Titel: Miscellen.
Fundstelle: Band 146, Jahrgang 1857, Nr. , S. 66
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Miscellen. Miscellen. Ueber Gußstahl-Achsen. In Berlin wurden bekanntlich Ende Februars 1850 vor einer Commission deutscher Techniker Versuche mit verschiedenen Eisenbahn-Wagenachsen angestellt. Der Zweck jener Versuche – so sagt die betreffende Verhandlung, ddo. Berlin. 3. April 1850 – war zunächst, „das Verhalten der verschiedenen Achsen aus Gußstahl, solcher aus Eisen in Verbindung mit einer concentrischen Stahleinlage (sogenannten Daelen'schen Achsen) und ganz eiserne Achsen in Bezug auf den Widerstand kennen zu lernen, welchen sie sowohl der Verdrehung, als plötzlichen winkelrecht gegen sie gerichteten Stößen entgegenzusetzen vermögen, und hiebei auch die Gränzen der vollkommenen Elasticität der Achsen zu ermitteln, endlich noch die Festigkeit ihrer Schenkel zu erproben.“ – Die Resultate entschieden sich für die Gußstahl-Achsen in jeder Hinsicht günstig. Was die Fallproben betrifft, so ergab das beste Resultat von den schmiedeisernen eine Bündelachse aus Birmingham Versuch VIII, welche unter einem Fallgewicht von 1403 Pfd. zwölf Schläge aus 6 1/4 Fuß Höhe, und vier Schläge aus 12 1/2 Fuß Höhe aushielt, beim folgenden dreizehnten Schlage aus 18 3/4 Fuß Höhe zerbrach. Eine ungehärtete Gußstahl-Achse aus der Krupp'schen Fabrik in Essen widerstand dagegen, Versuch IV, unter gleichem Fallgewicht zwanzig Schlägen aus 6 1/4 bis 25 Fuß Höhe und zerbrach erst beim einundzwanzigsten Schlage und zwar aus 26 Fuß Höhe. Die möglichste Sicherheit und Haltbarkeit der Wagenachsen ist natürlich für das Eisenbahnwesen von der höchsten Wichtigkeit. Nach den verschiedenen Untersuchungen und Erfahrungen unterliegt es wohl keinem Zweifel, daß Gußstahl-Achsen die bessere Garantie bieten, weßhalb ihre Anwendung für Eisenbahnwagen vorzugsweise zu empfehlen seyn dürfte. Es ist sehr erfreulich aus weiteren Versuchen, welche in der Gußstahlfabrik des Bochumer Vereins für Bergbau und Gußstahlfabrication zu Bochum in Westphalen stattgefunden, die fortschreitende Verbesserung dieses wichtigen Fabricationszweiges und eine erhöhte Garantie der Sicherheit zu entnehmen. Diese Versuche wurden ebenfalls zur Ermittelung des Widerstands angestellt, welchen die Achsen gegen plötzliche, winkelrecht gegen sie gerichtete Stöße leisten, sowie zur Beurtheilung des Materials und der Bruchfläche nach erfolgtem Bruche. Es wurden bei diesen Fallproben das gleiche Fallgewicht, und zuerst die gleichen, dann größere Fallhöhen angewandt, wie von der technischen Commission zu Berlin. Die Achsen wurden unmittelbar auf gußeiserne, mit 3 Fuß Auseinanderstellung feststehende Unterlager aufgelegt. Die Achsen, nicht gehärtet, waren im mittleren Theile sauber ausgeschmiedet, Nebentheil und Schenkel (theilweise) noch nicht gedreht. Zur Untersuchung wurden Achsen von drei verschiedenen Sorten Gußstahl, Nr. 4, Nr. 1 und Nr. 1/2 verwandt, und zwar Nr. 4 als die härteste, Nr. 1 etwas mildere, Nr. 1/2 noch mildere Sorte bezeichnet. Die Verjüngung der Achsen zur Mitte hin wurde beim Messen nicht beachtet, die direct gemessenen, in der Colonne „Durchbiegung“ angegebenen Zahlen sind mithin um so viel zu groß, als dem Unterschiede der Halbmesser an den beiden betreffenden Stellen entspricht. Der erste Versuch im Auftrag der Direktion der Köln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft fand statt im Beiseyn der HHrn. Leopold, königl. Baurath und Betriebs-Director, J. Weidtmann, Obermaschinenmeister, und Neesen, Vorsteher der Wagen-Verwaltung der Köln-Mindener Eisenbahn, welche Herren das bezügliche Protokoll unterzeichneten. Das Resultat der Probe III mit einer Achse aus schweißbarem Gußstahl Nr. 1/2 bezeichnet, war folgendes: Dicke der Achsen in der Mitte 3'' 10'''. Dicke auf 1 1/2' von der Mitte 4'' 3'''. Gewicht des Fallklotzes 1403 Pfund. Textabbildung Bd. 146, S. 66 Nummer des Schlags; Entfernung der Unterlager; Fallhöhe des Klotzes; An der geschlagenen Stelle; bleibende Durchbiegung; elastische Durchbieg; Zoll; Linien; Bemerkungen Textabbildung Bd. 146, S. 67 Nummer des Schlags; Entfernung der Unterlage; Fallhöhe des Klotzes; An der geschlagenen Stelle; bleibende Durchbiegung; elastische Durchbieg.; Zoll; Linien; Bemerkungen Bei einem andern Versuche wurde aus einer für die k. k. privilegirte Staatseisenbahn-Gesellschaft in Wien bestimmten Sendung Gußstahl-Achsen ein Stück ausgewählt, welches kleinere äußere Mängel zeigte, und deßhalb zur Versendung nicht zugelassen wurde. Es waren