Titel: Maschinen zur Anfertigung von Röhren und Ziegeln, welche sich C. Schlickeysen zu Berlin, am 24. August 1855 für England patentiren ließ.
Fundstelle: Band 142, Jahrgang 1856, Nr. XX., S. 88
Download: XML
XX. Maschinen zur Anfertigung von Röhren und Ziegeln, welche sich C. Schlickeysen zu Berlin, am 24. August 1855 für England patentiren ließ. Aus dem London Journal of arts, Juli 1856, S. 20. Mit Abbildungen auf Tab. II. Schlickeysen's Maschinen zur Anfertigung von Röhren und Ziegeln. Die Erfindung betrifft 1) einen nach dem Princip der Knetmühle construirten Apparat, welcher den Zweck hat, die Fabrication von Ziegeln und Röhren aus plastischem Material zu erleichtern; 2) eine Modification dieser Anordnung, so daß sie sich zum Waschen von Erden anwenden läßt. Fig. 14 stellt den verbesserten Apparat zum Formen von Ziegeln und andern Artikeln im senkrechten Durchschnitte, Fig. 15 in der obern Ansicht dar. a, a ist ein hohler Cylinder mit einer trichterförmigen Erweiterung b. An Letztere ist ein Cylinder c geschraubt, welcher gegen sein oberes Ende hin ein wenig enger wird. d ist die Bodenplatte, welche an den Cylinder a sowie an das Hauptgestell e, e der Maschine geschraubt ist; f, f sind Querstücke, welche an das Gestell e geschraubt sind. g, g ist eine Verticalwelle, welche von einem an der unteren Seite der Platte d befestigten Lager gestützt wird und in einer Pfanne f läuft. An diese Welle sind die Messer oder Blätter h, h befestigt. Ein an die Welle g befestigter Arm i trägt an seinem Ende ein geneigtes Messer k. l, l sind radiale Arme, welche an der inneren Peripherie des Cylinders befestigt sind. An den unteren Theil der Welle g ist ein Gefäß m befestigt, welches für den Cylinder a eine Art falchen Bodens bildet. Der Rand dieses Gefäßes paßt unter eine von der innern Fläche des Cylinders a hervorragende Flansche. Die Welle g enthält ein Winkelrad n, welches durch ein anderes an der Achse p befestigtes Winkelrad o in Rotation Gesetzt wird. Um die Entfernung desjenigen Thones aus der Maschine zu gestatten, welcher über den Rand des Gefäßes m gelangen sollte, sind in dem Cylinder a und in der Bodenplatte d kleine Löcher angebracht. r ist der Canal, welcher den Thon nach der Form leitet. Letztere wird an dieser Stelle an den Cylinder befestigt, und kann von Zeit zu Zeit abgenommen und durch eine andere ersetzt werden. Die Wirkungsweise der Maschine ist folgende. Der Thon wird in den Rumpf c geworfen und füllt allmählich den ganzen Apparat aus. Das Messer k befördert die regelmäßige Zuführung des plastischen Materials und verhütet das Anhangen desselben an das umgebende Gehäuse. Die Form und schraubenförmige Anordnung der Messer h, h hat den Zweck, denselben Druck wie durch einen massiven Kolben hervorzubringen. Die Messer bilden daher Abschnitte einer archimedischen Schraube und sind rings um die Welle g so angeordnet, daß jedes Messer das unter ihm befindliche überragt, so daß für den Thon kein anderes Entweichen möglich ist, als durch den Canal r. Das mit der Spindel g sich drehende Gefäß m, m befördert den Austritt des Thons, indem es ihn aufwärts gegen die Oeffnung r hin drangt, in gleicher Weise wie die Masse von dem untersten Messer h aus gegen r hin gedrängt wird. Diese gleichzeitige Wirkung hat eine regelmäßige Zuführung des Materials nach der Formöffnung zur Folge, eine Regelmäßigkeit, welche bei der Fabrication von Drainröhren oder Hohlziegeln sehr nothwendig ist. Der Unterschied zwischen der in Rede stehenden Maschine und den seither für den gleichen Zweck in Anwendung gekommenen Maschinen besteht hauptsächlich in der Anwendung des Reinigungsmessers k, in dem Uebereinandergreifen der Messer h und in dem rotirenden falschen Boden m. Bei der Fabrication massiver Ziegel bedient man sich der in Fig. 16 im Querschnitte dargestellten Form mit geneigten Seiten, welche mit Hülfe von Schrauben in der gehörigen Lage erhalten werden. Der zweite Theil der Erfindung, welcher in Fig. 17 im senkrechten Durchschnitt dargestellt ist, besteht in einer Maschine zum Waschen der Erben. Der Hauptunterschied bei dieser Anordnung liegt darin, daß die senkrechte Welle hohl ist, um von einem Behälter t Wasser aufzunehmen, welches sie durch kleine Löcher unterhalb der rotirenden Messer h, h und des beweglichen falschen Bodens x vertheilt. u ist ein Gefäß von geeigneter Tiefe, in welches das aus der hohlen Welle g tretende Wasser gelangt. Von da läuft das Wasser durch ein das Gehäuse a umgebendes Sieb v. w ist ein Drahtsieb, welches sich in dem Gefäß u in einer Richtung dreht, die der Bewegung der Messer h entgegengesetzt ist. Dieses Sieb treibt die verdünnte Erde vorwärts, wodurch das Wasser genöthigt wird durch y abzufließen und die feinen gewaschenen Erdtheilchen mechanisch fortzuführen.

Tafeln

Tafel Tab.
									II
Tab. II