Titel: Miscellen.
Fundstelle: Band 124, Jahrgang 1852, Nr. , S. 71
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Miscellen. Miscellen. Verzeichniß der vom 25. Sept. bis 4. Decbr. 1851 in England ertheilten Patente. Dem Ernst Kämmerer, Eisengießer zu Bromberg in Preußen: auf Verbesserungen im Besäen der Felder. Dd. 25. Sept. 1851. Dem Leman Pritcher zu Syracus, im Staate New-York, Nordamerika: auf Verbesserungen an Apparaten zum Reguliren der Kraftmaschinen oder Motoren. Dd. 2. Octbr. 1851. Dem James Warren an Montague-terrace, Mile End-road, Grafschaft Middlesex: auf Verbesserungen an Eisenbahnen, Eisenbahnwagen und im Pflastern. Dd. 2. Oct. 1851. Dem Thomas Cussons in Bunhill-row, Grafschaft Middlesex: auf Verbesserungen im Verzieren gewobener Fabricate für Buchbinder. Dd. 2. Oct. 1851. Dem William Ritchie in Kennington, Grafschaft Surrey: auf ihm mitgetheilte Verbesserungen im Verzieren des Glases. Dd 2. Oct. 1851. Dem William Hodge, Drucker in Saint Austin, Cornwall: auf Verbesserungen in der Fabrication von Glas, Porzellan, Steinzeug und künstlichen Steinen, Dd. 2. Oct. 1851. Dem James Lackersteen im Kensington-square, Grafschaft Middlesex: auf Verbesserungen im Gewinnen von Triebkraft, Dd. 9. Oct. 1851. Dem Sir John Lillie in Pall-mall, Grafschaft Middlesex: auf Verbesserungen im Herstellen oder Decken von Straßen, Fußböden etc. Dd. 9. Oct. 1851. Dem Henry Curzon, Civilingenieur in Kidderminster, Grafschaft Worcester: auf Verbesserungen in der Fabrication von Teppichen. Dd. 9. Oct. 1851 Dem Henry Briggs in Primrose-street, Bishopsgate-street: auf Verbesserungen an Oellampen und Schmierapparaten für Maschinen. Dd. 9. Oct. 1851. Dem Thomas Taylor in Manchester: auf Verbesserungen an Meßapparaten für Wasser und andere Flüssigkeiten. Dd. 9. Oct. 1851. Dem Joseph Oates, Chirurg in Lichfield, Grafschaft Stafford: auf Verbesserungen an den Maschinen zur Fabrication von Ziegeln, Backsteinen, thönernen Abzugsröhren etc. Dd. 9. Oct. 1851. Dem Robert Maryon in York-road, Grafschaft Surrey: auf Verbesserungen im Gewinnen und Anwenden von Triebkraft, und im Signalisiren. Dd. 10. Oct. 1851. Dem Richard Brooman in Fleet-street, City von London: auf ihm mitgetheilte Verbesserungen im Vorbereiten und Behandeln faseriger und häutiger Materialien, sowohl im rohen als verarbeiteten Zustand, wodurch sie dauerhafter werden, sich einziehen oder ausdehnen, gereinigt werden, und auch die Farben besser annehmen und zurückhalten. Dd. 10. Oct. 1851. Dem Hubert Sommelet, Fabrikant in Paris: auf Verbesserungen in der Fabrication von Scheren. Dd. 10. Oct. 1851. Dem Thomas Perry, Mechaniker in Tower-street, Borough Leicester: auf Verbesserungen in der Fabrication von Posamentirerwaaren. Dd. 16. Oct. 1851. Dem William Onions, Ingenieur in Southwark. Grafschaft Surrey: auf die Fabrication von Schrauben, Bolzen, Zapfenlagern, Spindeln, Gravirstempeln und Maschinentheilen überhaupt, aus bisher nicht zu diesem Zweck angewandten Materialien, Dd. 16. Oct. 1851. Dem Matthew Gibson in Newcastle-upon-Tyne: auf eine verbesserte Maschinerie zum Pulverisiren und auch zum Vorbereiten der Felder. Dd. 16. Oct 1851. Dem Thomas Fromings, Fabrikant in Sheffield: auf Verbesserungen an Stempelhämmern. Dd. 16. Oct. 1851. Dem Thomas Lightfoot, Papierfabrikant in South Shields, Grafschaft Durham: auf Verbesserungen an der Papiermaschine. Dd. 16. Oct. 1851. Dem Richard Roberts, Ingenieur in Manchester: auf verbesserte Apparate zum Reguliren und Messen von Flüssigkeitsströmen, ferner zum Heben (Pumpen), Umrühren und Abdampfen von Flüssigkeiten, endlich auf seine Benutzung derselben zum Gewinnen von Triebkraft. Dd. 17. Oct. 1851. Dem Ephraim Hallum in Stockport, Grafschaft Chester: auf Verbesserungen im Vorbereiten und Spinnen der Baumwolle. Dd. 22. Oct. 1851. Dem John Ramsbottom, Graveur in New Mills, Grafschaft Derby: auf einen verbesserten Apparat zum Messen und Registriren von Flüssigkeitsströmen, welcher auch zum Registriren der Geschwindigkeit von Schiffen anwendbar ist. Dd. 22. Oct. 1851. Dem Joseph Beattie, Ingenieur am Lawn-place, South Lambeth, Grafschaft Surrey: auf Verbesserungen in der Construction von Eisenbahnen und der Locomotiven. Dd. 22. Oct. 1851. Dem William Boggett im St. Martin's-lane, und George Palmer, Civilingenieur in Westbourne Villa, Paddington: auf Verbesserungen im Gewinnen und Anwenden von Wärme und Licht. Dd. 22. Oct. 1851. Dem John Platt und Christian Schiele in Oldham, Lancashire: auf Verbesserungen an den Maschinerien zum Vorbereiten und Verarbeiten (Spinnen) faseriger Materialien, diese Verbesserungen find theilweise auch zum Uebertragen oder Fortpflanzen flüssiger und luftförmiger Körper anwendbar. Dd. 22. Oct. 1851. Dem Donald Henderson, Eisengießer in Glasgow: auf einen verbesserten Apparat zur Leuchtgasbereitung, welcher auch zum Heizen anwendbar ist. Dd. 22. Oct. 1851. Dem John Pape in Paris: auf Verbesserungen an Pflügen. Dd. 23. Octbr. 