dabei, außer den Oberbeamten des Bochumer Vereins, der Obermaschinenmeister der k. preuß. Ostbahn, Hr. Rohrbeck aus Bromberg und Hr. Bauinspector Schelle hierselbst anwesend, welche Herren das Protokoll mitunterzeichneten. Dicke der Achse in der Mitte 3'' 9 1/2'''' Dicke auf 1 1/2' von der Mitte 4'' 4 1/2'''. Gewicht des Fallklotzes 1403 Pfund. Textabbildung Bd. 146, S. 68 Nummer des Schlags; Entfernung der Unterlage; Fallhöhe des Klotzes; An der geschlagenen Stelle; bleibende Durchbiegung; elastische Durchbieg.; Zoll; Linien; Bemerkungen Chemische und chemisch-technische Untersuchung der Steinkohlen Sachsens; von Prof. W. Stein. Von der unter vorstehendem Titel erschienenen Schrift (Leipzig 1857, 98 Seiten in gr. 4.) geben wir hier einen gedrängten Auszug der Hauptresultate, da ihr Inhalt ein treffliches Seitenstück zu der Untersuchung preußischer Steinkohlen von Brix Polytechn. Journal, 1854, Bd. CXXXI S. 64. bildet. Während indessen der letztere nur die Heizkraft der Kohlen auszumitteln beabsichtigte, erstrecken Stein's Untersuchungen sich auch auf die chemische Zusammensetzung und auf das Verhalten bei der Destillation (Kohks- und Gasausbeute), wodurch sie ein um so umfassenderes Interesse in Anspruch nehmen. 1. Chemische Zusammensetzung. – Zur Bestimmung des Wassergehalts wurden die bereits vollkommen lufttrockenen (d.h. längere Zeit an trockenem Orte aufbewahrten) Kohlen so lange in warmer Luft von 100 bis 105° C. gelassen, bis bei zwei auf einander folgenden Wägungen keine Gewichtsabnahme mehr zu bemerken war. Die Ermittelung des Kohlenstoff- und Wasserstoffgehalts, so wie der Aschenmenge, geschah durch Verbrennung der Proben auf einem Porzellanschiffchen im Sauerstoffgasstrome; die Bestimmung des Stickstoffs durch Glühen der Kohle mit Natronkalk und Auffangung des entwickelten Ammoniaks in Schwefelsäure. Zur Bestimmung des Schwefels wurden die Proben mit chlorsaurem Kali und Salzsäure bis zur vollständigen Oxydation gekocht, worauf man die saure Flüssigkeit abdampfte, durch Chlorbaryum fällte und den Niederschlag auf bekannte Weise weiter behandelte. Neben der so in Erfahrung gebrachten Gesammtmenge des Schwefels wurde noch der in der Asche verbleibende Theil desselben ausgemittelt, und dieser von der Gesammtmenge abgezogen ergab die Menge des „schädlichen“ Schwefels, d.h. desjenigen, welcher beim Verbrennen der Kohle mit verbrennt und zerstörend auf die geheizten Kessel etc. einwirkt. Bei der Ausführung der Analysen ging die Absicht dahin, nicht nur im Allgemeinen die Elementarzusammensetzung jeder Kohlenart zu bestimmen, sondern auch zu ermitteln: 1) ob und in welchem Grade die Aschenmengen, 2) ob und in welchem Grade die Zusammensetzung der aschenfreien Kohlensubstanz, selbst bei einer und derselben Kohle variiren könne, und endlich 3) durch möglichst genaue Ermittelung der durchschnittlichen Zusammensetzung dieser letztern den Praktikern die Möglichkeit zu gewähren, durch eine bloße Aschenbestimmung die Elementarzusammensetzung einer von ihnen benutzten Kohle zu berechnen. Aus diesem Grunde sind die Kohlenproben in doppelter Weise für die Untersuchung vorbereitet worden. Zuerst wurden aus der ganzen zu Gebote stehenden Menge verschiedene Stücke ausgesucht, welche dem äußern Ansehen nach die mittlere Beschaffenheit der Kohlensorte darstellten und dem Gewichte nach etwa ein Viertel der ganzen Probe betrugen. Diese Stücke wurden mit dem Hammer sorgfältig so zerkleinert, daß ein Verstäuben nicht stattfinden konnte und daß Stückchen von der Größe eines Pfefferkorns und darunter entstanden. Hiervon wurden nun mehrere Analysen, bis zu acht an der Zahl, ausgeführt um die vorkommenden Verschiedenheiten in der Zusammensetzung kennen zu lernen, welche in der That auch öfters sehr bedeutend waren. Hierauf wurde – mit Ausnahme einiger Probestücke – der ganze Kohlenvorrath, die eben genannten Proben mit eingeschlossen, mit destillirtem Wasser befeuchtet in einem Mörser gepulvert, das Pulver durch ein Sieb geschlagen, noch feucht innig gemengt, und eine Probe zur Analyse davon abgenommen. Da im letzten Falle die Kohlenmenge stets 1/5 bis 1/4 Centner betrug, so kann man Wohl annehmen, daß das Resultat der Analyse die wirkliche durchschnittliche Zusammensetzung der Kohle darstellt. Bezüglich der Aschen ist noch zu erwähnen, daß bei der Elementaranalyse nur ihre Menge festgestellt wurde. Durch Einäscherung unter der Muffel sind andere Proben in größeren Quantitäten dargestellt worden, um 1) den Schwefelgehalt derselben (s. oben), 2) die Menge der in Wasser löslichen und in Wasser unlöslichen Bestandtheile, so wie deren Qualität, endlich 3) den Grad ihrer Schmelzbarkeit vor dem Löthrohre zu bestimmen. Diese letzte Beobachtung sollte dem Praktiker Andeutungen über das Verhalten der Asche auf dem Roste geben. Die Bestandtheile der Asche waren im Allgemeinen bei allen Kohlen dieselben, nämlich Kieselerde, Thonerde. Eisenoxyd (und gewöhnlich etwas Schwefeleisen), Gyps, geringe Mengen von Bittererde und Kochsalz. Der Gypsgehalt ist immer ziemlich bedeutend und beträgt oft die Hälfte bis drei Viertel des Gewichts. 