Titel: Die Verwerthung der Maispflanze als Spinn- und Webestoff, sowie zur Papiererzeugung.
Fundstelle: Band 166, Jahrgang 1862, Nr. XCII., S. 414
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XCII. Die Verwerthung der Maispflanze als Spinn- und Webestoff, sowie zur Papiererzeugung. Aus dem bayerischen Kunst- und Gewerbeblatt, October 1862, S. 606. Mit Abbildungen auf Tab. VIII. Ueber die Verwerthung der Maispflanze als Spinn- und Webestoff, sowie zur Papiererzeugung. I. Verfahren, Papier aus Maisstroh zu verfertigen, von Moritz Diamant. Die Möglichkeit aus Maisstroh Papier zu machen, ist allgemein bekannt, aber es ist noch Niemanden bis jetzt gelungen, ein den gegenwärtigen Anforderungen entsprechendes Papier daraus zu erzeugen. Nicht allein, daß man höchstens ein annehmbares Packpapier daraus erzielte, wenn man auf Reinheit, Gleichmäßigkeit und Glätte nicht viel reflectirt, man mußte sich sogar eines Hadernzusatzes bedienen, um nur ein mittelmäßiges Packpapier zu erzielen. Das Charakteristische des Maisstrohpapiers war hauptsächlich das Runzeligwerden und die Ungleichmäßigkeit, welches es zu Schreibpapieren unverwendbar machte. Vorliegende ErfindungAuf dieselbe erhielt Graf Georg Wilhelm zur Lippe-Weissenfeld am 14. Aug. 1869 ein einjähriges Privilegium für das Königreich Bayern. besteht nun wesentlich darin, daß ich, in Folge der unten angezeigten Manipulation mit zweckmäßigen Vorrichtungen, aus dem Maisstroh jede bis jetzt existirende Papiergattung, vom ordinären Pack- bis zum feinsten Post- oder Zeichenpapier, ohne irgend einen Zusatz von anderen Surrogaten erzeuge; ferner müssen die von mir erzeugten Maisstrohpapiere von der Beschaffenheit seyn, daß sie an Festigkeit, Consistenz, und Nichtabfasern beim Schreiben mit scharfen Stahlfedern die gewöhnlichen Papiere weit übertreffen, und an Gleichmäßigkeit, Reinheit und Glätte anderen Papieren gleichstehen. Das Wesentlichste ist die Zusammenstellung der gleichartigen Fasern oder das Sortiren in: 1) die unteren Theile des Stengels, 2) die oberen Theile desselben, 3) die gröberen Blätter, und 4) die feineren. – Durch ein Mischen verschiedener Sorten im rohen Zustande ist eine Reinheit des Papiers unmöglich, und ein Zusammenrunzeln unvermeidlich. Durch das Mischen verschiedener Sorten ist das Maceriren erschwert und kostspieliger, während die feineren Fasern nur kurze Zeit, weniger Brennmaterial und schwächere Lauge erfordern; man ist daher genöthigt, das Kochen und Laugen so lange fortzusetzen, bis die gröberen auch vollständig macerirt sind. Die Folgen welche beim Bleichen durch das Mischen der Stoffe verschiedener Stärke entstehen, sind jedem Fachmanne einleuchtend. Das Maceriren geschieht in einem verbesserten Kochapparate (Fig. 1), worin das Kochen und unmittelbar darauf das Auswaschen der Lauge vorgenommen werden kann. a ist der Hut des Kessels, der ringsum durch Schrauben hermetisch geschlossen ist; dessen Mitte dient zugleich als Lager für den Rührer b. Seitwärts im Deckel ist ein Trichter c, um beliebig frisches Wasser zuzuführen. Der untere Theil des Kessels d ist ebenfalls zum Abschrauben; der Vorsprung m muß genau in die Fuge des Cylinders Passen; beim Abschrauben des Theiles e muß ein Zwischenraum von wenigstens 1 1/2 Fuß bleiben, um den fertigen Zeug herausnehmen zu können; diesen Raum gibt die Entfernung von x bis y. P ist eine Dampfröhre und q eine Röhre, um nach beendigtem Kochen die unreine Flüssigkeit abzuleiten. D (Fig. 2) ist der horizontale Durchschnitt, geführt