1851. Dem Jonathan Sparks in Conduit-street, Grafschaft Middlesex: auf verbesserte Bandagen für das Bein. Dd. 23. Oct. 1851. Dem Henry Adcock, Civilingenieur in Northumberland-street, Strand, Grafschaft Middlesex: auf Verbesserungen in der Fabrication von Röhren, Kaminaufsätzen und hohlen Gefäßen; ferner von Backsteinen, Ziegeln, Säulen, Zierrathen etc. für den Häuserbau. Dd. 23. Oct. 1851. Dem Moses Poole am Patent Office in London: auf ihm mitgetheilte Verbesserungen an Achsenbüchsen für Eisenbahnwagen. Dd. 23. Oct. 1851. Dem Allen Searell. Ingenieur in Tanybwich, Grafschaft Merioneth: auf eine verbesserte Säemaschine. Dd. 23. Oct. 1851. Dem William Biddell, Gießer im Saint John's-square, Clerkenwell, Middlesex, und Thomas Green im Trafalgar-square: auf Verbesserungen im Formen, Gießen und Vollenden von Artikeln. Dd. 29. Oct. 1851. Dem Michael Scott, Civilingenieur in John-street, Adelphi: auf Verbesserungen im Durchlöchern, Nieten, Biegen und Schneiden der Metalle. Dd. 30.Oct. 1851. Dem Frederick Crace Calvert, Professor der Chemie in Manchester: auf Verbesserungen in der Eisenfabrication, ferner in der Fabrication und Reinigung der Kohks. Dd. 30. Oct. 1851. Dem Thomas Greenwood und James Warburton in Leeds: auf Verbesserungen im Strecken und Kämmen von Wolle, Seide, Flachs, Hanf und Werg. Dd. 3. Nov. 1851. Dem James Childs in Putney, George Wilson und John Jackson in Vauxhall, Grafschaft Surrey: auf Verbesserungen in der Kerzenfabrication, besonders an den dazu erforderlichen Pressen. Dd. 3 Nov. 1851. Dem Francois Lanoa in Paris: auf einen Apparat zum Füllen der Flaschen mit gashaltigen Flüssigkeiten. Dd. 3. Nov. 1851. Dem Henry Vigurs, Ingenieur in Camden Town, Grafschaft Middlesex: auf Verbesserungen an den Schmierapparaten, Achsenbüchsen und Federn der Eisenbahnwagen. Dd. 4. Nov. 1851. Dem Jules Dorey in Havre, Frankreich: auf Verbesserungen im Beleuchten der Thurmuhren-Zifferblätter. Dd. 4. Nov. 1851. Dem Theodor Kosmann in Cranbourne-street, Grafschaft Middlesex: auf ihm mitgetheilte Verbesserungen an Spangen und anderen Befestigungsmitteln für Kleidungsstücke. Dd. 4. Nov. 1851. Dem Henry Vivian in Singleton, Glamorganshire: auf ihm mitgetheilte Verfahrungsarten zur Darstellung von Kobalt und Nickel. Dd. 4. Nov. 1851. Dem Joseph Robinson, von der Ebbw Vale Eisencompagnie, in Verbindung mit den Civilingenieuren Charles Wray und William Doyne: auf Verbesserungen im Oberbau der Eisenbahnen. Dd. 4. Nov. 1851. Dem George Dismore, Juwelier in Clerkenwell-green, Grafschaft Middlesex: auf Verbesserungen an Schlössern. Dd. 4. Nov. 1851. Dem Robert Beswick in Tunstall, Pfarrei Wolstanton, Staffordshire: auf Verbesserungen in der Fabrication von Backsteinen und Ziegeln, ferner in der Construction der Oefen zum Brennen derselben. Dd. 4. Nov. 1851. Dem Alexander Doull, Civilingenieur in Greenwich, Grafschaft Kent: auf Verbesserungen im Eisenbahnbau. Dd. 6. Nov. 1851. Dem William Thomas, Ingenieur in Exeter, Devonshire: auf ihm mitgetheilte Verbesserungen an Dampfmaschinen, ihren Kesseln und deren Oefen (zur Ersparung an Brennmaterial). Dd. 6. Nov. 1851. Dem Michael Parnell, Eisengießer in Little Queen-street, Holborn: auf Verbesserungen an Schlössern. Dd. 6. Nov. 1851. Dem William Sinclair, Ingenieur in Manchester: auf Verbesserungen an Schlössern. Dd. 13. Nov. 1851. Dem Julian Bernard in Green-street, Grafschaft Middlesex: auf Verbesserungen in der Fabrication von Leder oder ausgerüsteten Häuten, und in der Fabrication von Surrogaten derselben. Dd 13. Nov. 1851. Dem William Smith, William Dickinson und Thomas Peake in Derby: auf Verbesserungen in der Fabrication von Chenille. Dd. 13. Nov. 1851. Dem George Sheppard, Ingenieur der Stockton-Eisenwerke, Grafschaft Hants: auf Verbesserungen in der Construction der Getreidemühlen. Dd. 13. Nov. 1851. Dem Hugh Willson im York Hotel, Blackfriars, City von London: auf Verbesserungen in der Construction der Eisenbahnschienen. Dd. 13. Nov. 1851. Dem William Scott in Camberwell, Grafschaft Surrey: auf Verbesserungen in der Construction von Omnibussen und anderen öffentlichen und Privatkutschen. Dd. 15. Nov. 1851. Dem James Lott in Whitchurch, Grafschaft Southampton: auf Verbesserungen am Kutschgeschirr der Pferde. Dd. 15. Nov. 1851. Dem Charles Ewing in Bodorgard, Grafschaft Anglesea: auf eine verbesserte Constructionsmethode für Architektur- und Gartenbau-Zwecke. Dd. 15. Nov. 1851. Dem Claude Tachet, Verfertiger mathematischer Instrumente in Paris: auf Verbesserungen im Vorbereiten des Holzes, um das Werfen desselben zu verhüten. Dd. 15. Nov. 1851. Dem Pierre Erard, Clavierfabrikant in Great