2. Verhalten der Kohlen beim Vergasen, und Kohksmenge. – Um über diese Punkte Aufschluß zu erhalten, wurden in dem Versuchofen der Dresdener städtischen Gasanstalt Destillationen vorgenommen. Die zu jedem Versuche verwendete Kohlenmenge betrug 20 Pfund, und jeder Versuch wurde doppelt – in zwei neben einander liegenden Retorten desselben Ofens – angestellt. Zur Schätzung der Leuchtkraft der gewonnenen Gase wurde deren specifisches Gewicht ermittelt, und zwar durch Beobachtung der Ausströmungsgeschwindigkeit. Man ließ nämlich in allen Versuchen bei gleichen Temperaturen und gleichem Drucke jedesmal ein gleich großes Volumen von Luft und von dem zu untersuchenden Gase – deren Feuchtigkeitszustand durch längere Berührung mit dem Sperrwasser derselbe war – aus einem zu diesem Zwecke eingerichteten Gasometer ausströmen, und berechnete dann aus dem Quadrate der Ausströmungszeiten das betreffende specifische Gewicht. Die Bestimmung von Menge und Qualität der Kohks ist theils mit den Gasversuchen zusammen, theils durch besondere Versuche im Kleinen (in einem bedeckten Porzellantiegel) ausgeführt worden. Die auf letzterem Wege gewonnenen Resultate über die Kohksmenge können nur dienen, das Verhältniß der verschiedenen Kohlen unter einander festzustellen, nicht aber die im Großen zu erwartende Menge anzuzeigen. 3 Der Heizeffect der Kohlen wurde theoretisch aus ihrer chemischen Elementarzusammensetzung berechnet, hiervon aber zwei Drittel als derjenige praktische Heizeffect angesehen, welchen man bei der Anwendung in gewöhnlichen guten Feuerungsanlagen nutzbar machen kann. Zum Ausdruck für die Heizkraft in diesem Sinne ist angegeben, wie viel Pfund Wasser von 0° durch 1 Pfund Kohle in Dampf von 80° R. verwandelt werden. Bevor wir dazu schreiten, die wichtigsten Resultate aus der ungemein mühsamen und zeitraubenden, dabei höchst gründlich erledigten Arbeit des Hrn. Prof. Stein tabellarisch zusammenzustellen, wird es erforderlich seyn gedrängte Notizen über die Fundorte und die äußere Beschaffenheit der untersuchten Kohlen mitzutheilen: A. Kohlen der Hainichen-Ebersdorfer Formation, oder sächsische Kulmkohle. Nr. 1. Kohle von Berthelsdorf aus dem niedern Windmühlenschachte. Ein unreiner, weicher, schwarzer Schiefer, hier und da mit wenig Rußkohle gemengt. Nr. 6. Kohle von Ebersdorf aus dem Maschinenschachte. Mehr ein von Kohlensubstanz durchdrungener Thonschiefer, als wirkliche Kohle. B. Kohlen von Zwickau und Niederwürschnitz. 1. Von Oberhohndorf und Bockwa. Nr. 25. Kohle aus dem 3 1/2 elligen Pechkohlenflötze, Helbig's u. Comp. Schacht. Eine schöne, aus theils lebhaft glänzenden, theils matten Schichten bestehende schiefrige Pechkohle. Nr. 26. Kohle aus dem 2 elligen Pechkohlenflötze, Helbig's und Comp. Schacht. Eine der vorigen ähnliche Pechkohle mit wenig Rußkohle. Nr. 23. Kohle aus dem Scherbenkohlflötz, von August Kästner's Grundschacht. Fettglänzende vollkommene Pechkohle von sehr gleichartiger Beschaffenheit. Nr. 24. Kohle aus dem Lehkohlflötz, von Ehrler's Schacht zu Vereinigt Feld. Fettglänzende schiefrige Pechkohle mit wenig Rußkohle. Nr. 22. Kohle aus dem Zachkohlenflötz von Heinrich Ehrler's Schacht. Sehr schiefrige, aus glänzenden und matten Schichten bestehende Pechkohle. Nr. 28. Schichtenkohle. Eine schiefrige, fettglänzende, leicht zerbröckelnde Pechkohle von veränderlicher Zusammensetzung. Nr. 21. Steinkohle aus dem Rußkohlenflötze, aus dem Schachte von Christoph Günther's Erben in Bockwa. Sehr schiefrige Pechkohle mit sehr viel Rußkohle. Nr. 27. Kohle aus den Dreckschichten, vom Jungen Wolfgangsschachte. Schiefrige, aus glänzenden und matten Schichten bestehende Pechkohle mit wenig Rußkohle, von etwas veränderlicher Zusammensetzung. 