Titel: Verbesserte Läuterungspfannen der Gebrüder Mazeline, Maschinenbauer in Havre.
Fundstelle: Band 128, Jahrgang 1853, Nr. LXV., S. 267
Download: XML
LXV. Verbesserte Läuterungspfannen der Gebrüder Mazeline, Maschinenbauer in Havre. Aus Armengaud's Génie industriel, Januar 1853, S. 1. Mit Abbildungen auf Tab. IV. Mazeline's Läuterungspfannen. Die Läuterungspfannen welche man bisher in den Zuckerfabriken anwandte, sind bekanntlich sehr hohe cylindrische Kessel mit einem kugelförmigen doppelten Boden. Die Pfannen der HHrn. Mazeline unterscheiden sich wesentlich von denselben, nicht nur hinsichtlich der Form, sondern auch dadurch, daß die Seitenwände viel weniger hoch sind. Bei dem neuen System hat die Pfanne, oder der eigentliche Kessel, eine länglich-viereckige Form und ist ebenfalls mit einem doppelten Boden zur Dampfheizung versehen; aber dieser doppelte Boden hat in der Längenrichtung eine gewisse Neigung, um das Ablaufen der Flüssigkeit nach einer und derselben Seite zu erleichtern. Bei dieser Einrichtung kann sich der Schaum oder Niederschlag in den tiefen Theilen der Pfanne ansammeln, wobei jedoch eine Art von Canal oder Leitung durch den Satz hindurch am Boden der Längenseiten entsteht, durch welche der Saft ganz klar abzieht, ohne diesen Schaum mit sich zu reißen. Da die verticalen Wände der Pfanne nur eine geringe Höhe haben, so können die im Saft suspendirten Unreinigkeiten bis gegen den Boden niedersinken. Fig. 12 ist eine perspectivische Ansicht der neuen Läuterungspfanne und Fig. 13 ein senkrechter Durchschnitt in der Nähe der Mitte. Die länglich-viereckige Pfanne A wird von Kupfer angefertigt; ihre Längenseiten oder die verticalen Wände sind durchschnittlich nur 25 bis 30 Centimeter hoch; der doppelte Boden B, welcher aus zwei durch Nieten vereinigten convexen Flächen besteht, ist von der Rechten zur Linken etwas geneigt, um den geläuterten Saft den zwei Ablaufhähnen C zuzuführen. Selbst wenn man die Pfanne bis gegen den oberen Rand anfüllen würde, wäre daher die Höhe der darin enthaltenen flüssigen Masse noch sehr gering im Vergleich mit derjenigen der gewöhnlichen Läuterungskessel. In Folge hievon kann sich der im Saft enthaltene Schaum oder Niederschlag auf der ganzen Oberfläche des Bodens ansammeln, welche verhältnißmäßig viel ausgedehnter ist, und wenn man die zwei Hähne C öffnet, was nach gehörig bewirkter Läuterung geschieht, so bilden sich durch den Niederschlag hindurch und nahe an den zwei Längenwänden zwei geneigte Canäle, durch die der Zuckersaft abläuft, welcher vollkommen klar ist und keine fremdartigen Theile mitreißt. Auf diese Weise läßt sich die Läuterung in kürzerer Zeit und mit weniger Handarbeit ausführen und man hat noch den Vortheil einen viel schöneren geläuterten Saft zu erhalten, in welchem gar keine Verunreinigungen suspendirt sind. Im Wesentlichen besteht also die Erfindung, welche sich die HHrn. Mazeline am 10 Decbr. 1851 patentiren ließen, in der Anordnung der Läuterungspfanne, besonders in der Neigung des doppelten Bodens und in der geringen Höhe der verticalen Wände, um der Oberfläche des Niederschlags eine größere Ausdehnung zu geben und zugleich die Höhe der flüssigen Masse zu vermindern.

Tafeln

Tafel Tab.
                                    IV
Tab. IV