Die Cohäsionskraft der Gutta-percha berechnet sich hiernach auf den Quadratzoll zu (145,9 × 3)/0,5 = 875,4 Pfd. 2) Die andere eben so weite und starke Röhre wurde auf ganz gleiche Weise probirt, hielt aber nur den Druck bis zu einer Belastung von 8 Pfunden am Sicherheitsventilhebel aus. Es betrug demnach der Druck pro Quadratzoll Textabbildung Bd. 123, S. 323 und hiernach die Cohäsionskraft pro Quadratzoll Gutta-percha (118,9 × 3)/0,5 = 709,14 Pfd. 3) Mit derselben Röhre wurde ein zweiter Versuch gemacht, nachdem die beim vorigen aufgerissene Stelle abgeschnitten worden, wobei sich aber eine viel geringere Haltbarkeit ergab, nämlich: Textabbildung Bd. 123, S. 324 pro Quadratzoll; also die Cohäsionskraft für den Quadratzoll Gutta-percha zu (67,1 × 3)/0,5 = 402,6 Pfd. Diese gegen die ersten beiden Ergebnisse auffallend geringe Haltbarkeit hat wahrscheinlich doppelte Ursachen: es kann nämlich durch die beim ersten Versuche angehängte größere Belastung des Sicherheitsventiles, wodurch der erste Riß erlangt wurde, die Gutta-percha schon bedeutend von ihrer Cohäsion verloren haben, außerdem aber fand sich beim Durchschneiden auch, daß die Wand auf der einen Seite nicht 1/4 Zoll, sondern nur 1/8 Zoll stark war. Zu Pumpenliederungen ist Gutta-percha bei der Carolusschächter Wassersäulenmaschine im Sangerhäuser Bergreviere mit ganz gutem Erfolge seit Ende 1848 in Anwendung. Gutta-percha hat gegen Liederungen aus gutem Mastrichter Sohlenleder eine mindestens doppelte, in der Regel die dreifache Dauer gehabt. Die gehobenen Grundwasser führen viel Sand, der sehr scharf ist, mithin auf die Liederung nachtheilig wirkt; und dennoch kann die durchschnittliche Dauer auf drei Monate angeschlagen werden. Ob bei Pumpen von nur kleinem Durchmesser die Gutta-percha mit gleich gutem Erfolge zu Liederungen anzuwenden ist, muß dahin gestellt bleiben, da hierüber Erfahrungen fehlen. Möglich wäre ein etwas größerer Verlust an Wasser, da die Gutta-percha steifer als Leder ist, bei kleinen Kolbenröhren sich vielleicht weniger dicht an die Wände derselben anlegt. Es ist nach den angeführten Versuchen unzweifelhaft, daß Gutta-percha eine bedeutende Wasserhöhe aushält, und zu empfehlen versuchsweise Pumpen aus diesem Stoffe zu fertigen. Solche Pumpen müßten beim Bergbau außerordentlich bequem seyn, da sie jede Biegung annehmen, in jeden Winkel geführt werden können und überall hinpassen. Der laufende Fuß jener Röhren ist mit 1 Thlr. bezahlt worden. (Bergwerksfreund, Bd. XIV, S. 38.) Mittel um Glasrahmen, Fenster etc. zu transportiren. Ein gewiß nicht sehr allgemein bekanntes Mittel, um eingerahmte Glasscheiben beim Transport vor dem Zerbrechen zu schützen, wurde nach Prof. Bolley von den Bandfabrikanten in Basel für den Transport zur Londoner Ausstellung in Anwendung gebracht. Während man den betrübenden Anblick, ganze Kisten mit dem schönsten geschliffenen Glase im zertrümmerten Zustande öffnen zu sehen, öfters hatte, zeigten sich beim Auspacken der Basler Glasrahmen nur sehr wenige gesprungen. Das Mittel bestand einfach darin, daß man am Versendungsorte Bänder von Papier, etwa 1 Zoll breit, kreuzweise auf die Scheiben klebte, so daß diese durch die Papierstreifen in quadratische Felder von etwa 1/2 Fuß Seite eingetheilt waren. Die Wirkung dieses Mittels scheint darin zu bestehen, daß durch das Band die Schwingung der Scheiben gehindert oder vermindert wird, denn mehr diesem Schwingen als heftigen Stößen scheint das häufige Vorkommen zerbrochener Scheiben zugeschrieben werden zu müssen. Diese sehr einfache Vorsicht ist also empfehlenswerth. (Schweizerisches Gewerbeblatt 1851, Nr. 