2. Von Planitz. Nr. 38. Schichtenkohle aus dem Planitzer Werke. Schiefrige, aus glänzenden und matten Schichten bestehende Pechkohle mit Rußkohle. Nr. 43. Kohle aus der obern Abtheilung des tiefern Planitzer Flötzes vom Planitzer Werke Schiefrige Pechkohle mit wenig Nußkohle, von ziemlich gleichförmiger Zusammensetzung. Nr. 41. Kohle aus der tiefern Abtheilung des tiefern Planitzer Flötzes von der östlichen Seite. Kleinmuschelige schiefrige Pechkohle mit wenig Rußkohle. Nr. 42. Kohle vom Neufundflötz (welches noch nicht abgebaut wird). Eine ganz schiefrige Pechkohle, welche aus gänzlich matten und dünnen glänzenden Schichten nebst wenig Rußkohle besteht. Nr. 39. Kohle vom Rußkohlenflötz. Schiefrige Pechkohle mit Rußkohle, von ziemlich gleichförmiger Zusammensetzung. Nr. 40. Gewaschene Kohle vom Planitzer Werke, welche zu etwa 9/10 aus Kohle der obern Abtheilung des tiefern Planitzer Flötzes und zu 1/10 aus den übrigen Pechkohlen, zum Theil auch Rußkohlen, besteht. 3. Von Zwickau. Nr. 15. Kohle vom Ludwigflötze oder dem obern Flötze, aus dem Segen-Gottes-Schachte des erzgebirgischen Steinkohlen-Actienvereins. Eine sehr schöne vollkommene Pechkohle. Nr. 14. Kohle aus dem Segen-Gottes-Flötz oder dem tiefern Flötze des Segen-Gottes-Schachtes. Schiefrige, lebhaft glänzende Pechkohle mit Rußkohle. Nr. 72. Kohle aus dem obern Flötze des Segen-Gottes-Schachtes. Eine sehr reine kleinmuschelige Pechkohle mit sehr wenig Rußkohle. Nr. 17. Gewaschene Kohle aus dem Ludwigflötze des Segen-Gottes-Schachtes. (Soll durch Waschen 10 bis 15 Proc. Abgang haben.) Nr. 16. Kohle aus dem obern Flötze des Hoffnung-Schachtes. Schiefrige Pechkohle mit matten und glänzenden Schichten. Nr. 18. Kohle aus dem tiefen Pechkohlenflötze des Hoffnung-Schachtes. Eine schiefrige Pechkohle, aus matten und glänzenden Schichten bestehend, mit wenig Rußkohle. Nr. 20. Kohle aus dem Rußkohlenflötze des Hoffnung-Schachtes. Pechkohle, geschichtet mit Rußkohle. Nr. 19. Waschkohle aus dem Hoffnung-Schachte. Nr. 29. Kohle von dem obern Flötze des Bürgergewerkschaft-Schachtes. Eine schiefrige, lebhaft glänzende Pechkohle mit wenig Rußkohle. Nr. 30. Kohle vom niedern Flötze des Bürgergewerkschaft-Schachtes. Eine ziemlich vollkommene Pechkohle mit wenig Rußkohle. Nr. 35. Rußkohle aus dem Vereinsglück-Schachte. Schiefrige Pechkohle mit Rußkohle. Nr. 34. Kohle vom tiefen Flötze des Vereinsglück-Schachtes. Schiefrige, lebhaft glänzende Pechkohle mit Rußkohle. Nr. 37. Waschkohle des tiefen Flötzes des Schachtes Vereinsglück. Nr. 36. Schichtenkohle vom Aurora-Schachte. Eine schiefrige Pechkohle. Nr. 45. Kohle aus dem 10 Lachter unter dem zweiten Flötz des Vereinsglück-Schachtes erteuften Flötze. Eine stark glänzende schiefrige Pechkohle. 4. Von Niederwürschnitz und Lugau. Nr. 31. Pechkohle vom Albrecht-Schachte zu Niederwürschnitz. Schiefrige Pechkohle mit wenig Rußkohle. Nr. 82. Reinste Pechkohle aus der untern Abtheilung des C-Flötzes, östlich vom Albrecht-Schachte, westlich von der Tagesstrecke. Ein besonders ausgesuchtes, nur 8 Loth schweres Probestück. Nr. 32. Rußkohle vom Albrecht-Schachte. Ein Gemenge aus Rußkohle und Pechkohle, sehr leicht zerbröckelnd. Nr. 81. Kohle vom B-Flötze des Höselschachtes. Eine Pechkohle mit Rußkohle, so vollkommen schiefrig, daß sie ganz das Ansehen eines Kohlenschiefers hat. Nr. 73. Kohle aus dem C-Flötze des Höselschachtes. Wenig glänzende, sehr schiefrige Pechkohle mit Rußkohle. Nr. 80. Kohle vom nördlichen fallenden Stoße des A-Flötzes in Gühne's Maschinenschacht. Schiefrige, leicht zerbröckelnde Rußkohle mit wenig Pechkohle. Nr. 74. Kohle vom zweiten Flötze des Gühne'schen Werkes. Eine stark zerklüftete, vollkommen schieferähnliche Pechkohle mit viel Rußkohle. Nr. 76. Kohle vom dritten Flötze im Meinertschachte. Eine ganz schieferähnliche zerklüftete Pechkohle mit Rußkohle, der vorhergehenden sehr ähnlich. Nr. 78. Kohle vom tiefen Flötze des Rachelschachtes. Der vorhergehenden ähnlich. Nr. 79. Kohle von dem jüngst erteuften Flötze (wahrscheinlich dem B-Flötze) im Karlschachte. Den beiden vorhergehenden ähnlich. C. Kohlen von Flöha und Gückelsberg. Nr. 70. Kohle von Gückelsberg, von C. G. Morgenstern. Ein schwarzer, stark glänzender, weicher Schiefer. Nr. 5. Kohle vom Struthwalde bei Flöha, aus Thieme's Werk. Ein grauer harter Schiefer. Nr. 2. Kohle vom obern Flötz aus dem Sandsteinbruche von C. Anke. Ein harter grauer Schiefer. Nr. 3. Kohle von beiden Flötzen zusammen, wie sie gleichzeitig abgebaut und verkauft werden. Nr. 4. Kohle aus dem Flötze im untern Kohlensandstein des Forstbachgrabens von J. G. Eichler. Ein grauer harter Schiefer. D. Kohlen der Plauen'schen Formation. 1. Von Hänichen. Nr. 7. Weicher Schiefer mit wenig Rußkohle, aus welchem durch Klopfen und Sortiren die Gas- und Schmiedekohle gewonnen wird. Nr. 8. Mittelkohle, ein Gemenge von welchem Schiefer und harter Kalkkohle. Nr. 9. Waschkohle zur Kohksbereitung. 