Titel: Miscellen.
Fundstelle: Band 125, Jahrgang 1852, Nr. , S. 153
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Miscellen. Miscellen. Verzeichniß der vom 31. Januar bis 8. März 1852 in England ertheilten Patente. Dem John Roberts in Woodbank, Gerrard's Cross, Grafschaft Bucks: auf Verbesserungen an landwirthschaftlichen Instrumenten. Dd. 31. Jan. 1852. Dem Alexander Hediard in Paris: auf Verbesserungen im Forttreiben der Dampfboote. Dd. 31. Jan. 1852. Dem Joseph Reed in Harrow-road, Grafschaft Middlesex: auf Verbesserungen im Forttreiben der Schiffe. Dd. 31. Jan. 1852. Dem Richard Brooman in Fleet-street, City von London: auf ihm mitgetheilte Verbesserungen im Reinigen und Entfärben der Oele. Dd. 31. Jan. 1852. Dem William Squire, Klaviermacher in High Horborn, Grafschaft Middlesex: auf eine verbesserte Construction der Pianofortes. Dd. 31. Jan. 1852. Dem Alfred Newton im Chancery-lane, Grafschaft Middlesex: auf ihm mitgetheilte Verbesserungen an der Maschinerie zum Weben von Kutschenborten, Brüsseler Tapeten und Sammtteppichen. Dd. 31. Jan. 1852. Dem Frederick Thompson. Ingenieur der Water-works Chambers, Orange-street, Trafalgar-square: auf Verbesserungen im Filtriren des Wassers. Dd. 2. Febr. 1852. Dem Samuel Lister und James Ambler in Maningham, Pfarrei Bradford, Yorkshire: auf Verbesserungen im Vorbereiten und Kämmen der Wolle. Dd. 2. Febr. 1852. Dem George Spencer, Ingenieur in Lacey-terrace, Islington: auf Verbesserungen an den Federn der Eisenbahnwagen. Dd. 2. Febr. 1852. Dem Emmanuel Croutelle, Fabrikant in Rheims, Frankreich: auf Verbesserungen an der Maschinerie zum Vorbereiten der Wollengarne für das Weben. Dd. 3. Febr. 1852. Dem George Torr, Chemiker im Trunley's-lane. Rotherhithe: auf Verbesserungen im Wiederbeleben der Knochenkohle. Dd. 3 Febr. 1852. Dem Peter Claussen in Gresham-street, City von London: auf Verbesserungen in der Fabrication von salzigen und metallischen Verbindungen. Dd. 3. Febr. 1852. Dem Robert Hesketh in Wimpole-street, St. Marylebone, Grafschaft Middlesex: auf einen verbesserten Apparat um das Licht in Zimmer und sonstige geschlossene Räume zu reflectiren. Dd. 3. Febr. 1852. Dem John Feather und Jeremiah Driver in Keighley, Yorkshire: auf Verbesserungen an Schrauben. Dd. 9. Febr. 1852. Dem August Neuberger, Lampenfabrikant in Paris: auf Verbesserungen an Lampen. Dd. 9. Febr. 1852. Dem William Johnson in Manchester: auf Verbesserungen an Eisenbahnen und an den Apparaten zur Dampferzeugung. Dd. 9. Febr. 1852. Dem Sanders Trotman, Civilingenieur in Clarendon-road, Grafschaft MiddlesexMidlesex: auf Verbesserungen an Springbrunnen. Dd. 9. Febr. 1852. Dem Ralph Ridley, Gerber in Herham, Grafschaft Northumberland: auf Verbesserungen an den Maschinen zum Schneiden und Einernten. Dd. 9. Februar 1852. Dem John Dennison und David Peel in Halifax, Yorkshire: auf eine verbesserte Composition zum Schmieren von Maschinentheilen. Dd. 9. Febr. 1852. Dem Martyn Roberts in Woodbank, Gerrard's Cross, Grafschaft Bucks: auf Verbesserungen von galvanischen Batterien. Dd. 10. Febr. 1852. Dem John Hulton und Joseph Musgrave in Bolton-le-Moors, Lancashire: auf verbesserte Apparate zum Bleichen von Garnen und Geweben. Dd. 12. Febr. 1852. Dem Christian Schiele in Oldham, Lancashire: auf Verbesserungen im Gewinnen und Anwenden von Triebkraft. Dd. 12. Febr. 1852. Dem William Newton, Civilingenieur im Chancery-lane, Grafschaft Middlesex: auf ihm mitgetheilte Verbesserungen am Geschirr für Webstühle. Dd. 