an der Stelle α und β, und zeigt die Construction des unteren Theiles d, der eine feste fein durchlöcherte Wand α und β hat, weil beim Abschrauben des Theiles d die ganze Schwere des Zeuges auf der Wand α und β ruht. Der Kessel darf nicht zu fest gefüllt werden, damit der Rührer b leicht rotiren kann. Nach dem Ablassen der Lauge läßt man frisches Wasser durch C zufließen, und dann noch kurze Zeit nachkochen; nach dem zweiten Kochen wird der Dampf abgesperrt, der Wechsel G geöffnet, der Rührer b bleibt in Thätigkeit, durch c fließt ununterbrochen Wasser zu, und zwar so lange, bis es durch Q ebenfalls rein abfließt, dann wird c abgesperrt, und man läßt durch Q den größten Theil des Wassers ab; hernach wird d abgeschraubt und bis x heruntergelassen, um den Zeug herauszunehmen. Findet man, daß der Zeug nicht gleichmäßig ist, was bei einem nachlässigen Sortiren der Fall seyn kann, so läßt man den Zeug durch den Zerquetschungsapparat Fig. 3 Passiren. Derselbe kann in einem eigens dazu bestimmten Holländer angebracht seyn, und zwar an der Stelle des Grundwerkes kömmt die untere Walze b und statt der gewöhnlichen Walze mit Messer, die an und für sich schwere Walze a, deren Druck man durch Heben und Senken des Lagers beliebig reguliren kann. Auf der anderen Seite des Holländers kann die bekannte Waschtrommel angebracht werden. Die dritte und vierte Sorte, die Stengel nämlich, müssen in jedem Falle vor der Bleiche gehörig zerquetscht werden. Von hier kommt der Zeug auf die Halbzeugpresse, von da in die Gasbleiche, dann wieder in die Wäsche; nach dieser kann man, wenn es nöthig ist, noch eine Nachbleiche mit flüssigem Chlor (unterchloriger Säure) vornehmen. Das weitere Verfahren ist wie das gewöhnliche. II. Die Verwerthung der Maispflanze; von Al. v. Auer, Director der k. k. Hof- und Staatsdruckerei in Wien. Unter den vielen Faserstoffen, welche als Surrogate für Hadern zur Papierfabrication dienen können, eignen sich nur wenige zur fabriksmäßigen Verarbeitung, theils weil die meisten zu theuer kommen, theils weil sie nicht in genügenden Mengen herzuschaffen sind. In großen Quantitäten werden nur Culturpflanzen erzeugt. Unter diesen eignet sich am meisten die Maispflanze zur Papierfabrication. Dieß wurde schon früher erkannt, weßhalb man sich zu verschiedenen Zeiten mit der Verarbeitung derselben zu Papier beschäftigte. Schon im vorigen Jahrhundert bestanden in Italien nach Joh. Chr. Schäffer's „Sämmtliche Papierversuche, Regensburg 1772“, zwei eigene Maisstroh-Papierfabriken. Das von den Eigenthümern angewandte Verfahren scheint jedoch nach dem Eingehen derselben verloren gegangen zu seyn. Ein gewisser Moritz Diamant aus Böhmen machte neuerdings auf die Bedeutung der Maispflanze als Surrogat für Leinenhadern aufmerksam, und gab ein Verfahren zur Verwandlung des Maisfaserstoffes in Papiermasse an. Schon im Jahre 1856 überreichte derselbe dem damaligen Finanzminister Frhrn. v. Bruck ein hierauf bezügliches Project. In Folge dessen wurde die kaiserliche Papierfabrik Schlögelmühle bei Gloggnitz ermächtigt, unter Diamant's Leitung eine Partie Maisstroh zu Papier zu verarbeiten. Die erzeugten Papiere waren in der Qualität nicht befriedigend; auch kamen die Erzeugungskosten beträchtlich höher zu stehen, als die von Hadernpapier. In Folge dieses Resultates sah sich das Finanzministerium veranlaßt, die ferneren Versuche einzustellen. Diamant suchte nun Privatunternehmer für die fabriksmäßige Erzeugung von Maisstrohpapier zu gewinnen, seine dießfallsigen Bemühungen