2. Von Potschappel. Nr. 11. Weicher Schiefer. Nr. 13. Kalkkohle, die geringste Sorte des Werks. Nr. 12. Gaskohle. Ein stark glänzender, der Pechkohle ähnlicher weicher Schiefer mit sehr wenig Rußkohle. Nr. 10. Rußkohle, das gewöhnliche Material zur Stubenfeuerung; ein Gemenge von hartem und weichem Schiefer. 3. Von Gittersee. Nr. 44. Glasschiefer aus dem Moriz-Schachte. Sehr hart, pechkohlenähnlich, mit braunem Strich. Nr. 46. Weicher Schiefer aus dem Moriz-Schachte. Nr. 48. Harter Schiefer aus dem Moriz-Schachte, mit etwas bräunlichem Strich. 4. Von Burgk. Nr. 49. Weicher Schiefer vom Wilhelminen-Schachte. Nr. 50. Grauer harter Schiefer aus demselben Schachte. Nr. 51. Schwarzer harter Schiefer aus demselben Schachte. Nr. 52. Waschkohle zur Kohksbereitung. Nr. 53. Weicher Schiefer vom Augustus-Schachte. Nr. 54 Grauer harter Schiefer aus demselben Schachte. Nr. 55. Schwarzer harter Schiefer aus demselben Schachte. Nr. 56. Waschkohle aus demselben Schachte. 5. Von den königlichen Werken. Nr. 57. Weicher Schiefer vom Oppelt-Schachte. Nr. 58. Harter Schiefer aus demselben Schachte. Nr. 59. Waschkohle aus demselben Schachte. Nr. 60. Kohle vom dritten Flötze, dem sogenannten Fuchs. Ein steinharter grauer Schiefer. Tabelle I. Ueber die Beschaffenheit der vorstehend namhaft gemachten Steinkohlen im völlig lufttrockenen Zustande (längere Zeit an einem trockenen Orte gelagert). Textabbildung Bd. 146, S. 73 Bezeichnung und Fundorte der Kohlen; Specifisches Gewicht; Wassergehalt; Procent; Aschengehalt; Praktisch nutzbare Heizkraft: Pfund Wasser von 0° in Dampf von 80° R. verwandelt durch 1 Pfd. Kohle; Kohks; Aeußeres Ansehen; Procente vom Gewicht der Kohle; Im Kleinen; Im Großen; A. Kulmkohle; Berthelsdorf; Ebersdorf; gebacken; wie die Kohle selbst; B. Zwickauer Kohle; Oberhohndorf; gesintert; Bockwa; Planitz; Zwickau Textabbildung Bd. 146, S. 74–75 Bezeichnung und Fundorte der Kohlen; Specifisches Gewicht; Wassergehalt; Procent; Aschengehalt; Praktisch nutzbare Heizkraft: Pfund Wasser von 0° in Dampf von 80° R. verwandelt durch 1 Pfd. Kohle; Kohks; Aeußeres Ansehen; Procente vom Gewicht der Kohle; Im Kleinen; Im Großen; Zwickau; gebacken; gesintert; wie die Kohle selbst; Niederwürschnitz; sandig; schwach gesintert; bröckelnd; Lugau; kaum gesintert; Kohlen von Flöha und Gückelsberg; Gückelsberg; Flöha; Kohle des Plauen'schen Grundes; Hänichen; Potschappel; Gittersee; Burgk; königl. Werke Tabelle II. Ueber die Gasausbeute aus verschiedenen Kohlen. Textabbildung Bd. 146, S. 76 Bezeichnung der Kohlen; Gas aus 1 Pfund Kohle. Kubikfuß; Specifisches Gewicht des Gases; Kohksausbeute. Procent; Aus dem Zwickauer Becken; Pechkohle aus dem 2elligen Pechkohlenflötze zu Oberhohndorf; Pechkohle aus dem 3elligen Flötze daselbst; Beste Gaskohle aus diesen beiden Flötzen; Schichtenkohle vom Hoffnungsflötze d. Hoffnung-Schachtes; Pechkohle aus der untern Abtheilung des tiefen Planitzer Flötzes; Schmiedekohle aus der obern Abtheilung desselben Flötzes; Kohle vom Amandusflötze; Kohle vom 2ten Flöhe des Bürgergewerkschaft-Schachtes; Kohle vom obern Flötze desselben Schachtes; Aus dem Plaun'schen Becken; Gaskohle vom Hänichener Schachte; Weicher Schiefer vom Oppelt-Schachte; Gaskohle vom Moriz-Schachte in Gittersee; v. Reinhold-Schachte am Windberge; Kohle vom Döhlener Kunstschachte; vom Augustus-Schachte in Burgk; vom Wilhelminen-Schachte; vom Albert-Schachte; Gaskohle vom Windberg-Schachte (Aus den Mittheilungen des hannoverschen Gewerbevereins, 1857 S. 152.) Für Besitzer von Kupferhütten. Von einem Zutrauen verdienenden, durch gediegene wissenschaftliche Arbeiten bekannten Chemiker wird uns eine neue Methode angekündigt, nach welcher geglühtem Eisenoxyde (Fe²O³) oder Antimonoxyd (SbO³) beigemischtes Kupferoxyd (CuO) sich vollständig und vollkommen rein abscheiden läßt, und zwar mit äußerst geringen Kosten. Die Scheidungskosten bleiben sich gleich, mag der Kupfergehalt in der Mischung sehr bedeutend oder sehr gering seyn. Zur Gewinnung von metallischem Kupfer muß daher diese Methode, wo Kupferkiese, deren Gemische mit Schwefelkies, Buntkupfererze, oder reine Antimonfahlerze in Eisenoxyd, Antimonoxyd und Kupferoxyd durch oxydirende Röstung umgewandelt werden können, ein neues, außerordentlich vereinfachtes, Brennmaterial und Kosten überhaupt ersparendes Verfahren gestatten, welches für England nach den Verhältnissen dieses Landes besonders vortheilhaft seyn muß. Die Anwendbarkeit des Verfahrens wird dadurch