Marlborough-street, Grafschaft Middlesex: auf Verbesserungen an Pianofortes. Dd. 15. Nov. 1851. Dem Antoine Sisco in Slough: auf Verbesserungen in der Fabrication von Ketten und im Verbinden des Eisens mit anderem zu diesem Zweck verwendbarem Metall. Dd. 15. Nov. 1851. Dem William Hamer in Manchester: auf Verbesserungen im Weben. Dd. 15. Nov. 1851. Dem Henry Bessemer im Baxter House, Old St. Pancras-road, Grafschaft Middlesex: für seine Erzeugungsweise verzierter Oberflächen auf Geweben und Leder, besonders für Buchbinder. Dd. 19. Nov. 1851. Dem Frederick Bramwell, Ingenieur in Millwall, Grafschaft Middlesex: auf Verbesserungen im Betrieb der Ventile von Schiffs- und anderen Maschinen, ferner an Ruderrädern, Dd. 20. Nov. 1851. Dem Thomas Statham, Klaviermacher in Sidney-street, City-road, Middlesex: auf Verbesserungen an Pianofortes, Dd. 20. Nov. 1851. Dem Isaac Bailey in Victoria-street, Bradford, Grafschaft York: auf Verbesserungen im Vorbereiten, Kämmen und Spinnen von Wolle, Alpaca, Mohair etc. Dd. 20. Nov. 1851. Dem Samuel Colt in Bond-street, Grafschaft Middlesex: auf Verbesserungen an Feuergewehren. Dd. 22. Nov. 1851. Dem Thomas Marsden in Salford: auf Verbesserungen an den Maschinen zum Hecheln und Kämmen des Flachses. Dd. 22. Nov. 1851. Dem Enoch Statham in Siddall's-road, Derby: auf Verbesserungen in der Spitzenfabrication. Dd. 22. Nov. 1851. Dem Frederick Weiß am Strand. Middlesex: auf ihm mitgetheilte Verbesserungen an gewissen chirurgischen Instrumenten, ferner an Scheren. Dd. 22. Nov. 1851. Dem Frederick Geithner in Camden-street, Birmingham: auf Verbesserungen in der Fabrication von Rollen für Meubles. Dd. 22. Nov. 1851. Dem Jean Chalmin, Kaufmann in Rouen, Frankreich: auf Verbesserungen im Vorbereiten und Verweben von Baumwolle. Dd. 22. Nov. 1851. Dem William Moreau Gilbee in South-street, Finsbury, London: auf eine ihm mitgetheilte verbesserte Behandlung der Fette zur Kerzenfabrication. Dd. 22. Nov. 1851. Dem George Mills, Ingenieur in Southampton, Grafschaft Hants: auf Verbesserungen an den Kesseln für Dampfmaschinen. Dd. 22. Nov. 1851. Dem Alexander Stocker in Wandsworth, Grafschaft Surrey: auf Verbesserungen im Verstopseln von Flaschen, Krügen und Töpfen. Dd. 25. Nov. 1851. Dem Henry Ellwood in Great Charlotte-street, Blackfriars: auf Verbesserungen in der Fabrication von Hüten. Dd. 27. Nov. 1851. Dem Richard Whytock in Edinburgh: auf Verbesserungen im Färben des Garns und im Weben bei Anwendung von gefärbtem oder theilweise gefärbtem Garn. Dd. 27. Nov. 1851. Dem John Stevens in Kennington, Grafschaft Surrey auf Verbesserungen im Forttreiben der Schiffe. Dd. 27. Nov. 1851. Dem William Exall, Ingenieur in Reading, Grafschaft Berks: auf Verbesserungen an landwirthschaftlichen Apparaten, ferner an den Dampfmaschinen zum Treiben derselben. Dd. 1. Decbr. 1851. Dem George Laycock, Färber in Albany, Staat New-York. Nordamerika: auf Verbesserungen im Enthaaren und Gerben der Häute. Dd. 1. Dec. 1851. Dem William Grayson, Uhrmacher in Henley-on-Thames, Grafschaft Oxford: auf einen Wegmesser, welcher an Kutschen angebracht werden kann, um die Entfernungen zu messen, über welche die Räder Passiren. Dd. 1. Dec. 1851. Dem Thomas Burstall, Civilingenieur in Lee-crescent, Edgbaston, Warwickshire: auf eine verbesserte Maschine zur Fabrication von Mauerziegeln. Dd. 1. Dec. 1851. Dem John Macintosh, Civilingenieur in Berners-street, Grafschaft Middlesex: auf Verbesserungen an Dampfmaschinen und im Forttreiben der Schiffe. Dd. 4. Decbr. 1851. Dem William Wood in Oxford-street, Grafschaft Middlesex: auf Verbesserungen in der Teppichfabrication. Dd. 4. Dec. 1851. (Aus dem Repertory of patent-Inventions, November und December 1851, Januar 1852.) Ueber eine englische Sengevorrichtung. Die Sengeapparate dienen bekanntlich dazu, die Fasern des Fadens, aus dem die feinen Baumwollgewebe, wie Perkal, Musselin, Bobbinet-Artikel u. a. ähnliche gefertigt werden, von dem Gewebe, das sogleich nach dessen Abnahme vom Webestuhl mit diesen Fasern schimmelartig bedeckt und durchzogen erscheint, durch Anwendung der Hitze zu beseitigen — wegzusengen. Durch diese Operation gewinnen solche Stoffe erst ihre Glätte, ihr feines „lauteres“ Ansehen. Die Procedur des Sengens wurde früher und auch vielfach noch jetzt auf sehr einfache Weise dadurch bewerkstelligt, daß der auf eine Walze oder einen Webebaum aufgerollte Stoff von dieser Walze sich abwickelnd und auf eine andere, mehrere Schuhe oder Ellen entfernte Walze sich aufwickelnd, straff gestreckt über einen fast bis zur Glühhitze erwärmten Eisencylinder schnell hinwegstrich, wodurch während dieser flüchtigen Berührung die hervorstehenden Fäserchen weggebrannt, vernichtet wurden. Diese Methode hat den Uebelstand, daß durch das feste Aufliegen des Stoffes