Titel: Verbesserungen an den Maschinen zum Vorspinnen, Spinnen oder Zwirnen des Flachses, von John Lawson und Stephen Cotton in Leeds.
Fundstelle: Band 148, Jahrgang 1858, Nr. LXXIV., S. 339
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LXXIV. Verbesserungen an den Maschinen zum Vorspinnen, Spinnen oder Zwirnen des Flachses, von John Lawson und Stephen Cotton in Leeds. Aus dem Repertory of Patent-Inventions, Februar 1858, S. 98. Mit Abbildungen auf Tab. VI. Lawson's Verbesserungen an den Maschinen zum Vorspinnen etc. des Flachses. Bei dieser Verbesserung (welche am 13. Februar 1857 in England patentirt wurde) liegen die Spindeln mit ihren unteren Enden in den Lagern einer Schiene und rotiren in Hälsen, die auf einer Schiene angebracht sind. Die Spindeln sowohl als auch die Flügel erhalten ihre Rotation mittelst Räderwerks; die unteren Enden der Flügel drehen sich in denselben Hälsen, welche die rotirende Spindel aufnehmen. Die unteren Enden der Spulen sind mit Vertiefungen versehen, in welche sich Stifte legen, die an Erweiterungen der Spindeln angebracht sind. Die Spulen sind an den oberen Enden der Spindeln angebracht, welche bis zu den oberen Enden der Spulen reichen. An den Schenkeln jedes Flügels befindet sich ein Ring, welcher an diesen Schenkeln oder Armen auf- und niedergleitet, um das Gespinnst auf der Spule zu vertheilen. In diesem Ring befindet sich ein Loch, durch welches das Gespinnst nach der Spule läuft. Jeder Flügel hat oben einen Deckel, welcher behufs des Wechselns der Spule abgenommen werden kann. An diesem Deckel befindet sich eine kurze Röhre mit einem Loch an der einen Seite; ein anderes Loch befindet sich an dem Deckel selbst. Der Faden wird durch diese Röhre hinabgeleitet, dann durch das Loch der Röhre, durch die Oeffnung des Deckels, durch das Loch des Ringes und von diesem auf die Spule. Fig. 28 stellt eine solche regulirende Spinnmaschine im Verticaldurchschnitte dar. A ist die Treibwelle, welche alle Theile in Bewegung setzt, mit Einschluß der Achse C, C, welche die Flügel N, N und der Achse B, B, welche die Spindeln I, I in Thätigkeit setzen, und der Spulen H, H, welche durch das Stirnrad P mit dem Differentialmechanismus verbunden sind. D, D und E, E sind der stationäre Hals und die Lagerschiene; F, F ist die auf- und niedersteigende Schiene mit den Ringen, welche das Gespinnst auf die Spule leiten. Fig. 29 stellt einen der Ringe L im Grundrisse dar. Die Schiene F wird mittelst einer Zahnstange J auf- und niederbewegt. Letztere greift nämlich in ein Getriebe J', dessen Achse an ihrem Ende das gewöhnliche Mangelrad oder Umkehrungsrad enthält. Die Ringe L, L, liegen auf der Schiene F, F und sind schwer genug, um beständig auf derselben liegen zu bleiben, und da die Schenkel der Flügel durch die Ringe treten, so nehmen sie an der Rotation der Flügel Theil. Jeder der Flügelarme hat einen Schlitz, der auf seiner inneren Seite beinahe seiner ganzen Länge nach sich erstreckt, und breit genug ist, um das Gespinnst aus ihm in jede Lage gelangen zu lassen. Der Lauf jedes Fadens von der Walze nach der Spule ist folgender: von der Walze M, M läuft das Gespinnst nach dem Deckel der Flügel G, durch den es nach der Mündung der Röhre oder des Flügelarmes N seinen Weg nimmt. Aus der Oeffnung an der inneren Seite desselben hervorkommend, läuft der Faden durch ein in dem Ringe L befindliches Auge nach der Spule H. Fig. 30 stellt einen Theil einer Spinnmaschine im senkrechten Durchschnitte dar, auf welche das bezeichnete System in Anwendung gebracht ist. A ist die bei C durch einen Riemen getriebene Spindel, an deren oberem Ende der Flügel B auf gewöhnliche Weise befestigt ist. D und E sind die Träger der Hälse und Pfannen, in welchen die Spindeln, Flügel, Spulen und andere Theile laufen. Eine auf – und niedersteigende Platte F ist an die Schubstange G befestigt, welche von der Welle H aus in Thätigkeit gesetzt wird. Letztere steht auf gewöhnliche Weise mit der Herzscheibe oder einem sonstigen Umkehrungsmechanismus in Verbindung. Auf der Platte F liegt und steigt mit ihr auf und nieder der rotirende Ring J, welcher den Faden auf der Spule vertheilt. Der von den Streckwalzen I, I kommende Faden läuft durch das Loch der Leitplatte K, macht zwei Windungen um die Arme des Flügels und läuft von da durch ein in dem Ring befindliches Auge nach der Spule.

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