20.) Biegsame Dampfleitungsröhren. Die größten Annehmlichkeiten bieten, besonders für kleine mit Dampf betriebene Färbereien (Seidenfärbereien) biegsame und bewegliche Dampf- und Wasserleitungsröhren. Man erhält dieselben auf gute Weise durch Benutzung der vulcanisirten Kautschukschläuche, welche aus einer festen Hanfeinlage und einem dicken Ueberzug des so elastischen Stoffes bestehen. Entweder nimmt man die ganzen Enden von diesen Röhren, oder man setzt Stücke zwischen Kupferröhren, durch einfaches festes Darüberbinden der Röhren. Die Röhren werden vom Dampf nicht erweicht, werden in der Kälte nicht hart, halten einen Druck von 4–10 Atmosphären aus und sind in jeder Stärke zu beziehen. – Die HHrn. Fonrobert und Pruckner in Berlin fertigen dergleichen. (Deutsche Muster-Zeitung, 1852 Nr. 1.) Kautschuk-Handschuhe für Färber etc. Unter den vielfachen Anwendungen des Kautschuks dürfte besonders die zur Herstellung wasserdichter, unangreifbarer Handschuhe für den Chemiker, den Färber von Werth seyn. Von Nordamerika aus waren in London dergleichen ausgestellt; dieselben bestehen aus gewöhnlichen gewirkten Baumwollenhandschuhen, welche nach außen mit einem dünnen Kautschuk-Ueberzuge versehen sind, der bei dem festesten Anschließen beim Gebrauch, dem Bewegen der Finger nicht hinderlich ist und das Durchdringen jeder Spur von Flüssigkeit verhindert. Mit denselben versehen, kann man in den stärksten Säuren, Alkalien und Salzlösungen, welche die Haut der Finger schnell zerstören würden, ohne Nachtheil arbeiten. Ich brachte mir ein Paar solcher Handschuhe mit, und habe dieselben sehr praktisch gefunden; sie bewährten sich unter Anderm namentlich bei den Versuchen über Mercer's Verfahren (S. 247 in diesem Bande des polytechn. Journals), welche ein Arbeiten in 30 bis 40° Baumé starker Schwefelsäure und eben so starker Aetzlauge erfordern. Meine Hände, sowie die Handschuhe selbst, blieben dabei unversehrt. W. Grüne. (Deutsche Muster-Zeitung, 1851, Nr. 7.) Verbesserung bei der Darstellung des Französischblau auf Wolle. Die zur Darstellung des Bleu de France auf Wolle gegenwärtig übliche Methode besteht darin, daß die Waare in einem Färbebade, welches Kaliumeisencyanid (rothes Blutlaugensalz), eine Säure und Zinnchlorid enthält, bis zum Siedepunkt erhitzt und darin so lange gekocht wird, bis die rein blaue. Farbe erfolgt ist. Bei der Ausführung dieser Operation entweicht viel Cyan in Form von Blausäure. Das Verlorengehen dieses für die Bildung der blauen Farbe so wichtigen Körpers brachte auf den Gedanken, das Verfahren wo möglich dahin abzuändern, daß das Cyan ganz oder doch zum größten Theil in der Flotte zurückbleibe, und, mit Eisen verbunden, sich auf die Faser niederschlage. Deßfallsige Versuche ergaben, daß dieser Zweck dadurch erreicht werden kann, daß man dem Farbebade ein Eisenoxydsalz, und zwar am besten Eisenchlorid (salzsaures Eisenoxyd), zusetzt. Das Färben geschieht dann auf folgende Weise. Man löst erst das rothe Blutlaugensalz in der Flotte, setzt darauf einen kleinen Theil der zu verbrauchenden Säure, dann das Chlorzinn und das Eisenchlorid zu. Die Flotte ist nun klar und von bräunlicher Färbung. Man geht mit der gut gewaschenen Wolle lauwarm hinein und erwärmt dann bis zum Sieden. Die Wolle fällt schnell dunkelgrün an und wird beim Kochen nach dem Zusatz der noch vorhandenen Säure alsbald schön blau. Die mit diesem Färbeverfahren angestellten Versuche gaben überaus günstige Resultate. Man erhält bei Anwendung desselben einen gegebenen Farbenton mit 25 Procent weniger von rothem Blutlaugensalz, als nach dem gewöhnlichen Verfahren. Versuche zur Feststellung des