Titel: Ueber einen verbesserten Galvanometer; von J. P. Joule.
Fundstelle: Band 150, Jahrgang 1858, Nr. XIII., S. 28
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XIII. Ueber einen verbesserten Galvanometer; von J. P. Joule. Aus dem Philosophical Magazine, Juni 1858, S. 432. Mit einer Abbildung auf Tab. I. Joule, über einen verbesserten Galvanometer. Für die wichtigen Versuche, welche bei Ausführung der projectirten großartigen elektrischen Telegraphenverbindungen erforderlich sind, ist ein empfindlicher und tragbarer Galvanometer ein wesentlicher Apparat. Folgende Beschreibung eines neuerdings von mir construirten Instrumentes dieser Art dürfte daher gegenwärtig nicht ohne Interesse seyn. A, A, Fig. 39, ist das Gestell, auf welches der die Spirale bildende Draht gewunden ist; dasselbe kommt in eine in den Holzblock B, B geschnittene halbkreisförmige Vertiefung zu liegen. Ein anderer ähnlicher, in der Figur nicht sichtbarer Block wird mittelst Krampen an den ersteren befestigt, wodurch die Spirale eine feste Lage erhält. c, c ist der Durchschnitt des eingetheilten Kreises. Die Büchse, in welche der letztere eingeschlossen ist, hat einen gläsernen Deckel d mit einem Glasrohr e, welches oben mit einem Deckel und einer Rolle f versehen ist. Um diese Rolle ist der Seidenfaden geschlungen, welcher die Nadel (ein Stück einer magnetisirten Nähnadel, ungefähr 1/4 Zoll lang) und den gläsernen Zeiger g aufnimmt, an den die Nadel befestigt ist. Ein an die Nadel befestigtes kleines Stück feinen Kupferdrahtes hängt in eine Vertiefung herab, die in den Holzblock geschnitten ist. Mit Hülfe eines von der Rückseite des Instrumentes aus in horizontaler Richtung gebohrten Loches, welches ungefähr in die Mitte obiger Vertiefung einmündet, kann man einen Stift jenen feinen Kupferdraht gegen den in der Figur nicht sichtbaren Holzblock drücken lassen. Dadurch wird die Nadel und der Zeiger, die man vorher herabgelassen hat, um den Faden locker zu machen, fixirt. Das Instrument kann nun mit Sicherheit gehandhabt werden, und dem Experimentator ist die Unannehmlichkeit erspart, die Nadel von Neuem aufzuhängen. Bei einem solchen Instrumente wurden 2798 Yards seidebesponnenen Kupferdrahtes Nr. 40 auf eine Trommel von 4 Zoll Durchmesser gewickelt, wodurch mit einem äußerst geringen Strom ein genau meßbarer Effect erzielt wurde. Obgleich der Seidenfaden nur 4 1/2 Zoll und die Nadel nur 1/4 Zoll lang ist, so ist doch die Torsion so unbedeutend, daß eine ganze Drehung des Fadens die Nadel nur um 1 Grad aus dem magnetischen Meridian ablenkt. Durch den der Bewegung des gläsernen Zeigers dargebotenen Luftwiderstand werden die Schwingungen der Nadel in ungefähr sechs Secunden beschwichtigt.

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Tafel Tab. I
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