hatten aber nicht den gewünschten Erfolg, denn im Jahre 1859 wandte er sich, mit Empfehlungen aus Trieft versehen, ein zweites Mal an den österreichischen Finanzminister. Auf Einrathen von Sachverständigen, deren Gutachten eingeholt wurde, entschloß sich Frhr. v. Bruck, in der kaiserlichen Papierfabrik unter Diamant's Leitung einen zweiten Versuch machen zu lassen. Die Fabrik stand damals schon unter meiner Oberleitung, und ich nahm mich der Sache auf das Wärmste an. Es wurden mehrere Sorten, theils Schreib-, theils Druckpapier erzeugt, die in Beziehung auf Qualität nicht vollkommen befriedigten; auch kam, trotz aller auf die Ermäßigung der Erzeugungskosten verwendeten Sorgfalt, das Papier noch immer bedeutend höher zu stehen, als das Hadernpapier, so daß die Oberleitung der Fabrik die Erzeugung des Maisstrohpapiers in größeren Massen nicht beantragen konnte. Da die Höhe der Erzeugungskosten ihren Grund hauptsächlich in der durch den weiten Transport verursachten Vertheuerung des Rohmaterials hatte, so machte man den Vorschlag, die Fabrication des Maisstrohpapiers in einer Gegend vorzunehmen, wo Mais in erforderlicher Menge producirt wird, wo somit das Stroh dieser Pflanze in nächster Nähe zu haben ist. Um die Rentabilitätsfrage ihrer Lösung näher zu führen, schlug man den Mittelweg ein, versuchsweise eine Halbzeugfabrik zu errichten. Man gieng dabei von dem Grundsatze aus, daß die Transportkosten, welche bei den bisherigen Versuchen das Maisstrohpapier so sehr vertheuert hatten, sich nahmhaft vermindern müßten, wenn statt des voluminösen, schwer in's Gewicht fallenden Strohes, nur der zur Papiermasse geeignete Extract desselben in die Ganzzeugfabrik geliefert würde. Die projectirte Halbzeugfabrik wurde zu Román-Szt.-Mihály bei Temeswar, wo bekanntlich die Maiscultur in großer Ausdehnung betrieben wird, errichtet, und am 6. März 1860 unter Diamant's provisorischer Leitung eröffnet. Die Versuchszeit wurde auf ein Jahr ausgedehnt. Diamant hatte sich anheifchig gemacht, während dieser Zeit ein Quantum von 4500 Centnern Halbzeug aus Maisstroh zu erzeugen, eine Ziffer, welche jedoch nicht zum siebenten Theil erreicht wurde. Auch war der gewonnene Halbzeug so schlecht, daß vor Ablauf der Versuchszeit auf Ansuchen Diamant's die Einstellung des Betriebs und die Auflösung der Fabrik verfügt wurde. Diamant war hierauf feiner Stelle enthoben, entfernte sich, und hinterließ die Aufgabe ungelöst. Das Experiment hatte mehr als 30,000 fl. gekostet, die die Aerarial-Papierfabrik auf Anordnung des damaligen Ministers Frhrn. v. Bruck vorgestreckt hatte. Diese Summe mußte jedoch wieder hereingebracht werden, widrigenfalls die Oberleitung dafür verantwortlich seyn sollte. Hiermit war das erste Stadium der Maisstrohpapier-Fabrication, insoweit die Versuche unter Diamant's Leitung stattgefunden haben, geschlossen. An den ferneren Versuchen war Diamant nicht mehr betheiligt. Die kaiserliche Papierfabrik ward nun auf sich allein angewiesen. Die Bemühungen der Oberleitung der Schlögelmühler Papierfabrik, unter deren Einfluß die Experimente fortgesetzt wurden, hatten zunächst zwei Ziele vor Augen: erstens die Erzeugungskosten durch rationelle Verbesserung der Fabricationsmethode zu vermindern; zweitens zu erforschen, wie die Erzeugungskosten sich gestalten würden, wenn statt des ganzen Strohes nur die den Faserstoff in vorzüglicher Güte und Feinheit enthaltenden Lischen (die Blätter, welche den Kolben umgeben) zur Papierbereitung verwendet würden. Führten diese