besten Verhältnisses in der Menge des zuzusetzenden Eisenchlorids ergaben, daß ein Zusatz von Eisenchlorid (gesättigte Auflösung von Blutstein in gewöhnlicher Salzsäure, oder Auflösung von Eisen in Salzsäure, in welche dann Chlor geleitet, oder die nach Zusatz von noch der Hälfte der zuerst angewendeten Salzsäure, mit Salpetersäure behandelt wurde), dessen Gewicht 1/2 bis 3/4 von dem angewendeten rothen Blutlaugensalz betrug, den größten Effect hervorbrachte, ein über dieses Gewicht hinaus gehender Zusatz aber hellere Farben gab. Mit dem Zusetzen der Säure muß man bei diesem Verfahren vorsichtig seyn; man reicht hier mit weniger Säure aus wie gewöhnlich, und Weinsteinsäure gab die günstigsten Resultate. Das anzuwendende Blutlaugensalz darf natürlich kein gewöhnliches (gelbes) Blutlaugensalz enthalten, weil dann beim Vermischen mit dem Eisenchlorid ein Niederschlag von Berlinerblau entsteht, man kann daher die im Handel vorkommenden Compositionen auch nur insoweit verwenden, als sie von einem Gehalt an diesem Salz frei sind. (Deutsche Muster-Zeitung 1851, Nr. 3.) Reagens für die auflöslichen Bestandtheile der Gummiarten; von J. L. Lassaigne. Die sogenannten Gummiarten sind complicirte Naturprodukte. In gewissen Arten hat man zwei Substanzen unterschieden – das Arabin, welches in kaltem Wasser auflöslich ist; dann das Cerasin, welches darin unauflöslich ist. Jenes bildet den größeren Theil des arabischen und Senegalgummi, während letzteres im Kirschbaumgummi und Traganth vorwaltet. Für solche Gummiarten, welche gänzlich oder theilweise aus Arabin bestehen, empfiehlt der Verfasser das schwefelsaure Eisenoxyd und das drittel-essigsaure Blei als Reagentien. Das schwefelsaure Eisenoxyd schlägt das Gummi sogar aus Auflösungen von Zucker nieder, welcher keinen Einfluß auf den Niederschlag hat; letzterer ist gelblich, gallertartig und durchsichtig. Dieses Resultat verdient besondere Beachtung, weil es noch andere in Wasser auflösliche Substanzen gibt, welche durch Alkohol und basischessigsaures Blei gefällt werden, aus die aber das schwefelsaure Eisenoxyd keinen Einfluß hat. Der durch das Bleisalz und Alkohol erzeugte Niederschlag könnte mit Dextrin verwechselt werden, sowie mit anderen gummiartigen Substanzen, welche unter vegetabilischen Producten so häufig vorkommen; das Eisensalz unterscheidet aber das Arabin bestimmt von denselben. Der auflösliche Theil des Traganths, welchen man als isomerisch mit Arabin betrachtet, wird wie das Arabin durch schwefelsaures Eisenoxyd gefällt; aber der Niederschlag mit basisch-essigsaurem Blei ist weiß, flockig, undurchsichtig und käsig, während das aus Traganth mit kaltem Wasser ausgezogene Gummi mit basisch-essigsaurem Blei einen durchsichtigen gallertartigen Niederschlag liefert. Wenn Syrup mit arabischem Gummi vermischt wurde, läßt sich in dem durch Alkohol gefällten Theil das Gummi durch schwefelsaures Eisenoxyd entdecken. Dextrin, der gummige Bestandtheil welchen Alkohol aus käuflichem Stärkesyrup niederschlägt, liefert mit schwefelsaurem Eisenoxyd keineswegs einen Niederschlag wie das Arabin, daher sich eine Beimischung von Gummi im Syrup leicht entdecken läßt, (Journal de Chimie medicale, Bd. VII S. 580.) Ueber den Unterschied zwischen Braun- und Steinkohlen, hinsichtlich ihrer Aschenbestandtheile und Destillationsproducte. Ueber die Aschenbestandtheile und Destillationsproducte der Braun- und Steinkohlen wurde von Hrn Dr. P. Kremers eine (in Poggendorffs Annalen 1851, Nr. 9 mitgetheilte) Untersuchung ausgeführt, welche bestätigt, daß selbst solche Kohlen, in denen noch deutliche Pflanzenzellen wahrgenommen werden können, die