Titel: Regulator für die Bewegung der Drosselspulen, von Hrn. Abegg in Zürich.
Fundstelle: Band 145, Jahrgang 1857, Nr. LXXVIII., S. 333
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LXXVIII. Regulator für die Bewegung der Drosselspulen, von Hrn. Abegg in Zürich. Aus Armengaud's Génie industriel, Mai 1857, S. 262. Mit Abbildungen auf Tab. V. Abegg's Regulator für die Bewegung der Drosselspulen. Bei den Flügelspindeln, wie sie bei den Spinnmaschinen, z.B. bei den Drosselstühlen, angewendet werden, ist die Drehung und gleichzeitige Aufwickelung des Fadens auf die Spule das Resultat der verschiedenen Drehungsgeschwindigkeit der Spindel und der Spule. Diese letztere wird durch den Zug in Bewegung gesetzt, welchen der aus dem Flügel hervortretende Faden, indem er sich aufwickelt, auf dieselbe ausübt, während die Spindel durch ihre Welle oder durch Räderwerke, je nach dem angewendeten System, bewegt wird. Die Differenz der Geschwindigkeit der Spule und des Flügels wird durch die Reibung dieser Spule auf einer Schulter oder einer kleinen Scheibe hervorgebracht, auf welcher sie mit ihrem untern Ende durch ihr eigenes Gewicht aufsteht. Um diese Reibung zu vergrößern, hat man den Vorschlag gemacht, den Berührungsoberflächen hervorspringende und einspringende Formen zu geben; allein ungeachtet dieser Mittel kann die Regelmäßigkeit der Drehung keine vollkommene seyn, auch ist es auf diese Weise nicht möglich, den Widerstandsgrad der Spule zu verändern. Die Regelmäßigkeit des Ganges und der Verzögerung der Spule im Verhältniß zum Flügel zu sichern, den Widerstand, den diese Verzögerung veranlaßt, nach Belieben zu verändern und zu reguliren, dieß ist die Aufgabe, welche sich der Erfinder gestellt hat. Er löste dieselbe durch Anwendung eines mit Schaufeln oder Flügeln versehenen Regulators, auf welchen bei seiner Drehung die Luft einen gewissen Widerstand ausübt, den man dadurch vermehren oder vermindern kann, daß man die Flügel, bezüglich der Drehungsachse, in eine senkrechte oder schiefe Stellung bringt. Fig. 18 ist der senkrechte Aufriß einer Flügelspindel von einem Drosselstuhl nach diesem System. Fig. 19 ist ein Grundriß des Regulators. Man erkennt in Fig. 18 die gewöhnlichen Stücke, die Spindel A nebst ihrer Verlängerung und ihrem Flügel C, ferner die Plattenschienen D mit dem Halse d. Auf der Schiene D ist eine gußeiserne Platte E mit Abtheilungen e angebracht, und in einer jeden derselben, auf der Spindel leerlaufend, ein mit Flügeln versehener Regulator f. Derselbe ist oben mit einer Schulter g versehen, die in entsprechende Vertiefungen der Spule tritt, an deren Bewegung der Regulator theilnimmt. Dieser Regulator wirkt nun bei seiner rotirenden Bewegung auf die Luft, welche einen Widerstand auf ihn ausübt, der die verlangte Geschwindigkeitsdifferenz veranlaßt. Man kann diesen Regulator auf folgende Weise adjustiren: Die Stange mit welcher jeder Flügel f an der Hülse des Regulators befestigt ist, hat die Form einer Kehle i, und in diese tritt eine Druckschraube k. Löst man diese Schraube, so kann man dem Flügel eine schiefe Stellung geben, in der man ihn durch Anziehen der Schraube befestigt. Der Widerstand der Luft wird um so geringer seyn, je mehr sich die Neigung der Flügel der Horizontalen nähert; der größte Widerstand wird stattfinden, wenn die Flügel senkrecht stehen.

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