12. Febr. 1852. Dem John Stephens in Kennington, Grafschaft Surrey: auf Verbesserungen im Gewinnen und Anwenden von Triebkraft. Dd. 12. Febr. 1852. Dem John Mollady, Hutmacher in Denton, Lancashire: auf eine verbesserte Maschinerie zur Fabrication von Hüten oder Kappen. Dd. 12. Febr. 1852. Dem Charles Barbé in Mülhausen, Frankreich: auf Verbesserungen im Copiren von Zeichnungen und in der Darstellung von Zeichnungen (Mustern) für Kattundrucker. Dd. 12. Febr. 1852. Dem Annet Gervoy, Director der Lyoner Eisenbahn: auf Methoden um bei den Eisenbahnen die Dauerhaftigkeit der Schienen zu verlängern. Dd. 13. Februar 1852. Dem Edmund Morewood und George Rogers in Enfield, Grafschaft Middlesex: auf Verbesserungen im Verarbeiten und Ueberziehen der Metalle, ferner im Erhitzen derselben. Dd. 13. Febr. 1852. Dem Hermann Truck, Kaufmann in Broad-street-buildings, City von London: auf ihm mitgetheilte Verbesserungen in der Fabrication von Harzöl. Dd. 14. Febr. 1852. Dem Arthur Callen in Peckham und John Onions in Southwark, Grafschaft Surrey: auf Verbesserungen in der Fabrication gewisser Theile der Papiermaschine, ferner gewisser Theile der Eisenbahnwagen. Dd. 14. Febr. 1852. Dem William Newton, Civilingenieur im Chancery-lane. Grafschaft Middlesex: auf ihm mitgetheilte Verbesserungen in der Fabrication von Kohks und in der Anwendung der entstehenden gasförmigen Producte zu nützlichen Zwecken. Dd. 23. Febr. 1852. Dem William Lacon in Great Yarmouth, Grafschaft Norfolk: auf Verbesserungen im Aufhängen der Schiffsboote und im Herablassen derselben in das Wasser. Dd. 23. Febr. 1852. Dem Samuel Banes in Bethnal Green, Grafschaft Middlesex: auf Verbesserungen an dem mit den Ankertauen verbundenen Apparat. Dd. 23. Febr. 1852. Dem Charles Cowper in Southampton-buildings, Chancery-lane, Grafschaft Middlesex: auf ihm mitgetheilte Verbesserungen an der Maschinerie zum Kämmen und Vorbereiten der Wolle. Dd. 23. Febr. 1852. Dem Jean Coupier und Amedee Mellier in Maidstone, Grafschaft Kent: auf Verbesserungen in der Papierfabrication. Dd. 23. Febr. 1852. Dem Thomas Hall in der Stadt und Grafschaft Newcastle-upon-Tyne: auf Verbesserungen an den Steinkohlensieben. Dd. 23. Febr. 1852. Dem Richard Brooman in Fleet-street, City von London: auf ihm mitgetheilte Verbesserungen an Windmühlen. Dd. 23. Febr. 1852. Dem William Walker in Plymouth, Devonshire: auf eine Methode die Abweichungen oder Fehler des Schiffscompasses zu bestimmen und anzuzeigen. Dd. 23. Febr. 1852. Dem James Pilling in Rochdale, Lancashire: auf Verbesserungen an Webestühlen. Dd. 23. Febr. 1852. Dem Peter Grafen v. Fontainemoreau in South-street, Finsbury, London: auf ihm mitgetheilte Verbesserungen an Gasbrennern. Dd. 23. Febr. 1852. Dem Alfred Hobbs, Ingenieur in New-York, Nordamerika: auf Verbesserungen an Sicherheitsschlössern. Dd. 23. Febr. 1852. Dem Thomas Walker in Birmingham: auf Verbesserungen an Dampfmaschinen. Dd. 23. Febr. 1852. Dem Samuel Boulton in Manchester: auf Verbesserungen in der Behandlung von Erzen und gewissen Salzen und Rückständen zur Gewinnung von Handelsproducten. Dd. 23. Febr. 1852. Dem Henry Bessemer im Baxter House, Old Saint Pancras-road, Grafschaft Middlesex: auf Verbesserungen im Auspressen des Zuckersafts und in der Zuckerfabrication. Dd. 24. Febr. 1852. Dem Russel Sturgis, Kaufmann in Bishopsgate-street, City von London: auf ihm mitgetheilte Verbesserungen an Webestühlen. Dd. 25. Febr. 1852. Dem John Elce in Manchester und John Bond in