Titel: Neuer Metallbohrer, von Hrn. Danger.
Fundstelle: Band 131, Jahrgang 1854, Nr. LXIX., S. 265
Download: XML
LXIX. Neuer Metallbohrer, von Hrn. Danger. Aus dem Moniteur industriel, 1853, Nr. 1779. Danger's Metallbohrer. Hr. Danger hat einen neuen Bohrer erfunden, um harte Substanzen zu durchbohren. Man muß oft viele Löcher in Stücke bohren, welche wegen ihrer Kleinheit sich schwierig behandeln lassen. Solche lassen sich ohne Beschädigung nicht wohl in den Schraubstock spannen, so daß die Arbeiter eigentlich noch eine dritte Hand haben müßten, um damit die kleinen und zerbrechlichen Stücke zu halten, während sie mit den zwei Händen den Bohrer handhaben. Hr. Danger hat nun ein Werkzeug erfunden, welches diesen Bedingungen entspricht und mit einer einzigen Hand in Bewegung gesetzt werden kann, während die andere zum Halten der Stücke frei bleibt. Dieser Bohrer, vom Erfinder Feder-Drillbohrer genannt, besteht aus einer festen Stange, welche am einen Ende mit einem Organ zum Halten des Bohrers versehen ist. Ihr anderes Ende ist so eingerichtet, daß es gegen eine Scheibe tritt, die einen Druck darauf ausübt, während sich jedoch die Stange mit Leichtigkeit drehen kann. Der Druck auf diese Scheibe wird mittelst einer Springfeder erlangt, an deren Ende ein Griff angebracht ist, welcher deren Handhabung erleichtert; dieser Griff ist mit einer Scheibe versehen, durch die ein Loch geht, um den Körper der Stange aufzunehmen. Zur Seite dieses Loches ist ein Einschnitt angebracht, der nach und nach die verschiedenen Windungen einer Spirale aufnimmt und bewegt, welche auf die Stange gewickelt und auf derselben befestigt ist. Wenn man nun mit der Hand dem Griff eine wiederkehrend auf- und niedergehende Bewegung ertheilt, wie es bei dem gewöhnlichen Drillbohrer der Fall ist, so dreht sich mit Hülfe dieser Vorrichtung der Bohrer und greift die Substanz, auf welche er tritt, an, und zwar mit einem veränderlichen Druck, welcher wie die Spannung der Springfeder zunimmt. Obgleich dieses Werkzeug hauptsächlich bei kleinen mechanischen Arbeiten anwendbar ist, so kann man es doch in viel größeren Verhältnissen ausführen, wobei aber eine weit größere Kraft zu seiner Benutzung erforderlich ist. Was dieses Werkzeug hauptsächlich charakterisirt, ist die Anwendung einer Feder oder eines analogen Organs, welche mit der Spirale oder mit der Schraube verbunden ist, so daß man durch die wiederkehrende Bewegung sowohl die Drehung als den Druck des Bohrers gegen die zu durchbohrende Substanz erlangt.