bedingt, daß das Eisen nach dem Rösten als Oxyd, und nicht in einer andern Oxydationsstufe sich vorfinde. Der Erfinder wünscht das Eigenthumsrecht auf seine Methode käuflich abzutreten. Personen, die bestimmte Anträge zu stellen wünschen, können bei der Redaction des polytechnischen Journals Erkundigung einziehen. Der Zinkguß der Gebrüder Miroy in Paris. Die Bronzefabrikanten Gebrüder Miroy in Paris haben der Société d'Encouragement einige Proben gegossener Gegenstände vorgelegt, die sie jetzt in großer Menge liefern. Diese Gegenstände, Nachahmungen kunstreicher Bronzen, sind von Zink, einem Metall, dessen Wohlfeiheit, verbunden mit der Leichtigkeit, die es im Vergleich zur Bronze bei der Bearbeitung bietet, es gestattet, die so gegossenen Gegenstände zur Hälfte des Preises ganz gleicher Bronzen zu liefern. Sich nach der Größe der Stärke richtend, wenden die Genannten zwei verschiedene Verfahrungsarten beim Guß an. Für große Gegenstände bedienen sie sich wie bei den Bronzen der Sandform und verwenden dazu gehörig zubereiteten Sand. Für kleine Stücke, wie z.B. für Statuetten von 50 bis 60 Centimeter Höhe, bedienen sie sich metallener, aus auf einander passenden Stücken bestehender Formen. Gewöhnlich bereitet man solche Formen aus Bronze oder Gußeisen, und da dieselben mit der größten Vorsicht gegossen, ciselirt und vollendet werden müssen, so erfordern sie viel und schwierige Arbeit und kommen sehr theuer zu stehen. Die Gebrüder Miroy fertigen diese Formen aus Zink, die weniger kosten, lange Zeit dienen und eine, man könnte sagen, unbegränzte Menge Abgüsse zu machen gestatten, was natürlich einen großen Vortheil gegen das Gießen in Sand bietet. Bei den meisten in Zinkformen gegossenen Stücken wenden jene Fabrikanten ein Verfahren an, das der Gießerei hohler Porzellangegenstände entnommen zu seyn scheint Die Form, deren einzelne Stücke zusammengepaßt sind, wird wie ein Schlagbaum in die Höhe gehoben und sofort wieder umgestürzt, sobald sie mit dem geschmolzenen Zink angefüllt worden ist. damit die noch nicht erstarrten Metalltheile aus der Form wieder ablaufen können. Mit Hülfe dieses Verfahrens, das, bei der sehr kurzen Zeit, der es bedarf, um die Form vom Guß abzunehmen und wieder zusammenzusetzen, oft wiederholt werden kann, liefert man hohle, sehr dünne und billige Güsse. Man hat nicht nöthig die Zinkform anzuwärmen. Noch neu wird sie mit Graphit ausgeschmiert. Durch den ersten Abguß, der gewöhnlich mangelhaft ausfällt, wird sie warm. Wird sie zu heiß, so wirft man sie ins Wasser, wodurch sich ein leichter Oxydüberzug darauf bildet, der für die Folge alles Ausschmieren entbehrlich macht. Die Zusammensetzung der Gegenstände, die wegen ihrer eigenthümlichen Form nicht in einem Stück gegossen werden können, das Ausbessern der etwa im Guß vorgekommenen Fehler u.s.w., alles dieß wird mit Hülfe eines aus Zinn und Blei bestehenden Loths bewerkstelligt. Das Bronziren wird auf gewöhnliche Art dadurch vollbracht, daß die Oberflächen der Stücke einen galvanischen Ueberzug von Kupfer oder Messing erhalten. Auf diese Weise theilt man dem Zink das mannichfaltige Aussehen der ächten Bronze mit. (Deutsche Gewerbezeitung, 1857 S. 150.) Platingeräthe von W. C. Heraeus in Hanau. Dieser Besitzer einer Scheide-Anstalt für Platin, Palladium, Gold und Silber, liefert verarbeitetes Platin 20 Proc. billiger als es bisher in Deutschland üblich war, nämlich das Kilogramm zu 466 2/3 Gulden oder das Loth Kölnisch zu 6 fl. 52 kr., außerdem bei Bestellung auf ein ganzes Kilo 3 Proc. und bei drei Kilo 5 Proc. Rabatt. Auch das Façonniren wird billigst berechnet. Tiegel z.B., welche Wasser fassen             8     15 30 Grm. wiegen   10/16       1   2 Loth Köln. kosten 5 fl. 42 kr.   8 fl. 16 kr.   11 fl. 30 kr. Schalen, welche Wasser fassen           18     30 60 Grm. wiegen   8/16   14/16 24/16 Loth Köln. kosten 4 fl. 8 kr.   6 fl. 56 kr.   11 fl. 30 kr. (Poggendorff's Annalen der Physik und Chemie, 1857 Nr. 8.) Künstliche Elfenbeinfurnüre. Künstliche Elfenbeinfurnüre (die Elfenbein- und Knochenfurnüre für eingelegte Arbeit vertretende gefärbte und ungefärbte Platten) werden fabricirt aus Geiß- und Schafknochen und aus Fahl- und Wildlederabfall. Die Knochen werden mit Chlorkalk 10–14 Tage lang gebeizt, dann in reinem Wasser ausgewaschen und getrocknet. Ist dieß geschehen, so kommen sowohl die Knochen als der Fahl- und Wildlederabfall in einen Kessel und werden mit Dampf aufgelöst, so daß eine flüssige Masse gebildet wird. In diese Masse kommt auf 10 Pfd. 1/4 Pfd. Alaun und zwar über dem