Burnley, Lancashire: auf Verbesserungen an der Maschinerie zum Vorbereiten der Baumwolle, ferner am Zugehör der Webestühle. Dd. 26. Febr. 1852. Dem Charles Reeves, Fabrikant in Birmingham: auf Verbesserungen in der Fabrication von Bajonnetten, Schwertern und schneidenden Instrumenten. Dd. 27. Febr. 1852. Dem Charles Mare in Blackwall, Grafschaft Middlesex: auf Verbesserungen in der Construction eiserner Schiffe und der Dampfkessel. Dd. 27. Febr. 1852. Dem James Pilbrow, Civilingenieur in Tottenham, Grafschaft Middlesex: auf einen verbesserten Apparat um die Bewohner der Städte mit Wasser zu versehen. Dd. 3. März 1852. Dem Georg Leopold Kufahl, Ingenieur in Christopher-street, Finsbury, London: auf Verbesserungen an Feuergewehren. Dd. 3. März 1852. Dem George Wilkinson, Ingenieur an Streatham-terrace, Shadwell: auf Verbesserungen an Schiffspumpen. Dd. 4. März 1852. Dem Alfred Trueman in Swansea und John Cameron in Loughor: auf Verbesserungen in der Darstellung des Kupfers aus den Erzen. Dd. 4. März 1852. Dem Alexander Parkes in Birmingham: auf Verbesserungen im Scheiden des Silbers von andern Metallen. Dd. 8. März 1852. Dem Edward Perkins im Mark-lane, City von London: auf Verbesserungen in der Fabrication gußeiserner Röhren, Retorten und anderer hohler Güsse. Dd. 8. März 1852. Dem James Graham in Camden-grove, Peckham, Grafschaft Surrey: auf Verbesserungen im Behandeln der Zinkerze. Dd. 8. März 1852. Dem James Wansborough in Albert-road, Mile-end, und William Turner am Fish-street-hill, City von London: auf Verbesserungen in der Erzeugung von Flockenfabricaten. Dd. 8. März 1852. (Aus dem Repertory of Patent-Inventions, Februar, März und April 1852.) Bourdon's Metallmanometer zum Probiren der Dampfkessel angewandt. Ein Circular des französischen Ministers der öffentlichen Arbeiten vom 17. Dec. 1849 hat entschieden, daß man in der Folge anstatt des in der Verordnung vom 23. Juli 1843 (polytechn. Journal Bd. XCII S. 390) beschriebenen offenen Manometers, jedes gut angefertigte und richtig graduirte Manometer anwenden darf, vorausgesetzt daß der Kessel mit der geeigneten Adjustirung zum Anbringen des Manometers versehen ist. Der Bergwerks-Oberingenieur Lorieux, Secretär der Centralcommission für Dampfmaschinen, prüfte gemeinschaftlich mit Hrn. Bougarel mehrere Muster von Manometern, welche von verschiedenen Fabrikanten der Commission übergeben worden waren, unter denen sich auch Bourdon's Metallmanometer (beschrieben im polytechn. Journal Bd. CXXI S. 81) befand. Obgleich die anderen Instrumente hinsichtlich der Genauigkeit der Angaben letzterm Manometer durchaus nicht nachstanden, so schien doch dieser in der Praxis mehrere wichtige Vortheile darzubieten. Während dieser vergleichenden Versuche kam Hr. Bougarel auf die glückliche Idee, die Normal-Manometer nicht nur zum Prüfen der Kessel-Manometer, sondern auch zum Probiren der Dampfkessel selbst anzuwenden. Auf seinen Wunsch construirte Hr. Bourdon einen tragbaren Manometer, welcher bis 18 Atmosphären gehen kann und womit man folglich bis zu 7 Atmosphären gestempelte Kessel nach der Vorschrift auf den dreifachen Druck zu probiren im Stande ist. Bei der Kesselprobe mit dem Manometer erspart man die langwierige Operation des Regulirens der Sicherheitsventile für den Probedruck; ferner verschwinden die Unsicherheiten in Folge des Umstandes daß die Sicherheitsventile schlecht aufgeschliffen sind und das Wasser entweichen lassen, bevor der Druck die gewünschte Gränze erreicht hat, wodurch