Titel: Verfahren zur quantitativen Trennung des Kupfers und Zinks; von Hrn. Hautefeuille.
Fundstelle: Band 135, Jahrgang 1855, Nr. CIII., S. 451
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CIII. Verfahren zur quantitativen Trennung des Kupfers und Zinks; von Hrn. Hautefeuille. Aus den Comptes rendus, Januar 1855, Nr. 3. Hautefeuille's Verfahren zur quantitativen Trennung des Kupfers u. Zinks. Man löst 1 Gramm der Legirung in Salpetersäure auf, dampft die Flüssigkeit ab, und nimmt den Rückstand in ammoniakalischem Wasser auf; dabei werden das Zinn und das Blei, das Antimon und das Eisen abgeschieden, wenn die Legirung diese Metalle enthält; hierauf versetzt man die Flüssigkeit mit Essigsäure in Ueberschuß, stellt eine Platte von reinem Blei hinein und erhält das Ganze zwei Stunden lang beinahe auf dem Siedepunkt; die Flüssigkeit ist dann entfärbt und das Kupfer in metallischem Zustande niedergeschlagen. Man filtrirt es ab, trocknet, röstet und wägt es als Kupferoxyd. (Nach diesem Wägen löst man das Kupferoxyd in Salpetersäure auf, versetzt diese Lösung mit Ammoniak in Ueberschuß, um zu sehen ob sie noch Spuren von Blei und Antimon enthält, welche man vom anfänglichen Gewicht des Kupferoxyds abziehen müßte.) Die Berechnung ergibt das Gewicht des Kupfers. Sollte die Legirung Arsenik enthalten, so müßte man ihr denselben – vor Anwendung der Essigsäure und des Bleiblechs – mittelst eines bekannten Gewichts von Bleiglätte entziehen; ohne diese Vorsicht würde der Arsenik das abgeschiedene Kupfer verunreinigen. Die Flüssigkeit, welcher das Kupfer entzogen wurde, enthält das Zink und das zugesetzte Blei; das Blei scheidet man mittelst Schwefelsäure als schwefelsaures Salz ab, welches sehr leicht auszuwaschen ist, selbst durch Decantiren; man dampft das Waschwasser auf ein sehr kleines Volum ab, und scheidet dann durch einen Ueberschuß von Ammoniak die letzten Spuren von Blei daraus ab. Bisweilen ist die Flüssigkeit, nach dieser letzten Behandlung, schwach grünlich, was Spuren von Kupfer anzeigt; man macht alsdann die Flüssigkeit sehr sauer, und leitet kurze Zeit Schwefelwasserstoffgas hinein, um das Kupfer gänzlich niederzuschlagen. Das Schwefelkupfer wascht man aus, und da es sehr wenig beträgt, so kann man es frei von Zink erhalten; man verwandelt es durch Glühen in Oxyd, und fügt es dem oben erhaltenen bei. Endlich wird die Flüssigkeit, welche nur noch Zink und Ammoniaksalze enthält, mit kohlensaurem Natron behandelt und zur Trockne abgedampft; man nimmt den Rückstand in Wasser und ein wenig kohlensaurem Natron auf: durch Kochen erhält man alles Zink als kohlensaures Salz, welches dicht und leicht auszuwaschen ist; man filtrirt, trocknet, glüht und wägt es; das Gewicht des Oxyds ergibt dasjenige des Zinks.