mit Eifer fortgesetzten Bemühungen nicht direct zu dem gewünschten Resultat: nämlich Papier aus Maisstroh so wohlfeil zu erzeugen wie Papier aus Hadern, so führten sie dagegen indirect dahin, und außerdem noch zu einem andern weit wichtigeren Ergebniß: der Entdeckung eines neuen Spinn- und Webestoffes, welcher in seinen Abfällen uns das wohlfeile Papier verschafft. Die Genesis dieser Entdeckung ist folgende: Der Grundstoff alles Papieres ist vegetabilische Faser. Die Hadern sind nichts anderes als der aus der Flachs- und Hanfpflanze oder aus der Baumwolle gewonnene und durch den Gebrauch abgenützte Faserstoff. Würde dieser, noch ehe er seine Verwerthung als Gewebe gefunden hat, also vor der Abnützung, zu Papier verarbeitet, so würde zwar das Papier besser aber auch unverhältnißmäßig theurer werden. Papier aus Maisstroh ist Papier aus unabgenütztem Pflanzenfaserstoff. Es war also, nachdem der Ideengang einmal in diese Richtung gerathen war, eine naheliegende Frage: läßt sich denn die Faser der Maispflanze, ehe sie der Papiermaschine verfällt, nicht ebenso vorher ausnützen, wie die Faser des Flachses und Hanfes vorher ausgenützt wird? Mit anderen Worten: Sollte nicht auch die Maisfaser sich spinnen und weben lassen? Es kam auf einen Versuch an. Er wurde gemacht und gelang. Es zeigte sich, daß die Maisfaser sich in flachsähnlicher Gestalt durch ein sehr einfaches, wenig Apparat und Hülfsstoffe erforderndes Verfahren aus der Pflanze extrahiren, wie Flachs spinnen, und wie Flachsgespinnst sich verweben läßt. Das dabei angewandte von mir entdeckte Verfahren ist, um Oesterreich die Priorität der Erfindung zu wahren, nicht nur in Oesterreich, sondern in allen größeren europäischen Staaten durch Privilegien geschützt. Daß das Spinnen und Weben der Maisfaser noch nicht so weit gediehen ist wie das Verarbeiten derselben zu Papier, darüber wird sich Niemand wundern, der bedenkt, daß das letztere Verfahren schon seit mehreren Jahren betrieben wird, während die Erfindung des Spinnens und Webens erst ein halbes Jahr alt, somit noch in der Kindheit ist. In einiger Zeit werden die Gewebe aus Maisflachs schon ganz anders aussehen, zumal wenn eigentliche Fachmänner die Sache werden in die Hand genommen, und die Spinn- und Webemaschinen der Natur der Maisfaser werden angepaßt haben. So viel läßt sich indessen jetzt schon sagen, daß die Entdeckung der Spinn- und Webbarkeit der Maisfaser von großer Tragweite ist, und daß der Anbau dieser Pflanze zu den nützlichsten Culturzweigen gehört, die es gibt. Abgesehen von den Körnern, die an sich schon den Anbau lohnen, läßt sich die Pflanze auf die mannichfaltigste Weise verwerthen. Bei dem zur Gewinnung des Maisflachses angewandten Verfahren sondern sich nämlich die Pflanzenbestandtheile in drei Theile: Faserstoff, Mehlteig und Klebestoff. Der Faserstoff wird gesponnen und gewoben; der Nahrungsstoff, der die Eigenthümlichkeit hat sich monatelang in freier Luft frisch zu erhalten, somit wie wenige organische Substanzen der Fäulniß zu widerstehen, liefert wohlschmeckenden, nahrhaften und gesunden Mehlteig. Alle bei dem Extrahiren des Faserstoffes sich ergebenden Faser- und Leimabfälle der Maispflanze werden zu Papier verarbeitet. Der österreichische Ausstellungs-Katalog für London (1862) in deutscher, französischer und englischer Sprache, ist auf solchem Papier gedruckt, und zwar theils auf reinem Maisfaser-Papier, theils auf solchem das aus Maisfasern, gemischt mit Leinen- oder Baumwollhadern, erzeugt ist. Es gibt somit