nicht selten die Probe unmöglich gemacht wird; endlich können bei der neuen Kesselprobe keine Irrthümer durch einen Rechnungsfehler entstehen. Auf den Vorschlag der Central-Commission für Dampfmaschinen erhält nun jeder Bergwerksingenieur zum Probiren der Dampfkessel ein bis auf 18 Atmosphären graduirtes Bourdon'sches Normal-Manometer. (Bulletin de la Société d'Encouragement, Juni 1852, S. 373.) Ueber zinnplattirtezinn l ttirte Bleifolie und ihre verschiedenen Anwendungen, zu Metalltapeten etc. Ferdinand Penny hat vor einiger Zeit (polytechn. Journal Bd. CXXIII S. 471) darauf aufmerksam gemacht, daß jetzt eine „verfälschte Zinnfolie“ vorkomme, die nichts weiter als Blei mit einem dünnen Zinnüberzug sey. Die Thatsache ist ganz richtig, aber sie ist weder neu, noch verdient sie unter die Verfälschungen eingereiht zu werden; wenigstens sollte uns von England aus dieselbe nicht unter diesem Namen signalisirt werden. Im vorigen Jahre gab William Betts (polytechn. Journal Bd. CXX S. 362) ein ihm patentirtes Verfahren an, um anstatt des theuern Staniols zinnplattirte Bleifolie darzustellen, da diese für die meisten Fälle jenen ganz ersehen könne. Dasselbe besteht in einem Auswalzen von Bleibarren, die auf beiden Seiten mit Zinnblättern belegt sind; durch den Druck haften diese so fest am Blei und verbinden sich mit demselben beim weitern Ausstrecken, so daß eine dünne, aber wie wir uns an mehrern Proben überzeugten, ganz cohärente Zinnschicht auf beiden Seiten der Folie bleibt. Dazu läßt sich aber, nach Aussage der Unternehmer der Fabrik (die Unterzeichneter in London besuchte und die den Namen hat: Batavia Tinn Mills, upper Holoway, London) – nur das englische, und nicht das ostindische, in London ziemlich wohlfeilere Zinn verwenden, weil letzteres reißt. Eine Thatsache, die umsomehr Beachtung verdient, weil nach Mulders zweifelsohne zuverlässigen Analysen das ostindische Zinn als 'chemisch reines angesehen werden kann. Die Metallfolie hat, seitdem das patentirte Plattirverfahren sich in Ausübung findet, enorm an Verwendung zugenommen. Nicht nur, daß die reine Bleifolie, auf deren mögliche giftige Wirkung, z.B. beim Verpacken von Schnupftabak, mit Recht schon hingewiesen wurde, dadurch verdrängt wird, – es werden jetzt eine Menge Anwendungen von der Folie gemacht, an die man vorher nicht dachte. Zum Verpacken von Thee, Chocolade und ähnlichen Dingen steht man in vielen Magazinen Londons jetzt nur solche Metallblatter verwendet. Ein großes Detailgeschäft brauchte in einem Jahre 2 Tonnen solcher Folien. – Die hiezu gebräuchliche Sorte kommt vor in Blättern von 150 Quadratzoll englisch, deren 40 auf das englische Pfund gehen, so daß etwa 160,000 Blätter von jenem Hause jährlich gebraucht werden. Die Batavia Tinn Mills Compagnie macht aber auch fertige cylindrische runde und eckige Kapseln für pulverige Gegenstände, Cichorie u.s.w. Dazu ist die Folie gewöhnlich gefirnißt, wodurch sie einen äußerst schönen Glanz bekommt, und was zugleich das Mittel ist, ihr Gold- oder Kupfer- oder eine andere Farbe zu geben durch Beimengung durchsichtiger Farbestoffe zu dem Firniß. Die Folie wird auch mit Oelfarben bedruckt, zuweilen durch Pressen gekrispelt, und die neueste überraschendste Anwendung, die davon gemacht wird, sind Tapeten. Es kann nichts Reicheres, Schimmernderes zum Zweck der Wandbekleidung für Prachtzimmer gedacht werden, als diese Metalltapeten. Die Folie wird zunächst auf Papier geklebt, außen gefirnißt und mit Farben bedruckt oder durch stellenweises Aufstreuen von gefärbter Wolle mit den Mustern versehen. Die vor uns liegenden Muster wiegen nahezu 11 Gramm, bezeichnet Nr. 0 A. das Blatt von 150 Quadratz. engl. 22       „             „        Nr. 1 B. deßgl. 