Titel: Ueber eine Hopfenpresse.
Fundstelle: Band 168, Jahrgang 1863, Nr. VI., S. 14
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VI. Ueber eine Hopfenpresse. Mit Abbildungen auf Tab. I. Ueber eine Hopfenpresse. Wenn bei der Bierbereitung das Kochen der Würze beendet ist, läßt man dieselbe durch eine Vorrichtung passiren, welche den Hopfen auf einem Siebboden zurückhält, den Hopfenseiher. Dieser Apparat in seiner einfachsten Form ist ein Netz von Bindfaden, welches an die Rinne gehängt wird, die die Würze dem Kühlschiff zuführt, – oder ein Korbgeflecht aus geschälten Weidenruthen. Sauberer bleibt immer ein kaum 4 Decimeter hoher Kasten von Eisenblech, dessen Wände ringsum von 2 zu 2 Centimetern durchlöchert sind, – er steht auf etwa 15 Centimeter hohen Füßen im Kühlschiff; eine Rinne führt ihm die Würze zu. Diese Vorrichtung genügt aber nicht, um dem Hopfen alle darin enthaltene Bierwürze zu entziehen; jedes Kilogramm des angewendeten Hopfens hält, wenn er auch auf dem Hopfenseiher abgetropft ist, immer noch circa 6 Liter Würze zurück. Um diese zu gewinnen, bedarf es einer Hopfenpresse. Die nachstehend beschriebene, in Nordamerika gebräuchliche Construction ist leicht herzustellen und wirkt kräftiger als die gewöhnliche. Fig. 13 der betreffenden Abbildungen zeigt den Querschnitt, Fig. 14 die Seitenansicht der Presse. Dieselbe besteht aus einem Kasten a, a und dem Preßbret mit Querbalken b. An dem Querbalken sind an beiden Seiten die Leitrollen c, c angebracht. An beiden Enden unterhalb des Kastens sitzen die beiden Leitrollen d, d. Auf den Stäben f, f sind die Seile g, g festgeknüpft und laufen von da über die Leitrollen c, c und weiter über die Leitrollen d, d. Von hier aus gehen die Seile über zwei an den etwas über dem Kasten vorstehenden Balken h, h angebrachte Leitrollen i, i und wickeln sich von da auf der mit einer Kurbel k versehenen Welle l auf. Dreht man an der Kurbel k, so wird das Seil verkürzt und folglich das Preßbret b herunter gezogen, wodurch der unter demselben befindliche Hopfen ausgepreßt wird. Die Würze läuft durch das Rohr m ab. (Aus G. E. Habich's „Schule der Bierbrauerei“, 5ter Thl.)

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