Titel: Maschine zur Gewinnung von Wolle, Seide und andern Faserstoffen aus Lumpen, welche sich Lambert Beauvais zu London, am 19. April 1853 patentiren ließ.
Fundstelle: Band 132, Jahrgang 1854, Nr. XLVIII., S. 176
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XLVIII. Maschine zur Gewinnung von Wolle, Seide und andern Faserstoffen aus Lumpen, welche sich Lambert Beauvais zu London, am 19. April 1853 patentiren ließ. Aus dem London Journal of arts, Januar 1854, S. 12. Mit einer Abbildung auf Tab. III. Beauvais' Maschine zur Gewinnung von Wolle, Seide etc. aus Lumpen. Diese Maschine zur Trennung der Fasern wollener und anderer Lumpen besteht, ihrer wesentlichen Einrichtung nach, aus einem großen runden Behälter, dessen Boden durch Kerben rauh gemacht ist. In diesem beweglichen oder festen Behälter rotirt ein Gestell mit gleichfalls rauhen Flächen, welche auf die in dem Behälter befindlichen Lumpen einwirken. In den Behälter kommen chemische Reinigungsmittel, z.B. Soda oder Potasche und Oel oder Fett, welche in der geeigneten Menge Wasser aufgelöst, durch einströmenden Dampf auf einer Temperatur von 26 bis 30° R. erhalten. Dieses Verfahren befördert wesentlich sowohl die Reinigung der Wolle, als die Trennung ihrer Fasern. Fig. 34 stellt den Apparat im verticalen Durchschnitt dar. a ist ein Behälter, durch dessen Mitte eine verticale Achse i geht, die sich entweder mit a dreht, oder mit zwei an vier Träger k befestigten Querstücken j fest verbunden ist. Ein an die senkrechten Träger k, k befestigtes Gesims h, h enthält die Frictionsrollen l, l, auf welchen ein eiserner an den Boden des Behälters a befestigter Ring b, b liegt. Der Boden des Behälters a enthält an der unteren Seite ein Winkelrad m, m, mittelst dessen der Behälter a von dem Rade u¹ aus in Bewegung gesetzt wird. Innen ist der Boden mit Furchen oder Kerben durchzogen. Das Gestell o enthält zwei gefurchte Flächen u, welche sich vermittelst einer Schraube p heben oder senken lassen. Die Schraube geht nämlich durch eine in festen Führungen s, s laufende Schraubenmutter q, q. Die Bewegung wird von der horizontalen Welle n aus sämmtlichen Maschinentheilen mitgetheilt. An dieser Welle befinden sich zwei Räder u¹ und u², wovon das erstere in das unterhalb des Behälters a befestigte Rad m greift und dadurch diesen Behälter in Rotation setzt, während das letztere mit einem an dem unteren Ende der Verticalachse x¹ befindlichen Rade x in Eingriff steht. Die Achse x¹ enthält an ihrem oberen Ende eine Rolle y, welche mittelst eines endlosen Riemens die Rolle x in Rotation setzt. letztere ist an die hohle Achse w befestigt, welche das obere Ende der oben erwähnten senkrechten Achse i aufnimmt. An diese hohle Achse ist das Gestell o befestigt, welches die gefurchten Flächen u, u trägt. In Folge dieser Einrichtung drehen sich die Flächen u, u links, wenn der Behälter a rechts rotirt, und umgekehrt, wodurch eine Strömung entsteht, welche die Reinigung der Lumpen und Fasern begünstigt.

Tafeln

Tafel Tab. III
Tab. III