43,7    „             „        Nr. 2 B. deßgl. Von der Sorte Nr. 0 A. gehen beinahe 41 Blätter auf das engl. P und          „ Nr. 1 B.           „ 20     „                 „          „ Nr. 2 B. (zu 44 Grm.) 10     „                 „          „ Die Sorte Nr. 0 A. enthält kein Blei.       „ Nr. 1 B. „  76,5 Proc.  „       „ Nr. 2 B. „  73,5 Proc.  „ Wahrscheinlich ist das Blei gegen das Zinn im Verhältniß von 3 zu 1 genommen. Der Gewichtsunterschied eines Blattes der bleihaltigen Sorte No. B. und der bleifreien 0 A. ist größer, als daß er zurückführbar wäre auf den Grund des specifischen Gewichts, da reines Zinn ein specifisches Gewicht von 7,29 hat, die zusammengepreßte Folie aus 1 Zinn und 3 Blei aber das specifische Gewicht von 10,32 haben muß. Diese Sorte B. ist ungefähr 22/15 dicker als jene. Vielleicht, daß sich nicht leicht eine feiner ausgewalzte Nummer aus der Legirung herstellen läßt. Dem Consument, dem es um ein einfaches Umschlagmaterial zu thun ist, und der nicht der vermehrten Steifigkeit wegen die dickere plattirte Sorte vorziehen muß, bleibt zu überlegen, wie die Pfundpreise zur Oberfläche sich verhalten, da es ihm zu den genannten Zwecken nicht auf den Metallwerth ankommt. Es ist möglich, daß die dickere bleihaltige Sorte in betrügerischer Absicht vorgezogen werde, wenn vielleicht theurere Waaren darin verpackt und mit dem Umschlag verkauft zu werden Gewohnheit ist. Dr. Bolley. (Schweizerisches Gewerbeblatt, 1852 Nr. 11.) Robert's galvanische Säule. Im Monat Mai d. J. lud Hr. Martyn Robert in London eine Anzahl Personen zur Prüfung einer galvanischen Säule neuer Construction ein. Diese Säule besteht aus fünfzig Zinnplatten von sechs Zoll Höhe auf vier Zoll Breite, wovon jede zwischen zwei Platinplatten von denselben Dimensionen angebracht ist Die Zinnplatten mit ihrem Gehäuse von Platin tauchen in Porzellantröge von zwei Fuß Tiefe, welche mit verdünnter Salpetersäure gefüllt sind. Diese bedeutende Tiefe der Tröge wurde gewählt, weil man durch die Wirkung der Säule ein neues Handelsproduct gewinnen will, welches die Kosten der Elektricitäts-Erzeugung ganz decken soll. Das Zinn bildet nämlich unter dem Einfluß des Stroms Zinnoxydhydrat, welches sich auf dem Boden des Trogs ansammelt; man braucht dasselbe nur in Aetznatron aufzulösen, um zinnsaures Natron zu erhalten, welches in großer Menge in den Zeugdruckereien verbraucht wird. Die Intensität der neuen Säule von fünfzig Elementen war sehr beträchtlich; sie wurde mit dem besten Erfolg benutzt um das elektrische Licht hervorzubringen. Als man sie mittelst Zersetzung des Wassers prüfte, gab sie per Minute 27 Kubikzoll Knallgas; ihre Wirkung ist während fünf bis sechs Stunden ziemlich constant; man kann sie in dieser Beziehung wie hinsichtlich der Intensität einer Grove'schen Säule von eben so vielen und eben so großen Elementen vergleichen. Der große Vortheil ist aber 1) daß das Platin sich nicht verändert wie bei den Grove'schen Säulen, 2) daß das gebildete Salz (Oxyd) einen wirklichen Werth hat, während das schwefelsaure Zink, welches man in so großer Menge mit den Bunsen'schen Säulen erhält, keine Verwendung gestattet. (Cosmos, revue encyclopédique, 1852 Nr. 7.) Flüssigkeit zur galvanischen Versilberung, von Thomas