Titel: Anwendung des Aluminiums und der Aluminiumbronze bei den mathematischen Instrumenten; von Hrn. Bellieni in Paris.
Fundstelle: Band 155, Jahrgang 1860, Nr. CIX., S. 377
Download: XML
CIX. Anwendung des Aluminiums und der Aluminiumbronze bei den mathematischen Instrumenten; von Hrn. Bellieni in Paris. Aus den Comptes rendus, Februar 1860, Nr. 6. Bellieni, über die Anwendung des Aluminiums bei den mathemat. Instrumenten. Bisher war es nicht gelungen, einen Limbus aus Aluminium gehörig zu theilen. Nach den Angaben des Hrn. Morin habe ich in Verbindung mit Hrn. Fr. Huntzinger in dieser Hinsicht zahlreiche Versuche gemacht, welche zu einer unerwarteten Vervollkommnung führten. Dieses Resultat erhielten wir, indem wir den Meißel der Theilmaschine verkehrt einspannten und ihn mit seiner Rückseite, statt wie gewöhnlich mit der Vorderseite schneiden ließen; dadurch bekamen wir rechts und links vom gemachten Theilstrich einen Grath der sich aufwarf, statt daß wir, wie gewöhnlich, einen Span wegarbeiteten. Das von uns angewendete Aluminium enthält überdieß 2 Proc. Kupfer; solches ist dem reinen Aluminium vorzuziehen. Mit einem solchen Limbus versehe ich jede der verbesserten Burnier'schen Boussolen, welche ich nach den Angaben des Capitän Goulier anfertigen lasse; die Verbesserungen bestehen: 1) in einer beträchtlichen Verminderung der gewöhnlichen Dimensionen; 2) in der Verminderung des Gewichts des Limbus welcher von der Magnetnadel getragen wird, und darin daß ich für letztere ein Hütchen von Rubin anwende, welches auf einem stumpfen Zäpfchen die erforderliche Empfindlichkeit behält; 3) in der Ersetzung der gewöhnlichen Loupe durch eine bicylindrische Loupe von Chamblant, welche für diese Verwendung den Vortheil gewährt die Theilstriche nicht zu verzerren; endlich 4) darin daß ich die Theilung in Grade des Eclimeters durch eine Theilung ersetze, welche direct die Tangenten der Gefälle gibt. Seit einiger Zeit wende ich mit Vortheil Aluminiumbronze (mit 10 Proc. Aluminiumgehalt) statt Stahl, Messing oder gewöhnlicher Bronze für die Klemmschrauben, die Rectificir- und Stellschrauben an, so wie für die der Oxydation ausgesetzten Federn. Die Aluminiumbronze, welche sich wie Eisen schmieden läßt, ist leicht zu bearbeiten; sie läßt sich sehr gut zu Schrauben schneiden, und hat eine eben so große Steifigkeit und Zähigkeit wie der Stahl; überdieß kann sie sich nicht oxydiren.