das bei jedem Brennproceß so nöthige Zu- und Durchströmen des Sauerstoffes allzusehr erschwert wird, sich somit keine so recht lebhaste, vielmehr eine gleichsam todte Stickhitze erzeugt, welche auch zuweilen den Geweben selbst nachtheilig wird, häufig auch auf denselben gebräunte, leicht angebrannte Stellen zurückläßt, die freilich durch das nachfolgende Auswaschen und Bleichverfahren wieder entfernt werden, demungeachtet für die Dauerhaftigkeit des Stoffes keineswegs zuträglich sind. Diesen und andern Uebelständen wurde durch Anwendung des Kohlenwasserstoffgases mit Erfolg zu begegnen gesucht. Der zu sengende Stoff wird wie bei der früheren Methode in stetig fortgleitender Bewegung von einer Walze zur andern geführt. Auf der untern Seite desselben, quer durch, und einige Zoll von ihr entfernt, liegt ein metallener Cylinder von solcher Länge, daß er für die breitesten wie schmalsten Artikel verwendbar ist. Dieser Cylinder ist auf seiner obern Seite der ganzen Länge nach, also in der Richtung seiner Achse, mit einer Reihe eng aneinander liegender, fast nadelfeiner Oeffnungen versehen, und den letztern entströmt, ganz ähnlich wie bei einem gewöhnlichen Gasbeleuchtungsapparat, das in den Cylinder geleitete brennbare Gas, welches entzündet, eine Art von aufwärtsstrebender Feuerfranse, eine feine zusammenhängende, schleierartige Flamme bildet. Die durch diese Flamme erzeugte Hitze bearbeitet nun lebhaft den darüber hinweggleitenden Stoff, entfernt durchaus die hervorstehenden Fasern auf der einen Seite, dann bei einer wiederholten ähnlichen Manipulation auch auf der entgegenstehenden. Es ist einleuchtend, daß bei dieser Methode der Luft, beziehungsweise dem Sauerstoff, ungehinderter Zutritt gestattet ist. Auch diese Art des Sengens ist übrigens schon bekannt genug und auch bei uns in Anwendung. Weniger möchte dagegen der Versuch bekannt seyn, den man vorgenommen hat, um die Wirkung der auf diese Weise angewandten Hitze noch durchgreifender, intensiver zu machen, und es ist gerade dieser Versuch, der uns durch den von den HHrn. Burton und Games, Lenton Works, bei Nottingham, auf die Londoner Industrie-Ausstellung gelieferten, ihnen patentirten Apparat (Classe 6, No. 96 des officiellen Katalogs) verdeutlicht wird. Dadurch sollen nicht allein die auf den Außenseiten der Gewebe befindlichen Fäserchen weggebrannt, sondern das Ein- und Durchdringen der Flamme in und durch den Stoff selbst erzielt werden, um auf diese Weise die in dessen Innerm selbst, zwischen den Kette- und Eintragfäden zusammengedrängten Fasern zu entfernen. Dieß wird auf folgende Weise bewerkstelligt. Man denke sich in geringer Entfernung gerade über der das Gas ausströmenden Röhre und in ganz paralleler Richtung mit derselben eine andere kleine Röhre, welche zugleich über dem der Operation unterworfenen Stoffe liegt, so, daß dieser zwischen den beiden Röhren durchstreicht. Die letzterwähnte oder höher liegende dieser beiden Röhren hat auf ihrer untern Seite ebenfalls eine Reihe feiner Oeffnungen oder dann eine durchlaufende ganz schmale Spalte, beide ganz genau mit der einige Zolle tiefer die untere Fläche des Stoffes bearbeitenden Gasflamme correspondirend. Nun steht ferner die benannte Röhre mit einer Luftpumpe in Verbindung, welche, in Bewegung gesetzt, die in ihr befindliche Luft stets an sich saugt, die sodann fortwährend mittelst der erwähnten Oeffnungen durch neu zuströmende Luft ersetzt wird. Die Wirkung dieser dergestalt erzeugten Luftströmung ist einleuchtend; der constante, durch die obere Röhre erzeugte Luftzug wird die unten flackernde Flamme durch das dünne, zwischen den beiden Röhren passirende Gewebe hindurch stetsfort an sich ziehen, und durch die dermaßen so gehobene energische Wirkung der Hitze werden auch die im Körper der Stoffe enthaltenen Fasern ohne weitern Nachtheil für diese selbst zusammengebrannt. Die auf diese Weise behandelten Artikel gelangen in einen Zustand äußerster Reinheit; eine feine Perkale wird ein fast battistartiges Ansehen gewinnen. (Schweizerische Handels- und Gewerbe-Zeitung, 1852, Nr. 14.) Ueber Anfertigung der Normalgewichte; von Hrn. Deleuil. Die Normal-Kilogramme, welche man zum Eichen benutzt, werden gewöhnlich aus vergoldetem Messing gemacht; ihre Anfertigung ist ziemlich schwierig, man mag nun das Gewicht aus zwei Theilen machen, so daß sich der Kopf abschrauben läßt, oder es in einem einzigen Stücke herstellen und in diesem Zustande vergolden. Nach dem ersten Verfahren erhält man nie ein vollkommen genaues Gewicht, weil der hohle Theil desselben, welcher zum Justiren dient, sters eine gewisse Menge Luft enthält, die ihr Gewicht nach der Temperatur ändert; überdieß schraubt sich der Kopf mit der Zeit leicht los. Bei dem zweiten Verfahren ist man genöthigt, das Gewicht