und Dellisse. In ihrer Abhandlung über galvanische Versilberung (polytechn. Journal Bd. CXXIV S. 287) bemerken Thomas und Dellisse, daß sie als Flüssigkeit vorzugsweise eine Mischung von unterschwefligsaurem und zweifachschwefligsaurem Ammoniak nebst schwefliger Säure anwenden, welche eine wunderschöne, glatte, weiße, constante und anhaftende Versilberung gibt. Sie bereiten diese Mischung auf folgende Weise: A. Man koche gelöschten Kalk und gepulverten Schwefel in der geeigneten Menge Wasser bis sich eine hinreichende Menge Fünffach-Schwefelcalcium gebildet hat; man filtrire. B. In die klare Flüssigkeit A leite man einen Strom schwefliger Säure, bis sie entfärbt und stark sauer geworden ist. C. Man fälle den Kalk aus der Flüssigkeit B durch allmählichen Zusatz von kohlensaurem Ammoniak, bis sie alkalisch reagirt; man filtrire und wasche den Niederschlag aus, um nichts zu verlieren. D. Man leite in die klare Flüssigkeit C einen Strom schwefliger Säure, bis sie deutlich sauer reagirt. Die Flüssigkeit D ist eine Mischung von saurem unterschwefligsaurem Ammoniak, zweifach-schwefligsaurem Ammoniak und schwefliger Säure; sie löst schon in der Kälte Silberoxyd oder unauflösliche Silbersalze auf, und gibt unmittelbar eine gute Versilberung, sowohl beim Eintauchen als mit der galvanischen Säule. (Bulletin de la Société d'Encouragement, Juni 1852, S. 436.) Ueber Bleizuckerfabrication; von Prof. Stein. In Folge des Aufsatzes von Prof. Stein über Bleizuckerfabrication im polyt Centralblatt, 1852, 7te Lieferung (daraus im polytechn. Journal Bd. CXXIV S. 121), hat Hr. Prof. Balling in einem Schreiben an die Redaction des polytechn. Centralblatts darauf aufmerksam gemacht, daß die Anwendung von Chlorcalcium bei der Destillation des Essigs zuerst von ihm (siehe dessen Gährungschemie, Bd. IV S. 240) versucht, die des Kochsalzes angedeutet, auf die mögliche Benutzung dieser Thatsache aber „zur Erzeugung essigsaurer Salze im Großen (Holzessig), ebenso auch bei der Kochung des Essigs in hölzernen Gefäßen mit einströmendem Essigdampf“ (s. Gährungschemie, Bd. IV S. 286) hingewiesen worden sey. – Nachdem Hr. Prof. Stein von diesen Bemerkungen Kenntniß erhalten hatte, beeilte er sich die betreffenden Stellen im genannten Werke einzusehen und er bestätiget, daß Hr. Prof. Balling schon im J. 1847 die nämliche Entdeckung gemacht hat, welche er (Prof. Stein) im Jahr 1851 ebenfalls machte. (Polytechn. Centralblatt, 1852, Lief. 14.) Untersuchung einer sehr guten Rasirseife; von Hrn. A. Faißt. Eine solche Seife, welche in Stuttgart durch Hrn. Commerzienrath v. Jobst aus Italien bezogen wird und bei ihrer vielfachen Anwendung – besonders beim Rasiren – sich als ausgezeichnet erwiesen hat, habe ich einer chemischen Analyse unterworfen, um ihre Bestandtheile und im Zusammenhang damit ihre Darstellung kennen zu lernen. In 100 Theilen der untersuchten Seife sind enthalten: Fettsäuren 57,14 Proc. An Fettsäuren gebundenes Kali 10,39    „ Schwefelsaures Kali, Chlorkalium mit einer Spur von kohlensaurem Kali   4,22    „ Kieselerde etc.   0,46    „ Wasser 27,68    „ ––––––––– 99,89 Proc. Die aus der Seife abgeschiedenen Fettsäuren zeigen den charakteristischen Geruch nach Hammelstalg. Die untersuchte Seife unterscheidet sich in ihrer Zusammensetzung von den gewöhnlichen Seifen hauptsächlich dadurch, daß sie eine reine Kali seife, und daß der Alkaligehalt verhältnißmäßig groß ist, wodurch ihre geringe Consistenz (eigentlich Schmierseife) veranlaßt wird, obgleich