Feuer, damit sich der Alaun mit der Masse vereinigt; sodann werden die schaumigen Theile, welche sich oben ansetzen, abgeschöpft, bis die Masse ganz hell und rein ist. Wenn alles dieses geschehen, so werden der Masse, so lange sie noch lauwarm ist, die beliebigen Farben beigemischt, hiernach wird dieselbe durch ein reines Leinwandtuch geseiht und in die dazu erforderliche Form gegossen, in welcher sie stehen bleibt, bis sie gehörig erkaltet ist, so daß die gegossene Masse auf einen mit Leinwand überzogenen Rahmen gelegt werden kann, auf welchem sie in der Luft getrocknet wird. Ist nun die Masse ganz trocken, so wird sie in reinem kalten Alaunwasser 8–10 Stunden lang gebeizt, bis sie ihre gehörige Härte erhalten hat. Zu dieser Beize braucht man auf 1 Pfund Furnür 1/2 Pfund Alaun. Wird das Furnür aus der Beize genommen, so muß es mit frischem Wasser abgewaschen und nochmals auf besagtem Rahmen getrocknet werden. (Bayerische Gewerbezeitung.) Die Zucker-Erzeugung und Besteuerung im Zollvereinvom 1. April 1856 bis 30. März 1857. I. Menge des zum Eingang verzollten Zuckers und Syrups.         Ctr. Brod-, Hut-, Candis- etc. Zucker         1,628 Farin         1,442 Rohzucker für inländische Siedereien     685,218 Syrup       31,630 II. Menge der zur Zuckerbereitung versteuerten    Runkelrüben 27,346,500 III. Der Eingangszoll zur Ziffer I betrug   3,543,496 Rthlr. IV. Rübenzuckersteuer   5,469,300    „ ––––––––––––––– Summe von III. und IV.   9,012,796    „ Hievon geht ab: Rückvergütung für ausgeführten, resp.    zur Ausfuhr niedergelegten Zucker      865,562    „ ––––––––––––––– Bleiben   8,147,234    „ Zu vergl. die im polytechn. Journal Bd. CXLI S. 78 enthaltene Uebersicht über die Zuckererzeugung in früheren Jahren. (Preuß. Handelsarchiv, 1857, Nr. 33.) Einige kosmetische Geheimmittel; von Ferd. Carl. 1) Dr. Suin de Boutemart's aromatische Zahnpasta ist nach Herm Stein eine aus Oelseife, Stärkemehl, Kugellack, kohlensaurem und schwefelsaurem Kalk und Bimsstein bestehende, schmutzig ziegelrothe, stark nach Pfeffermünzöl riechende Paste, wovon das Päckchen von nicht ganz 2 Loth zu dem enormen Preis von 21 kr. verkauft wird. 2) Dr. Borchardt's Kräuterseife. Eine feste, bräunlicholivengrüne, 2 1/2 Unzen wiegende Seife von angenehm aromatischem Geruche. Eine gewöhnliche, mit einem Farbstoffimprägnirte Seife, parfümirt mit Lavendel-, Bergamott-, Zimmt – und Pfeffermünzöl. Trefflich sagt hierüber Frickinger: Meines Erachtens darf das deutsche Publicum, um sich nicht länger dupiren zu lassen, sondern die Anpreisungen für das zu erkennen was sie sind, nur einerseits auf den Thatbestand hingewiesen, andererseits darauf aufmerksam gemacht werden, daß Niemand anders als Goldberger in Berlin der Fabrikant der Dr. Borchardt'schen Kräuterseife, der sog. Dr. Koch'schen Kräuter-Bonbons und der Dr. Suin de Boutemart'schen Zahnpasta ist. Warum Goldberger bei allen diesen Annoncen seinen Namen aus dem Spiele läßt, ist unschwer zu errathen. Die Rheumatismusketten und Ableiter, durch welche sich Goldberger bereichert hat. sind dem Publicum noch zu frisch im Gedächtniß. Würde er sich offen als Fabrikant dieser Mittel nennen, so wäre es von vornherein um deren Absatz geschehen. 3) Lilionese. Ein Schönheitsmittel. Besteht aus einer gesättigten Lösung von kohlensaurem Kali, mit etwas Zimmt- und Rosenöl versetzt. Dieses durchaus nutzlose Fabricat hat höchstens 3 Sgr. Werth, wird aber für 25 Sgr. verkauft. 4) Aurora-Pomade. Wird als ein unfehlbares Mittel geschildert, die Transpiration der Haut zu befördern, eine schöne Wangenröthe zu erzeugen, die mit der Temperatur des Körpers zu- und abschwillt. (Hört!) Kletzinsky, Chemiker in Wien, hat dieses Geheimmittel einer Untersuchung unterworfen, und als dessen Bestandtheile Veilchenwurzelpulver und Kakaobutter nachgewiesen. Das Töpfchen enthält 2 Quentchen und kostet 1 fl. Hier ist der Preis nicht mehr zu bewundern, als die Unverschämtheit, welche der Veilchenwurzel eine solche Wirkung andichten läßt. (Württembergisches Gewerbeblatt.) Prüfungsmittel des Thrans für Rothgerbereien. Der hohe Preis des Thrans veranlaßt häufig eine Beimischung von anderen Fettstoffen, welche nicht darunter gehören; ich glaube darum, den Rothgerbern einen Dienst zu erzeigen, wenn ich ihnen ein wenig kostendes, überall zu habendes Probemittel an die Hand gebe, um ächten von verfälschtem Thran unterscheiden zu können, wobei eine Täuschung gar nicht möglich ist. Man vermischt in einem Gläschen 1 Theil Thran und 2 Theile Schwefeläther) hierin löst sich der ächte Thran