mehrmals zu vergolden, um zu einer großen Genauigkeit zu gelangen; oder man bringt auch die Differenz in Anschlag, weßhalb man nur sehr selten ein streng genaues Gewicht erhält. Ein vergoldetes Gewicht kann schon deßwegen nicht genau seyn, weil man es nach dem Vergolden stark reiben muß, um das Sammetartige zu beseitigen, welches die Goldschicht hinterläßt; diese Arbeit ist sehr delicat, so daß man nicht leicht zu einem Gewicht gelangt, dessen Oberfläche gänzlich und gleichförmig mit einer Goldschicht überzogen ist. Um allen diesen Uebelständen abzuhelfen, und ein Gewicht zu erhalten, dessen ganze Oberfläche vollkommen vergoldet ist und zur Beseitigung des Sammetartigen sehr stark gerieben werden kann, verfiel ich auf den Gedanken das Gewicht zu vergolden, nachdem ich auf seinem Kopf einen kleinen Stift aus Gold eingetrieben habe, der mir zum Justiren dient; auf diese Weise erhalte ich ein Gewicht, welches man als gänzlich aus Gold bestehend betrachten kann, und überdieß vollkommen genau zu justiren im Stande ist. (Comptes rendus, Febr. 1852, Nr. 6.) Neues Verfahren zum Magnetisiren des Stahls; von Hrn. Hamann. Da ich mich mit der Anfertigung elektromagnetischer Apparate beschäftige, so war ich bemüht, Verfahrungsarten aufzufinden, um sehr starke Magnete zu machen. Ich entdeckte eine neue Methode den Stahl zu magnetisiren, welche gewissermaßen das Umgekehrte des gewöhnlichen Verfahrens ist. Ich magnetisire den Stahl zuerst und härte ihn nachher; ich lasse nämlich auf den zum Rothglühen erhitzten Stahl einen Magnet oder einen elektrischen Strom wirken und harte ihn in diesem Zustand. Der Versuch ist sehr einfach, wenn man eine kleine Stahlstange vou 3 Millimeter im Quadrat auf 6 Millimeter Länge nimmt, welche mit dem Pol oder zwischen den Polen eines Magnets zum Rothglühen erhitzt wurde — an welchem sie bei einer gewissen Temperatur befestigt bleibt — und das Ganze in Wasser taucht; auf diese Art wird man einen sehr kräftigen kleinen Magnet erhalten. Der raffinirte englische Gußstahl, welcher sich bei einer verhältnißmäßig niedrigen Temperatur härtet, schien mir der geeignetste zu diesen Versuchen. Ich habe mein Verfahren mit größerem Vortheil als die bisherigen Methoden bei Stahlstangen von 12 Millimeter Breite, 6 Millimeter Dicke und 17 Centim. Länge angewandt, und beabsichtige meine Versuche weiter zu verfolgen. (Moniteur industriel, 1852, Nr. 1645.) Verfahren die Lichtbilder auf Metallplatten indirect zu vervielfältigen; von Aimé Rochas. Die unter den günstigsten Umständen dargestellten Lichtbilder auf Metallplatten sind eine so getreue Copie des Bildes der Natur, daß man ihnen keine anderen Mängel vorwerfen kann, als die Spiegelung und die Schwierigkeit sie zu vervielfältigen. Die Lichtbilder auf Papier zeigen keine Spiegelung und lassen sich beliebig oft vervielfältigen; bekanntlich fehlt ihnen aber bis zu einem gewissen Grade die Abstufung der Flächen, welche die Lichtbilder auf Metall in so großer Vollkommenheit besitzen. Es handelt sich also darum, die Vortheile zu vereinigen, welche jede dieser Methoden für sich besitzt, und ihre Mängel zu beseitigen. Um dieses Problem zu lösen, braucht man nur das Bild der Natur direct auf einer Metallplatte zu fixiren, und dieses vollkommene Bild dann mittelst der camera obscura auf eine mit Eiweiß überzogene Glasplatte zu übertragen, welche man benutzt, um es durch die bekannten Verfahrungsarten auf Papier zu vervielfältigen, (Comptes rendus, Febr. 1852, Nr. 7.) Neues Reagens für salpterige Säure oder salpetrigsaure Salze, und für Jodüre; von David Price. Auf folgende Weise verfährt der Verfasser, um die Gegenwart von salpetriger Säure oder einem salpetrigsauren Salze zu entdecken: man vermischt Kleister mit einigen Tropfen einer verdünnten wässerigen Auslösung von Iodkalium (das kein jodsaures Kali enthält), und versetzt das Gemisch mit verdünnter Salzsäure von 1,006 spec. Gew. Man braucht dann nur dem Ganzen die Flüssigkeit zuzusetzen, von welcher man vermuthet, daß sie ein salpetrigsaures Salz enthält; sollte dieselbe alkalisch seyn, so muß man sie vorher mit Salzsäure stark ansäuren. Wenn diese Flüssigkeit viel salpetrigsaures Salz enthält, so entsteht augenblicklich eine dunkelblaue Färbung; enthält sie hingegen nur einige Spuren von solchem, so nimmt sie zuerst eine blasse fahle Farbe an, welche allmählich in Violett und endlich in Dunkelblau übergeht. Dieses Reagens ist außerordentlich empfindlich, denn ein Wasser, welches nur einen Milliontheil salpetrige Säure in Form von salpetrigsaurem Natron enthält, verursacht unmittelbar eine violette Färbung, wenn man es mit dem Reagens in Berührung bringt: bei einer Lösung, welche nur ½ Milliontheil salpetrige Säure enthält, stellt sich die Färbung erst nach einigen Secunden ein; bei