feste Fettsäuren, wie sie aus gewöhnlichem Talg entstehen, darin enthalten sind; auch findet die größere Wirksamkeit dieser Seife in der Natur und Quantität ihres Alkalis leicht eine Erklärung. Ein weiterer Vorzug dieser Seife ist der, daß sie durchaus neutral ist, während die Seifen, welche vermittelst caustischer Laugen dargestellt werden, fast immer noch mehr oder weniger caustisches Alkali enthalten und deßhalb schwach ätzend wirken. Aus dem Vorbemerkten, so wie aus dem Gehalt der Seife an schwefelsaurem Kali. Chlorkalium und Kieselerde (Bestandtheile der gewöhnlichen Potasche neben kohlensaurem Kali) läßt sich mit ziemlicher Sicherheit auf die Art der Darstellung, sowie auf die dazu benützten Materialien schließen. Aus der Zusammensetzung der Seife geht nämlich hervor, daß zu ihrer Darstellung ordinäre käufliche Potasche unmittelbar angewandt wurde; da aber die Potasche sich nicht mit dem Talg, wohl aber mit den Fettsäuren (Stearin-, Margarin-, Oel- etc. Säure) verseifen läßt, so müssen diese für die Fabrikation obiger Seife zuerst dargestellt werden, was durch Verseifen des Fetts (Hammelstalg) mit ungefähr 12 Proc. Kalkhydrat (gelöschter Kalk) und Zersetzen der entstandenen Kalkseife durch Schwefelsäure oder Salzsäure leicht geschehen kann; die hiebei abgeschiedenen Fettsäuren müssen dann mit 30 Proc. käuflicher 90grädiger Potasche verseift werden. (Württembergisches Gewerbeblatt, 1852 Nr. 29.) Ueber den nachtheiligen Einfluß des Gaskalkes auf die Gesundheit der Menschen. Bei der Bebauung eines Theils von London, welcher den Namen Pimlico führt (in der Nähe von Green- und St. James-Park, südlich davon gelegen), hat man zum Ausfüllen des morastigen Bodens Gaskalk verwandt. Im October 1849 ereignete sich das Unglück, daß 5 Menschen, welche in der Kenilworth Street in den Abzugscanal der Straße, um dort Arbeit zu verrichten, gegangen waren, plötzlich erstickten. Die Leichname hatten eine bronzeblaue Farbe, besonders am Munde, Nacken und Brust. Der Canal ist 418 Fuß lang, 4 Fuß hoch, 2 1/2 Fuß weit, aus Ziegelsteinen erbaut; am südlichen Ende der Straße ist derselbe einstweilen zugeschüttet, da in der Straße erst 3 Häuser erbaut sind, das nördliche Ende steht dagegen mit andern Straßen-Canälen in Verbindung. Es konnten nur Tagewasser durch das aufgeschüttete Erdreich hindurch in diesen Canal dringen, da außer jenen 3 Häusern noch keine Rinnsteine in den Canal geleitet sind. Auf dem Boden dieses Canals fand man bei der Untersuchung eine etwa 1 Fuß mächtige Schicht einer grüngefärbten erdigen Materie, mit einer ebenso gefärbten stinkenden Flüssigkeit bedeckt. Eine gleiche Masse wurde über dem Canalgewölbe in dem dortigen Erdreich gefunden. Es blieb daher kein Zweifel übrig, daß sich aus dem Gaskalk tödtende Gase entwickelt haben mußten. Es wurden, um Gewißheit darüber zu erhalten, von Ure und einigen anderen Chemikern Analysen der in dem Canale vorgefundenen flüssigen und festen Niederschläge vorgenommen, welche folgende Resultate ergaben. Man erkannte die feste Substanz für Gaskalk, durchdrungen von Schwefelwasserstoffgas, Schwefelammonium und Cyanverbindungen. Tritt nun kohlensaures Gas (aus der atmosphärischen Luft) hinzu, so werden die schädlichen Gase entbunden und vom Regenwasser verschluckt; dadurch wird es erklärlich, wie die grünlich gefärbte höchst stinkende Flüssigkeit jene der Gesundheit schädlichen Gase enthalten konnte. Man verschaffte sich aus einem Londoner Gaswerke frischen Gaskalk, laugte ihn mit Wasser aus, untersuchte dann das letztere und fand in einem Gallon (nahe 4 Quart) desselben: 1911 Grän aufgelöste Substanzen, als 1330 Kalk, 301 Ammoniak, 280 Schwefel. Ein Gallon entband, mit Salzsäure behandelt, 803 Kubikzoll schädlicher Gasarten, d. i. ungefähr 3 Gallons dem Volum nach. 3 1/2 Gallons dieser Flüssigkeit gaben 1 Unze (2 Loth) Berlinerblau, ein Beweis von dem beträchtlichen Gehalte an Cyanverbindungen. 