unorganischen Bestandtheile, welche zur Zeit der Ablagerung in ihnen vorhanden waren, nicht mehr enthalten, und daß dieselben durch andere ersetzt sind. So konnten z.B. kaum Spuren von Phosphorsäure in ihnen gefunden werden, Alkalien fanden sich nur in sehr geringer Menge. Die unorganischen Bestandtheile der Asche schienen zum größten Theil von einer Beimengung des Schieferthons herzurühren, welcher die Kohlen umgibt; sie sind daher in allen Stein- und Braunkohlen dieselben. Hinsichtlich der Producte der trockenen Destillation von Braun- und Steinkohlen fand der Verf. bestätigt, daß diejenigen der Braunkohlen (auch der erdigen) eine durch Essigsäure bewirkte saure, hingegen diejenigen der Steinkohlen eine ammoniakalische Reaction zeigen. In den Destillationsproducten der Steinkohlen konnte weder freie noch an Ammoniak gebundene Essigsäure nachgewiesen werden. Diejenigen der Braunkohlen enthielten diese Säure in geringer Menge, doch rührte die saure Reaction zum Theil von Schwefelwasserstoff her. Uebergänge zwischen Braunkohlen und Steinkohlen konnten in dieser Beziehung nicht aufgefunden werden. Von dem Ammoniak der Kohlen ist ein Theil schon fertig gebildet in denselben enthalten, wie sich durch die Destillation des wässerigen Auszugs von Steinkohlen mit Natronlauge auch ergab. Das mit Salzsäure versetzte Destillat gab Salmiak. Wahrscheinlich enthalten die Steinkohlen das Ammoniak als schwefelsaures Salz. Untersuchung und Bereitung einer Seife mit Stärkmehlzusatz. Von J. J. Pohl in Wien. Unter den vielen Verfälschungen, welchen die gewöhnliche Seife, als Gemenge mehrerer fettsauren Salze mit der Basis Kali oder Natron, ausgesetzt ist, hat außer den immer mehr überhand nehmenden Ueberfüllungen und Ueberschleifungen mit Wasser, dem Versetzen mit Schwerspath, Kreide, Thon u.s.w., die Vermischung der Seife mit Stärkmehl, besonders in Frankreich, sehr um sich gegriffen. Obwohl der Stärkmehlzusatz bei den sogenannten Seifenkugeln (savonettes) ein ganz gewöhnlicher ist, ja von Vielen bei diesem Handelsartikel, zur Bindung und Verminderung der Sprödigkeit, als nothwendig erachtet wird, und 10 bis 50 Procent der ganzen Seifenmasse beträgt, so wurde bis zur neuesten Zeit bei den glatten Seifen, welche in Riegeln vorkommen, ein Gehalt an Stärkmehl immer als Verfälschung angesehen. Vor etwa drei Jahren kam aber in Wien unter dem Namen Wirthschaftsseife ein Product im Handel vor, welches beträchtliche Mengen Stärkmehl enthielt und vor der gewöhnlichen Seife den Vorzug haben sollte, bei verhältnißmäßig billigem Preise sehr ausgiebig zu seyn, sowie keine krystallinische Substanz auswittern zu lassen. Ich hatte Gelegenheit, das Verfahren bei Bereitung dieser Seife kennen zu lernen, und theilte dasselbe, da daraus kein Geheimniß gemacht wurde, hier mit, ebenso sollen die Resultate der Analyse dieser Seife und ihre Eigenschaften angegeben werden. Zur Erzeugung von 100 Pfunden Seife nimmt man 6 bis 10 Pfund Stärkmehl, ferner eine Soda-Aetzlauge von 18° Baumé oder 1,145 spec. Gewicht bei 15,6°, C., bereitet aus 100 Pfunden Soda und 110 Pfunden Aetzkalk, von welcher Länge 40 Pfund auf 60 Pfund Feit zuzustechen sind. Als Fett kann entweder bloß Talg, oder der Billigkeit halber ein Gemenge von diesem mit andern Fettarten, z.B. Fischthran, verwendet werden. Die Bereitung der Seife geschieht auf kaltem Wege durch Rühren, und das Stärkmehl ist gleich beim Beginn dieser Operation einzumischen. Die auf solche Weise erzeugte Seife ist im Innern vollkommen gleichförmig, an den frischen Schnittflächen ziemlich weiß, fühlt sich sehr elastisch an, wird aber, längere Zeit dem Einflüsse