einer Lösung, welche ⅓ Milliontheil salpetrige Säure enthält, zeigt sich die Färbung erst nach zwei oder drei Minuten; bei einer Flüssigkeit, welche davon nur 1/5 Milliontheil enthält, bemerkt man erst nach etwa fünfzehn Minuten eine violette Färbung. Wenn man die Probe in einem Porzellangefäß macht, kann man die geringsten Anzeichen von Färbung erkennen; will man Spuren von salpetrigsauren Salzen in einem sehr großen Volum von Flüssigkeit ermitteln, so muß man die Vorsicht gebrauchen, etwas mehr Iodkalium zuzusetzen als wenn man es mit einem kleinen Volum von Flüssigkeit zu thun hat. Durch diese Methode, welche besonders geeignet ist, um zu ermitteln, ob ein salpetersaures Salz salpetrige Säure enthält, entdeckte Hr. Price Spuren von salpetriger Säure in der käuflichen Schwefelsäure und in den meisten Potaschesorten. Um auf Jodüre zu reagiren, braucht man nur das beschriebene Verfahren umzukehren, nämlich die Flüssigkeit worin man ein Jodür vermuthet, mit Kleister zu vermischen, diese Mischung mit Salzsäure anzusäuern und ihr dann eine Auflösung von salpetrigsaurem Kali zuzufügen; wenn die angewandte Flüssigkeit einen starken Antheil Jod enthält, färbt sie sich dann augenblicklich dunkelblau; enthält sie aber davon nur eine Spur, z. B. ½ oder ⅓ Milliontheil, so zeigt sich die Färbung erst nach einigen Secunden. Auf diese Weise kann man die geringste Spur von Jod entdecken, welches in Form von Iodkalium im Wasser aufgelöst ist. (Pharmarceutical Journal September u. October 1851.) Bereitung der ammoniakalischen Cochenille in Pulverform. In der Wollen- und Seidenfärberei benutzt man vielfach zu Rosa- und Carmoisin-Farben die cochenille ammoniacale, welche gewöhnlich dadurch bereitet wird, daß man gepulverte Cochenille mit flüssigem Aetzammoniak übergießt und eine Zeit lang stehen läßt. (1 Pfd. Cochenille, 2 Pfd. Ammoniak.) Diese Cochenille kann man auf trockenem Wege erzeugen, wobei vielfache Nachtheile, welche die Anwendung des flüssigen Ammoniaks mit sich bringt, fortfallen. Man benutzt das Ammoniak in gasförmigem Zustande, indem man es über und durch trockene, gemahlene Cochenille streichen läßt. Zu dem Zwecke wird eine Trommel von Weißblech, ähnlich der gewöhnlichen Kaffeetrommel, zum vierten Theil mit der Cochenille gefüllt, und während dieselbe gedreht wird, läßt man durch ein Rohr fortwährend Ammoniakgas, das man aus Kalk und Salmiak entwickelt, einströmen. Das Gaszuführungsrohr geht durch den Zapfen der Trommel, hindert mithin beim Drehen nicht. Die Zeit der Einwirkung läßt sich bald ausproben und feststellen. (Deutsche Muster-Zeitung, 1852, Nr. 2.) Ueber das Vorkommen des Asparagins; von Dr. Julius Löwe. Das Asparagin scheint einer derjenigen Stoffe zu seyn, welche in der organischen Natur sehr verbreitet sind; denn die wässerigen Auszüge von den verschiedenen Theilen vieler Pflanzen, sowohl der Wurzeln, Trieben als Früchte haben es bis jetzt zu erkennen gegeben; obschon die Menge, in welcher es darin auftritt, nur gering ist und seine Gegenwart aus diesem Grunde sich nur bei größeren in Arbeit genommenen Quantitäten mit einiger Sicherheit darthun läßt. Dessen ungeachtet möchte dieser stickstoffhaltigen Verbindung einige Bedeutung im Pflanzenleben, wie vielleicht in medicinischer Beziehung nicht abzusprechen seyn, und es wäre nicht ohne Interesse es nach dieser Richtung hin zu verfolgen. Vauquelin und Robiquet haben es in den jungen Spargeltrieben, Wittstock, Plisson, Bacon und Henry in allen Kartoffelarten, der Süßholz-, Beinwell- und Eibischwurzel, und Biltz in dem Extracte der Belladonna nachgewiesen. Ich fand es kürzlich in den Früchten der zahmen Kastanien (castanea vesca), muß jedoch hinzusetzen, daß dieselben nicht unmittelbar nach der Ernte, sondern erst nach zweimonatlichem Liegen und Nachreifen von mir untersucht worden sind. Um es aus diesen zu gewinnen, wurden dieselben entschält, zerschnitten und mit Wasser ausgekocht, durch Coliren die wässerige Lösung von dem Rückstände getrennt und die so erhaltene Flüssigkeit so lange mit basisch-essigsaurem Bleioxyd versetzt, als dadurch noch eine Fällung entstand. Nun wurde filtrirt, das überschüssige Blei durch Schwefelwasserstoff aus dem Filtrate niedergeschlagen, abermals filtrirt und die von dem schwarzen Schwefelblei abgelaufene Flüssigkeit in gelinder Wärme zur Concentration eingedampft, wo bei ruhigem Stehen nach einigen Tagen das Asparagin in ziemlich großen, regelmäßigen und stark lichtbrechenden geraden rhombischen Säulen anschoß, vermischt mit einzelnen Formen des Rectangulär-Octaëders. Bei fernerem Umkrystallisiren erhielt ich es nur in der letzteren Gestalt und sein Auftreten in Säulen scheint mehr von der Anwesenheit anderer mit ihm gelöster Körper abhängig zu seyn. Durch Zusatz von einigen Tropfen Ammoniak