Titel: Dampfkessel von J. Trayes in Belfast.
Fundstelle: Band 161, Jahrgang 1861, Nr. XXI., S. 81
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XXI. Dampfkessel von J. Trayes in Belfast. Aus dem Practical Mechanic's Journal, Mai 1861, S. 42. Mit Abbildungen auf Tab. II. [Dampfkessel von J. Trayes in Belfast.] Dieser Dampfkessel (patentirt in England am 29. Mai 1860) bezweckt die Entwicklung einer sehr großen Heizfläche in geringem Raume und die Einwirkung der Hitze in besonders wirksamer Weise. Fig. 16 stellt diesen Kessel im Durchschnitt, Fig. 17 im Querschnitt dar. Das Mauerwerk A, in welches der Kessel eingesetzt ist, bildet nach unten eine rechteckige Vertiefung, worin sich der Herd befindet. Die Mauer ist senkrecht bis über die Roststäbe hinaus aufgeführt, und setzt sich dann seitwärts fort, indem sie eine halbkreisförmige Erweiterung bildet, welche von dem äußeren Mauerwerk eingeschlossen wird. In dieser Erweiterung liegt der Kessel B. Der Haupttheil desselben hat die Gestalt eines Halbkreises oder Hufeisens, dessen unterer Theil auf der Sohle des gewölbten Theils der Mauer ruht. Die Vorderseite des Feuerherdes ist durch die Thür C in gewöhnlicher Weise geschlossen; über derselben befindet sich eine Oeffnung im Mauerwerk, um behufs der Reinigung zu den Feuerröhren gelangen zu können; diese Oeffnung ist durch die Thür D geschlossen. An der entgegengesetzten Seite des Kessels befindet sich eine ähnliche durch die Thür E geschlossene Oeffnung. Der Kessel besteht aus einer äußeren und inneren Wand von Kesselblech, nach der Hufeisenform parallel gekrümmt, so daß sie nur einen schmalen Raum für das Wasser zwischen sich lassen. Die Enden des Kessels sind eben und bilden verticale Wasserräume, weiche mit dem gewölbten Raum in Verbindung stehen. Zwischen den inneren Wandflächen erstrecken sich die Röhren F und zwischen den äußeren Wandungen die in diesen liegenden engeren Röhren G, so daß also das Wasser in den engen Zwischenräumen zwischen diesen concentrischen Röhren in einer dünnen Masse enthalten ist. H ist die Speiseröhre. I ist die Abflußröhre für heißes Wasser, wenn der Kessel nur zum Wasserheizen dient. In diesem Rohre I befindet sich ein Sicherheitsventil, und in dem Feuercanal, der zum Rauchfang L führt, ein Register. Die Flamme und Feuergase steigen zwischen den Röhren F in die Höhe, nach einem rechteckigen Raume am Vordertheil des Kessels, oberhalb der Röhre F. Von hier gehen sie nach abwärts, zwischen der Vorderseite des Kessels und der Thür D hindurch, und dann durch die inneren Röhren G. Aus diesen gehen sie am hinteren Theil des Kessels in die Höhe und umgeben die äußere Wandung vollständig, worauf sie endlich nach dem Rauchcanal entweichen. Mit Ausnahme der schmalen auf dem Mauerwerk aufliegenden Sohlplatte ist demnach jeder Theil der Kesselfläche der Feuerung ausgesetzt. Die große Oberflächenausdehnung und die dünnen Wasserschichten müssen natürlich eine sehr rasche Erhitzung bei geringem Brennmaterialverbrauch bewirken. Soll der Kessel zur Dampfentwickelung angewendet werden, wozu er sich gleichfalls gut eignet, so muß hinreichender Dampfraum im oberen Theile des Kessels gelassen und der Dampf in der gewöhnlichen Weise durch ein Dampfrohr abgeführt werden. Eine andere Art dieser Kessel hat eine elliptische Gestalt; zwei ähnliche Kessel sind ineinander gesteckt und lassen nur einen schmalen Zwischenraum für das Wasser. Im inneren hohlen Raum befindet sich die Feuerung, und der vordere und hintere Wasserraum sind ebenso wie oben beschrieben durch Doppelröhren verbunden. Ueberhaupt kann die äußere Gestalt dieser Kessel in mannichfacher Weise abgeändert werden. Solche Kessel eignen sich wegen der Leichtigkeit ihrer Behandlung besonders zum Erwärmen öffentlicher Locale, sowie von Treibhäusern u. dgl.

Tafeln

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