vollkommen ohne Rückstand, während alle übrigen darin befindlichen Fettstoffe ungelöst zurückbleiben. A. Riecker, Apotheker in Backnang. (Württembergisches Gewerbeblott, 1857, Nr. 39) Mäusegift. Nach einer Mittheilung im sächsischen Amts- und Anzeigeblatt Nr. 2 d. J. hat sich das chromsaure Bleioxyd (das sogenannte Chromgelb) als Gift für Mäuse bewährt, das zwar nicht schnell, aber sicherer wirkt, als diese Thiere begierig darnach gehen. Es wurden zu den damit im chemischen Laboratorium zu Möckern angestellten Versuchen 2 Pfd. Roggenkörner mit gewöhnlichem Kleister durch Kneten mit den Händen überzogen und dann in ein aus 1/2 Pfund chromsaurem Bleioxyd und 1/4 Pfund Weizenmehl gemengtes Pulver gebracht, bis sich die Körner ganz damit bedeckt hatten und mit einer trockenen gelben Kruste überzogen erschienen. Es wird als zweckmäßig bezeichnet, die Körner durch nochmaliges Einkneten und Einpulvern stärker zu incrustiren, auch zur Verwendung auf dem Felde, angerathen, dem Kleister etwas Leim beizusetzen, um die Kruste dadurch fester zu machen. Die Circulation der Luft in Drainröhren; von C. E. Kielmann, Director an der Ackerbauschule zu Hansenfeld. Wir wissen, daß die Luft jeden Raum, der nicht mit einem andern Körper, wie z.B. Wasser angefüllt ist, einnimmt. Demnach steht auch fest, daß die Drainröhren, so weit sie nicht Wasser enthalten, mit Luft angefüllt sind. Ist dieß der Fall – und es wird nur da nicht der Fall seyn, wo die Röhren gänzlich mit Wasser gefüllt sind – so circulirt die Luft in sämmtlichen Drainröhren, und zwar von einem Ende bis zum andern. Diese Einwirkung der Luft auf die Erde ist aber eine Erscheinung, die so Manches erklärt, was uns bei gedraintem Lande auffällt, so z.B. das frühe Abtrocknen und Aufthauen des gedrainten Ackers, die Wärme desselben und mehreres Andere. Wenn die Annahme, daß die Luft in die Röhren dringe, noch einem Zweifel unterliegen sollte, so möchte dieser durch meine Beobachtungen, gänzlich gehoben werden. Vom 1. December 1852 an habe ich nämlich täglich die Temperatur des ausströmenden Drainwassers ermittelt und mit der Durchschnitts-Temperatur der Luft verglichen. Es ergab sich daraus als unzweifelhaft, daß die Temperatur der Luft stets die Temperatur des Wassers umändert, oder mit andern Worten: die Wärme des Wassers steigt mit der Wärme der Luft und umgekehrt) nur steigt die Wärme des Wassers – eben durch die Einwirkung der Luft – 12 bis 24 Stunden später als die der Luft. Diese durch eine Menge Zahlen dargethane Erscheinung kann aber nur durch die Circulation der Luft in den Drainröhren entstehen, und diese Circulation ist daher eine unter keinen Umständen abzuläugnende Erscheinung. Zur richtigen Würdigung dieser Erfahrung füge ich noch folgende nothwendige Bemerkung bei. – Die Erde hat ihre bestimmte Wärme, die sie bei eintretendem Frost selbst da, wo dieser einwirkt, möglichst festhält. So zeigen meine Beobachtungen, daß das Wasser in der Brunnenstube + 3, das aus den Röhren fließende + 2 und das in offenen Gräben laufende + 1 Grad Reaumur hat. Daher auch die Erscheinung, daß bei eintretendem Froste die Wärme der Erde überwiegend blieb, so daß die Temperatur des Wassers nicht unter + 2 fiel. Sobald aber die Wärme der Luft zunahm, stieg auch die des Wassers; eine ganz erklärliche Erscheinung, da die Luft stets und überall das Bestreben hat, sich ins Gleichgewicht zu setzen, und die (in den Drainröhren) über das Wasser hinstreichende Luft also auch dem Wasser die ihr selbst innewohnende Wärme (theilweise, so weit es die Kälte [oder um mit den Chemikern zu reden, der Mangel an Wärme] des Wassers zuließ) mittheilen muß. – Das Verhältniß des Wassers in der Brunnenstube (+ 3) zu dem aus den Röhren ausfließenden (+ 2) und eben so dem in offenen Gräben befindlichen (+ 1) erklärt sich darnach ganz von selbst. Die Einwirkung der Luft auf den Acker durch unterirdische Circulation in den Drainröhren ist nach dem hier Angeführten nicht mehr zu bezweifeln, und spielt wahrscheinlich hier, namentlich im Sommer, wenn die Drains versiegen, eine bedeutendere Rolle, als wir bis jetzt anzunehmen geneigt sind. – Hr. Director Kielmann legt hier das vorzüglichste Gewicht der Wirkung der Luftströmung in der Drainröhre auf die Erhöhung der Erdwärme. Wir glauben, daß die Luft auch durch ihre chemische Einwirkung auf den Boden große Wirkungen hervorbringe, indem sie die Zersetzung der Bodenarten, die Verwitterung und die Lösung der Nahrungsbestandtheile der Pflanzen beschleunigt. (Stamm's Wochenschrift „die neuesten Erfindungen“, 1857 Nr. 37.)