der atmosphärischen Luft dargeboten, an der Oberfläche durch Austrocknung holzbraun gefärbt. Das bei der Bereitung zugesetzte Starkmehl ist noch in der Seife mittelst Jodtinctur durch die charakteristisch blaue Färbung der Jodstärke nachweisbar, und unter dem Mikroskope sind die einzelnen meist stark aufgequollenen Stärkmehlkörnchen zu erkennen, ja ein Theil davon ist in Folge der niedrigen Temperatur, der sie ausgesetzt waren, noch im unveränderten Zustande vorhanden. Es ließ sich daher leicht mittelst des Mikroskops darthun, daß das der untersuchten Seife zugesetzte Starkmehl-Weizenstärke war. Bei der Untersuchung des Wassergehaltes dieser Seife ergab es sich, daß 36,410 Procent Wasser darin enthalten war; außerdem wurden durch die Analyse 53,826 Procent an Fettsäuren, und 6,168 Procent Stärkmehl direct nachgewiesen. Das in der Seife vorhandene Natron endlich wurde nicht direct, sondern durch die Differenz von der Summe 100 bestimmt, so daß an der Angabe des Natrongehaltes der Totalfehler der Analyse haftet. Die procentische Zusammensetzung der mittelst Stärkmehlzusatz erzeugten Seife ist folgende: Fettsäuren   53,826 Stärkmehl     6,168 Natron     3,596 Wasser   36,410 ––––––– 100 (Sitzungsbericht der kais. Akad. der Wissenschaften in Wien, Jahrgang 1851, Bd. VI. S. 582.) Holzmosaikarbeiten von Podany in Wien. Wenn wir gleich die Fertigung von Arbeiten in Holzmosaik bei vielen Ebenisten als etwas Bekanntes voraussetzen dürfen, so möchten doch wohl wieder manchen Schreinern Vorschriften zur richtigen Anfertigung der erwähnten Verzierungen nicht ganz unwillkommen seyn. Nach Podany verwendet man Ahornholz, welches im Januar geschlagen werden soll. Nachdem es vier Wochen hindurch oder längere Zeit gelegen hat, wird es über die Hirnseite in Furnüre geschnitten, wodurch beide Seiten des Furnürblattes eine gleiche Holzspielung zeigen. Der Schnitt braucht übrigens nicht quer, sondern er kann auch schräg gegen die Richtung des Kerns gemacht werden. Die erhaltenen Furnüre werden gebeizt und in verschiedenen Tönen gefärbt, wobei der Umstand Vortheile bietet, daß die Hirnseite des Holzes die Farben viel leichter und dauerhafter annimmt, als die Längenseite. Die Furnüre, welche weiß bleiben sollen, werden in Alaunwasser, das einen Zusatz von Kremserweiß hat, gekocht. Die auf solche Art behandelten Hirnholz-Furnüre werden nun nach verschiedenen Farbenzusammenstellungen so auf einander geleimt, daß sie mehr oder minder starke Klötze bilden. Diese werden wieder, jedoch nach der Richtung der Längenseite des Holzes, in Furnüre geschnitten, welche man entweder unmittelbar zu jenen Mosaikarbeiten verwendet, oder neuerdings in mannichfaltigen Anordnungen und Farbencombinationen zusammenleimt und zum drittenmale in Furnüre schneidet, die wieder zur Herstellung farbiger Mosaikarbeiten dienen. Daß die Furnüre nach dem Zusammenleimen in geeigneten Zwingen eingespannt werden müssen, braucht kaum erwähnt zu werden. Auf solche Art erhält man sowohl streifenförmige, als auch punktartige, verschieden gefärbte Bestandtheile für Holzmosaik, wobei jedoch immer nur gerade Lineamente erscheinen. Wenn aber gekrümmte nöthig sind, so werden die zusammenzuleimenden Furnüre in Zwingen eingespannt und gebogen, deren Backen die erforderliche Krümmung bedingen. Da durch Abschneiden der farbigen Furnüre von einem und demselben geleimten Klotze auch jederzeit gleiche Arbeit vielfältig erhalten wird, so begünstigt diese Verfahrungsart eine verhältnißmäßig sehr wohlfeile Herstellung von ebenso mannichfaltig, als vielfältig gleich herzustellenden Holzmosaikarbeiten. (Tischler- und Drechsler-Zeitung.)