Titel: Verfahren, das in verschiedenen Gebirgsarten eingesprengte Gold zu gewinnen, von William Longmaid; patentirt am 30. Januar 1852.
Fundstelle: Band 126, Jahrgang 1852, Nr. XXXVII., S. 204
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XXXVII. Verfahren, das in verschiedenen Gebirgsarten eingesprengte Gold zu gewinnen, von William Longmaid; patentirt am 30. Januar 1852. Aus der Chemical Gazette, Septbr. 1852, Nr. 238. Verfahren das in verschiedenen Gebirgsarten eingesprengte Gold zu gewinnen. Die Erfindung bezieht sich auf die Gewinnung des Goldes aus den älteren und neueren Gebirgsarten, worin es eingesprengt ist; dieselben können aus Quarz, Kalk- und Schwerspath, Thon, Sand, Schwefelkies etc. bestehen, und werden so behandelt, daß der Quarz und die sonstigen Mineralien eine flüssige Schlacke bilden, woraus das Gold entweder in Folge seiner Dichtigkeit oder durch seine Verwandtschaft zum Eisen abgeschieden wird. Die Mineralien werden zuerst so weit zerkleinert, daß sie durch ein Sieb von wenigstens drei Maschen auf den Zoll gehen. Wenn das goldhaltige Mineral bloß aus Quarz besteht, versetzt man es mit geröstetem Schwefelkies, Eisenoxyd, Kalkstein, Flußspath, überhaupt solchen Substanzen, welche im Flammofen damit eine flüssige Schlacke bilden können; 50 Gewichtstheile Eisenoxyd, ebensoviel Kalkstein und 100 Gewichtstheile Quarz bilden eine gute Mischung. Die gemengten Mineralien werden gemahlen, um eine vollkommene Vermischung derselben zu bewerkstelligen. Man bringt ein gewogenes Quantum des gemahlenen Materials, etwa zwei Tonnen, auf den Herd eines Flammofens und verschließt die Einsatzthür. Nachdem die Beschickung gut erhitzt ist, rührt man sie gelegentlich um, damit die Schlacke flüssiger wird. Wenn die Beschickung gut geschmolzen ist, wird das Gold, falls sie davon eine beträchtliche Menge enthielt, größtentheils niedergeschlagen seyn, in Folge seiner Dichtigkeit; es kommt aber auch vor, daß ein mehr oder weniger großer Theil des Goldes in der Schlacke aufgelöst oder suspendirt bleibt. In letzterm Falle bringt man metallisches Eisen (alte Dampfkesselbleche) in den Ofen, welches das Gold auf seine Oderfläche niederschlägt. Um das Gold von dem Eisen zu trennen, taucht man dasselbe rothglühend in geschmolzenes Blei; das goldhaltige Werk liefert dann durchs Treiben das Gold. Am vortheilhaftesten ist es, eine Anzahl von Beschickungen zu verschmelzen, bis sich eine beträchtliche Menge Gold im Ofenherd angesammelt hat, indem man von Zeit zu Zeit die Schlacke absticht, jedoch jedesmal von derselben soviel zurückläßt, daß sie das Gold bedeckt. Wird endlich der Rückstand aus dem Ofen genommen, so pocht man ihn, versetzt ihn mit einem geeigneten Fluß und schmilzt ihn ebenso wie das Rohmaterial.