bei der Maispflanze keine unbenutzbaren Theile. Vom Kolben bis zur Fahne ist sie verwerthbar. Sie liefert in den Körnern und in dem Mehlstoff der Pflanze Nahrung für den Menschen, sie liefert Kleidung in dem Faserstoff, und sie liefert Papier in dem kürzeren Faserund Leimstoff. Hat der Faserstoff als Gewebe ausgedient, so wird er zur Hader und liefert abermals Papier. Welche europäische Pflanze könnte sich einer gleichen Nützlichkeit rühmen wie die Maispflanze? Das Merkwürdigste dabei ist die Einfachheit des Verfahrens. Der geringste Arbeiter kann mittelst einmaliger, schriftlicher oder mündlicher Belehrung die Procedur erlernen und ohne besondere Vorrichtung und ohne die geringste Auslage die Erzeugung der genannten Stoffe auf ein Mal auf dem Maisfelde selbst effectuiren. In Ermangelung des Holzes ersetzt ihm der untere Theil des Stengels den Brennstoff. Größere Gutsbesitzer und Fabrikanten können in Dampfkesseln täglich Hunderte von Centnern erzeugen.Folgendes ist nach dem Repertory of Patent-Inventions das als Mittheilung für G. Davies in England patentirte Verfahren des Hrn. v. Auer zur Darstellung der Maisfaser:Es dienen hiezu sowohl die die Samen umhüllenden Blätter als auch die Stengel, beide werden jedoch besonders behandelt. Die Behandlung besteht einfach darin, daß man dieselben in einem Dampfkessel mehrere Stunden lang kocht, wodurch gewöhnlich die Abscheidung der Faser schon hinreichend bewerkstelligt wird; sollte dieß jedoch bei sehr harten Pflanzentheilen nicht vollkommen der Fall seyn, so wird dem Wasser etwas Kalkmilch oder Soda zugesetzt. Die Faser scheidet sich beim Kochen vermöge ihrer natürlichen Schwere am Boden des Kessels ab, während die leichteren unbrauchbaren Theile in der Flüssigkeit suspendirt bleiben. Nach Beendigung der Operation wird der flüssige Theil abgezogen, die Faser aus dem Kessel herausgenommen, gewaschen und getrocknet. Sie wird dann auf ähnliche Weise wie Flachs und Hanf gehechelt und zum Verspinnen zugerichtet, und kann nun auf denselben Maschinen wie erstere versponnen und verwoben werden.A. d. Red. Die Lischen- (Kolbenblätter-) Sammler vermitteln durch baare Auszahlung den Ankauf von dem kleinsten Bauernhaufe bis zum größten Grundeigenthümer, und führen die Stoffe dem Weltmarkte zu. Oesterreich wird zuerst seinen Bedarf decken, und nach dem Auslande einen geoßartigen Export realisiren. Die übrigen maisbauenden Länder werden folgen. Schließlich muß ich noch erwähnen, daß es mir nur durch die eifrige Mitwirkung der HHrn. Pfob, Jahn, Jung, Marsanich in Schlögelmühle, sowie durch die Einsichtnahme der Spinnfabriken Trummau, Pottendorf, Siegersdorf, in der Au, Pottschach, Stuppach, Lambach gelungen ist die Erfindung in verhältnißmäßig so kurzer Zeit auf den gegenwärtigen Stand der Entwickelung zu bringen. Zu großem Danke bin ich ferner dem bürgerlichen Wiener Bäcker Hrn. Roman Uhl verpflichtet, dem es schon nach den ersten mit dem Mais-Nahrungsstoff vorgenommenen Versuchen gelang, unter Beimischung von gewöhnlichem Brodmehl ein sehr wohlschmeckendes Brod daraus zu bereiten. Vor allem aber muß hier anerkennende Erwähnung geschehen von M. Diamant. So ungenügend die von ihm erzielten Resultate waren, so gebührt ihm doch das Verdienst, die Idee, aus Maisstroh Papier zu erzeugen, nachdem dieselbe so lange geschlummert, neuerdings aufgegriffen, und durch seine, wenn auch noch so mangelhaften Proben, zu den jetzt erreichten Verbesserungen in der Maisstrohpapier-Fabrication den ersten Anstoß gegeben zu haben.