vor dem Erkalten der concentrirten Lösung fand ich, daß die Zeit. welche zu seinem krystallinischen Ausscheiden nöthig, verkürzt würde, jedoch auf Kosten der Größe und Deutlichkeit der Krystalle. Beim Kochen der reinen, wässerigen Lösung mit etwas Ammoniak schied sich schon ein großer Theil des Asparagins in einem feinkörnigen Niederschlage aus. — Bei erhöhter Temperatur wurden die durch ruhiges Stehen erhaltenen Krystalle trüb und undurchsichtig, durch Verlust von Wasser; blähten sich bei der trockenen Destillation stark auf unter Ausstoßung brenzlicher Producte und eines ammoniakalischen Geruchs mit Zurücklassung von Kohle. In concentrirter Schwefelsäure waren sie ohne Schwärzung und Färbung löslich, ebenso in verdünnter Kalilauge, dagegen beim Kochen mit starker entwickelte sich anhaltend Ammoniak. Starker Alkohol brachte sie nicht in Lösung; kaltes Wasser nahm wenig, warmes um so mehr von ihnen auf, je höher seine Temperatur war, und Aether zeigte sich gänzlich wirkungslos. — Die Ausbeute an Asparagin war nicht unbedeutend, und ich glaube in dieser Beziehung diese Darstellungsweise an die Seite aller anderen setzen zu können, behalte mir jedoch vor, darüber später noch genauere Angaben zu liefern, ebenso ob das Asparagin schon in den frischen Kastanien zu finden ist, oder ob es sich erst beim längeren Liegen in denselben bildet. Außer dem hier angeführten Falle fand ich es noch in den jungen Keimen in Kellern gelegter Kartoffeln und in höchst geringer Menge im Extracte der Enzianwurzel. Ueber die Verwendung der Riesenmöhren zum Brodbacken; von Professor Siemens in Hohenheim. Unter den Früchten, welche als Surrogat der Kartoffel dienen könnten, wurde die Riesenmöhre ihres reichen Ertrags und vielseitiger Verwendung wegen besonders hervorgehoben. Ihre Verwendung zum Brodbacken, wozu Hr. Posthalter Roller in Balingen die erste Veranlassung gegeben, scheint sehr beachtenswerth. Nach den von diesem Herrn über die Bereitung des Brodes gemachten Angaben wurden aus etwa gleichen Gewichten gedämpfter Möhren und Mehl die hieher eingesandten Proben erhalten. Es gaben 22 Pfund Nachmehl aus Kernen; 5½ Pfund Ackerbohnenmehl, 5½ Pfund Gerstenmehl zus. 33 Pfund Mehl mit 28 Pfund Möhren 62 Pfund Brod. Da man nach gewöhnlicher Annahme aus 33 Pfd. Mehl 48–49 Pfd. Brod erhält, so hätten obige 28 Pfd. Möhren 13 Pfd. Brod geliefert. Die Güte der eingesandten Proben gab Veranlassung, daß auch hier Versuche mit der Verwendung von Möhren gemacht wurden. Bei dem ersten Versuch erhielt man aus 25 Pfd Schwarzbrodmehl und 15 Pfd. gedämpften Möhren, mit Verwendung von 4 Pfd. Wasser, 40 Pfd. Brodteig, der 36 Pfd. Brod lieferte. Dasselbe ist, obgleich stark ausgebacken, dennoch gegenwärtig 10 Tage nach dem Backen noch feucht und wohlschmeckend, obgleich ein Zusatz von Kümmel und Salz fehlt. Ein zweiter Versuch, auf gleiche Weise gemacht, gab durch die Verwendung von Salz und Kümmel ein noch besseres Product. Das Ergebniß an Brod aus den Möhren stellte sich hier aber, bei der obigen Annahme des Vrodertrags aus dem Mehle fast auf Null, und der Möhrenzusatz hätte demnach nur die Güte des Brodes verbessert. Der dritte Versuch sollte ermitteln, wie weit sich die Verwendung des Mehls vermindern lasse. Es wurde deßhalb gar kein Wasser zugesetzt und nur die gedämpften und geriebenen Möhren mit dem nothwendigsten Mehle angesäuert und ausgeknetet. 20 Pfd. Möhren bedurften 17 Pfd. gemischtes Dinkelmehl und diese lieferten 36 Pfd. Teig, aus welchen man 31½ Pfd. Brod erhielt, was noch locker und wohlschmeckend war. Bei diesem Versuche stellte sich das Ergebniß aus den Möhren weit günstiger, wenn auch dem Balinger noch nicht gleich, indem aus den 20 Pfd. Möhren nur 6½ Pfd. Brod gewonnen wurden. Ein vierter Versuch lieferte aus 30 Pfd. Möhren und 31 Pfd. Mehl, welches mit 1/6 Ackerbohnenmehl vermischt war, 63 Pfd. Brodteig und dieser 58 Pfd. Brod, kalt gewogen. Hienach hätten die 30 Pfd. gedämpfte Möhren 12–13 Pfd. Brod gegeben. Da nun nach hier angestellten Versuchen 1 Sri. Möhren, welches 38–40 Pfd. wiegt, nach dem Dämpfen und weiteren Reinigen von der leicht zu entfernenden Hülse oder Schale und etwa vorkommenden schwarzen Flecken oder schadhaften Theilen, circa 30 Pfd. zu verwendenden Brei liefert, so wäre das Ergebniß an Brod gleichfalls 12–13 Pfd. vom Simri der rohen Möhre. Das noch um etwas günstigere Resultat des Hrn. Posthalters Roller mag dadurch herbeigeführt seyn, daß derselbe, wie die Probe zeigt, keine so vollständige Zerkleinerung der Möhren durch bloßes Zerquetschen erreichte, wie wir dieß hier durch vollständiges Zerreiben erlangten. Die in den unzerdrückten Rüben auch nach dem Backen noch zurückbleibende Feuchtigkeit verursacht aber das Mehrgewicht des Brodes. Aus demselben Grunde stellt sich auch die