2 Unzen Berlinerblau geben 50 Unzen flüssige Blausäure derjenigen Stärke, wie sie die Londoner Pharmakopöe vorschreibt, durch welche Menge mehr als Hundert Menschen getödtet werden können. Um die Leichen der Arbeiter aus dem Canal zu schaffen, wurde derselbe von oben von Erde entblößt und aufgebrochen. Man mußte eine Schicht Gaskalk von 2 1/2 Fuß hoch, 4 Fuß breit, 18 Fuß lang, im Gewicht etwa an 240 Centner wegnehmen, um zum Canalgewölbe zu gelangen. Hieraus kann man ermessen, von welchem Nachtbeile für die Gesundheit der Anwohner solch eine Anhäufung von Gaskalk seyn muß. (Aus Ure's Broschüre The general Malaria of London 1850, durch die Verhandl. des Vereins für Gewerbfleiß in Preußen, 1851, 5te Liefer.) Behandlung des Winterweizens nach Levacher d'Urcle. Levacher d'Urcle aus Paris ließ sich am 12. Junius 1851 in England ein Verfahren patentiren, um eine größere Ernte an Winterweizen (autumn wheat) zu erzielen. Bisher, sagt der Patentträger, wurde der Winterweizen, weil man ihn für eine einjährige Pflanze hielt, falsch behandelt; derselbe ist aber, wie ich durch dessen Studium und wiederholte Versuche entdeckt habe, seiner Natur nach entschieden zweijährig, wie die Runkelrüben, Möhren etc. Darauf muß bei seiner Behandlung Rückficht genommen werden, wozu der Patentträger folgendermaßen verfährt: Das Feld, auf welchem das Korn gesäet werden soll, muß entweder vor dem Winter oder zu Frühlings-Anfang umgeackert und gut gedüngt werden, so daß es zwischen dem 20. April und 10. Mai, früher nicht, den Weizen aufzunehmen bereit ist. Er wählt diese Zeit, weil, wenn dieß früher geschieht, die Möglichkeit eintritt, daß die Pflanze noch dasselbe Jahr in Blüthe käme, was beim Säen in obiger Weise nicht der Fall seyn kann, wodurch die Pflanze wirklich eine zweijährige wird. Doch kann die Aussaat mit dem Lauf der Zeit und von Jahr zu Jahr vorgerückt werden; denn, wenn es nicht wegen der gegenwärtigen Entartung der Pflanze wäre, so könnte die Aussaat jetzt Anfangs März geschehen. Jedes Weizenkorn muß besonders eingelegt werden und einen desto kleinern Flächenraum erhalten, je geringer die Beschaffenheit des Bodens ist, und einen desto größern, je besser der Boden gedüngt und je weniger entartet der Weizen ist. Die Saat geschieht in Reihen von Löchern, welche in regelmäßigen Abstanden (von wenigstens 9 1/2 und höchstens 23 1/2 Zoll) in jeder Richtung gemacht werden; die Löcher jeder folgenden Reihe stehen den Zwischenräumen zwischen den Löchern der vorhergehenden Reihe gegenüber. In jedes Loch kommen vier oder fünf Körner, im Kreise oder Viereck 2 1/2 Zoll auseinandergelegt. In den ersten Stadien ihres Wachsthums müssen die Pflanzen von Unkraut frei gehalten werden; wenn der Weizen einmal die Höhe von 4 Zoll erreicht hat, werden alle Pflanzen einer Gruppe, mit Ausnahme einer einzigen (der schönsten), ausgerissen. Hierauf läßt man die Pflanzen stehen bis zum Herbst des folgenden Jahres, wo dann nachgewiesener Maßen der Ertrag ein bedeutend größerer seyn wird als bisher. (London Journal of arts, März 1852, S. 199.)