Titel: Expansionsvorrichtung für Warmwasserheizungen, von L. Croß aus Rotterdam.
Fundstelle: Band 158, Jahrgang 1860, Nr. LXIII., S. 257
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LXIII. Expansionsvorrichtung für Warmwasserheizungen, von L. Croß aus Rotterdam. Aus dem Mechanics' Magazine, Juli 1860, S. 21. Mit Abbildungen auf Tab. IV. Croß, Expansionsvorrichtung für Warmwasserheizungen. Die zu beschreibende Expansionsvorrichtung wird durch ein Kaltwasser-Schlangenrohr mit der Warmwassercirculation in Verbindung gesetzt. Der Expansionsapparat besteht aus einem geschlossenen Cylinder, welcher mit einem Kolben und mit einer Kolbenstange versehen ist, deren oberes Ende durch den Cylinderdeckel tritt und mit einer starken Feder oder mit einem Gewichte verbunden ist. Die Feder hält den Kolben in der unteren Lage seines Hubes bis das kalte Wasser auf die nachher zu erläuternde Weise hineingepreßt wird, um den Kolben zu heben und den zur Expansion des erhitzten Wassers erforderlichen Spielraum zu gewinnen. Der eigentliche Zweck der Erfindung besteht darin, die Verwandlung des Wassers in Dampf zu verhüten, und der Erfinder glaubt im Stande zu seyn, Wasser bis zu 600° F. (315° C.) und darüber zu erhitzen, dadurch daß das Wasser in dem Apparate keinen Raum zum Verdampfen hat. Das ganze zur Circulation des heißen Wassers dienende Röhrensystem ist vollständig gefüllt. Mit demselben ist eine Röhre verbunden, die nach einem Kaltwasser-Schlangenrohr führt und sich in den Boden des Cylinders öffnet. In Folge der Erwärmung dehnt sich nun die Flüssigkeit aus, und findet vermöge ihrer Wirkung auf den Kolben den zu ihrer Expansion nöthigen Spielraum. Fig. 24 stellt so viel von einem Warmwasser-Heizapparat, als zur Erläuterung der Erfindung nöthig ist, im Längendurchschnitte, Fig. 25 im Querschnitte dar. A, A ist ein geschlossener schmiede- oder gußeiserner Cylinder, B ein in demselben arbeitender Kolben; C ist eine Ledermanschette, in welcher der Kolben läuft; D, D sind Stangen, welche mit dem einen Ende an den Kolben, mit dem andern Ende an die Federn E, E befestigt sind. Diese Federn drücken gegen eine gußeiserne Platte F. G, G sind schmiedeeiserne Platten zur Verstärkung der Platte F. I, I, I, I sind Stehbolzen, welche die obere Platte F mit den schmiedeeisernen Balken H, H verbinden. K ist eine Röhre, durch welche die Luft aus dem Cylinder entweichen kann; L ist das Kaltwasser-Schlangenrohr, dessen eines Ende mit der Wassercirculation, das andere mit dem Expansionscylinder in Verbindung steht. Die Bolzen M dienen zur Verbindung der Balken H, H und zur Aufnahme der Stehbolzen I, I, I, I. Zur Regulirung des Druckes der Federn dienen die Muttern N, N. Ein Kautschukring O dient als Polster, gegen welches der Kolben wirkt. Die Wirkungsweise des Apparates ist nun folgende: Bei Erwärmung des Wassers findet ein gewisser Grad von Expansion statt. Diese drängt das in dem Schlangenrohr L befindliche kalte Wasser in den Cylinder A, A. Dadurch wird der Kolben B so weit gehoben, als es die Federn E, E gestatten, wodurch der für die Expansion des Wassers in der Circulation erforderliche Spielraum gegeben ist. Zugleich ist der Druck, welchen die Federn gegen den Kolben ausüben, hinreichend um die Spannkraft des Wassers zu überwältigen und die Dampferzeugung zu verhindern. Die Widerstandsfähigkeit der Federn ist auf einen größern Druck berechnet, als den Maximaldruck welchen das Wasser auszuüben im Stande ist.

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