Ausbeute an Brod oder das Brodgewicht aus den Möhren um so günstiger, je mehr von diesen im Verhältniß zum Mehl verwendet wurde. Sie halten demnach eine größere Menge Feuchtigkeit nicht nur beim Backen zurück, sondern sie erhalten dem Brode diese Feuchtigkeit auch länger. Dieser letztern Eigenschaft wegen eignet sich der Möhrenzusatz auch vorzüglich bei der Verwendung von solchen Mehlsorten, die das Brod trockener und rauher machen, wie dieß beim Gerstenmehl und dem Maismehle der Fall ist; namentlich wird dadurch der strenge eigenthümliche Geschmack des Maismehls gemildert, wie dieß ein weiterer Versuch bestätigte, bei welchem aus 20 Pfd. Möhren mit 10 Pfd. Maismehl und 13 Pfd. Dinkelmehl 39 Pfd. Brod erhalten wurden. Bis zu welchem Preise des Mehls und der Möhren die Verwendung des letzten einen pecuniären Vortheil gewährt, läßt sich nach dem hier angegebenen Resultate ermessen. Jedenfalls wird das Brod durch die Möhren für den Geschmack verbessert, und es ist auch wohl anzunehmen, daß dieser Zusatz das Brod assimilirbarer oder nahrhafter mache. Nicht die von uns genossene Masse ist es, die uns ernährt, sondern meist nur wenige Theile derselben, die verdaut oder gelöst von dem Blute aufgenommen werden. Daß aber die Möhre außerordentlich reich an solchen Stoffen ist geht daraus hervor, daß man ihre Nahrungsfähigkeit nur um ⅓ geringer gefunden hat, als die der Kartoffeln, obgleich diese einen mehr als doppelt so großen Gehalt an festen Theilen besitzen. Ihre Eigenschaft, andere Nahrungsmittel verdaulicher zu machen, dürfte auch wohl aus der Erfahrung abzuleiten seyn, wonach man sie zu der gesündesten Nahrung für Menschen und Vieh zählt. Um mehr Abwechslung in dem Genusse dieser vortrefflichen Frucht zu erhalten, wird man sicher bald noch mehr Speisen finden, bei denen sie wenigstens als Zusatz eine Anwendung zuläßt. Auch hierüber haben wir bereits einige Versuche gemacht, und gefunden daß sie namentlich zu den gewöhnlichen Mehlknöpflen auf die allereinfachste Weise sich verwenden läßt. Die Möhren werden dazu roh gerieben und mit ein Drittheil ihrer Masse Mehl vermischt, womit sie eine wohlschmeckende Speise liefern, die, mit der Brühe oder auch trocken geschmälzt, genossen werden kann. Auch kann man dem Pfannkuchenteige eine größere Menge geriebene Möhren zusetzen. Endlich läßt sich ein vortrefflicher Salat daraus bereiten, wozu man die geriebenen Möhren zuvor etwas ausdrückt, damit sie an ihrer Süßigkeit verlieren. Proben dieser Gerichte wurden den Mitgliedern des hier am 20. d. M. versammelten landwirthschaftlichen Bezirksvereins vorgesetzt und allseitig als gut befunden. (Riecke's Wochenblatt, 1852, Nr. 13.) Reinigung des Fischthrans; von Sicard und Bonjour. Um den Fischthran zu reinigen, schütteln ihn die Erfinder einige Zeit mit 3 bis 4 Proc. Aetzkali. In der Ruhe trennen sich dann die dicken Substanzen von dem Thran, welcher klar und fast vollständig entfärbt zurückbleibt, während sich die dicken Substanzen auf dem Boden des Gefäßes absetzen. (Aus der Description des brevets d'invention im Bulletin de la Société d'Encouragement, Februar 1852, S. 205) Ueber Fowler's Drainingpflug. Die Jury der Londoner-Ausstellung gab über diesen im polytechn. Journal Bd. CXXIII S. 181 beschriebenen Pflug folgende Entscheidung: „Die Maschine bestand den Versuch sehr gut, legte die Thonröhren mit anscheinend großer Leichtigkeit in den Boden, wobei sie von zwei Pferden und einer Winde, welche sicher und leicht im Boden befestigt war und den Pflug durch Hülfe eines Drahtseiles und eines Flaschenzuges mit Kraft fortzog, in Bewegung gesetzt wurde. Es ist seit der Ausstellung der Maschine in Exeter besser gelungen, die horizontale Lage der Drains in gewissem Grade unabhändig von der horizontalen Lage der Bodenoberfläche zu machen; doch ist hier Raum zur Verbesserung, um den Drains einen gleichförmigeren Fall zu geben.“ Daß der Drainingpflug die Röhren in gerader Richtung und mit geschlossenen Fugen legt, davon hat man sich durch Aufgrabung der Versuchdrains überzeugt. Als ein entschiedener Fehler ist jedoch der zu betrachten daß die Röhren nicht horizontal liegen, sondern der Form der Erdoberfläche zu sehr folgen. Für Thonboden ist diesem Fehler dadurch abgeholfen worden, daß man durch Umdrehen einer Schraube die Pflugschar, welche das Lager für den Drain ausgräbt, höher oder niedriger stellen kann. Bei einem früheren Versuch hing der Gebrauch dieser Schraube von der Beurtheilung des Arbeiters ab, was dem Drain keine vollkommene Richtung geben kann. Jetzt hat man jedoch eine Wasserwaage angebracht, welche die horizontalen Abweichungen der Oberfläche dem Auge sichtbar macht. (Pusey's Bericht über die landwirthschaftlichen Maschinen der Londoner Ausstellung, in der Agronomischen Zeitung, 1851, S. 99.)